Kirchenaustritt = Sünde?

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Cleopatra
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Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Cleopatra am 28.04.2017 07:39

Also bei uns ist es auch nicht so.

Aber ich bitte euch, hier beim eigentlichen Thema zu bleiben.
Wer gerne über den Inhalt und Aufbau eines Gottesdienstes reden möchte, beginne bitte dafür einen separaten Thread.
In diesem Thread geht es-wie die Überschrift sagt- darum, ob ein Kirchenaustritt eine Sünde ist.

Danke, LG cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Burgen am 28.04.2017 09:45

Unter Kirche ist allgemein die Organisation Kirche zu verstehen.
Gehört der Mensch so einer Organisation an ist er ein Mitglied, eingeschrieben in eine Beitrittserklärung, ähnlich einem Verein.
Das ist das eine, und da könnte man austreten und evtl. konvertieren.

Trifft man sich jedoch mit einer Gruppe Menschen verbindlich und hat Gemeinschaft miteinander,
wo auch das Herz in den Beziehungen untereinander beteiligt ist,
würde ich es als eine Gemeinde, Gemeinschaft der Gläubigen verstehen.
Sich da dann abwenden könnte durchaus als eine Sünde verstanden werden.

In unserem Land sind fast alle kleine und große Gemeinschaften einer Organisation zugehörig.
Das bietet dem Einzelnen in der heutigen Säkularen Situation der Globalisierung einen gewissen Schutz von außen.
In anderen Ländern sieht es meist anders aus.

Hier erhält die Kirche Gelder vom Staat, soviel ich weiß.
Und diese Gelder sind den Hochschulen usw. gegeben.
Wohl werden davon die Gehälter der Hochschulprofessoren gegeben, zumindest anteilig.
Weil alles kann nicht durch die Kirchensteuer bezahlt werden.

In früheren Jahrhunderten hatten etliche Theologen einen ganz bürgerlichen Beruf zum Unterhalt.
Ich meine vor 200 Jahren war es so, zumindest im evangelischen Theologenkreisen.
In der Sndung "Evangelisch in Sachsen" gibt es dazu eine Bilderausstellung, die Pastoren zeigt, die ihr Land ums Haus bestellen.

Gruss
Burgen



Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.04.2017 09:46.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von nennmichdu am 28.04.2017 12:38

Hallo Cleopatra,

ich denke das wir uns nicht vom Thema entfernt haben betreff der Fragestellung, ob Gott es für schlecht heißt - bzw. es Sünde ist - aus einer Gemeinde auszutreten, wenn es in der Bibel heißt:


Hebräer 10
24 und lasst uns aufeinander achthaben, um uns zur Liebe und zu guten Werken anzureizen,
25 indem wir unser Zusammenkommen nicht versäumen, wie es bei einigen Sitte ist, sondern einander ermuntern, und das umso mehr, je mehr ihr den Tag herannahen seht!

Und hier stellt sich halt dann die Frage, ob das "Zusammenkommen" nach biblischen Kriterien und Richtlinien, wie sie auch Paulus im Korintherbrief entfaltet, stattfindet oder halt nicht.

Das Thema Kirchensteuer beleuchtet hier nur einen Aspekt dieser Ausgangsfrage.


Gruß,
Thomas

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von nennmichdu am 28.04.2017 12:44

Hallo Burgen,



Trifft man sich jedoch mit einer Gruppe Menschen verbindlich und hat Gemeinschaft miteinander, wo auch das Herz in den Beziehungen untereinander beteiligt ist, würde ich es als eine Gemeinde, Gemeinschaft der Gläubigen verstehen. Sich da dann abwenden könnte durchaus als eine Sünde verstanden werden.


wenn ich dazu Hebräer 10,25 lese, welches ich gerade eben schon zitiert habe, dann verstehe ich darunter keine Sünde - denn man tut ja dem anderen keinen Schaden und Gott kann man deswegen auch nicht schaden. Nur läuft man Gefahr selbst in seinem geistlichen Leben nicht genügend - ja ich will mal sagen Feuer und Nahrung zu bekommen, sodass man hier im Glauben vielleicht dann erkalten könnte --- nicht müsste.

Denn sich von einer Gemeinde zu trennen, die meinen Glauben nicht aufbaut und wo mein geistliches Leben nicht gefördert wird, das kann mir dann eher nützen als Schaden und ich würde es auf keinen Fall Sünde nennen.

gruß,
Thomas

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Cleopatra
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Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Cleopatra am 28.04.2017 14:19

Lieber Thomas, in diesem Thread geht es nicht um den Inhalt des Gottesdienstes, sondern um die Fragestellung, ob ein Kirchenaustritt Sünde ist.

