Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

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pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 960

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pray am 18.01.2018 14:19

Pausenclown schrieb: Die von dir zitierten Paulus, David usw. Waren sie nicht im ihrem Glauben aktiv, sind Sie deshalb nicht in gefährliche Situationen gekommen wo sie nur beten konnten? War ihre Vollmacht nicht eine Antwort Gottes auf ihren Einsatz ?

Stimmt! - o.k. in der Bibel steht, dass z.B. der vorher noch erwähnte Elia ein schwacher Mensch wie wir war, aber sie hatten alle einen besonderen Auftrag. Ich habe das auch schon erlebt, dass wirklich Sekunden später Wunder geschehen, wenn man z.B. in einer heiklen Situation betet: "Herr, wenn Du willst, dass ich diesem Menschen etwas von Jesus sagen soll, dann bitte gib mir einen "Aufhänger!" ....und plötzlich wenige Sekunden später redet die Person ohne wirklichen Zusammenhangauf einmal davon, dass sie z.B. an eine Wiederkehr als Tier oder Blume oder so glaubt, oder es nach dem Tod ja nichts mehr gibt oder dass ein Enkelkind gerade Konfirmation hatte - also ich staune echt, wie Gott das beantwortet, dass man dann weiß: o.k, sprich!" . Oder auch die Gebete: "Herr öffne uns die Tür bitte - als wir z.B. einem Rechtsextremen etwas in den Briefkasten tun wollten oder einer namensgläubigen ausländischen Familie etwas vor die Wohnungstür legen wollten. Gott hat diese Türen geöffnet, in dem er sofort einen Menschen kommen ließ, der die Haustür aufschloss und wir kamen mit hinein. 

Dagegen bete ich für manche anderen persönlichen Sachen schon sehr laaaaange und sehe es nicht so erfüllt, wie ich es Gott vorgeschlagen habe. Allerdings kann ich auch sagen, durch die noch-nicht-Erfüllung gibt es zur Zeit auch keinen Mangel. Also vertraue ich darauf, dass Gott zu Seiner Zeit das Richtige macht. Ein älterer Bruder sagte mir vor vielen Jahren: "Tu DU, was du kannst, den Rest überlass Gott!" Wer ein starker Typ ist, der wird viel alleine TUN wollen, wer eher ein schwächlicher, wenig selbstbewusster Mensch ist,  Typ ist, da hat Gott viel Raum zum Wirken.

Ich weiß nicht so richtig, was SMart eigentlich mit vollmächtigen Gebeten meint??  (du hast schon mehrfach dazu etwas geknickt geschrieben, dass du da eine Art Mangel siehst)  Dass Gott "Wände wackeln lässt" ? Wunderheilungen? Oder was vermisst du bei deinen Gebeten?

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 18.01.2018 09:57

Ja, ich denke auch, dass wir mit Jesus so reden können wie mit einem Freund, einer Freundin.
Aber es gibt eben noch mehr.

Das Wort selbst hat und ist Kraft. Die das dürfen, ja sollen wir glauben tief im Herzen
und anwenden.
Der Glaube kommt aus dem Hören. Das bedeutet, dass durch das Hören der Glaube freigesetzt wird zum Tun.
Zum Tun, so wie es das Wort in der Schrift sagt.

Gott liegt uns keine Krankheiten auf, er will, dass uns geholfen werde.
Und der Schlüssel liegt im Hören und Tun, was das Sprechen bedeutet.
Hoffnung und Gewissheit und Glauben, glauben, das geschieht, was man zu dem Berg, zu den Kopfschmerzen usw.
sagt auch geschieht.
Das hat mMn nach nichts mit Heilungssalbung zu tun, sondern mit einer wortgetreu Lehre in der Anwendung.
Jedenfalls lerne ich das Hören gerade von Joseph und Andrew.
Das alles geht nicht nicht über Nacht, denn in so einem Fall wird auch leicht "falsch" gebetet, weil wir nicht gelehrt werden.

Jesus heilte durch Worte. Um jedoch 'in der Spur' bleiben zu können, zog er sich oft zurück zum Gebet mit dem Vater.
Die vielen Wunder und Heilungsbegegnungen geschahen im Glauben dessen, dass Gott gesunde und freudige Menschen
geschaffen hatte. Und in der Ewigkeit werden wir dann auch alle die jetzige Schale nicht mehr brauchen.
Ein Stück weit ist diese Freiheit als Wiederherstellung schon jetzt machbar.

