Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

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Pal

65, Männlich

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Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 10.05.2017 16:37

Ja, dies ist ein altbekanntes Thema. Wie geht ihr damit um?
Seht ihr euch mehr als Gutmenschen in Christus oder als Bösmenschen eurer Selbst. -
Wie hantiert ihr die Spannungen, wenn ihr trozt Jesus in euch noch sündigt?
Wie lebt ihr als Heilige, die tagtäglich am Kreuz zu sterben haben?

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von geli am 10.05.2017 18:34

Ich seh mich weder als "Gutmensch" noch als "Bösmensch", sondern ich versuche zu erkennen, was Gott über mich sagt, und mich dann so in seinem Licht und in seiner Wahrheit zu sehen. Denn so wie er mich sieht - das ist letzten Endes die Wahrheit.

In erster Linie bin ich eine neue Kreatur in Christus, ich war tot in meinen Sünden und bin nun lebendig gemacht. Ich bin Gottes Tempel, und Gottes Geist wohnt in mir.

Wir Christen, auch ich  waren vorher Sünder und hatten, wie alle Menschen, die Herrlichkeit Gottes verloren.
Aber jetzt bin ich reingewaschen, ich bin geheiligt, ich bin gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes - 1. Kor. 6,11 ff.

Wenn es passiert, dass ich sündige - dann habe ich die Möglichkeit, das vor Gott zu bringen, dann vergibt er mir. Außerdem habe ich die Möglichkeit, Dinge, die ich "verbockt" habe, wieder in Ordnung zu bringen - z.B. indem ich mich bei Menschen entschuldige.

Ich durchsuche nicht dauernd mein Leben, ob "etwas nicht in Ordnung ist", oder ob ich irgendwo verpasst habe, zu "sterben".

Gottes Geist lebt in mir - und der ist in der Lage, mich auf Dinge aufmerksam zu machen und mir auch zu zeigen, wie ich damit nun umgehen soll.

Ich denke, wir dürfen uns nicht dauernd mit dem "Bösmenschen" befassen, sondern uns vielmehr darauf konzentrieren, was Gott uns geschenkt hat, was er über uns sagt, und wer wir in Christus sind.

Wir sollen ja sein wie die Kinder - und Kinder haben nicht dauernd Angst, was falsch zu machen und beschäftigen sich nicht ständig mit ihren Fehlern oder  ihrem "bösen Fleisch", sondern sie freuen sich an ihrem Leben. Ich denke, wir als Gottes Kinder dürfen das auch tun. Oder dürfen es zumindest lernen 

Wenn wir uns mehr mit dem beschäftigen, was Gott uns geschenkt hat, macht uns das dankbar - und ich kann mir vorstellen, dass Gott ein dankbares Herz sehr gefällt 

Lg, geli

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 10.05.2017 18:58

Ja, liebe Geli, da hast du sicher recht! -
Ich meine: Sich immer nur auf seine Verdorbenheit zu fokusieren ist genauso schädlich, wie sie gar nicht in Anmerkung zu nehmen.

Ich muß da so an Petrus Wasserlauf denken. Er konnte das Übermenschliche, solange er auf Jesus blickte!
Das ist doch ein schönes Bild für unser Leben im Glauben.
Ich bin gereinigt, geheiligt sozusagen über das Wasser laufend.

Dennoch war es kein Dauerzustand, das Petrus jetzt einfach der perfekte "Wasserläufer" gewesen und geblieben wäre.
Nein, ganz schnell, war auch schon wieder der Zweifel und Hilferuf vorhanden.

Ich denke mir, mein Bösmensch, hat für mich eine enorme Kraft, um mir deutlich zu machen, das ich absolut nur von der Quelle abhängig bin und kein bißchen Gutmenschtum in mir selbst habe.

Stelle ich mir einmal vor, ich wäre wirklich der perfekte Sünden-Überwinder, ganz so wie Jesus Christus!
Wie lange würde es wohl dauern, bis ich es mir (irgendwo und irgendwie, vielleicht nur ganz klammheimlich) selbst zuschreiben würde?
Eine Woche? Ein Monat? Ein Jahr?

lG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.05.2017 19:00.

geli
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von geli am 10.05.2017 19:16

Pal: Ich meine: Sich immer nur auf seine Verdorbenheit zu fokusieren ist genauso schädlich, wie sie gar nicht in Anmerkung zu nehmen.

Ja, das stimmt - allerdings lebt ja der Heilige Geist in mir - und der nimmt die Dinge dann schon für mich in "Anmerkung"...  Natürlich sollte ich dann auch darauf entsprechend reagieren.

