Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von nennmichdu am 17.01.2018 12:53

Hallo liebe Leser,


mich beschäftigt gerade das Thema Gebet und ich möchte mich mit Euch darüber austauschen, eure Erfahrungen beim Beten, eure "Gebetsgewohnheiten".

Und was steht eigentlich in der Bibel über das Thema Gebet geschrieben und warum sollen wir eigentlich überhaupt etwas von Gott erbitten, wenn doch sowieso Gott das tun wird, was er für gut und richtig erachtet und seit langem (in vielen Bereichen) schon längst beschlossen hat, was geschehen soll.

Wie wichtig sind Gebetskreise und was bedeutet es eigentlich in der Fürbitte für die Obrigkeit einzustehen? 

Muß ich ein Gebetsanliegen Gott immer wieder neu vorlegen, bis er es erhört? Ist Gott eigentlich auf unser Gebet angewiesen? Wie kann ich das "Vater unser" verstehen? 

Was geschieht, wenn Menschen berichten, das sie sich durch die Fürbitte anderer getragen fühlen, das Gott daraufhin Türen und Wege eröffnen tut?

Gibt es ein mehr oder weniger großen Glauben beim Beten?


Markus 11

24 Darum sage ich euch: Alles, um was ihr auch betet und bittet, glaubt, dass ihr es empfangen habt, und es wird euch werden.
25-26 Und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater, der in den Himmeln ist, euch eure Übertretungen vergebe.


Mt 21,22 Und alles, was immer ihr im Gebet glaubend begehrt, werdet ihr empfangen.


1. Korinther 12
8 Denn dem einen wird durch den Geist das Wort der Weisheit gegeben; einem anderen aber das Wort der Erkenntnis nach demselben Geist;
9 einem anderen aber Glauben in demselben Geist;

Im 1. Kor. 12 wird von Geistesgaben gesprochen. Kennt ihr Menschen aus eurem Umfeld, die hier eine besondere Gabe des Glaubens haben. Ist das eigentlich noch mal etwas anderes als der Glaube, den ein Mensch aufbringt muss, um zu Gott zu kommen? 

Hebräer 11,
6 Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muss glauben, dass er ist und dass er die belohnen wird, welche ihn suchen.


Die Existenz Gottes vorauszusetzen, ja sogar darum zu wissen, das es einen Gott gibt ist ja dann auch noch etwas anderes, als im Glauben eine feste Erwartung an Gott zu richten, wovon man überzeugt ist, das Gott hier einem dann etwas zuteil werden lässt.

Wie in Jakobus steht:

Jak 2,19 Du glaubst, dass es nur einen Gott gibt? Du tust wohl daran! Auch die Dämonen glauben es — und zittern!

Wobei man Dämonen ja nicht in unserem Sinne als gläubig bezeichnen würde...


Bin auf eure Gedanken gespannt.

Gruß,
Thomas

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jovetodimama

51, Weiblich

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Beiträge: 159

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von jovetodimama am 17.01.2018 15:31

Das ist ein tolles Thema, danke dafür!

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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Klecks

-, Weiblich

  Motiviert

Beiträge: 148

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Klecks am 17.01.2018 16:00

Ich schreibe mal meine Gedanken zu dem Thema auf, ohne explizit auf einzelne Fragen einzugehen.


Beten - ist Verbindung mit Gott.

Das kann ganz verschieden aussehen. So wie jeder Mensch anders ist, ist auch die Verbinung zu Gott ganz individuell.

Man kann mit Gott reden. Dabei kann man einfach so seine Gedanken äußern ohne dass es dabei um Bitten geht.
Man kann auch Dank an ihn ausdrücken. Und vieles mehr.

Dazu kann man sich ganz still zurückziehen. Oder auch mit mehreren gemeinsam beten.

Für manche ist ein Tun Gebet. Andere kommen durch (ein bestimmtes) Tun zum Gebet. Und manchmal braucht es einfach nur Stille.

Gott mag alles wissen. Aber wir nicht alles verstehen. Deswegen ist es wichtig, mit ihm zu reden.
Es tut uns selbst gut, wenn wir Gott offen und ehrlich begegnen. Gebet bildet da ein Fundament.