Es ist einfach schade, dass in unserem Umfeld diese Wunder und Heilungen nicht sichtbar sind und auch die Wege dahin
nicht gelehrt werden. Jeden Monat allerdings lese ich von anderen, dass sie dies und das an Heilung und auch an Wunder
erlebt haben. Sei es, dass die Schilddrüse wieder funktioniert, sei es, dass doch jemand ein Kind bekommen konnte trotz
Unfruchtbarkeit, oder endlich einen Arbeitsplatz besser als der vorherige.
Und das, weil man Gebetsanliegen  bekannt gab und dort für einen geglaubt wurde, dass geschieht um was gebetet wurde.
Also auch in unserem Lande. Jedoch ohne entsprechende Lehre.

Die Zeugnisse zu hören und auch Videos zu sehen diesbezüglich stärkt, jedenfalls meinen Glauben.
Da will ich selber mehr haben ...

Gruß
Burgen




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Cleopatra
Administrator

38, Weiblich

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Forenleitung

Beiträge: 5147

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Cleopatra am 18.01.2018 07:52

Oh, das Thema Gebet ist ein sehr umfangreiches und tolles Thema.

Grob gesagt würde ich behaupten- Gebet ist Gespräch mit Gott.

Ich unterhalte mich mit Gott so wie mit Menschen. Die Anlässe sind unterschiedlich.

Wenn ich mit meinem Hund draußen spazierengehe, nenne ich ihm gerne meine ANliegen, meine Gedanken und lobe ihn für die schöne Schöpfung.

Vorgestern War ich mit meinem Bruder unterwegs zu einer Schwester. Nach zwei Stunden Fahrt (kurz vor Ankunft) blieben wir stehen. Das Auto war kaputt und durfte nicht mehr gefahren werden.
Wir brachten es zur Werkstadt und mussten die letzten Kilometer abgeholt werden.
Der Nachmittag war schön, aber die andere Schwester musste uns nun wieder abholen, damit wi nach Hause konnten.
In der Nacht dann, nach ca einer Stunde Fahrt wollte das Abholauto auch den Geist aufgeben. Es zog einfach nicht.
Auch, wenn die Schwester Vollgas gab, wurde das Auto nicht schneller.

Hier haben wir dannn schnell zu dritt im Auto gebetet, dass wir gut zuHause ankommen.
Danach fuhr das Auto wieder normal. Einmal wollte es noch zicken, aber wir sind gut zuHause angekommen.

Es gibt diese "Stoßgebete", es gibt aber auch die längeren Gebete.
Wichtig finde ich, dass wir nicht nur für uns bitten, sondern auch danken und eben an andere denken.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pausenclown am 18.01.2018 07:10

Hallo Smart.

Die von dir zitierten Paulus,  David usw. Waren sie nicht im ihrem Glauben aktiv, sind Sie deshalb nicht in gefährliche Situationen gekommen wo sie nur beten konnten? 
War ihre Vollmacht nicht eine Antwort Gottes auf ihren Einsatz ?

Pausenclown

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Pal

65, Männlich

  Urgestein

Beiträge: 2513

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Pal am 18.01.2018 06:53

smart: Ich habe die Lösung für mich noch nicht gefunden, werde aber in der Frage immer kleiner und demütiger vor Gott, ...

Kleiner und demütiger zu werden ist sicher das Allerbeste, denn meine Antwort habe ich auch noch nicht...
siehe zB=>
Meine charismatischen Fehler

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SMart
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von SMart am 18.01.2018 02:34

Genau dahin will ich kommen, liebe Burgen, damit Gebet eben nicht nur eine Plauderstunde wird, sondern wirksam, vollmächtig. Dass Zeichen geschehen, die die Welt und wir Christen selbst nicht leugnen oder erklären können.

Gebetsbücher gibt es ja viele, die erklären, was Gebet ist, wie man betet, sogar wie man atmen muss, damit man gewissermaßen in die geistliche Dimension kommt. Allerdings verrenken sich so viele Christen dabei, dass das gewünschte Ergebnis, die ersehnte Antwort von Gott doch ausbleibt. Dass es so viel Erklärung bedarf, zeigt ja im Grunde, wie weit wir vom Wesen des Gebetes entfernt sind, wie wenig fruchtbar eben unser Christsein ist.

