Ursache des Zurückbleibens

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solana

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von solana am 01.01.2017 13:01

Pal schrieb:

Doch die Lösung ist die Beachtung der unbeschreiblichen Güte, Liebe, Vergebung, Gnade und Treue für mich Unwürdigen. Erst im Dunkeln wird der Wert des Lichtes erkannt.

 

Hallo Pal
Wenn ich das lese und mir durch den Kopf gehen lasse, dann kommt mir das Bild eines Verdurstenden in den Sinn; das Bild von Durst und Wasser wird ja auch in der Bibel oft gebraucht.

Und ich finde auch, dass man erst dann ein Glas Wasser richtig zu schätzen weiss, wenn man mal wirklich sehr starken Durst hatte. zu keiner anderen Zeit schmeckt einfaches, klares Wasser so gut.
Und auch nach dieser Extremsituation hat dann das Wasser einfach eine andere Qualität.

Ich finde das ein sehr schönes und anschauliches Bild.

Was vielleicht einige bei diesem (oft wiederkehrenden) Thema etwas irritiert, ist der Fokus auf den "Durst".
Das "Wasser" kommt irgendwie ein bisschen kurz weg.
Und auch das Stillen des Durstes, das "neue Kraft tanken" und "Auffahren wie mit Adlerflügeln" - so wie es in diesm Vers so schön beschrieben wird:

Jes 40,31 aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.

Die Zebrochenheit und Erkenntnis der eigenen Nichtigkeit und Hilfsbedürftiggkeit ist ja eigentlich nur die "Einleitung".
Dann kommt der Glaube, die Hilfe und Heilung - als erster Schritt.
Und dann kommt das "Aufstehen/Auffahren" mit neuer Kraft, die nicht aus uns selbst kommt und die uns trägt wie auf Adlerflügeln.

So wie bei den vielen Heilungen durch Jesus: Erst kam die Krankheit, dann der Glaube, der den Kranken zu ihm trieb und der seinem Wort glaubte und Heilung empfing. Dann kam das "Aufstehen" und Gott preisen.

Das letztere steht doch eigentlich viel mehr im Zentrum und sollte auch da stehen bleiben.

Dass dieser zentrale Punkt "verschüttet" wird, passiert leider leicht, wenn es dem "Kranken" wieder gut geht ......
Ich denke, darum geht es dir, wenn du so oft immer wieder den Blick auf den "Durst/Krankheit" führst.

Ich habe mich auch schon oft gefragt, ob es nicht möglich ist, auch "im Guten" näher zu Gott zu kommen und genauso auf dem Weg mit ihm Fortschritte zu machen?
Kommen wir wirklich nur durch "tiefe Täler" weiter?
Was meint ihr dazu?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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StefanS

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von StefanS am 01.01.2017 13:49

solana schrieb: Ich habe mich auch schon oft gefragt, ob es nicht möglich ist, auch "im Guten" näher zu Gott zu kommen und genauso auf dem Weg mit ihm Fortschritte zu machen? Kommen wir wirklich nur durch "tiefe Täler" weiter?

Nein, es müssen nicht immer die "tiefen Täler" sein, um Gott näher zu kommen.

Man kann aber sicher ein "tiefes Tal" von Zeit zu Zeit als Initalzündung erleben.
Möglicherweise, wenn man an einer Situation (oder an sich selbst) zerbrochen ist.

Es ist in meinen Augen eine geistliche Perversität, tiefe Täler zu lieben um zu wachsen.

Durst zu haben ist gut.
Aber man muss nicht fast "verdursten", um zu erkennen, wann man trinken muss.

M.M., weil selbst erlebt ...

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

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Pal

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von Pal am 01.01.2017 18:22

Stefan:
Es ist in meinen Augen eine geistliche Perversität, tiefe Täler zu lieben um zu wachsen.

Dem stimme ich wohl zu!
Doch unsere ganze Wohlfühl-Welt ist fokusiert auf das, wonach die Ohren jucken.
Wonach juckt es eigentlich?
Es ist das Fleisch, das "juckt" - der Geist Gottes hat ganz andere Prioritäten.

Solana:
Dass dieser zentrale Punkt "verschüttet" wird, passiert leider leicht, wenn es dem "Kranken" wieder gut geht ...... Ich denke, darum geht es dir, wenn du so oft immer wieder den Blick auf den "Durst/Krankheit" führst.

Genau das ist es!
So war es möglich, das eine Urgemeinde im Geist angefangen hatten und Paulus ihnen die Frage stellte: Wollt ihr jetzt im Fleisch vollenden? -
Ja, das Fleisch wird immer eine "Antikraft" gegen den Hl.Geist, sobald es nur wieder seine Bequemlichkeitszone einrichtet.
Deshalb empfinde ich das Nützlichste, in meinem Erdenleben, war und ist auch immer das Schlimmste gewesen.
Ohne deshalb Masochist zu sein.