Danke für den Bibelvers, der passt zum Thema.

LG cleo

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Burgen am 28.04.2017 21:11

Hallöchen,

für mich zum besseren Verständnis möchte ich hier auch den Text von Hebr. 10, 25-26 zitieren.

... und lasst uns aufeinander achthaben
und einander anspornen zur Liebe und guten Werken

und nicht verlassen unsere Versammlung,
wie einige zu tun pflegen,
sondern einander ermahnen,
und das umso mehr,
als ihr seht, dass sich der Tag naht.

Im weiteren Verlauf wird die Sünde in Bezug zum Opfer Jesu gesetzt,
und entfaltet was Sünde nach sich zieht. Es wird für die Erklärung
Worte aus dem AT genommen.

Es stellt sich nun neu die Themenfrage:
Ist Kirchenaustritt Sünde?
Es gibt etliche Menschen, die teilweise bekannt sind,
die im Monat z.B. hierhin und dorthin eine Gemeinde besuchen und das für sich richtig finden.
In jeder Gemeinde gibt es andere Schwerpunkte.
Aber inwieweit leidet Verbindlichkeit?

In der heutigen Zeit ist Verbindlichkeit nicht selbstverständlich.
Und manchmal ist Verbindlichkeit echt schwer.
Frag,e sich jeder selber inwieweit Verbindlichkeit gelebt wird.

Gruss
Burgen


 

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Kowalski

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Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Kowalski am 30.04.2017 20:09

1Kor 14,26 Was ist nun, Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat jeder einen Psalm, hat eine Lehre, hat eine Offenbarung, hat eine Sprachenrede, hat eine Auslegung; alles geschehe zur Erbauung. Also jeder ist meine seinen geistlichen Gaben, die er von Gott bekommen hat, gefragt ---

nicht nur im Aufgabenbereich von Kaffekochen, Abwaschen, Kirche putzen oder Ausflüge zusammen unternehmen/planen.. - und für den (geistlichen) Rest sind weniger Hauptverantwortliche dann zuständig...
Hallo nennmichdu, ja da hast du sicherlich Recht, aber das ist Blue-Sky-Vision. Es wird so nicht funktionieren weil der Mensch von Natur aus zu faul und zu träge ist. Sie brauchen jemanden der ihnen sagt wo es lang geht (Kirche, Priester, festgelegter Ablauf der Messfeier), weil sonst jeder macht was er für richtig hält. Und dann gehen die Meinungen zu oft auseiander und man wird sich nie einig. 

Als Beispiel siehe die EU in Brüssel. Die hat den einzelnen EU Mitgliedsstaaten eigentlich wenig zu diktieren. Also halten sich manche Mitgliedsstaaten einfach nicht an die Vorgaben. Und wenns ihnen zu bunt wird, dann treten sie sogar aus.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.04.2017 20:09.

nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von nennmichdu am 30.04.2017 22:16

Es wird so nicht funktionieren weil der Mensch von Natur aus zu faul und zu träge ist. Sie brauchen jemanden der ihnen sagt wo es lang geht (Kirche, Priester, festgelegter Ablauf der Messfeier), weil sonst jeder macht was er für richtig hält. Und dann gehen die Meinungen zu oft auseiander und man wird sich nie einig.



Dies gilt nur für fleischlich gesinnte Christen - oder für Menschen, die lediglich nur noch dem Namen nach Christen sind...

Wenn Menschen durch den heiligen Geist neugeboren sind, werden sie auch vom heiligen Geist inspiriert und getrieben in Liebe einander auszutauschen und sich mit ihren individuellen geistlichen und natürlichen Talenten zu erbauen. 

Aber dies muss man wohl selbst kennengelernt haben um zu wissen wovon ich rede...

hilfreiche Stellen dazu sind:


Joh 6,45 Es steht geschrieben in den Propheten (Jesaja 54,13): »Sie werden alle von Gott gelehrt sein.« Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.

was heißt das Gottes Geist selbst seine Kinder lehrt und befähigt, so zu leben, wie Paulus es im Korintherbrief für die Gemeindezusammenkünfte als Ordnung aufzeigt...

im 1. Johannesbrief wird dies dann noch deutlicher:


1Joh 2,27 Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, dass euch jemand lehrt; sondern wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist's wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.

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Cleopatra
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Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von Cleopatra am 01.05.2017 08:57

In der heutigen Zeit ist Verbindlichkeit nicht selbstverständlich.
Und manchmal ist Verbindlichkeit echt schwer.
Frag,e sich jeder selber inwieweit Verbindlichkeit gelebt wird.

