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solana

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Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von solana am 07.07.2014 10:26

Vielleicht kann dieser Text es ein bisschen verdeutlichen - vom verlorenen Sohn:

Lk 15, 14 Als er nun all das Seine verbraucht hatte, kam eine große Hungersnot über jenes Land und er fing an zu darben 15 und ging hin und hängte sich an einen Bürger jenes Landes; der schickte ihn auf seinen Acker, die Säue zu hüten. 16 Und er begehrte, seinen Bauch zu füllen mit den Schoten, die die Säue fraßen; und niemand gab sie ihm. 17 Da ging er in sich und sprach: Wie viele Tagelöhner hat mein Vater, die Brot in Fülle haben, und ich verderbe hier im Hunger! 18 Ich will mich aufmachen und zu meinem Vater gehen und zu ihm sagen: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. 19 Ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße; mache mich zu einem deiner Tagelöhner! 20 Und er machte sich auf und kam zu seinem Vater. Als er aber noch weit entfernt war, sah ihn sein Vater und es jammerte ihn; er lief und fiel ihm um den Hals und küsste ihn.21 Der Sohn aber sprach zu ihm: Vater, ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir; ich bin hinfort nicht mehr wert, dass ich dein Sohn heiße. 22 Aber der Vater sprach zu seinen Knechten: Bringt schnell das beste Gewand her und zieht es ihm an und gebt ihm einen Ring an seine Hand und Schuhe an seine Füße 23 und bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein! 24 Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden; er war verloren und ist gefunden worden.

Der verlorene Sohn fühlt sich zu Hause nicht frei und geht  weg - dann erkennt er erst in der Ferne, dass er anderswo noch viel mehr "Knecht" sein muss und noch "unfreier" ist, und erkennt, dass er es selbst als Tagelöhner bei seinem Vater noch viel besser hätte. Und er erkennt auch, dass er es eigentlich nicht wert ist, die Sohnschaft zu haben. Und bittet den Vater demütig, ihn in seinen Dienst zu nehmen.

Und der Vater nimmt ihn voll Freude als Sohn an, als einen Sohn, der jetzt freiwillig bei ihm ist und weiss, dass er dahin gehört und zu schätzen weiss, was er hat und der sich der unverdienten Gnade und Liebe seines Vaters bewusst ist.
Gruss
Solana 



angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Was denn nun? Kinder oder Knechte?

von solana am 06.07.2014 17:20

Wie erlebst du das denn selbst, lieber Stefan?
Freiheit/Unfreiheit ist doch eigentlich keine Sache der Theorie, so dass man das definieren müsste.
Wenn wir frei sind, muss diese Freiheit doch auch erfahrbar sein - oder nicht?
Gruss
Solana 

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Re: Was denn nun?

von solana am 06.07.2014 13:36

Hallo Stefan
Genau dieses Thema hat mich in der letzten Zeit auch sehr beschäftigt, bei der Lektüre des Römerbriefs, wo es immer wieder auftaucht, schon in der Einleitung vorgegeben wird und eine ganz wichtige Rolle spielt.

 

Dort hab ich (u.a.) dazu geschrieben:

 

Nicht nur beim Lesen der Einleitung - was Paulus hier schon "einführt" (begrifflich und als Perspektive), wird er im ganzen Brief fortführen. Deshalb ist es mir wichtig, das gleich am Anfang herauszuarbeiten und im Blick zu behalten.

Es beinhaltet nämlich beides: "Ich bin nichts" und "ich bin alles" - aber nur in Christus. wie Maga das so schön formuliert hat.

Das Zusammenwirken von Gott und Mensch - das für den Menschen einerseits "Dienst" bedeutet, in Demut und "Selbstaufgabe" bis hin zu dem Punkt, an dem er sich als "Sklave" bezeichnet. Und auf der anderen Seite bedeutet diese Art der "Sklaverei" gleichzeitig "Freiheit" - und zwar die einzig mögliche Freiheit für den Menschen.

Paulus hat die Formulierung Knecht/Sklave meiner Ansicht nach ganz bewusst gewählt. Um schon in der Einleitung, von Anfang an die grosse Perspektive vorzugeben, die im Zentrum, in der Mitte des Briefes (Kap 7+8) ausführlich dargestellt wird.

Wir haben nicht die Wahl entweder "frei und souverän, unabhängig" zu sein oder "Sklaven von irgendetwas". Wir sind bereits "verkauft": Röm 7, 14 ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft. - wie ein Sklave

Wir haben nur die Wahl, welchem Herrn wir dienen wollen - entweder bleiben wir unter der Herrschaft der Sünde oder wir lassen uns loskaufen und gehören dann voll und ganz demjenigen, der für uns den Preis bezahlt hat:

Röm 6,16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?