Wenn wir für andere vor Gott eintreten, kann dies genauso verschieden sein.
Es kann jemand sein, der uns am Herzen liegt.
Jemand, dem es nicht gut geht.
Jemand, der uns auf die Nerven geht.
Jemand, der uns anbefohlen wurde.
Oder jemand, der viel Verantwortung trägt (wie Politiker).
Und natürlich gibt es noch so viel mehr Menschen, für die wir beten können.

Ja, es gibt sogar Gemeindegebete. Also Gebete, die nicht für eine einzelne Person sind, sondern für Gruppen.

Oder auch die Schöpfung an sich - Tiere, Vulkane oder Naturschutzgebiete - dürfen wir vor Gott bringen.

Wir leben nicht allein auf dieser Erde. Könnten wir auch gar nicht. Wir brauchen die Schöpfung, um zu überleben.
Gott hat uns - als er die Erde erschuf - die Herrschaft darüber übertragen.
In den Zehn Geboten werden wir zu einem verantwortungsvollen Miteinander aufgerufen.

Gebet kann auch Anbetung sein. Gott liebt uns so sehr, dass er seinen eigenen Sohn für uns gab.
Er wünscht sich auch von uns Liebe. Würde sie aber niemals einfordern.

So dürfen wir in Verbindung mit Gott leben. Auch und gerade durch Gebet.
Es kann trösten, ermutigen und stärken. Wir dürfen daraus schöpfen.
Jeder so, wie es ihm gut tut.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 17.01.2018 17:12

In Markus 11, 20-25 steht beten im Zusammenhang mit Vergebung sowie den Zusammenhang zu dem verdorten Feigenbaum. 

V24 Darum sage ich euch: Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteil werden. 
V25 und wenn ihr steht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt,
        damit auch euer Vater im Himmel euch vergebe eure Übertretungen.
V22 Und Jesus antwortete auf die Frage nach dem verdorrten Feigenbaum:
        Habt Glauben an Gott. ( manche sagen - habt Glauben Gottes) !
V23 Wahrlich, ich sage euch: Wer zu diesem Berge spräche:
        Heb dich und wirf dich ins Meer!, und zweifelte nicht in seinem Herzen,
        sondern glaubte, dass geschehen würde, was er sagt,
        so wird' ihm geschehen.
V24 Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr's empfangt, so wird's euch zuteil werden.

Interessant an diesem Gleichnis, bezw dieser Anleitung zum Gebet ist doch, dass hier nicht Gott angebettelt wird.
Im Gegenteil, der Berg, das Problem, dem wird in der Autorität Gottes befohlen, 'abzuhauen'.

Und wir wissen, dass jedes Gebet erhört wird. Oft muss erst im unsichtbaren Bereich durch Gott die Vorraussetzung
geschaffen werden, bis die oder eine ähnliche Erhörung Gestalt im sichtbaren Bereich geschieht.

Da dieser Abschnitt damit endet, denke ich, ist es zwingend erforderlich gut für unsere Zusammenarbeit, mit Gott durch Jesus, 
aus der Vergebung und Bereinigung der Schuld zu leben.

Als wiedergeborener Christ wissen wir vermutlich, dass im unsichtbaren Bereich Hindernisse aufgebaut werden können,
die sich im Zweifel und geteiltem Herzen niederschlagen, wenn unsere Motive nicht voll im Glauben sind. 

Im AT besonders Daniel und Abraham lesen wir: und sie zweifelten  nicht in ihrem Herzen. Und erhielten das Erbetene, 
manchmal nach langer Zeit, wie bei Abraham oder bei Daniel kam die Antwort erst drei Wochen später. 
Und damit die Antwort Daniel überhaupt erreichen konnte, bedurfte es die Hilfe von Michael im unsichtbaren Bereich. 
Beide Männer gaben nicht auf. Sie hatten den Glauben Gottes. 