Liebe Burgen,

du sprichst da etwas sehr interessantes an.
Die Verbindlichkeit.
Denn diese besagt ja nicht nur die guten Dinge, die man dann bekommt, sondern eben auch Pflichten und Arbeit.

Meinst du, dass dies auch ein Grund sein könnte?

Heutzutage wird Verbindlichkeit ja auch nicht mehr so vorgelebt.
Man spricht von "Lebensabschnittgefährten", man bekommt "einjahresverträge" und so weiiter.
Man will sich nicht festlegen.

Ich finde es schade, vor allem eben im Hinblick auf die Gemeinde.
Denn es ist doch genial, Teil der Gemeinde zu sein und auch Aufgaben zu erfüllen.

Auch finde ich den Bibeltext, den du herausgesucht hast, sehr passend.
Ja, wir sollen auch aufeinander acht geben.
Einander ermahnen und eben die VErsammlung nicht verlassen.
Denn wir feiern ja auch Abendmahl und das ist der Wunsch Jesu.

Lg Cleo

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Kirchenaustritt = Sünde?

von geli am 01.05.2017 09:35

Ja, ich halte Verbindlichkeit auch für wichtig - dass man sich eine Gemeinde sucht, der man "treu" ist, auch wenn es mal Schwierigkeiten gibt, oder wenn man mal "keine Lust" auf Gemeinde hat.

Vor Jahren hatte ich mal einen Jugendkreis für "Außenstehende" - der war sehr gut besucht und ich war aber oft alleine - teils mit 20 Kindern und Jugendlichen. Es gab dort einen kleinen Imbiss, Spiele, Tischtennis, Dart und solche Dinge, und dabei mehrere Räume, die es zu "überblicken" galt.
Wenn man sich dazu Zeit für die Jugendlichen nehmen wollte, dann war es alleine kaum zu machen.

 Zwar hatte ich ein oder zwei Personen der Gemeinde, die manchmal helfen kamen - aber da hab ich erlebt, wie wichtig "Verbindlichkeit" ist. Denn die kamen nur ab und zu, wie sie Lust hatten. Und einmal ist es mir sogar passiert, dass einer der beiden fest zugesagt hatten, der aber kurz vor Beginn anrief und mir sagte, er käme nicht, weil er heute "keine Freudigkeit" dazu hätte...  . So stand ich an diesem Nachmittag/Abend also alleine da...

Also wenn es nur nach Lust und Laune, nach "Freudigkeit" geht - dann kommt nie was zustande.

Eine Gemeinde lebt ja nicht von alleine, sondern sie lebt durch jeden, der dabei ist und der sich einbringt, so wie er es eben kann. Da sind auch kleine Aufgaben wichtig, wenn es nicht dazu kommen soll, dass einige alles machen und die anderen nur mal kommen, wenn sie gerade Lust und Freudigkeit dazu verspüren.

Natürlich kann es auch schön sein, mal eine andere Gemeinde in der Nähe zu besuchen und auch dort Kontakte zu knüpfen - denn die andere Seite der "Verbindlichkeit" ist manchmal die, dass jeder nur seine eigene Gemeinde sieht und auch "Mauern" gegenüber den anderen gebaut werden. Auch die "Anderen" sind ja unsere Geschwister und sind Teil des Leibes Jesu. und es ist gut, Kontakte zu haben und auch ab und zu vielleicht gemeinsam etwas zu unternehmen.
Bei uns ist es so, dass wir Weihnachten und Ostern in einem größeren, gemieteten Saal gemeinsam mit zwei anderen Gemeinden in unserer Stadt feiern - und das finde ich immer sehr schön, wenn sich dabei alle mit einbringen.

Aber man muss auch wissen, wo man hingehört und wo man sich verbindlich einbringt.

Von daher ist es schon in gewissem Sinne Sünde, wenn man sich keine eigene Gemeinde sucht und nur nach Lust und Laune mal da, mal dort einen Gottesdienst "konsumiert" - so will ich es mal ausdrücken.

Denn: Ist es dann nicht so, dass man seine "Talente" vergräbt - sie nicht gebraucht zur Ehre Gottes und um sein Reich mit zu bauen? Jesus hat für so jemand kein Lob... wie man nachlesen kann in Matth. 25,26.

Ich seh den einzigen Grund, eine Gemeinde zu verlassen, darin, wenn dort Falsches gelehrt wird, wenn also eine Irrlehre sich ausbreitet.

Lg, geli

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