Und um diese Gerechtigkeit geht es in der Verkündigung des Evangeliums, und das spricht er auch gleich schon in der Einleitung an: 17 Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben;

Und in Röm 8 heisst es dann:

2 Denn das Gesetz des Geistes, der lebendig macht in Christus Jesus, hat dich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.

Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht. 35 Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. 36 Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.

Wir werden frei, indem wir Sklaven werden.

Das hört sich paradox an, aber eigentlich deckt diese Feststellung nur auf, dass die Freiheit, in der wir uns vorher wähnten, nur eine Illusion war - in Wirklichkeit waren wir Sklaven der Sünde mit allen Konsequenzen, einschliesslich des "Gefangenseins" in der Unfähigkeit Gutes zu tun, auch wenn wir es wollen (wie Paulus es so anschaulich in Röm 7 beschreibt), bis hin zur letzten Konsequenz, dem Tod.

Und der Loskauf aus dieser Gefangenschaft, der Verpflichtung, der Sünde Gefolgschaft zu leisten und dem Tod bringt uns Leben und Freiheit - als "Sklaven" unseres Herrn, in dem allein dieses Leben und die Freiheit zu haben sind. Aus uns selbst heraus können wir nichts anderes sein als todverfallene Knechte der Sünde.

Deshalb: Gal 2,20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben.

Das hat nichts mit deprimierender Selbstaufgabe und Resignation zu tun. Es ist das Loslassen des "Spatzen in Hand", die Hand leer machen und öffnen, um sich die "Taube auf dem Dach" schenken lassen zu können.

Phil 3,7 Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. 8 Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwänglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne.
Von der Perspektive eines stolzen, freien Bürgers einer weltbeherrschenden Macht erscheint das wie der Verlust all dessen, wodurch er sich "auszeichnet". Aus der Perspektive dessen, der die wahre Freiheit "geschmeckt" hat, erkennt man erst die Illusion und die Abhängigkeit im Denken der Welt.
Und so trägt Paulus die Bezeichnung Sklave "Jesu Christi" als Ehrentitel.


(http://glaube-community.yooco.de/forum/show_thread.html?id=11658307&p=2, dort noch "farbiger")
(Dort steht noch mehr dazu und auch bei den entsprechenden Passagen des Briefes).

Wir können nicht - von uns aus - "frei und unabhängig" sein, aber wir haben die Wahl, wem wir uns als "Sklaven" ausliefern bzw ob wir in der Sklaverei der Sünde bleiben, in die wir hineingeboren wurden und weiter hineingewachsen sind oder ob wir dem Herrn ganz - "mit Haut und Haar" - gehören, der uns aus Liebe befreit und uns in den Status der Kindschaft erhebt.

Wenn wir stattdessen uns über die Befolgung der Gesetze den Segen "verdienen" wollen, werden wir genau so wieder unfreie Knechte, deren Tun aus Angst vor Strafe diktiert wird.
Gruss
Solana

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Re: Oase (5) Wer mich sieht, der sieht den Vater! - Und was wird dann kommen?

von solana am 05.07.2014 21:30

Ja,  liebe Cleo, das Bild demonstriert sehr schön, wie aus dem Toten, Vergehenden neues Leben erwächst - und "Mist" ist eben der beste Dünger auch wenn er uns manchmal gewaltig "stinkt" ... 

Heute hab ich auch mal wieder ein bisschen geknipst.
Die beiden Kühe fand ich zu lustig:

2012-09-29-199.jpg

Da scheint wohl ein (in Plastik eingeschweisster) Heuballen beim Transport verloren gegangen zu sein und neben dem Zaun gelandt.
Für die Kühe war das wohl verlockender als das frische Gras auf ihrer Weide .... war inzwischen fast aufgevespert (gestern war er noch kaum angebrochen) ...
Und die eine Kuh sieht aus, als runzele sie ihre Stirn, weil ich sie dabei ertappt und fotografiert habe

Wie oft erscheint uns auch etwas schwer Erreichbares so verlockend, dass wir "die Hälse weit über den Zaun recken", um dort dann trockenes Heu zu fressen, anstatt das saftige, frische Gras auf unserer Weide zu geniessen (im Vertrauen auf den guten Hirten) ....

Später hat sich dann der Himmel bezogen und es gab wieder so schöne Wolkenbilder:

2012-09-29-219.jpg

Und zum Abendessen noch die erste Zucchiniernte dieses Jahr:

2012-09-29-220.jpg

Liebe Grüsse, allen gesundheitlich Angeschlagenen gute Besserung, den Gestressten ganz viel Kraft und Möglichkeiten zum Auftanken und uns allen Gottes reichen Segen
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.07.2014 21:44.

