Glaube leben in der Arbeit

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pray

61, Weiblich

  fester Bestandteil

Beiträge: 971

Re: Glaube leben in der Arbeit

von pray am 02.02.2018 21:32

Liebe Angie,

ja, das kann ich gut verstehen. Mit Gott haben wir ganz andere Sichtweisen und Wichtigkeiten und was der "Welt" so wichtig ist, ist (uns ) einfach nichts mehr wert. Dagegen verstehen die anderen uns nicht mehr, dass uns manche Dinge so gar nicht interessieren und uns Gott so wichtig ist. Vielleicht verstehen manche Kollegen nicht einmal, dass wir auch am Arbeitsplatz irgendwie "anders" sind - das führt zu Konflikten. Nimm z.B. mal den Krankenpfleger. Da gibt es andere Kollegen, die bedienen sich schon mal privat an manchen Hilfsmitteln und da gibts den Christen, der nimmt nicht mal ein Wattestäbchen mit nach Hause. Ohne jede weitern Worte fühlen sich die anderen dann natürlich schon verurteilt.

Genauso ist es mit schlüpfrigen Witzen. Mit Gott findet man manche Sachen einfach nicht mehr witzig und in der Bibel steht auch von "Witzeleien, die sich nicht geziemen".

Du hast gefragt, wie andere Christen dem begegnen. Also, als ich noch kein Christ war, war mir wichtig, was Andere über mich denken. Ich war total ängstlich und hatte für jedes Gegenüber die passende "Maskerade" - um bloß nicht anzuecken, um zu "überleben".
Seit ich Christ bin, ist das schönste Geschenk, was Gott mir machte, dies, dass es mir egal ist, was Andere über mich denken, sondern wichtig ist mir, was Gott über mich denkt. Also lebe ich auch im Job mein Christsein, alle meine Kollegen wissen, dass ich Christ bin. Am Anfang fanden sie das komisch und konnten mich kaum "einsortieren". Aber ich mache es SO, dass ich kein Moralapostel bin. Ich mache alles so, wie ICH es vor Gott als richtig erachte und sage den Kollegen dann immer, dass ICH gern GESEGNET sein möchte, aber JEDER muss ja selber wissen, was er tut und wie es richtig ist.
Über fiese Witze brauche ich Gott sei Dank nicht mehr aus Höflichkeit mitlachen. Und in den vielen Jahren, die meine Kollegen mich kennen - finden sie mich wahrscheinlich immer noch was "komisch" mit meinen Ansichten, mit meinem beklebtem Auto und was ich sonst noch so alles habe, aber sie haben sich dran gewöhnt. Ebenso, dass ich Karneval und Co nicht mitmache. Und ebenso, dass ich zu vielen Themen eine ganz andere Meinung habe - das wo du schreibst, dass man uns für durchgeknallt hält. Ist das schlimm? Das ist dann nicht schlimm, wenn du ihnen DEINE Meinung aus Sicht der Bibel, nicht aufzwingen willst oder sie verurteilst für ihre Meinung - aber deine dennoch tapfer vertrittst.
Viele Gesprächsgemeinsamkeiten haben wir nicht, aber ich kann mich auch mal unterhalten über Urlaub, auch über Kleidung und Kosmetikkram (wenigstens ein kleines bisschen),  Haustiere, Trödel, Neuerungen usw...also ein bisschen...aber in meinem Herz ist bestimmt, wir bei dir, nur eines: GOTT! - und davon erzähle ich ihnen auch. Ich mag meine Kollegen, wir sitzen schließlich alle in einem (Arbeits-)Boot.

Ich sage ihnen manchmal, dass jeder davon erzählt, was er am liebsten hat: Der eine redet über Fußball, der andere über Frauen, und ich eben über Gott - so einfach ist das! ...eigentlich.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 02.02.2018 21:45.

jovetodimama

51, Weiblich

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Beiträge: 159

Re: Glaube leben in der Arbeit

von jovetodimama am 02.02.2018 20:13

Ich habe da vergleichsweise eine schöne Situation. Mein Leben als "Nur"-Hausfrau und Mutter bewegt sich zwischen Zuhause, Kirchengemeinde und Musikschule. (Da lerne ich Gitarre, Blockflöte und Cello.) Für mich ist es eine Herausforderung, dass ich mich traue, offen über meine Erfahrungen mit Gott zu erzählen, wo ich, wollte ich sie verschweigen, ausweichend antworten oder "um den Brei herumreden" müsste. Ich habe damit aber noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Die Menschen hier in Tirol sind in der Regel katholisch und, wo sie nicht gläubig sind, doch so aufgewachsen, dass religiöses Leben und kirchliches Engagement durchaus dazugehört.