Gruss
Burgen 



Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.01.2018 17:16.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 17.01.2018 17:32

Hallo nennmichdu 

In meiner Luther2017 ist zu lesen:

Mt 21,11
und alles, was ihr bittet im Gebet: so ihr glaubt, werdet ihr's empfangen. 

Mk 11,24
 
Darum sage ich euch: Alles, was ihr betet und bittet, glaubt nur, dass ihr's empfanget, so wird's euch zuteil werden. 

Das Augenmerk sollte vielleich auf das "empfangen" liegen.

Gruss
Burgen


 

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nobse

96, Männlich

  Motiviert

Beiträge: 174

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von nobse am 17.01.2018 18:24

Hallo Thomas,

du stellst ziemlich viele Fragen auf einmal, .

Wir müssen bedenken, dass Beten ein geistiges Tun ist und deshalb vor allem erst mal in der geistigen Welt seine Wirkung entfaltet. Beten kann man auch so beschreiben: Wir erzeugen dabei Gedanken in unserem Geist, die wir an Gott senden. Dabei stellt sich die Frage, ob es Gedanken gibt, die wirkungsvoller sind als andere. Da kann man allgemein dazu sagen, dass Gedanken des Lobes, des Preisens und des Dankens uns intensiver mit Gott verbinden, als wenn wir ausschliesslich Bittgebete (um materielle Dinge) an ihn richten. Die richtige Mischung machts aus und da ist das Vater-Unser unübertroffen.

Nun zum Wiederholen von Gebeten. Je öfter man seine Gedanken auf Gott richtet, ihm also zum Beispiel Dank zusendet, desto intensiver wird die Verbindung zu ihm. Und ich kann sagen, dass ein intensives Gebet auch intensiv beantwortet wird, doch die Antwort kommt zuerst auf der geistigen Ebene zu uns und darauf sollten wir auch unser Augenmerk legen. Wenn wir geistig mit Gott verbunden sind, wird sich auch unser äusseres Leben darauf hin ausrichten und da wir in dem Moment auch Diener Gottes sind, wird auch das materielle Leben in Ordnung gebracht. Beten nur um materielle Dinge zu erhalten, bringt nicht viel. Wenn wir aber um Reinigung der Seele bitten, werden Gebete augenblicklich erhört. Oder Fürbitte für andere Geschwister (um geistige Dinge, wie Frieden, Freude, Kraft etc). Diese Gebete erhört Gott auch sehr gerne und beantwortet sie kraftvoll.

Zu den Gebetsgewohnheiten kann ich nur sagen, dass man sich dafür feste Zeiten reservieren sollte und darüberhinaus im Alltag immer mal wieder ein kurzes Stoßgebet in den Himmel schicken sollte.

Und zuletzt sei gesagt, dass das Beten den Glauben stärkt, wenn man einmal soweit ist, dass man die geistige Antwort Gottes in der Seele vernehmen kann. Dies kann ein Ziel sein, das aber hartnäckig und diszipliniert zu verfolgen ist. Hier ist Ausdauer gefragt. Aber am Ende zahlt sich alles aus, weil man dann die Gegenwart Gottes ununterbrochen wahrnehmen kann.

Herzlichen Gruß an alle hier,
Nobse

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von nennmichdu am 17.01.2018 19:59

Hallo ihr Lieben,


vielen Dank für alle bisherigen Gedanken und Erfahrungen von euch, die jetzt schon viel Stoff zur Diskussion bieten. 


Ein wichtiger schöner Gedanke war, am Beispiel vom verdorrten Feigenbaum, das Jesus uns hier die Vollmacht eines Gebetes vor Augen führt. Das Gott nicht angebettelt werden muss. Das es "lediglich" eines nicht zweifelnden Glaubens bedarf, worauf dessen Gott dann handeln will.

Wobei wir hier die Frage diskutieren könnten, ob solch ein Gebet denn irgendwo schon dem Willen Gottes  entsprechen muss (was im Falle eines Gebetes um Heilung hier dann nahe liegender wäre, als einfach einen Feigenbauch verdorren zu lassen, nur weil er gerade (vielleicht noch im Winter) keine essbaren Früchte bietet...