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Re: Nächstenliebe!

von solana am 05.07.2014 11:01

Guten Morgen
Ein Punkt, der für mich auch eine wichtige Rolle spielt, ist noch nicht angesprochen wurde: die "Offenheit".


Wir alle haben ja schon ziemlich viel Übles von anderen Menschen erfahren, sind getäuscht und enttäuscht worden.

Daher begegnen wir den Menschen in der Regel "mit einer gesunden Portion Misstrauen", aus "Selbstschutz".
Das ist auch prinzipiell nicht verkehrt, nur sollte das verfestigt werden als eine Art "Vorurteilsbrille, durch die alles gesehen wird, was der Menscht sagt und tut.

Da unser Erkenntnisvermögen und unser "Hineinversetzen" in die Lage und das Denken anderer Menschen doch sehr begrenzt sind, finde ich es wichtig,für Korrektur jederzeit offen zu bleiben und andere nicht auf ein "Bild" festnageln.

Einmal Offenheit für Korrektur in Hinblick auf die Einschätzung der Person selbst, die Interpretation ihres Redens und Tuns (nicht: "Das sagt/tut er/sie nur deshalb so, weil ... eigentlich kann ja nur xy dahinter stecken, dafür kenne ich ihn/sie gut genug). Denn sonst begegnet man nicht wirklich seinem Nächsten, sondern sucht (unbewusst) nur eine Bestätitung seiner eigenen Vorurteile. (und die wird man immer finden, wenn man ihm bei allem, was nicht damit übereinstimmt, Unaufrichtigkeit unterstellt).

Zum anderen Offenheit für Gottes Weisung.
Liebe Ande, du hast da ein Beispiel von einem Bettler gegeben, bei man sagen könnte: "nicht alles, was gut gemeint ist, bewirkt auch wirklich das Gute".
Aber gerade, weil wir die Auswirkungen unseres Tuns meistens gar nicht ganz einschätzen können - ebenso wenig wie die wirkliche Lage und Bedürftigkeit unserer Mitmenschen - finde ich auch hier Korrekturbereitschaft wichtig, keine "Prinzipienreiterei"; nicht einmal Angefangenes stur durchzuziehen, um sich ja nicht eingestehen zu müssen, dass man die Lage vielleicht anfangs falsch eingeschätzt hat.
Gruss
Solana 

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Re: Lichtblicke

von solana am 04.07.2014 17:07

Hört sich toll an, lieber Cipher, ich wünsche dir ganz viel Freude damit und schöne Ausflüge.

So etwas "Dreirädriges" schwebt mir auch vor (möglichst erstmal ohne Motor, solange es geht), wenn mir irgendwann einmal das Zweirad zu unsicher für meine alten, morschen Knochen wird....viel weniger Sturzgefahr, viel Zulademöglichkeit für Einkäufe ohne Gefahr fürs Gleichgewicht....
Gruss
Solana 
 

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Re: Nächstenliebe!

von solana am 04.07.2014 16:54

Ja, vielen Dank für die Klarstellung, liebe Ande - so kann ich damit übereinstimmen !
Gruss
Solana 

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Re: Gottesliebe!

von solana am 04.07.2014 13:41

Ich denke auch, dass man die beiden Gebote nicht auseinander reissen kann.


Wie im Thread über Nächstenliebe gesagt wurde, können wir diese nicht aus uns selbst heraus "produzieren".
Wir können unseren Nächsten nur lieben wie uns selbst, wenn wir uns von Gott geliebt wissen. Das ist die Grundlage:

1. Joh 4,11 Ihr Lieben, hat uns Gott so geliebt, so sollen wir uns auch untereinander lieben.
12 Niemand hat Gott jemals gesehen. Wenn wir uns untereinander lieben, so bleibt Gott in uns, und seine Liebe ist in uns vollkommen.

Und auf der anderen Seite können wir Gott gar nicht lieben wenn wir dabei zugleich unseren Nächsten hassen:

20 Wenn jemand spricht: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, der ist ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er sieht, der kann nicht Gott lieben, den er nicht sieht. 21 Und dies Gebot haben wir von ihm, dass, wer Gott liebt, dass der auch seinen Bruder liebe.

Gruss
Solana 

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Re: Nächstenliebe!

von solana am 04.07.2014 10:22

Andersdenkende schrieb:

Aber es ist ja auch so, dass Gott mit jedem von uns einen anderen Weg geht, das Ziel ist für uns alle ja das Selbe

 

Ja, da hast du recht, liebe Ande, so ist es.
Und du hast natürlich auch recht damit, dass es bei der Nächstenliebe nicht darum geht, ein Gebot "mechanisch", ohne innere Beteiligung/"Ergriffensein" als Pflichtübung abzuleisten.