Doch wie empfängt man diese Heilungssalbung, diese Vollmacht? Wie gelangen wir dahin, dass Beten ohne K(r)ampf und Übungen so normal und trotzdem vollmächtig wird, wie es Jesus, Paulus, David, Eli etc. vormachten? 

In der Bibel steht ja, dass wenn wir glauben, empfangen werden, oder der Glaube in der Größe eines Senfkorns genügen würde, um einen  Berg zu heben.

Mich würde schon interessieren, warum wir noch so weit davon entfernt sind, obwohl wir so viel Lehre darüber haben?

Ich habe die Lösung für mich noch nicht gefunden, werde aber in der Frage immer kleiner und demütiger vor Gott, weil ich sehe, wie viel höher ER ist als unsre Vernunft. Und eben diese Lehre spricht halt doch nur die Vernunft an, von der wir wieder so viel haben, dass sie das einfache Gebet behindert.


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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von Burgen am 17.01.2018 23:07

Hallöchen, 

seit mir die Bezeihung zu Gott und Jesus wichtig wurde, wurden mir auch etliche Bücher und Lieder bezüglich Gebet wichtig.

Und ganz besonders zu schätzen lernte ich die Psalmen und etliche Gebete in den Paulusbriefen.

Auch überhaupt in der Schrift. Diese Gebete, auch als Lieder im Lobgesang oder den Psalmen sind nicht einfach so

aus den Gedanken hervor gekramt. Sie haben Bezug zu bestimmþen Ereignissen der Personen,

die uns beispielhaft vor Augen geführt sind.

Und zZt höre ich auf youtube den Bibellehrer aus Colorado Springs.
Das lehrt mich ein völliges Umdenken bezüglich Gebet.
Er hat erlebt, dass blinde Augen aufgetan werden, dass fehlende Glieder oder Organteile nachgebildet werden, 
das Tote wieder lebendig werden - sein Sohn und auch seine Frau waren tot und leben wieder.
Er spricht in einer Größenordnung von erlebten Tausenden.
Seine Studenten lernen genauso zu beten.
Aber auch alleinige Menschen, die seiner Gemeinde zugehörig sind.
Es gibt etliche Heilungsvideozeugnisse von seinem Dienst.

Und Jesus selbst sagt, dass wir noch mehr als er damals, tun können.

Der Feigenbaum mit seinem verdorrten Wurzelwerk steht zB für veränderte Zellen, die manchmal sogar während des
Betens unter dem Mikroskop absterben - verdorren.
Ein Mann erlebte dies bei seinem bösartigen Tumor innerhalb 2 Jahren, indem der unoperable Tumor ständig
kleiner wurde, bis der Rest einfach abfiel.

Naja.
Gruss
Burgen  

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solana

-, Weiblich

  Urgestein

Forenmoderator

Beiträge: 4164

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von solana am 17.01.2018 22:59

Jovetodimama schrieb:

Eine Stelle ist mir besonders wichtig geworden, und zwar: "Betet ohne Unterlass" (1. Thess. 5, 17).

Hallo Birgit 

Ja, diese Stelle hat mich auch zum Nachdenken gebracht über das Gebet.

Dieser kurze Vers steht ja zusammen mit anderen Aufforderungen in 1 Satz:

1Thess 5,16 Seid allezeit fröhlich,
17 betet ohne Unterlass,
18 seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.

Ich denke, dass hier eine Lenenseinstellung beschrieben wird, wie sie sich äussert, dh wenn man sein ganzes Leben als einen Dialog mit Gott versteht.
Das, was man erlebt, ist dann nicht mehr etwas, das einem "passiert" - sondern man erkennt dahinter die Hand des liebenden Gottes, der alles zum Besten gefügt hat. Aus dieser Hand empfängt man dankbar und freut sich daran, fühlt sich beschenkt und das macht fröhlich, voll Mut und Zuversicht.

Selbst wenn etwas nicht so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, wird das im Zwiegespräch mit Gott besprochen, ihm übergeben, von ihm Kraft, und Führung erbeten und erwatet.

Phil 4,6 Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!

Alles, was wir tun, tun wir "Gott zugewandt" nicht, um Menschen zu gefallen oder weil es von uns so erwartet wird und wir es als unsere Pflicht ansehen oa:

Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

Auch dann, wenn wir unsere Alltagspflichten erledigen müssen und keine Wahl haben ..... trotzdem können wir das, was wir tun, für Gott tun, in der "Interaktion" mit ihm und im "Gespräch" mit ihm.
Das konnten sogar die Sklaven zur Zeit des NT, die ja gar keine Selbstbestimmung über ihr Tun hatten und nur Befehlen gehorchen mussten.
Ihnen schreibt Paulus im Kolosserbrief:

Kol 3, 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

So stelle ich mir das "Beten ohne Unterlass" vor.