Dennoch war es kein Dauerzustand, das Petrus jetzt einfach der perfekte "Wasserläufer" gewesen und geblieben wäre.

Nein, der "Perfekte" Wasserläufer" - das bleiben wir nicht.

Aber ich denke, wir müssen uns nicht dauernd damit beschäftigen, ob und wie und wann wir wieder "untergehen" werden - das kommt von ganz alleine, auch ohne dass wir uns darauf fokussieren.

Und sollten wir dennoch mal in einen "Höhenflug" geraden - keine Angst: Gott sorgt schon dafür, dass wir wieder auf "den Boden" kommen 

Was ich damit sagen will: Wir müssen uns nicht dauernd eine "Kopf" machen über unseren geistlichen Zustand, und uns ständig den geistlichen "Puls" messen. Diese Sorgen überlasse ich lieber Gott persönlich - der weiß am besten, wie er mich auf dem geraden und ebenen  Weg hält. Oder mich wieder darauf zurückbringt...

Lg, geli

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Pal

65, Männlich

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 11.05.2017 06:26

Geli:
Was ich damit sagen will: Wir müssen uns nicht dauernd eine "Kopf" machen über unseren geistlichen Zustand, und uns ständig den geistlichen "Puls" messen. Diese Sorgen überlasse ich lieber Gott persönlich ....

Mit diesen Worten umschreibst du, liebe Geli, für mich einen Ruf unserer heutigen, modernen Zeit.
Das beziehe jetzt bitte nicht auf dich persönlich, sondern das ist nur so meine Meinung über sehr viele Christen.
Natürlich kann man immer von beiden Seiten von Pferd fallen.
Aber ich befürchte das genau diese Grundeinstellung, ein entscheidender Faktor sein wird, warum die törichten Jungfrauen nicht entrückt werden.
Aber wie gesagt, das meine ich jetzt nicht persönlich auf dich gemünzt, sondern nur ganz allgemein als Warnung-

Der heutigen Christenheit sollte man nicht mehr den Puls messen. Das wollen sie nicht, denn das ist schmerzlich.
Vergleichbar mit einem Petrus, der von Jesus als Satan bezeichnet, gar nicht auf Jesu Warnung einging.
Es war, wie wenn du einem Eskimo etwas über eine Banane erzählen würdest...

Doch meine Tendenz ist dahingegen, das ich meinen Bösmensch so deutlich wie möglich vor Augen haben möchte, eben um ihm nicht auf den Leim zu gehen! Was ist die Ursache des Zurückbleibens, wenn nicht gerade dieser Selbstillusionist?
"Hallelujah Gemeindejubel, aber zeig mir nur nicht meine Verdorbenheit!"

Wie gesagt, ich kenne dich, liebe Geli, lange und gut genug, das ich dich keinesfalls in dieser Rubrik sehe.
Aber jeder von uns muß persönlich gerade davor aufpassen.
Was sagen dann mE eher die klugen Jungfrauen? =>
Psa 139:23 Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz; prüfe mich und erfahre, wie ich's meine. Psa 139:24 Und siehe, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.

und dann lese ich von den Fehlern der Laodicea Gemeinde ... blind - keine Augensalbe, arm - kein Gold -
Wie ist so etwas nur möglich bei einer NT-Hl.Geist- Gemeinde?

Vielleicht gerade deshalb, weil sie sich nicht die Selbst-Diagnose antun wollten?

Hier noch eine Bibelstelle, die mir vielsprechend ist:
Mal 3:2 Wer wird aber den Tag seiner Zukunft erleiden können, und wer wird bestehen, wenn er wird erscheinen? Denn er ist wie das Feuer eines Goldschmieds und wie die Seifen der Wäscher. Mal 3:3 Er wird sitzen und schmelzen und das Silber reinigen; er wird die Kinder Levi reinigen und läutern wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN Speisopfer bringen in Gerechtigkeit, Mal 3:4 und wird dem HERRN wohl gefallen das Speisopfer Juda's und Jerusalems wie vormals und vor langen Jahren. Mal 3:5 Und ich will zu euch kommen und euch strafen und will ein schneller Zeuge sein wider die Zauberer, Ehebrecher und Meineidigen und wider die, so Gewalt und Unrecht tun den Tagelöhnern, Witwen und Waisen und den Fremdling drücken und mich nicht fürchten, spricht der HERR Zebaoth.

mE hat die moderne Gemeinde Christi solche Behandlung so nötig, wie noch nie zuvor!

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Cleopatra
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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Cleopatra am 11.05.2017 07:55

Oh ja, dieses Thema kommt immerwieder auf ;-D

Danke lieber Pal, dass du einen neuen Thread hierzu geöffnet hast.