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Pal

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von Pal am 01.01.2017 19:12

2Ko 11:4 Denn wenn einer zu euch kommt und einen anderen Jesus predigt als den, den wir euch vorgestellt haben; und wenn ihr einen andersartigen Geist empfangt als den, den ihr erhalten habt, oder ein anderes Evangelium als ihr angenommen habt, dann ertragt ihr das ganz gern.

Was war hier los?
Warum ertrugen sie das "Andere" viel lieber als das "Echte"?
Ich meine es hat etwas mit dem Kreuz zu tun.
Der natürliche Mensch kann mit dem Kreuz (für sich) nichts anfangen, im Gegenteil, er haßt es!
Womit die törichten Jungfrauen mE auch ihr Problem hatten...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.01.2017 21:02.

solana

-, Weiblich

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von solana am 03.01.2017 10:22

StefanS schrieb:

Es ist in meinen Augen eine geistliche Perversität, tiefe Täler zu lieben um zu wachsen.

Durst zu haben ist gut.
Aber man muss nicht fast "verdursten", um zu erkennen, wann man trinken muss.

Hallo Stefan
Ja, ich denke auch, dass uns dieser Durst, diese Sehnsucht gegeben ist, um uns näher zu Gott zu bringen und damit wir leichter und schneller umkehren, wenn wir merken, dass wir durstig sind.

Dazu gehört dann aber auch, dass wir seine Fülle in unserem Leben erlebt haben und "geschmeckt", wie schön es ist, aus der Quelle des Lebens zu trinken.
Dann spüren wir um so schmerzlicher, wenn die Gemeinschaft mit Gott weniger eng wird und eine Leere in uns entsteht, die jemand, der dies Quelle nicht kennt, für "normal" hält und sie mit allen möglichen Dingen aus der zu füllen versucht. 

So stelle ich mir das "Näherkommen zu Gott im Guten" vor.
Dass wir nicht durch Schweres gezwungen werden müssen, unsere falsche Ausrichtung aufzugeben, dadurch dass uns der überstarke Durst quält.
Sondern dass  uns die bei Gott erlebte Fülle so begeistert, dass wir gar nicht erst weg wollen und wenn wir doch abdriften, wir nach wenigen Schritten schon das Gute, das wir erfahren haben, vermissen und wir gerne und freiwillig, mit Freude umkehren.
Nicht erst nach einem Abstecher in den "Schweinestall" wie der verlorene Sohn ..... 

Sicher kann man sagen, dass, je tiefer das erfahrene Leid ist, um so grösser ist auch die Freude.
Um so grösser ist die Freiheit, die daraus entsteht - aus der Erfahrung, dass uns nichts von Gottes Liebe trennen kann und das sie auch im grössten Leid erfahrbar ist und alles überstrahlt. Wie es Paulus so schön am Ende von Röm 8 beschreibt.
Diese Erfahrung nimmt die Angst vor dem Schweren, was vielleicht noch kommen könnte und gibt die Gewissheit, dass Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, 

Wir werden in einem solchen "Läuterungsprozess" davon befreit, bestimmte optimale Bedingungen in unserem Leben haben zu müssen, um glücklich zu sein und uns freuen zu können; uns wird die Tür zu einer Freude und einem tiefen Frieden geöffnet, die unabhängig sind von allen äusseren Umständen.

Dann dient uns alles zum Besten.
Aber auch das Gute, das wir erfahren, nicht nur die tiefen Täler .....

Oder meinst du nicht, Pal?
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.01.2017 10:24.

Greg

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von Greg am 03.01.2017 11:39

Das Jahr beginnt, und schon holt Pal den Knüppel aus dem Sack.

Ich bin eine fröhliche Knackwurst! 

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Pal

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von Pal am 03.01.2017 18:17

Hallo Greg, der Knüppel selbst wird nun niemals auch nur einen Funken von Liebe entfachen.
Das wäre ja toll, wenn man Liebe so einfach in uns reinprügeln könnte!

Darin liegt ein weiteres Problem.
Denn, bei allen Warnungen, werden es die Törichten (übrigens) sowieso nicht zu Herzen nehmen.
Die Klugen jedoch sind auf ihrer Hut, und halten sich an das, worin Jesu Warnung ja mündet =>

Mat 25:13 Darum wachet!

Mir erscheint, eine "dumme Dame" ist und bleibt ihr ganzes Leben lang in dem Gefängis ihres Egos eingeschlossen. Sie kann den Bräutigam gar nie so lieben, wie ER es wert ist. Nämlich:
5Mo 6:5 Und du sollst den HERRN, deinen Gott, liebhaben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allem Vermögen.

Gerade da hapert´s bei Ihnen!
Und genau das schöne (eigentlich dreiste) Spiel mit ihrer Religiösität wird ihnen zum Verhängnis werden, weil sie sich selbst etwas vorlügen. Sie meinen die "Nutzen-Kosten-Rechnung" geht so auf, das sie von ihrer Selbstliebe nichts einbüßen.
Sie wollen weder „abnehmen aus Liebe" (Joh.d.Täufer) und noch weniger „sterben aus Liebe".

