Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

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Jonas

52, Männlich

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Beiträge: 328

Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von Jonas am 16.01.2018 18:10

Hallo verlorenes Schaf!

Wie wäre es wenn Du in die Kirche gehst, wo es dich am meisten stört dass keine jüngeren Gläubigen dort sind, um dies als Antrieb zu nehmen,
viele junge Menschen durch deinen Glauben und dein Vertrauen in Gott - der uns Gläubige ja aussenden will um alle Menschen zu seinen Jüngern zu machen-, in dieser Kirche zu versammeln.

Was ich herausgelesen habe scheinst du etwas mehr Zeit übrig zu haben und jede weite Reise fängt mit dem ersten Schritt an.
Ein gutes Beispiel das mir gleich dazu einfällt ist zB Johannes Hartl, der jetzt auch tausende von hauptsächlich jüngeren Menschen versammelt.

Mit besten Grüßen

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.01.2018 18:13.

pray

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Beiträge: 960

Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von pray am 16.01.2018 18:42

Jovetodimama schrieb: Ich habe das zu meiner jungen Zeit so gemacht, dass ich einerseits in die Kirche gegangen bin, und andererseits "in der Welt" Anschluss zu jungen Leuten gesucht habe. Ich weiß jetzt natürlich nicht, inwieweit Dir das möglich zu sein scheint, oder ob Du das Anschluss-in-der-Welt-suchen vielleicht aus Deinem Glauben heraus generell ablehnst...

Liebe Jovetodimam,

ich sehe es wie du, dass es nicht so sehr leicht ist, in den Kirchen feste Freundschaften über den Sonntag oder sonstige feste "Stunden" hinaus, zu knüpfen. In den großen Kirchen ist es ja eh anonymer, so dass jeder fast in seiner eigenen Bank sitzt und meterlangen Platz zu seinem  Nachbarn lässt. Was an Events in der Woche geboten wird, hat wenig mit Gott zu tun, da gibt es von Yoga über Kartenspielen alles mögliche, wo man als Christ nicht unbedingt teilnehmen muss.

In den Freikirchen gibt es dafür schon viele bestehende "Clubs"...manche sind dort schon von der sogenannten Sonntagsschule her groß geworden. Als Alleinstehende ist es noch schwieriger, sich irgendwo anzuschließen. Aber die Leute dort sind offener - gehen auf einen zu...dann bleibt abzuwarten oder es liegt auch an einem selber, ob das alles über ein "Hallo, na wie gehts?" hinausgeht.

Aber mit weltlichen Freunden käme ich nicht so richtig zurecht. Die Meinungen gehen doch total auseinander, in fast eigentlich allen Themen. Das Schlimmste dabei finde ich, dass Weltler meinen Glauben und meine Freude an Gott und meine Sicht- und Verstehensweisen, die er uns durch seinen Geist geschenkt hat, gar nicht verstehen - ganz zu schweigen, teilen können.
Als ich Christ wurde, habe ich mich genau an diesem Tag irgendwie  total  verändert. Ich hatte gar keine Lust mehr, mich über die neueste Mode zu unterhalten und sah die Abtreibung, die eine Freundin machte, auf einmal in ganz anderen Augen - die konnten mich gar nicht mehr verstehen. Ich hatte gar keine Lust mehr für so Dinge, wie Karneval, ausgehen, tanzen usw...will nicht sagen, ich bin zur christlichen graue Maus mutiert, aber ich habe eben andere Prioritäten bekommen - also nur eine, die wirklich zählt: Gott!

Und leider ist es ja heutzutage auch so, dass viele Menschen nicht nur "Namenschristen" sind, sondern total ungläubig...wenns ganz schlimm kommt, wird der Glaube noch verspottet. Und in den Psalmen findest du viele Warnungen, nicht mit den Falschen, oder sogar Spöttern oder Sündern zu sitzen und Gemeinschaft zu haben.

Ps 26,4: Ich sitze nicht bei falschen Menschen und habe nicht Gemeinschaft mit den Heuchlern.
Ps. 1,1-2: Wohl dem, der nicht wandelt im Rat der Gottlosen  noch tritt auf den Weg der Sünder noch sitzt, wo die Spötter sitzen, sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht!

Ich finde, es gibt keine schönere Gemeinschaft als mit Kindern Gottes unterwegs zu sein.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.01.2018 18:45.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von Burgen am 16.01.2018 19:28

Ja, pray. Für viele Menschen sind die grossen Feste mit Kirchgang noch verknüpft oder später die christliche Bestattung ...