Ein neues Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander lieb habt. (Joh. 13,34)

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube leben in der Arbeit

von nennmichdu am 02.02.2018 17:11

eure ganz persönlichen, praktischen Erfahrungen, so wie ihr das im Alltag tatsächlich erlebt, wie ihr jeden Tag mehr als 8 Stunden in einem so gottlosen Umfeld zurechtkommt, und wie ihr auf Unverständnis und Zurückweisung reagiert.


Hallo Angie,

vor so rund 28 Jahren als ich mich bekehrt hatte, empfand ich ähnlich wie du, erlebte die nicht erlösten Menschen in ihrem alten Adam und in ihren ungezügelten Begierden als bedrohlich und fremd und suchte nach jeder Möglichkeit Menschen zu bekehren. Ihnen Gott näher zu bringen. 

Im Nachhinein mit wenig Erfolg und auf eine Art und Weise, die anderen wohl nur schräg vorkommen musste. Lagen wohl auch bei mir noch Worte und Lebensstil weit auseinander.


Heute sehe ich meine Arbeitskollegen in ihren ganz individuellen Anliegen, Bedürfnissen, Hoffnungen, Themen. Beurteile sie aber nicht mehr, indem ich sage, du bist so und so und musst so und so werden und ich zeige dir jetzt mal den Weg dahin. Ich habe sie einfach lieb und tue selbst das, was ich für richtig und gut empfinde. Naja - und darin errege ich zur Zeit immerhin keinen Anstoß. 

Für mich ist es dann auch ein (Fern)Ziel, das durch mein Leben und Tun, Denken und Reden, Menschen Gott in meinem Leben erkennen mögen. Das sie an den Punkt geführt werden, wo sie sich im Lichte Gottes erkennen und nach Gott fragen.

Allerdings mache ich mir hier weder selbst - noch anderen- Druck. Und von daher leide ich scheinbar nicht so, wie du, unter meiner Umgebung.

Leiden tue ich ansonsten mehr unter der geistlichen Situation von Geschwistern. Aber das ist dann ein anderes Thema.


liebe Grüße,
Thomas

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Angie
Gelöschter Benutzer

Glaube leben in der Arbeit

von Angie am 02.02.2018 14:03

Viele der Frauen in meiner Gemeinde arbeiten entweder garnicht oder machen etwas soziales und haben teilweise auch christliche Kollegen. Ich dagegen arbeite in einem großen Industrie-Betrieb als Hilfskraft, meine Kollegen sind eher die Art von Leuten die sich in ihrer Freizeit hauptsächlich mit TV und facebook etc. beschäftigen und beim Thema Religion als erstes auf die Zeugen Jehovas schimpfen, die sie aber auch nur von den Haustürgesprächen kennen. Ich fühle mich da manchmal ziemlich anders, irgendwie wie in der falschen Welt. Die Themen um die es in den Pausen geht sind für mich so oberflächlich und oft von einer so weltlichen Sichtweise geprägt daß ich mich nur ganz selten beteilige, einfach weil das, was ich dazu zu sagen hätte, von den anderen als total durchgeknallt abgestempelt werden würde. Manchmal finde ich das belastend, aber generell sehe ich es als eine Herausforderung, Gottes Licht irgendwie weiterzugeben. Ich denke solange ich keine andere Arbeitsstelle finde ist das wohl der Platz, an den Gott mich hingestellt hat, der Platz an dem ich eine Aufgabe zu erfüllen habe. Gelegentlich ergeben sich mittlerweile auch kleine Senfkorn-Gespräche, und ich bete und halte die Sinne offen um mehr solcher Gelegenheiten zu erkennen und zu nutzen, weil es mir auch Freude macht, die Freude an Gott weiterzugeben. Nur bin ich eher vorsichtig und dränge mich nicht auf, weil die Leute sobald sie das Gefühl haben jemand will sie "bekehren" sofort dicht machen.

Wie ist das bei euch? In welchem Umfeld arbeitet ihr und wie geht ihr damit um? Aber bitte jetzt keine gut gemeinten Ratschläge, die mir anhand von zig Versen theoretisch erklären, was die Bibel uns dazu sagt, sondern eure ganz persönlichen, praktischen Erfahrungen, so wie ihr das im Alltag tatsächlich erlebt, wie ihr jeden Tag mehr als 8 Stunden in einem so gottlosen Umfeld zurechtkommt, und wie ihr auf Unverständnis und Zurückweisung reagiert. Ich bin gespannt!

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