Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

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pray

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von pray am 02.02.2018 21:07

Liebe Birgit,

 

du hast es ganz richtig gemacht, du bist mit der Frage zu Gott gegangen. Wie wir Gott kennen, wird er dir genau klar machen, wenn es Zeit wäre zu gehen. Aber darüber muss man seinen Frieden haben...

Mir hat Gott damals durch ein Wunder klar gemacht, es ist Zeit zu gehen. Es war keine krasse Begebenheit, sondern einfach ein Wunder.

Ich habe nochmal deinen Eingangsbeitrag gelesen. HEUTE würde ich auf jeden Fall sofort gehen (müssen), wenn in "meiner" Kirche gleichgeschlechtliche Ehen gesegnet oder geschlossen würden durch den "Hirten" der Gemeinde. Generell macht das ja die ev. Landeskirche, aber ich habe gehört, es gibt einige wenige Pfarrer, die tun es dennoch nicht.

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jovetodimama

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von jovetodimama am 03.02.2018 07:26

Ja, die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ist und bleibt ein spezieller Punkt.
Dass sie in unserer Kirchengemeinde angeboten wird, ist einer der Gründe, weshalb ich mich nicht als Kandidatin für die Gemeindevertretung oder das Presbyterium aufstellen lasse, wenn dieses Jahr erneut gewählt wird.
Andererseits bin ich sehr, sehr dankbar dafür, dass in unserer Gemeinde auch Menschen, die anders ticken, vorbehaltlos angenommen werden. Die Stärke der Gemeinde ist ihre unvoreingenommene Nächstenliebe zu allen Menschen.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2018 07:27.

Cleopatra
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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von Cleopatra am 03.02.2018 09:04

Ein kleiner Gedanke von mir, nicht nur auf deine Gemeinde bemünzt, sondern allgemein:

Die Liebe zu allen Menschen ist gut und richtig.
Die Liebe zur Welt und zu allen Taten aber nicht.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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jovetodimama

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von jovetodimama am 03.02.2018 09:57

Das ist ein wirklich guter Spruch. Danke.

Ich hatte einmal ein kurzes Gespräch mit unserer Pfarrerin. Sie sagte bezüglich Homosexualität: "Das kann man ja auch nicht sagen: Die Neigung dazu darfst du schon haben, aber ausleben darfst du sie nicht." - Ich hätte sie gerne gefragt, ob sie das bezüglich Pädophilie auch so sagen würde. Aber sie war in Eile und brach das Gespräch genau nach diesem Satz ab.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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solana

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von solana am 03.02.2018 11:12

Ein schwieriges Thema ..... 

Allerdings würde ich das nicht auf ein und dieselbe Stufe stellen wie Pädophilie; das ist für mich noch mal etwas ganz anderes, da es sich dort nicht um 2 gleichberechtigte Partner handelt, die beide dasselbe wollen. 

Die ganze Problematik ist eigentlich nur eine Konsequenz des "Zeitgeistes": Die Überbetonung der eigenen Wünsche und Gefühle, und dass man sich in der Verwirklichung seiner Wünsche und im Ausleben aller Gefühle "selbst verwirklichen" muss, um die Fülle des Lebensglücks zu haben. Sonst verpasst man etwas, ist nicht frei und selbstbestimmt, findet sein Lebensglück nicht.

Und das Problem ist, dass kaum einer darüber nachdenkt und sich damit auseinandersetzt. Man übernimmt das einfach.
Selbst in "christlichen Kreisen", wo es dann zT zu einem Wertekonflikt kommt, manchmal aber auch nicht, wenn die christlichen Werte dem einfach untergeordnet werden. Dann wird der Glaube tatsächlich auf eine Art "Trostpflaster" reduziert, das denjenigen Halt gibt, die es nicht schaffen, sich so "selbst zu verwirklichen", wie es in unserer heutigen Gesellschaft als Ideal angesehen wird .....

Ich finde es gut, dass eure Gemeinde vorbehaltlos annimmt.
"Annehmen" heisst für mich aber nicht: "alles gut heissen". Und das sollte auch zum Ausdruck gebracht werden.
Ist natürlich nicht einfach zu vermitteln, ohne dass sich Betroffene dann doch abgelehnt fühlen.
Und ein Pfarrer sitzt dabei noch in einer besonderen Zwickmühle, da er der Kirchenleitung gegenüber verpflichtet ist und nicht einfach tun kann, was er möchte. Ich habe von einem Pfarrer hier bei uns erfahren, der seines Amtes enthoben wurde, weil er sich weigerte, gleichgeschlechtliche Paare zu trauen.
Ich bin froh, dass ich nicht in der Haut der Pfarrerin stecke .

Gruss
Solana



angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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pray

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von pray am 03.02.2018 15:30

Birgit schrieb: Sie sagte bezüglich Homosexualität: "Das kann man ja auch nicht sagen: Die Neigung dazu darfst du schon haben, aber ausleben darfst du sie nicht."

Das verstehe ich nicht. Warum soll es einen Unterschied geben zwischen homosexuellen Christen und heterosexuellen Christen. Ich schreibe jetzt extra Christen, weil Nichtchristen sich ja gar  n i c h t  Gott gegenüber verpflichtet fühlen.

Der alleinstehende heterosexuelle Christ kann ja auch nicht machen, was er vielleicht will...wozu er vielleicht "geneigt wäre" . In der Bibel steht u.a. (es gibt viel mehr Belegstellen): Wer sich nicht enthalten kann, der heirate. (1. Kor. 7,9)

Umkehrschluss ist: Wer nicht verheiratet ist, enthalte sich! - ...kann man das nun sagen, oder auch nicht?

