Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

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Henoch
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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Henoch am 21.05.2017 21:10

Hallo Merciful,

ja, und erstaunlicherweise heißt es:  Röm 5,10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

 

Damit ist klar, dass wir versöhnt sind durch den Tod des Sohnes, nicht weil wir gut sind.

Wenn uns bewußt wird, dass wir Gottes Liebe bekommen, weil Christus es vollbracht hat und der Vater so entschieden, also einfach deshalb weil Gott will.

Das ist souverän. Er liebt uns, weil er will und nicht, weil wir etwas wären, tun oder lassen, somit eben liebt er uns ohne Ansehen der Person .

Das befreit. Wenn uns die Anfechtung packt und wir an allem zweifeln und uns fragen, warum Gott so weit weg ist, dann dürfen wir wissen, er liebt uns weil er es will, auch wenn wir alles falsch machen und er ist uns Vater, weil er will, auch wenn wir es nicht fassen können und eigene Wege gehen. Nichts an uns kann ihn bewegen uns mehr zu lieben und auch nichts an uns kann ihn bewegen, uns weniger zu lieben. Er liebt uns, weil er Gott ist und wir in Christus. Das ist der einzige Grund.

Allerdings ist er so sehr Vater, dass er uns nicht falsche Wege gehen lässt, ohne einzugreifen...Da ist er sehr treu.

Henoch

 

 

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angel121

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von angel121 am 21.05.2017 22:12

@Henoch, als wir noch Feinde waren, respektive da wir noch Sünder waren bei Römer 5.8 bezieht Paulus doch wohl auf sich und ihm einst Gleichgesinnte, als er noch ein Verfolger Jesus Anhänger war.

Warum wird diese Aussage zitiert, als ob man damals als Geistgenosse von Schriftgelehrten gelebt hat? Reinkarnationsglaube kenne ich eher von buddhistischen Kolleginnen.

Petrus wäre wohl nicht ganz deiner Ansicht bezüglich ohne Ansehen der Person. In der Apg.10.34 und 35 stellt Petrus fest, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt, sondern dass jeder Mensch aus jedem Volk ihm angenehm sei, der Recht tut und ehrfürchtig ist vor Gott.



lg angel121

Antworten Zuletzt bearbeitet am 21.05.2017 23:04.

Merciful

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 21.05.2017 22:54

Henoch, jene Aussage, dass es bei Gott kein Ansehen der Person gibt, hat einen anderen Sinn.

Gott liebt sehr wohl die, die ihn lieben.

Er hat zwar in Christus die Welt mit sich versöhnt.

Insofern hat Gott in Christus die Welt geliebt.

Es ist dies die 'vorlaufende Gnade', die den Menschen zum Hören der Botschaft befreit.

Somit sind viele berufen, aber nur wenige sind auserwählt.

Gott erwählt jene zum Leben, die ihn lieben.

So werden diese, die ihn lieben, gerecht aus Gnaden durch den Glauben.

Ich gebe aber zu bedenken, dass dies nun nicht eigentlich hier das Thema ist.

Mir war nur aufgefallen, dass Paulus eben nicht von 'Gutmenschen' und 'Bösmenschen' spricht.

Sondern er verwendet die Begriffe 'Geliebte', 'Heilige' und 'Sünder'.

Wobei er diese Begriffe so verwendet, dass er sagt: Heute sind wir Geliebte, Heilige, damals waren wir Sünder.

Merciful

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Henoch am 22.05.2017 07:06

Hallo Merciful, hallo angel,

ich denke, ihr habt mich missverstanden. Ohne Ansehen der Person heißt ohne Ansehen der Person. Das bedeutet, dass Gott SOUVERÄN so handelt, wie es seinem Wort und seinem Willen entspricht und nicht auf den Menschen REAGIERT. Natürlich stimmt auch all das, was ihr schreibt. Aber das tut er einfach deshalb, weil er Gott ist und seinem Wort treu ist. Also ohne Ansehen der Person. Ebenso sollen wir demütig (also in einem vertrauensvollen Gehorsam in Gottes Wort) so handeln, wie Gott will, ohne die Person anzusehen, also unabhängig von Sympathie und Antipathie.

Aber nun, was hat das mit dem Thema zu tun? Viel, denn damit ist es, wie Rapp gar trefflich bemerkte, nicht sinnvoll über sich selbst nachzudenken, besser denken wir über die Herrlichkeit Gottes nach.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.05.2017 07:07.

Merciful

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Merciful am 22.05.2017 08:22

Henoch, ich denke nicht, dass ich dich missverstanden habe.