Dennoch widerstrebt mir irgendwie - nach meinem "Gefühl" - der Umkehrschluss:
"Also übe ich aktive Nächstenliebe und Feindesliebe nur dann, wenn ich diese Ergriffenheit spüre, sonst würde ich ja heucheln".

Denn wenn dieses "Erfasstsein" nicht da ist, handeln wir doch trotzdem, müssen wir handeln.
Und auch dann ist unser Handeln von einer Motivation getrieben von welcher?
Sollen wir dann wirklich lieber "ehrlich egoistisch" sein anstatt zu versuchen, gegen den Widerstand des Egos im Interesse des Nächsten zu Handeln, Gott um seine Liebe und Leitung zu bitten und uns im Tun des Guten vom Egoismus befreien lassen?

Gal 6,9 Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden;

Phil 3,12 Nicht, dass ich's schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich's wohl ergreifenkönnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin.

13 Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, dass ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist,
14 und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Das hört sich für mich ziemlich "aktiv" an - nicht "ich lasse mich ergreifen unddurchtragen, und wo mir die Ergriffenheit fehlt, mach ich Pause."

Ich sehe das ähnlich wie in der zwischenmenschlichen "Liebesbeziehung".
Da ist am Anfang sehr viel "Ergriffenheit" da, sehr grosse Verliebtheit. Dann kommen auch schlechte Zeiten und aus der Verliebtheit muss eine "tragfähige Liebe" heranreifen, die nicht nur dann liebt, wenn sie einen "inneren Antrieb" dazu verspürt. Dadurch wird sie aber vertieft, ich finde es nicht heuchlerisch, wenn ich meinem Mann liebevoll begegne, auch wenn mir gerade nicht danach ist. Oft genug trennen sich ja Paare, weil sie die "Verliebtheit" nicht mehr spüren, ja manchmal auch von einem anderen potenziellen Partner sich "starker ergriffen" fühlen als von dem aktuellen ...
Das ist aber nicht das, was ich mir unter Liebe vorstelle.

Aber vielleicht meinst du das ja auch nicht so "krass", wie ich es beschrieben habe.
Ich habe versucht, mich in deine Perspektive hinein zu denken - und das ist der Punkt, wo ich sie nicht teilen kann.
Gruss
Solana

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Re: Nächstenliebe!

von solana am 03.07.2014 20:24

Vielen Dank für deine Ehrlichkeit, liebe Andersdenkende!

 

 

Andersdenkende schrieb:

denn das erinnerte mich gerade wieder daran, wie sehr Gott mich schon verändert hat und dass er wirklich an mir und durch mich wirkt!
... 
Ich will ehrlich sein - nein, ich tue nicht "das Gute", wenn ich es nicht verspüre, denn wenn ich aus eigenem Antrieb handel, kommt da ja nichts "Gutes" bei raus

 

In der Hinsicht habe ich persönlich die Erfahrung gemacht, dass Gott am meisten "an mir arbeitet" und mich verändert, wenn ich bereit bin, das Gute auch gegen mein "Gefühl" zu tun.
Wenn mir in einer Situation klar wird: "Eigentlich sollte ich jetzt nicht so reagieren, wie es meinem verletzen Gefühl entspricht und "mein Recht" durchboxen. Eigentlich weiss ich, dass ich der aufkommenden Wut und dem Hass in mir keinen Raum geben sollte, dass ich das Böse durch Gutes überwinden sollte (Röm 12, 21) und segnen, wo andere mir "fluchen".

1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

Wenn ich mich dann - gegen mein "Gefühl" - dazu entscheide, das zu tun, von dem ich weiss, dass es "eigentlich" richtig ist, dann nicht aus Liebe zu meinem "Feind", sondern aus Liebe zu Gott. Im Vertrauen darauf, dass das, was er fordert auch das Richtige und Beste für mich ist und dass er mich dadurch segnen will ("dass ihr den Segen ererbt ")

Und dann verändert sich im Tun auch mein Gefühl, ich bekomme Frieden und Freude statt Hass und Wut.
Das klappt bei mir auch nicht immer - darin wachse ich auch noch - aber ich weiss, je mehr ich so handle, um so gewisser, dass das der richtige Weg ist.

..... so zumindest empfinde ich das! Wenn ich etwas tue, weil ICH denke, das sei "gut" und "richtig" - mal ganz ehrlich, wer bin ICH, dass ich das wirklich beurteilen kann?

Das steht eigentlich ziemlich klar in den Aussagen über Liebe, Nächstenliebe und Feindesliebe im NT.
Und wir sollten das auch beurteilen lernen:

Röm 12,2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Meistens - so ist es wenigstens bei mir - ist ja auch nicht das "Wissen" das Problem, sondern unser verletztes Gefühl, das sein "Recht" verlangt und nicht bereit ist, stattdessen Liebe zu geben ...
Gruss
Solana

 

 

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