1Ko 15:31 Täglich sterbe ich, ...
Ko 4:10 allezeit das Sterben Jesu am Leibe umhertragend
Phi 3:10 ... und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tode gleichgestaltet werde,

Denn dafür sind sie viel zu fleischbezogen, natürlich-denkend, weltkonform.
Sie müssen sich selbst lieben und bleiben so beim alten "Schweinestall", wie @Solana diesen Ausdruck so trefflich erwähnte.

Solana:
Dann dient uns alles zum Besten.
Aber auch das Gute, das wir erfahren, nicht nur die tiefen Täler .....Oder meinst du nicht, Pal?

Doch sicher! - Ich freue mich auch an den guten Tagen, an Erfolgen, an satt-sein... wie uns Paulus das Vorbild beschreibt:

Phi 4:12 Ich weiß sowohl erniedrigt zu sein, als ich weiß, Überfluß zu haben; in jedem und in allem bin ich unterwiesen, sowohl satt zu sein als zu hungern, sowohl Überfluß zu haben als Mangel zu leiden. Phi 4:13 Alles vermag ich in dem, der mich kräftigt.




Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.01.2017 19:04.

Pal

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Re: Ursache des Zurückbleibens

von Pal am 03.01.2017 20:39

Solana:
So stelle ich mir das "Näherkommen zu Gott im Guten" vor. Dass wir nicht durch Schweres gezwungen werden müssen, unsere falsche Ausrichtung aufzugeben, dadurch dass uns der überstarke Durst quält.
Sondern dass uns die bei Gott erlebte Fülle so begeistert, dass wir gar nicht erst weg wollen und wenn wir doch abdriften, wir nach wenigen Schritten schon das Gute, das wir erfahren haben, vermissen und wir gerne und freiwillig, mit Freude umkehren. Nicht erst nach einem Abstecher in den "Schweinestall" wie der verlorene Sohn .....

Das Schwere wird mE auch nicht die so nötige Herzensveränderung (sprich Wiedergeburt) bewirken. Kein Zwang erzeugt Liebe, sondern nur erfahrene Liebe erzeugt Liebe.
Doch geht es bei dem Schweren, was die Klugen durchstehen nicht um die Möglichkeit ihr Öl / Liebe zum Bräutigam zu verlieren. Denn dieses Geschenk haben sie in sich und behüten es ja.
Der "Abstecher in den Schweinestall" ist somit gar nicht derart ausschlaggebend, wie das (unerkannte) "nie -den-Schweinestall-wirklich-verlassen-zu-haben"!
Denn genau da sehe ich die Törichten!
Falls ich das irgendwie richtig rüber bringen kann?


===========
Leiden ist immer etwas schweres. Oder nicht?
Jesus hat zB an dem was er litt, Gehorsam gelernt. (Heb 5:8)
Für was war sein Leiden gut?
Warum mußte ER etwas lernen, was ER doch überaus liebend gerne tat?

ER übte sozusagen das "wachet"! - "Paß auf, das du nicht deinen eigenen Willen folgst - deine Ego-Liebe auslebst!" 
Oder wie seht ihr das?

So liegt es auch in der Spannung jeder klugen Jungfrau, am Ball zu bleiben und ihr Herz empfindsam, weich, empfänglich zu erhalten...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.01.2017 20:40.

Cleopatra
Administrator

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Beiträge: 5142

Re: Ursache des Zurückbleibens

von Cleopatra am 04.01.2017 07:54

Lieber Pal,

ich befürchte, du interpretierst mitlerweile zu viel hinein, wenn ich dich richtig verstehe.

Im Gleichnis geht es ja darum, dass die Hälfte kein Öl dabei hatte, also nicht vorbereitet war.
Wo siehst du hier die Paralele zum Thema Ego/ Stolz?

Pal schrieb: ER übte sozusagen das "wachet"! - "Paß auf, das du nicht deinen eigenen Willen folgst - deine Ego-Liebe auslebst!" Oder wie seht ihr das?

Jesus nannte nicht das Ego, sondern benutzte das "wacht nun, denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde, wann der Herr wiederkommt" als eine Warnung, garnicht erst die törrichte Jungfrau zu sein. Von Anfang an. Die Klugheit hat sich im Übrigen auch nicht verändert.

Lg Cleo

 

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.01.2017 07:56.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Ursache des Zurückbleibens

von Burgen am 04.01.2017 09:07

Das Gebet von Hans-Gerd Krabbe mag vielleicht die Interpretationen eine Richtung geben?

"Lehre uns bedenken, Herr, dass sich jeder von uns Menschen einst vor dir wird verantworten müssen
für das, was er hier auf Erden getan, und für das, was er unterlassen hat.

Lehre uns bedenken, dass du jeden von uns begabt und beauftragt hast, Frieden zu stiften,
Liebe zu üben, Freude zu säen und Hoffnung zu wecken !

Hilf du uns dabei !"

 

Antworten
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