Nicht ständig Gebete vor sich hin murmeln, auch nicht explizit dauernd etwas ausformulieren, das man Gott sagen möchte.
Sondern sich in allem auf ihn beziehen, alles aus seiner Hand empfangen, von ihm erbitten, Sorgen, Ängste, Schwäche, Unvermögen usw in seine Hand legen und loslassen (wenn es sein muss immer wieder neu loslassen, weil gerade die Sorgen so schnell durchs Hintertürchen wieder da sind ), wenn man sich ungerecht behandelt oder verletzt fühlt "es Gott anheim stellen" und wenn man merkt, dass es einem schwer fällt, die richtige Einstellung zu bestinnten Dingen oder Menschen zu haben, dann Gott darum bitten, dass er sie schenkt (und ihm den Zugang zum Herzen und zum Wollen öffnen , damit er das Wollen und Vollbringen dort wirken kann Phil 2,13 Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.)

Dabei ist uns der Heilige Geist eine grosse Hilfe:

Röm 8,26 Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich's gebührt, sondern der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.
27 Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er tritt für die Heiligen ein, wie Gott es will.

Wenn wir ihn lassen und ihm in uns Raum geben, dann führt uns der Heilige Geist genau in diese Interaktion und dieses ständige Zwiegespräch mit Gott.
Und diese Lebenseinstellung bringt Freude und Zuversicht und tiefen Frieden in allen Dingen.

Daneben gibt es natürlich noch das ausformulierte Gebet, auch "dazwischen", dh in der Interaktion oder mitten im stummen Zwiegespräch, einfach weil das Bedürfnis danach da ist. Oder auch zu besonderen Momenten des Tages oder bestimmten Anlassen. Beides kann auch vermischt sein oder ineinander übergehen.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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jovetodimama

51, Weiblich

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Beiträge: 159

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von jovetodimama am 17.01.2018 21:29

Lieber Thomas, liebe Alle,

ich glaube, wir finden alles, was wir zum Thema Gebet wissen müssen, in der Bibel. Aber es ist nicht leicht, die über die ganze Bibel verteilten Stellen zu finden und treffend zu interpretieren.

Eine Stelle ist mir besonders wichtig geworden, und zwar: "Betet ohne Unterlass" (1. Thess. 5, 17). Ich habe das lange so verstanden, dass man, so gut dies möglich ist, buchstäblich ohne Unterlass beten soll. Heute denke ich, dass diese Stelle vor allem meint, dass man nicht wechselhaft betet, also etwa heute für schönes Wetter in der nächsten Woche und morgen doch eher für Regenwetter, und dass man nicht das eine betet (z.B. hilf mir, in Frieden mit meinem Bruder zu leben), und das andere tut (z.B. eine halbe Stunde später den Brude anschreit, obwohl man in der Lage gewesen wäre, darauf zu verzichten).

Außerdem ist mir im Laufe der Zeit das Vaterunser besonders wichtig geworden, in zwei Aspekten:
1) "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.": Wir brauchen eigentlich gar nicht um Vergebung unserer Sünden bitten, wenn wir nicht zuvor selbst denjenigen, die uns beleidigt haben, vergeben haben. Das ist manchmal, wenn wir sehr verletzt sind, ausgesprochen schwierig. Aber ich denke, die bewusste Entscheidung, dem anderen vergeben zu wollen, im Gebet vor Gott gebracht, genügt. Er wird das Gelingen dazu schenken. Das glaube ich und erlebe es immer wieder, dass Gott mir meinen Groll förmlich aus dem Herzen nimmt und es gleich darauf mit Seiner Liebe anfüllt. - Ich habe es mir also angewöhnt, zuerst zu prüfen, ob ich Bitterkeit oder Groll in mir habe und dementsprechend den Entschluss zur Vergebung fassen und vor Gott bringen muss, und erst, wenn ich dies getan habe, Gott um Vergebung für mich zu bitten.
2) "Dein Wille geschehe.": Gott möchte offenbar nicht einfach tun, was Er will, sondern Er möchte erst dann, wenn wir Ihn darum gebeten haben, tun, was Er will. Warum, weiß ich nicht, aber so verstehe ich die ausdrückliche Aufforderung, zu beten "Dein Wille geschehe". Ich gehe davon aus, dass Gott viel besser als wir weiß, was vor sich geht, vor allem in der unsichtbaren Welt, und auch, was das Beste für uns Menschen ist, sowohl im allgemeinen Ganzen als auch und im konkreten Einzelfall. Darum bete ich höchst selten um bestimmte Dinge, aber sehr oft sinngemäß "Dein Wille geschehe".