Jesus versucht hier, denke ich, vielmehr deutlich zu machen, das egal was es auch sei, wir von Gott erbitten dürfen --- wenn wir nur Glauben dafür haben.

Das könnte dann so "ausarten", das ich nur noch für ein schönes Haus, eine Jacht und andere persönliche Dinge bete - und irgendwie hätte ich damit dann Schwierigkeiten, sollen wir uns doch nicht Schätze auf der Erde sammeln - nicht nach irdischem Reichtum  trachten.

Der Gedanke, das in der unsichtbaren Welt erst die Voraussetzungen für eine Gebetserhörung geschaffen werden (am Beispiel aus dem Buch Daniel wo von Kämpfen in der Engelwelt gesprochen wird), wäre für mich ein Zeichen dafür, das für manches, was wir erbitten, erst eine bestimmte Zeit in der Zukunft vorgesehen ist. Damit wir lernen geduldig auf eine Gebetserfüllung warten zu können.


Beten als eine Verbindung mit Gott zu bezeichnen ist sicherlich auch richtig. Wobei die Bibel unsere Beziehung zu Gott hier noch differenziert. Es neben dem Beten - gleich Bitten - auch das Danken - das Zurückgeben ... oder weitergeben dessen was man von Gott empfängt - gibt. Sowie die Anbetung oder den Lobpreis, wo man sich einfach über Gott im Ausdruck von Lieder/Worten/Taten freut. 

Jesus spricht in Johannes zu der Frau am Jakobsbrunnen, über die Frage, wo Gott denn anzutreffen ist und wo man ihn begegnen kann (das war im AT den oft nur den Priestern im Tempel/Stiftshütte bei Mose möglich).

4,23 Aber die Stunde kommt und ist schon da, wo die wahren Anbeter den Vater im Geist und in der Wahrheit anbeten werden; denn der Vater sucht solche Anbeter.

Und als der Vorhang im Tempel mit Jesu Tod am Kreuz zerriss, war dies ein Zeichen das der Zugang zu Gott nur für alle Menschen frei war. Es bedarf keines Priesters oder Mittlers mehr um in die Gegenwart Gottes zu kommen.

Wobei ich dann auch interessant finde, das wir nicht viel Worte machen brauchen, da Gott sowieso schon alles von uns kennt. Manchmal beobachte ich in Gebetsversammlungen, wo Gott erst ausgiebig informiert wird. "Herr - du weißt ja, das es sich hier so und so und im Detail dann so und so .....und nun mache doch bitte folgendes...., wenns du es denn auch willst so......" -- Ich überlass es dann mal dir.... was aus dieser Sache wird ---obs dich überhaupt interessiert.... mal überspitzt....

Beim Fürbitte Gebet fällt mir immer Hiob ein. Der sollte für seine drei Freude bitten, das Gott ihnen nichts schimpfliches antue. Also dafür bitten, das Gott ihnen ihr "für Hiob nicht hilfreiches" Reden vergeben möge (sie haben nicht Wahres über Gott geredet, meinten, das nur sündiges Verhalten mit Krankheit und Leid von Gott abgestraft wird und Hiob selbst schuld an seinem Leid hätte - da einem Gerechten --und Hiob wurde von Gott als Gerecht angesehen - es am Ende gut gehen müsste).
Und wenn nun in den Gemeinden für die Obrigkeit gebetet wird, sieht das meistens so aus (aus meinen Erfahrungen), das Gott den Politikern doch Weisheit schenken möge, die Geschicke eines Landes recht zu leiten.
Für mich fehlt hier noch die Komponente, das Gott ihnen vor allem doch ihre Verfehlungen nicht nachtragen möge - damit er ihnen nichts schimpfliches antue, worunter wir dann mitzuleiden hätten (Paulus schreibt diesbezüglich, "auf das wir ein stilles -friedliches -frommes Leben führen können"

1. Tim. 2
1 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen,
2 für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit;


Manche beten für den Weltfrieden, oder das Gott alles Unheil aus der Welt nimmt. Das finde ich zwar gut gemeint, aber in Angesicht dessen, was Jesus seinen Jüngern in den Endzeitreden vorhersagt, sind Krieg und Naturkatastrophen dann teils auch ein Zeichen von Gottes (Zorn)Gerichten, die über die Erde ergehen - und die so kommen müssen.