Aufgrund deiner letzten Antwort sehe ich mich darin bestätigt, dass ich dich richtig verstanden habe.

'Ohne Ansehen der Person' bedeutet selbstverständlich nicht, dass Gott den Menschen und sein Verhalten nicht wahrnimmt.

Gott sieht nicht nur den Menschen und sein Verhalten. Er sieht in sein Herz.

Dies unterscheidet Gott vom Menschen.

Wir kennen jene Erzählung von der Wahl des David.

Denn es ist nicht so, wie ein Mensch es sieht:
Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.


(1. Samuel 16, 7; Lutherbibel 2017)

Ohne Ansehen der Person bedeutet also, dass Gott nicht auf Äußerlichkeiten achtet.

Es ist in Hinblick auf das Heil einerlei, ob einer Jude ist oder Grieche, Mann oder Frau, Herr oder Sklave, Weißer oder Schwarzer.

Auf all diese Dinge achtet Gott nicht. Diese Dinge sind nicht entscheidend.

Aber Gott sieht das Herz an.

Jesus selbst sagte ausdrücklich, dass jene Menschen, die sein Wort halten, die sind, die ihn lieben.

Diese aber werden von Gott geliebt, indem Gott Wohnung nimmt in ihnen.

Dies ist durchaus ein Reagieren auf das, was der Mensch tut.

Daher schrieb ich, dass ich weniger danach frage, was ich bin, als vielmehr danach, ob ich Gottes Wort halte.

Siehe meinen Beitrag vom 15.05., Seite 7.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.05.2017 08:29.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Henoch am 22.05.2017 08:40

Hallo Merciful,

ich sehe, wir meinen das gleiche.

Klar handelt Gott nach dem, was er im Menschen findet, dann aber ausschließlich nach seinem eigenen Wort und ohne Ansehen der Person.

Es ist aber schwer zu erklären. Ich denke, wir beschreiben das selbe aus zwei Blickwinkeln.

Was ich sagen will, seine Kriterien zählen, nicht weltliche. Ein ganz wunderbarer Mensch lebt sehr fromm, tut viel Guites und verweigert das Evangelium und ein anderer ich schwach, ist verletzt und verbittert, er plagt sich freundlich zu sein, aber er hat Christus im Herzen.

Da liebt Gott den, der Christus im Herzen hat, obwohl er im Vergleich zu dem Frommen der Bösmensch ist.

Henoch

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angel121

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von angel121 am 22.05.2017 08:45

@ merciful, ein wahrlich sehr guter Bericht. Gott interessiert das Herz eines Menschen. Denn aus dem Innern kommen die entsprechenden Gedanken, die zu bösen oder guten Äusserungen/Verhalten gegenüber Nächsten führen, stellte Jesus klar.

Jesus lehrte zudem: Der Himmel freut sich über den einen  Sünder (Bösmensch) der sich bekehrt, Busse tut, mehr, als über 99 Gerechte (Gutmenschen), die der Busse nicht bedürfen.Lukas 15.7

@ henoch. Ohne Ansehen der Person heisst für mich, wie für  merciful, dass es bei Gott egal ist, ob die Hautfarbe weiss oder schwarz etc. Wichtiger ist bei Gott, wie es im Innern des Menschen aussieht. Gott sieht in uns hinein, sieht wie wir was meinen, wenn wir reden/tätig sind. Also wie Petrus in der Bibel bei Apg. 10.34 auch definiert.

Wie kann ein wunderbarer Mensch, der fromm ist und viel Gutes tut, das Evangelium vom Reich Gottes verweigern? Er lebt es dann ja, woran Gott sicher viel Freude hat.

Ein verbitterter Mensch ist für mich noch kein Bösmensch, so die Verbitterung nicht zu bösem, lieblosen Verhalten gegenüber Mitmenschen führt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.05.2017 08:54.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Burgen am 22.05.2017 10:09

Was war der Grund für das Threadthema, für speziell die Worte gut und böse zu verwenden?

Stehen wir nicht alle in der Gefahr, sich als gutmensch zu fühlen?

Andererseits wissen wir aus Erfahrung, ich meine, jeder Christ weiß davon ein "Lied zu singen",

sich mit dem dunklen, manchmal bösen Anteil seines Menschseins, konfrontiert zu erfahren und

darum zu wissen.

Besonders Pal weist uns gerne immer wieder darauf hin.