Doch woran liegt das?
Da wir ja alle "Kirche" sind, trifft uns auch alle dieses Fragezeichen.

Als ich noch jünger war zog ich oft um.
Bei der Planung dessen orientierte ich mich immer daran, wie weit das nächste Kirchengebäude entfernt ist.
Denn ohne Auto ist es ja  nicht so einfach hin zu kommen. 

Wenn ich dann in der Wohnung eingerichtet war besuchte ich entweder den Pastor/Pastorin
und dann ziemlich bald entweder eine Bibelstunde, Bibelgesprächskreis, Junge Erwachsenengruppe,
einige Jahre auch die Sonntagslesungen usw. 

Also da kann ich mich nicht beklagen.

Gruss
Burgen


 

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jovetodimama

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Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von jovetodimama am 16.01.2018 20:10

Aber mit weltlichen Freunden käme ich nicht so richtig zurecht.
Das geht und ging mir nicht andes.
Jedoch machte ich die positive Erfahrung, dass ich durchaus auch anderswo als in der Gemeinde andere Christen kennenlernte. Wenn Christen sich nicht in ihren Gemeinden einigeln und wenn nicht zu Hause, nurmehr dort zu finden sind, dann trifft man sie logischerweise auch in ganz weltlichen Zusammenhängen. Es ist auch immer wieder erstaunlich, wie tief manche Menschen nachdenken und welchen Gottglauben Menschen haben, die in keiner Kirche zu finden sind.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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jovetodimama

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Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von jovetodimama am 16.01.2018 20:18

Ich finde, es gibt keine schönere Gemeinschaft als mit Kindern Gottes unterwegs zu sein.
Auch hier hast Du wieder recht.
Aber ich bin manchmal bestürzt, wie wenig die Menschen in der Kirche "Kinder Gottes" sind bzw. sich so benehmen. Das ist es wohl auch, was VerlorenesSchaf meint, wenn sie schreibt, dass die Atmosphäre kaputtgeht, wenn die Leute in der Kirche gar nicht mitsingen und das Vaterunser nicht können.

Es wäre insgesamt ebenso naiv, zu anzunehmen, man müsste nur in eine Kirche gehen, um dort sofort auf einen Haufen von "Kindern Gottes" zu treffen, wie es naiv wäre anzunehmen, es würde sich nicht lohnen, in weltlichen Kontexten nach Freunden zu suchen, weil man da sowieso nur auf "Weltmenschen" treffen würde, die den Glauben verspotten.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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SMart
Gelöschter Benutzer

Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von SMart am 16.01.2018 20:39

Da hast du recht. Denn manchmal gehen die Menschen in der Welt geschickter und liebevoller miteinander um, als die Christen, ohne ständige Belehrungen, ohne Besserwisserei.
Christen stören sich oft am Splitter des anderen, den die Weltlichen übersehen.


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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von geli am 16.01.2018 20:59

Man kann es so sehen oder auch anders... Ich habe fast nur Kontakte, die eigentlich nicht gläubig sind - das finde ich deshalb nicht schlimm, weil ich somit die Chance habe, das Evangelium unter die "Leute" zu bringen. Wenn ich mich nur mit "Gläubigen" abgebe, dann bleibt das Evangelium immer nur "drinnen" bei denen, die es ja sowieso schon haben.
So freue ich mich eigentlich eher über Kontakte mit Leuten, die Kirche und Gemeinde fernstehen - das sind dann oft Gottes Gelegenheiten...

Da hast du recht. Denn manchmal gehen die Menschen in der Welt geschickter und liebevoller miteinander um, als die Christen, ohne ständige Belehrungen, ohne Besserwisserei.

Das ist leider auch wahr - ich hab einmal in einem alten Bauernhaus gelebt, da waren 3 von 4 Wohnungen von Christen bewohnt. 13 Kinder gehörten dazu - was auch durchaus schöne Begebenheiten mit sich brachte. Aber dennoch würde ich sagen: Das war - eben in punkto "Belehrungen, Besserwisserei" auch eine sehr schwierige und anstrengende Zeit.
Nun lebe ich schon lange wieder mit Nichtchristen zusammen - ich muss leider sagen: Es ist viel einfacher und entspannter...

LG, geli

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Cleopatra
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Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von Cleopatra am 17.01.2018 07:50

Pauschal würde ich auch nicht sagen, keinen Kontakt mit Nicht-Gläubigen zu haben. Das hat wohl hier auch niemand gemeint.
Ja, bei den Spöttern ist es anders.