Unsere Aufgabe ist vor allem im Gebet darum zu ringen, das sein Reich Gestalt animmt. Das sein Wort (das Evangelium) Raum gewinnt, auf das alle, die Gott erretten möchte, dann auch errettet werden. Gott möchte/wird dies durch seine Kinder dann erreichen.

Der Vorstellung, die hier geäußert wurde, das wenn wir intensiver mit Gott verbunden wären, wenn wir nicht ausschließlich nur etwas erbitten, sondern vielmehr noch Loben und das möglichst häufig, auf das unsere Gebete dann auch eher - oder intensiver - beantwortet werden können, mag ich so noch nicht ganz folgen.
Auch wenn ich solche Gechichte gehört habe von Missionaren, die für jedes Vorhaben dann auch eine dementsprechend intensive Gebetsvorbereitung für wichtig erachten, zweifel ich daran, das es auf eine bestimmte Intensivität und Länge bei Gebeten ankommt -- gerade wenn Jesus uns großen Glauben - von Elia - vor Augen führt, wo ein einfaches Wort ausreichte, um es 3,5 Jahre lang nicht regnen zu lassen.

Ich denke viellmehr das, was das Gebet anbelangt, hier einfach eine fortwährende Haltung - in der Erwartung und Abhängigkeit im Blick auf Gott - was er denn dann alles tun möge - ist. Das wir  -- wenn vom andauernden Gebet gesprochen wird - hier in der Erwartung, das Gott handelt - handeln wird, nicht nachlassen. Um zu vermeiden, das wir wieder auf uns schauen und versuchen aus eigener Kraft etwas zu tun. Nicht mehr in Abhängigkeit von ihm leben.


vielleicht soweit erstmal,

liebe Grüße,
Thomas

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pausenclown am 17.01.2018 20:22

Hallo Thomas,

Ist dir nicht bewusst wofür oder was der FeigenBaum in der Bibel steht ?


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jovetodimama

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Beiträge: 159

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von jovetodimama am 17.01.2018 21:29

Lieber Thomas, liebe Alle,

ich glaube, wir finden alles, was wir zum Thema Gebet wissen müssen, in der Bibel. Aber es ist nicht leicht, die über die ganze Bibel verteilten Stellen zu finden und treffend zu interpretieren.

Eine Stelle ist mir besonders wichtig geworden, und zwar: "Betet ohne Unterlass" (1. Thess. 5, 17). Ich habe das lange so verstanden, dass man, so gut dies möglich ist, buchstäblich ohne Unterlass beten soll. Heute denke ich, dass diese Stelle vor allem meint, dass man nicht wechselhaft betet, also etwa heute für schönes Wetter in der nächsten Woche und morgen doch eher für Regenwetter, und dass man nicht das eine betet (z.B. hilf mir, in Frieden mit meinem Bruder zu leben), und das andere tut (z.B. eine halbe Stunde später den Brude anschreit, obwohl man in der Lage gewesen wäre, darauf zu verzichten).