Und ja, die Schrift sowie die Beziehung mit Jesus kann und will uns davor bewahren,

abzudriften und die Verheißungen Gottes für unser Leben, durch Überbetonung des Bösen zuzudecken.

Anders ausgedrückt, es gibt jeden Tag Momente, die eine Neuausrichtung der Gedanken und Taten erfordern.

Aber dennoch sind wir aufgefordert das gute Wort zu kauen, wie Brot einzuspeicheln, zu verschlucken und verstoffwechseln.

Das ganze Brot, einschließlich Wasser, Mehl und Salz dienen zur Sättigung.

Manchmal schwarz, grau, weiß, misch-Brot. Es ist für uns zur Speise gedacht,

wie jedes Wort, das aus dem Munde Jesu kommt in den Evangelien nachzulesen.

Und das tolle ist, dass Jesus in uns wohnt und die Speise ihn in uns zum Lebensmittel macht.

Markus 1, 38
Und Jesus sprach zu ihnen, den Jüngern:
Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Orte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.

Gruß
Burgen


 

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Pal

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von Pal am 22.05.2017 10:25

Henoch:
Wenn uns die Anfechtung packt und wir an allem zweifeln und uns fragen, warum Gott so weit weg ist, dann dürfen wir wissen, er liebt uns weil er es will, auch wenn wir alles falsch machen und er ist uns Vater, weil er will, auch wenn wir es nicht fassen können und eigene Wege gehen. Nichts an uns kann ihn bewegen uns mehr zu lieben und auch nichts an uns kann ihn bewegen, uns weniger zu lieben. Er liebt uns, weil er Gott ist und wir in Christus. Das ist der einzige Grund.

Oh ja! ist das die ganze Wahrheit? -

# wenn ich an allem zweifel, # wenn ich alles falsch mache, # wenn ich eigene Wege gehe ...

dann komme ich garantiert in den Himmel! -
Das ist mir neu!
Steht so etwas in der Bibel? -

Ich hingegen lese aus meiner Bibel =>
# wenn ich an allem zweifel, # wenn ich alles falsch mache, # wenn ich eigene Wege gehe ...dann bin ich nicht in Christus, und Gott liebt mich nicht, weil ER es so will. Ganz im Gegenteil! -

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solana

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Re: Gutmensch oder Bösmensch - wie siehst du dich?

von solana am 22.05.2017 11:14

Henoch schrieb:

Klar handelt Gott nach dem, was er im Menschen findet, dann aber ausschließlich nach seinem eigenen Wort und ohne Ansehen der Person.

Hallo Henoch

Ich denke, dir geht es darum, zu betonen, dass die Liebe Gottes nicht von der Leistung des Menschen abhängt und dass Gott auch dann voll und ganz zu uns steht, wenn wir schwach sind oder versagen.
Wie es bspw in Ps 23 heisst: Ps 23,3  Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Nicht: "um meiner guten Taten usw willen".
Oder auch die Zusage im NT: 2Tim 2,13 sind wir untreu, so bleibt er treu; denn er kann sich selbst nicht verleugnen.

Seine Treue und Liebe ist nicht von uns abhängig, sondern entspringt seinem Wesen.

Sünde bleibt Sünde und sie bleibt "schlecht", auch wenn sie vergeben ist. Eine schlechte Tat wird durch die Vergebung nicht zur guten Tat.

Aber -  indem wir uns an Gott wenden und sie ihm übergeben und uns in seine Hände geben, kann er auch aus dem Schlechten uns das Beste erwachsen lassen; wir werden dann nicht "der Sünde Knecht", weil wir gesündigt haben, obwohl das das eigentlich naxch "dem Gesetz der Sünde" so wäre (Röm 6,16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr – entweder als Knechte der Sünde zum Tode oder als Knechte des Gehorsams zur Gerechtigkeit.)

Wenn wir unter der Gnade stehen und Vergebung empfangen, ist die Herrschaft der Sünde gebrochen: Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Das ist aber gebunden an die Gnade.
Und Gnade wird nicht gewährt aufgrund eines Verdienstes oder einer besonderen Eigenschaft in einem Menschen, sondern hängt an Gott und seiner Entscheidung, diese Gnade zu gewähren.
Und er gewährt sie dem, der gerade nicht aufgrund seiner guten Werke in hohem Ansehen steht - vgl dazu die Geschite vom Zöllner und Pharisäer (Lk 18) oder Jesu Ausspruch:  Mk 2,17 Da das Jesus hörte, sprach er zu ihnen: Nicht die Starken bedürfen des Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder.
Meinst du es so, Henoch?

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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