Gott hat uns schließlich auch in diese Welt gesetzt, damit wir hier ein Licht und Salz sind.

Aber der Kontakt auch mit Christen ist sehr wichtig, um eben selbst noch thematisch mehr mit der Bibel zusammenzuleben.

Für mich ist es etwas schwer, da mitzureden, da ich in einer Gegend wohne, in der eben auch viele verschiedene Gemeinden sind.
Ich kenne auch eine Gemeinde, die sich eben auch nur Sonntag Nachmittags trifft.

Andererorts gibt es dieses gite Angebot leider nicht, das lese ich gerade hier im Forum ja immerwieder.

Ich denke, ja, so wie immer, aber trottzdem ernst gemeint ist Gebet eben das Wichtigste.

Und dann solllte man sich eben fragen, was man von einer Kirche erwartet.
Nur die Atmosphäre? Den Input?
Das wichtigste ist ja die Lehre. Und wenn einem etwas fehlt, dann legt Gott es vielleicht gerade dieser Person aufs Herz, damit diese Person diese Aufgabe, dieses Thema anfasst und aufnimmt.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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jovetodimama

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Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von jovetodimama am 17.01.2018 08:24

SMart hat geschrieben: manchmal gehen die Menschen in der Welt geschickter und liebevoller miteinander um, als die Christen, ohne ständige Belehrungen, ohne Besserwisserei.
Ich habe auch, als ich mich vor 20 Jahren nach einem künftigen Ehepartner sehnte, unter anderem auch bei verschiedenen christlichen(!) Partnervermittlungsinstituten meine Augen offengehalten. Doch wer da alles daherkam! Ein Verbrecher, der im Gefängnis "zu Jesus gefunden" hatte, mir niemals irgend etwas hätten bieten können und nicht in der Lage war, den Grund seiner Inhaftierung anzugeben. Einer, der andeutete, mich bei einer "sündigen Vorgeschichte" nicht nehmen zu wollen. Einer, der sich darauf vorbereitete, Pfarrer zu werden, dies aber schlicht deswegen, weil er in einem Umfeld aufgewachsen war, das dies so von ihm erwartete, und der nicht wusste, was eigentlich seine eigenen Wünsche für sein Leben waren. Einer, der in seinem ersten Brief an mich, direkt nach der Adressenvermittlung, mir bereits Vorwürfe machte, die sich wohl eher auf seine vorherigen Erfahrungen hätten beziehen sollen, da er außer den übermittelten Daten rein nichts von mir wusste.
Meinen jetzigen Ehepartner fand ich dann in einer klassischen Tanzschule in München. Er war katholischer Christ, ging auch mit mir in den Gottesdienst und unterhielt sich mit mir über christliche Themen. Er akzeptierte und, wie mir damals schien, bewunderte mein christliches Engagement und verbesserte nichts daran herum. Wir einigten uns vor der Eheschließung darauf, unsere künftigen Kinder evangelisch taufen zu lassen, und am Anfang unserer Ehe arbeitete er sogar selbst ein wenig in der evangelischen Kirche mit.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 17.01.2018 08:26.

jovetodimama

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Re: Fühle mich unwohl in Kirchen/Gemeinden

von jovetodimama am 17.01.2018 08:31

Cleopatra hat geschrieben: wenn einem etwas fehlt, dann legt Gott es vielleicht gerade dieser Person aufs Herz, damit diese Person diese Aufgabe, dieses Thema anfasst und aufnimmt.
Das meine ich auch. Es muss nicht immer so sein, aber es kann durchaus ein solcher Hinweis sein, dass man hier gebraucht wird, um etwas Neues ins Leben zu rufen. Ich denke immer: Wenn mir das fehlt, dann gibt es wahrscheinlich noch ein paar andere, denen dasselbe fehlt.

Momentan fehlt mir ein wöchentlicher Gebetskreis. Ich würde gerne einen solchen gründen. Die Gemeindeleitung will dies aber nicht. Privat wäre noch eine Möglichkeit. Doch bisher habe ich noch nicht eine Person gefunden, die dieses Vorhaben gemeinsam mit mir angehen würde. Ich könnte natürlich auch schauen, welche Angebote in dieser Richtung es im weiteren Umkreis, mit dem Auto zu erreichen, evtl. gibt. Oder ich könnte Internet-Angebote ausfindig machen und nutzen. (Beim Stöbern danach kam ich übrigens zu Euch hier im Forum.)

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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