Ich habe kürzlich eine Geschichte gelesen, da sagte eine junge Frau: Ach NEIN, HERR! Worauf jemand riet: Ein Wort musst du streichen - entweder das "nein" oder das "Herr".

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2018 15:33.

Hannalotti

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von Hannalotti am 03.02.2018 16:52

pray schrieb: "Umkehrschluss ist: Wer nicht verheiratet ist, enthalte sich! - ...kann man das nun sagen, oder auch nicht?"

Ja, aber auch mit dem Unterschied, dass der Großteil der Christen mit homosexueller Neigung alleinstehend bleiben wird, weil sich Gefühle nicht so einfach ändern. Ein heterosexueller Christ hat eher die Option, einen Partner zu finden und nicht ledig zu bleiben.

Leider fehlt den meisten Geschwistern die Feinfühligkeit/das Einfühlungsvermögen, um sich da reindenken zu können.
Da kommen oft Pauschalantworten: Dann beten wir eben und schwupp fühlst Du Dich hetero.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.02.2018 16:53.

pray

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von pray am 03.02.2018 17:38

Hannalotti schrieb: Da kommen oft Pauschalantworten: Dann beten wir eben und schwupp fühlst Du Dich hetero.

Liebe Hannalotti,

nein, so wird das sicher nicht gehen, denn dazu gehört ein Entschluss zu beten und der Mut des Betroffenen, Gott das Scheinbar nicht zu Ändernde anzuvertrauen und auch damit zu rechnen, dass die liebgewordene Neigung sich dann verändert. Ich halte Gott dafür nicht zu "klein".

Viele, die z.B. in schweren Süchten gefangen und gebunden waren oder womöglich Unzucht , hätten niemals gedacht, dass sich das jemals ändern würde. Und  d o c h  ist es geschehen. Sollte das bei der  e i n e n  Sache nicht gehen? - und warum nicht?

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jovetodimama

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von jovetodimama am 03.02.2018 17:52

"Dann beten wir eben und schwupp fühlst Du Dich hetero."
Na, das wird so schnell nicht klappen! - Wenn überhaupt...

Für die Betroffenen, wenn sie Christen sind und an sich selbst den Anspruch haben, abstinent zu leben, ist das natürlich ein Problem. Aber wir alle kommen auf die Welt, wie wir sind, mit allen Eigenschaften, Begabungen und Erschwernissen, die wir haben, und können diese nicht, jedenfalls nicht ohne weiteres, ändern.

Dabei betrifft das Thema der sexuellen Enthaltsamkeit als Christ weitaus mehr Heterosexuelle als Homosexuelle. Abstinent leben müss(t)en auch Teenager und Liebespaare in der Kennenlernphase und in der Verlobungszeit, noch unverheiratete Erwachsene, Singles jeden Alters, Verwitwete, Geschiedene, Verlassene und sogar Verheiratete, wenn deren Partner(in) sich dauerhaft verweigert oder aufgrund von Krankheit nicht in der Lage ist.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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jovetodimama

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Re: Zentrale Fragen und die Antworten der Gemeindeleitung

von jovetodimama am 03.02.2018 18:19

Viele, die z.B. in schweren Süchten gefangen und gebunden waren oder womöglich Unzucht , hätten niemals gedacht, dass sich das jemals ändern würde. Und d o c h ist es geschehen. Sollte das bei der e i n e n Sache nicht gehen?
Grundsätzlich sollten wir bei Gott nichts für unmöglich halten. (Mt. 19, 26: ...bei Gott sind alle Dinge möglich.) Aber im Gegensatz zu Zeugnissen von Menschen, die von Drogensucht geheilt wurden, habe ich noch keinen Bericht gehört oder gelesen, wo ein Mensch, der zuerst homosexuell war, heterosexuell wurde.

dazu gehört ein Entschluss zu beten und der Mut des Betroffenen, Gott das Scheinbar nicht zu Ändernde anzuvertrauen und auch damit zu rechnen, dass die liebgewordene Neigung sich dann verändert.
Als Nicht-Betroffene müssen wir aufpassen, dass wir Betroffene, die entweder diesen Entschluss nicht fassen oder ihn gefasst haben, jedoch bisher ohne Erfolg - warum auch immer - nicht aburteilen, sondern ihnen als unseren Nächsten weiterhin liebevoll und achtsam begegnen.
Betroffene haben eine Entscheidung zu treffen: ein(e) Freund(in) gleichen Geschlechts suchen / oder bewusst alleine bleiben / oder um eine Veränderung der scheinbaren Gegebenheiten ringen. Einfach ist diese Entscheidung sicher für die wenigsten.

Dann ist die Frage für die Kirche: Gehört zu einem liebevollen und achtsamen Umgang mit den homosexuellen Nächsten das Angebot einer kirchlichen Trauung für gleichgeschlechtliche Paare? Dies Frage wird offenbar vielerorts mit Ja beantwortet. Die nächste Frage, nämlich wie ein Ja dazu sich mit dem ausdrücklichen Verbot von homosexuellem Verkehr in der Bibel verträgt, wird einfach nicht mehr gestellt und braucht daher auch nicht beantowrtet zu werden...

Ich denke, zu einem liebevollen und achtsamen Umgang gehört die ernste Ermahnung, in diesem Fall nach Kräften enthaltsam zu leben und um diese Kräfte natürlich auch zu beten.

In diesem ganzen Zusammenhang stellt sich auch eine Frage, die zu selten offen ausgesprochen wird: Was sagt die Bibel zum Thema Selbstbefriedigung? (Die Geschichte von Onan, der hart bestraft wurde, kann man dazu ja nicht heranziehen, da es sich nicht um Masturbation sondern um Koitus interruptus zur Vermeidung einer Zeugung handelte.)

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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