Außerdem ist mir im Laufe der Zeit das Vaterunser besonders wichtig geworden, in zwei Aspekten:
1) "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.": Wir brauchen eigentlich gar nicht um Vergebung unserer Sünden bitten, wenn wir nicht zuvor selbst denjenigen, die uns beleidigt haben, vergeben haben. Das ist manchmal, wenn wir sehr verletzt sind, ausgesprochen schwierig. Aber ich denke, die bewusste Entscheidung, dem anderen vergeben zu wollen, im Gebet vor Gott gebracht, genügt. Er wird das Gelingen dazu schenken. Das glaube ich und erlebe es immer wieder, dass Gott mir meinen Groll förmlich aus dem Herzen nimmt und es gleich darauf mit Seiner Liebe anfüllt. - Ich habe es mir also angewöhnt, zuerst zu prüfen, ob ich Bitterkeit oder Groll in mir habe und dementsprechend den Entschluss zur Vergebung fassen und vor Gott bringen muss, und erst, wenn ich dies getan habe, Gott um Vergebung für mich zu bitten.
2) "Dein Wille geschehe.": Gott möchte offenbar nicht einfach tun, was Er will, sondern Er möchte erst dann, wenn wir Ihn darum gebeten haben, tun, was Er will. Warum, weiß ich nicht, aber so verstehe ich die ausdrückliche Aufforderung, zu beten "Dein Wille geschehe". Ich gehe davon aus, dass Gott viel besser als wir weiß, was vor sich geht, vor allem in der unsichtbaren Welt, und auch, was das Beste für uns Menschen ist, sowohl im allgemeinen Ganzen als auch und im konkreten Einzelfall. Darum bete ich höchst selten um bestimmte Dinge, aber sehr oft sinngemäß "Dein Wille geschehe".

Eine interessante Kontroverse ist die der Anrede im Gebet. Von einem katholischen Christen, der die Gottesdienste in unserere evangelischen Gemeinde häufig besucht, aber auch die anderer Konfessionen sowie die Versammlungen der Zeugen Jehovas, habe ich gehört, die Zeugen Jehovas würden es z.B. ablehnen, zu Jesus zu beten. In den Liedern des Evangelischen Gesangbuches finde ich jedoch Liedtexte, die als gesungene Gebete verstanden werden können, mit allen drei Anreden: an Gott, den Vater; an Jesus; an den Heiligen Geist.
Ich selbst habe schon ganz tolle Gebetserhörungen erlebt nach Gebeten, die ich spontan an Jesus gerichtet hatte.

Neben dem Beten alleine ist, denke ich, auch das gemeinsame Beten von Bedeutung. Denn:
"Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel." (Mt. 18, 19) Auf dem gemeinsamen Beten in Einigkeit liegt also noch einmal eine besondere Verheißung, neben "Bittet, so wird euch gegeben." (Mt. 7, 7) Beeindruckend finde ich in diesem Zusammenhang auch "Diese alle hielten einmütig fest am Gebet" (Apg. 1, 14), vor allem wenn man dann liest, was an Pfingsten und kurz darauf (Apg. 2, 41-43) geschah. "Sie waren täglich einmütig beieinander" heißt es dann auch noch einmal in Apg. 2, 46, und in Apg. 4, 24 wieder ("Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott"). Das einmütige, gemeinsame Beten scheint also etwas Wichtiges zu sein, was durch ein besonders eifriges Beten alleine nicht ersetzt werden kann.

Das Beten für die Obrigkeit wiederum ist ein Kapitel für sich. Aus dem Alten Testament können wir lernen, dass Gott eine üble Regierung oder eine fürs Volk unangenehme Politik schon einmal als Gericht über das Volk kommen lässt, weil es sich als Ganzes weit von Gottes Geboten abgewandt hat. In einer solchen Situation für die Obrigkeit um Weisheit zu bitten, ist gut gemeint, aber eine fruchtlose Mühe, wenn das Volk sich nicht zuvor wieder auf den Weg begeben hat, Gottes Geboten zu gehorchen.
Wenn wir heute eine Politik erleben, die uns beängstigend erscheinen kann, dann müssen wir gleichzeitig sehen, dass die Rechtsprechung sich heute eher an einer allgemeinen Ethik, dem Zeitgeist entsprechend, und nicht mehr an den Geboten des Gottes der Bibel orientiert (Bsp.: Legalisierung der Abtreibung, Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe, Straflosigkeit für Ehebruch u.v.m.). Das wurde mir kürzlich insbesondere deutlich, als ein youtuber beklagte, dass Feste wie noch vor ein paar Jahren heute wegen der starken Einwanderung nicht mehr möglich seien, und dabei Bilder von früher zeigte, die mich an Sodom und Gomorra erinnerten.
Natürlich dürfen und sollen wir wohl trotzdem für die Politik und die Verantwortlichen in der Politik beten. Jedoch wird dies, so wie das Gebet um Vergebung erst sinnvoll ist, wenn wir selbst vergeben haben, dann erst zu einem fruchtbaren Beten, wenn wir im Bewusstsein dieser Zusammenhänge auch um Vergebung für unser Volk gebeten haben und zumindest selbst in unserem eigenen Leben dort eine klare Linie fahren, wo wir allgemein gesellschaftliche Versäumnisse im Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes sehen.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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solana