Eine interessante Kontroverse ist die der Anrede im Gebet. Von einem katholischen Christen, der die Gottesdienste in unserere evangelischen Gemeinde häufig besucht, aber auch die anderer Konfessionen sowie die Versammlungen der Zeugen Jehovas, habe ich gehört, die Zeugen Jehovas würden es z.B. ablehnen, zu Jesus zu beten. In den Liedern des Evangelischen Gesangbuches finde ich jedoch Liedtexte, die als gesungene Gebete verstanden werden können, mit allen drei Anreden: an Gott, den Vater; an Jesus; an den Heiligen Geist.
Ich selbst habe schon ganz tolle Gebetserhörungen erlebt nach Gebeten, die ich spontan an Jesus gerichtet hatte.

Neben dem Beten alleine ist, denke ich, auch das gemeinsame Beten von Bedeutung. Denn:
"Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel." (Mt. 18, 19) Auf dem gemeinsamen Beten in Einigkeit liegt also noch einmal eine besondere Verheißung, neben "Bittet, so wird euch gegeben." (Mt. 7, 7) Beeindruckend finde ich in diesem Zusammenhang auch "Diese alle hielten einmütig fest am Gebet" (Apg. 1, 14), vor allem wenn man dann liest, was an Pfingsten und kurz darauf (Apg. 2, 41-43) geschah. "Sie waren täglich einmütig beieinander" heißt es dann auch noch einmal in Apg. 2, 46, und in Apg. 4, 24 wieder ("Als sie das hörten, erhoben sie ihre Stimme einmütig zu Gott"). Das einmütige, gemeinsame Beten scheint also etwas Wichtiges zu sein, was durch ein besonders eifriges Beten alleine nicht ersetzt werden kann.

Das Beten für die Obrigkeit wiederum ist ein Kapitel für sich. Aus dem Alten Testament können wir lernen, dass Gott eine üble Regierung oder eine fürs Volk unangenehme Politik schon einmal als Gericht über das Volk kommen lässt, weil es sich als Ganzes weit von Gottes Geboten abgewandt hat. In einer solchen Situation für die Obrigkeit um Weisheit zu bitten, ist gut gemeint, aber eine fruchtlose Mühe, wenn das Volk sich nicht zuvor wieder auf den Weg begeben hat, Gottes Geboten zu gehorchen.
Wenn wir heute eine Politik erleben, die uns beängstigend erscheinen kann, dann müssen wir gleichzeitig sehen, dass die Rechtsprechung sich heute eher an einer allgemeinen Ethik, dem Zeitgeist entsprechend, und nicht mehr an den Geboten des Gottes der Bibel orientiert (Bsp.: Legalisierung der Abtreibung, Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe, Straflosigkeit für Ehebruch u.v.m.). Das wurde mir kürzlich insbesondere deutlich, als ein youtuber beklagte, dass Feste wie noch vor ein paar Jahren heute wegen der starken Einwanderung nicht mehr möglich seien, und dabei Bilder von früher zeigte, die mich an Sodom und Gomorra erinnerten.
Natürlich dürfen und sollen wir wohl trotzdem für die Politik und die Verantwortlichen in der Politik beten. Jedoch wird dies, so wie das Gebet um Vergebung erst sinnvoll ist, wenn wir selbst vergeben haben, dann erst zu einem fruchtbaren Beten, wenn wir im Bewusstsein dieser Zusammenhänge auch um Vergebung für unser Volk gebeten haben und zumindest selbst in unserem eigenen Leben dort eine klare Linie fahren, wo wir allgemein gesellschaftliche Versäumnisse im Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes sehen.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Beten - wie geht das eigentlich... - Erfahrungsaustausch

von pausenclown am 17.01.2018 20:22

Hallo Thomas,

Ist dir nicht bewusst wofür oder was der FeigenBaum in der Bibel steht ?


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