Ich überlege die ganze Zeit, wie ich meine Meinung richtig rüberbringen kann.
Grundsätzlich teile ich hier gelis Meinung.
Ich habe nämlich auch das Gefühl, dass du lieber Pal, in der Meinung etwas falsch verstehst.

Der heutigen Christenheit sollte man nicht mehr den Puls messen. Das wollen sie nicht, denn das ist schmerzlich.

Genau das kenne ich nicht so. Gut, ich kenne natürlich andere Menschen als du.
Aber ich meine, in allen Predigten geht es doch Sonntags auch darum, sich zu verändern und sich selbst zu hinterfragen, oder nicht..?

Wenn man sich bewusst ist, wie Gott einen sieht, bedeutet es ja nicht, dass man vergessen hat,dass man es Gott zu verdanken hat.

Ich versuche es mit einem Beispiel:
Eine Raupe muss "sterben" und wird daraus ein wunderscöner Schmetterling.
Hat der Schmetterling irgendetwas dafür getan? Nein.
Aber er ist es. Und er kann sich darüber freuen.
Sogar seine Nahrung hat sich umgestellt.
Er muss sich nun verhalten wie ein Schmetterling und Nektar sammeln und fliegen.
Wenn er wie eine Raume kriecht und Blätter frisst, dann schadet es ihm nur. Er wird hungrig bleiben.
Er wird dann aber nicht wieder zurück die Raupe.

Vielleicht ist diese Erklärung etwas verständlicher?

Dass wir geheiligt sind und Gott uns liebt, ändert sich nicht.
Aber wir sollten nicht sündigen (übrigens- Selbstverliebtheit ist auch Sünde, da keine Demut).
Wir müssen schon als (nicht aus uns selbst gemachte) Schmetterlinge leben.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.05.2017 07:58.

Pal

65, Männlich

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 11.05.2017 10:49

Liebe Cleo, nur das dein Beispiel vom Schmetterling hinkt, wie du sicher weißt.
Denn bei Raupe/Schmetterling heißt es immer entweder oder. Das Tierlein kann beide Zustände nicht gleichzeitig in sich vereinen.

Wir Christen jedoch müssen das Paradox des gleichzeitigen "heilig-sündig" in uns vereinen.
Wir sind fliegende Glaubens-Schmetterlinge und krakseln noch, als Raupen, auf dem Gesträuch herum...

=============

Hier ein Beispiel:
Hätte Jesus Christus in den 3 Jahren nur einem Judas Iskarioth seinen Bösmenschen zeigen können! Wie nachdrücklich, eindringlich wäre dessen Bekehrung dann womöglich ausgefallen. Aber nun erscheint es mir, das auch Judas sich nicht wirklich "den Puls abhören" lassen wollte.
Und so blieb er ein Verbrecher, bis zum ultimativen Verbrechen.

=============

Dann ist es mir überaus auffallend, wie die Bibel selbst mit dem Bösmenschen umgeht? -
Wird er mit seiner Bosheit (in der Bibel) konfrontiert? -
Da gib es dermaßen viele Beispiele, das einem allein die Menge von schrecklichen Geschichten, über die enorme Bosheit des Bösmenschen, erdrücken könnte.
Da kann man anfangen bei dem Brudermörder Kain, über das ungehorsame, auserwählte Gottesvolk, bis hin zu den Strafen in der Offenbarung.

Ich persönlich halte mich, in mir selbst, kein bißchen besser, wie alle diese Negativ-Beispiele.

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Greg

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Beiträge: 707

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Greg am 11.05.2017 11:00

Als FDP Wähler bin ich ein Gutmensch.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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solana

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von solana am 11.05.2017 11:10

Pal fragte:

Wie hantiert ihr die Spannungen, wenn ihr trozt Jesus in euch noch sündigt?

Hallo  Pal
Eigentlich geht diese Frage ja schon einen Schritt über die Frage der Überschrift hinaus.

Die Frage der Überschrift zielt ja eigentlich darauf ab, wie wir uns selbst sehen, was wir als unsere "eigentliche" Identität sehen, von der her wir leben.
Wenn das klar ist und wir darin fest stehen, dann ist auch die Spannung nicht mehr so ein grosses Poblem - denn sie kann uns nicht "wesensmässig" in Frage stellen.
Verstehst, was ich meine?

Unsere neue Identität in Christus haben wir aus Gnade - nich aus unserem Verdienst, auf den wir pochen könnten - deshalb ist sie in unserem Leben nur dann die wirklich tragende Grundlage, wenn wir vertrauen. Und trotz allem, was dagegen steht, daran fest halten und von daher leben.
Wir können die Spannungen nicht weg kriegen, so sehr wir auch dagegen ankämpfen.