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Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von solana am 17.01.2018 22:59

Jovetodimama schrieb:

Eine Stelle ist mir besonders wichtig geworden, und zwar: "Betet ohne Unterlass" (1. Thess. 5, 17).

Hallo Birgit 

Ja, diese Stelle hat mich auch zum Nachdenken gebracht über das Gebet.

Dieser kurze Vers steht ja zusammen mit anderen Aufforderungen in 1 Satz:

1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich,
17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

Ich denke, dass hier eine Lenenseinstellung beschrieben wird, wie sie sich äussert, dh wenn man sein ganzes Leben als einen Dialog mit Gott versteht.
Das, was man erlebt, ist dann nicht mehr etwas, das einem "passiert" - sondern man erkennt dahinter die Hand des liebenden Gottes, der alles zum Besten gefügt hat. Aus dieser Hand empfängt man dankbar und freut sich daran, fühlt sich beschenkt und das macht fröhlich, voll Mut und Zuversicht.

Selbst wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, wird das im Zwiegespräch mit Gott besprochen, ihm übergeben, von ihm Kraft, und Führung erbeten und erwatet.

Phil 4,6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

Alles, was wir tun, tun wir "Gott zugewandt" nicht, um Menschen zu gefallen oder weil es von uns so erwartet wird und wir es als unsere Pflicht ansehen oa:

Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Auch dann, wenn wir unsere Alltagspflichten erledigen müssen und keine Wahl haben ..... trotzdem können wir das, was wir tun, für Gott tun, in der "Interaktion" mit ihm und im "Gespräch" mit ihm.
Das konnten sogar die Sklaven zur Zeit des NT, die ja gar keine Selbstbestimmung über ihr Tun hatten und nur Befehlen gehorchen mussten.
Ihnen schreibt Paulus im Kolosserbrief:

Kol 3, 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

So stelle ich mir das "Beten ohne Unterlass" vor.

Nicht ständig Gebete vor sich hin murmeln, auch nicht explizit dauernd etwas ausformulieren, das man Gott sagen möchte.
Sondern sich in allem auf ihn beziehen, alles aus seiner Hand empfangen, von ihm erbitten, Sorgen, Ängste, Schwäche, Unvermögen usw in seine Hand legen und loslassen (wenn es sein muss immer wieder neu loslassen, weil gerade die Sorgen so schnell durchs Hintertürchen wieder da sind ), wenn man sich ungerecht behandelt oder verletzt fühlt "es Gott anheim stellen" und wenn man merkt, dass es einem schwer fällt, die richtige Einstellung zu bestinnten Dingen oder Menschen zu haben, dann Gott darum bitten, dass er sie schenkt (und ihm den Zugang zum Herzen und zum Wollen öffnen , damit er das Wollen und Vollbringen dort wirken kann Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.)

Dabei ist uns der Heilige Geist eine grosse Hilfe:

Röm 8,26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.
27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er tritt für die Heiligen ein, wie Gott es will.

Wenn wir ihn lassen und ihm in uns Raum geben, dann führt uns der Heilige Geist genau in diese Interaktion und dieses ständige Zwiegespräch mit Gott.
Und diese Lebenseinstellung bringt Freude und Zuversicht und tiefen Frieden in allen Dingen.

Daneben gibt es natürlich noch das ausformulierte Gebet, auch "dazwischen", dh in der Interaktion oder mitten im stummen Zwiegespräch, einfach weil das Bedürfnis danach da ist. Oder auch zu besonderen Momenten des Tages oder bestimmten Anlassen. Beides kann auch vermischt sein oder ineinander übergehen.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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