Unsere "Sicherheit" liegt nicht darin, dass unsere Identität in Christus von allen Spannungen freigekämpft wird.
Sondern darin, dass wir gerade in der Spannung auf ihn sehen, ihm vertrauen und trotz allem, was dagegen steht, an ihm festhalten. 
Dann erleben wir, wie tragfähig diese Grundlage unseres Lebens ist. Wir erfahren, dass er uns hält und durchträgt - trotz all unserer Unfähigkeit und Versagen. Und je mehr wir das erfahren, um so sicherer und geborgener wissen wir uns in seiner Hand.

Je mehr wir das erfahren und je sicherer wir uns unserer Identität in Christus werden, um so leichter wird es, alles "loszulassen" und abzulegen, was dem im Weg steht. 
So wie der Herbräerbrief auffordert:

Hebr 12, 1 Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist,
2 und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes.

Meine "Strategie" im Umgang mit diesen Spannungen (so wie ich sie aus den Aufforderungen im NT entnehme) ist nicht diese:

 
Doch meine Tendenz ist dahingegen, das ich meinen Bösmensch so deutlich wie möglich vor Augen haben möchte, eben um ihm nicht auf den Leim zu gehen!


Sondern das, was der Hebräerbrief beschreibt.
In dieser neuen Identität "wachsen und tief verwurzelt werden" und von diesem Bewusstsein her mit den Spannungen umgehen
Und mich auch im Versagen verstehen als jemanden, dessen Identität nicht an meiner Leistung hängt - weder im positiven noch im negativen Sinne.

Natürlich ist Versagen nicht schön und auch nicht wünschenswert und es macht mich natürlich auch traurig.
Aber es kann mich nicht in meiner Identität in Frage stellen und mich nicht von der Liebe Christi trennen
Deshalb muss ich nicht "in Sack und Asche liegen bleiben" , um es abzubüssen und mit mir selbst und Gott wieder ins Reine kommen zu können.
So eine Haltung (im Staub liegen bleiben) zeugt - für mein Verständnis - von Stolz (man kann Gnade nicht einfach ein unverdientes Geschenk sein lassen) und mangelndem Vertrauen (die Zusage Gottes ist nicht genug, man will zusätzliche Sicherheit, die man selbst in der Hand hat, zB dadurch dass man etwas verdient und deswegen darauf Anspruch hat).
Wenn ich mich dagegen an seiner Gnade festhalte und mich nicht runterziehenlasse von Misserfolgen, dann bezeuge ich damit mein Vertrauen zu ihm, der grösser ist.

Wenn ich "richtig" mit solchen Spannungen umgehe, führt das nicht in den Staub, sondern in die freimachende Erkenntnis, die in einem bekannten Lied so formuliert ist: "Nichts hab ich zu bringen, alles Herr bist du!"

Oder wie Paulus sagt: Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen.

Aller Ruhm gehört Gott. Und indem ich trotz meines Versagens auf ihn sehe und an dem festhalte, was er mir zugesagt hat, (und meine Identität in ihm sehe, nicht in meinem Versagen), gebe ich ihm allein die Ehre (und suche nicht meine zusätzlich). 

Das befreit mich von der Last, mit der mich Misserfolg und Versagen beschweren würden, weil sie meine wahre Identität in Frage stelle,n indem sie mir meine Schwachheit vor Augen halten und mich darauf festnageln wollen. Denn je mehr ich mich so festnageln und schwächen lasse, je mehr ich glaube, dass meine Schwachheit der wichtigere Teil meiner Identität ist, um so mehr beherrscht mich dieses Denken und öffnet der Sünde ein leichtes Spiel.; lässt mich vergessen, dass: Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Darum ist es meiner Ansicht nach sehr wichtig, worauf unser Blick gerichtet ist und worauf unsere Identität, unser Selbstverständnis gründet.
Und dass wir das in allen Lebenslagen "einüben", um immer tiefer darin verwurzelt zu werden: Im Guten Gott dankbar die Ehre geben, ihn loben und ihm danken, für das, was er in uns und durch uns Gutes getan hat.
Und auch im Schlechten und im Versagen ihm alle Ehre zu geben, indem wir gegen unser Versagen ein "Trotzdem" setzen und im vollen Vertrauen daran festhalten, dass er grösser ist und dass das allein zählt.

Das ist jetzt auch sehr lang geworden, aber das Thema ist sehr komplex und es gibt viele Missverständnisse .....

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Pal

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 11.05.2017 12:19

Greg, meinst du im Himmel wählt man FDP?
Dann müßte ich mich umorientieren...

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