Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

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ignats
Gelöschter Benutzer

Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von ignats am 09.07.2020 22:27

Ich hatte mich verschrieben, entschuldige bitte. ich meine 3 Mose 19,28

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von Burgen am 09.07.2020 23:46




V. 28. „Wegen einer Seele d.i. eines Todten (נֶפֶשׁ = נֶפֶשׁ מֵת 21,11. Num. 6,6 oder מֵת Deut. 14,1 ebenso 22,4. Num. 5,2. 9,6. 7. 10; Seele des Todten, weil die aus dem Körper sich losreißende Seele d.h. der Lebenshauch des Sterbenden als verunreinigend angesehen wurde; vgl. Koehler zu Hag. 2,13) solt ihr nicht Einschnitte an eurem Fleische (Leibe) machen und nicht eingegrabene (oder eingebrante) Schrift an euch machen." Zwei Verbote widernatürlicher Entstellung des Leibes. Das erste bezieht sich auf leidenschaftliche Ausbrüche der Todtentrauer bei den lebhaften orientalischen und überhaupt südlichen Völkern, auf die Sitte, sich Arme, Hände und Gesicht zu zerkratzen oder zu ritzen (הִתְנּוֹדֵד Deut. 14,1), die von den Babyloniern und Armeniern (Cyrop. III, 1, 13. III, 3, 67), den Scythen (Herod. 4,71) und selbst den alten Römern berichtet wird (vgl. M. Geier de Ebraeor. luctu c. 10), bei den Arabern (Arvieux Beduinen S. 153), Persern (Morier zweite Reise S. 189) und Abessyniern (Rüppel Abyss. II S. 57) noch heutiges Tages üblich ist, und die auch bei den Israeliten troz des Verbotes sich erhalten zu haben scheint (vgl. Jer. 16,6. 41,5. 47,5) ebenso wie das 21,5 u. Deut. 14,1 gleichfalls verbotene Abscheeren des Kopf- und Barthaares vgl. Jes. 3,24. 22,12. Mich. 1,16. Am. 8,10. Ez. 7,18. Daß die Heiden an diese Sitte die Vorstellung einer dem Verstorbenen zu gewährenden Sühnung geknüpft hätten, läßt sich aus den von J. Spencer de legg. Hebr. rituall. p. 405 angeführten Worten des Plutarch: δοκοῦντες χαρίζεσθαι τοῖς τετελευτηκόσιν nicht begründen. Auch das Verbot der כְּתֹבֶת קַעֲקַע scriptio stigmatis eingeäzte oder eingebrante Schrift (s. Gesen. thes. p. 1207 sq.) d.i. der Tättowirung, einer nicht blos unter den wilden Völkern sehr allgemeinen, sondern auch in Arabien (Arvieux Beduinen S. 155. Burckh. Beduinen S. 40f.) und in Aegypten bei Männern und Frauenspersonen niederer Stände noch vorkommenden Sitte (Lane Sitten u. Gebr. I S. 25. 35. III S. 169), hängt nicht mit abgöttischen Gebräuchen zusammen, sondern solte nur den Israeliten Achtung vor Gottes Schöpfung einprägen. — V. 29. „Entweihe nicht deine Tochter, sie huren zu lassen, daß nicht das Land hure und voll Laster (זִמָּה s. 18,17) werde." Gemeint ist nicht geistliche Hurerei oder Götzendie

 

Keil, C. F. (1870). Biblischer Commentar über die Bücher Mose's: Leviticus, Numeri und Deuteronomium. (C. F. Keil & F. Delitzsch, Hrsg.) (Zweite, Verbesserte Auflage, Bd. 2, S. 136–137). Leipzig: Dörffling und Franke. 

Im Komentar bei Schlachter 2000 steht: 
Diese heidnischen Praktiken stammen wahrscheinlich aus dem ägyptischen Götzendienst und mussten vermieden werden. Das Ritzen war unter den Heiden üblich und wurde als Zeichen des Respekts gegenüber den Totan angesehen sowie als eine Art Versöhnungsopfer für die Götter des Todes. 
Die Juden lernten diesen Brauch in Ägypten, und obwohl sie sich ihn abgewöhnten, fielen sie in diesen aberglauben zurück. (vgl Jesaja 22,12; Jer 16,6; 47,5) Tätowierungen waren ebenfalls mit den Namen von Götzen verbunden und waren dauerhafte Zeichen des Abfalls. 


Vielleicht helfen diese beiden Kommentare. 



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Cleopatra
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Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von Cleopatra am 10.07.2020 07:36

Nun, also ich selbst will mich ja auch nicht immer wiederholen, es geht mir auch selbst nicht darum, Recht haben zu müssen daher werde ich mich nämlich nicht wiederholen.
 
Aber wir unterhalten uns ja nunmal hier um dieses Thema, und das finde ich auch gut so.
 
Mir fällt allerdings in deiner Begründung lieber ignatz ein, dass du in der Fragestellung den Totenkult nict dabei hast.
 
ignatz: Sind wir uns einig darüber, dass Gott zu der Zeit, da er das Zeichnen der Haut (als Teil eines Totenkultes) verbot, etwas dagegen hatte?
 
.....
 
 
ibt es einen Grund, anzunehmen, dass Gott dem Herrn das Ritzen, Ätzen und Stechen der Haut, im Gegensatz zu den Zeiten des AT, heute gleichgültig ist? Ja, dass er mit Wohlwollen auf die herabblickt, die ihren Körper mit Elfen, Engeln, Kreuzen und sonstigen Figuren "schmücken"?
 
 
Damit möchte ich dich keinenfalls auf etwas festnageln oder so, nein, mir geht es jetzt einzig allein auf den Inhalt des Totenkults.
 Ich persönlich habe es nämlich so verstanden, dass dieser Inhalt genauso wichtig ist.
 
Sprich: Damals war Gott das tätowieren im Zusmamenhang mit Totenkult wichtig als Verbot
Heute ist Gott dann das tätoweren auch im Zusammenhang mit dem Totenkult wichtig- nicht ohne Totenkult wichtig.
 
Krebserregend ist übrigens auch die Farbe der Kleidung, UV-.Strahlungen, man sagt es bestimmten Nahrungsmitteln nach und so weiter.
 
Was macht so ein Tattoo noch? Du outest Dich damit vor den Menschen dieser Welt als zu ihnen gehörig. Paulus spricht im Römerbrief davon, unseren Leib als lebendiges und heiliges Opfer Gott darzubringen und wir sollen uns nicht dem Weltlauf anpassen.
Das ist für mich ein wichtiger Hinweis, an den wir uns auch heute noch stark orientieren sollten.
Aber sind den Äußerlichkeiten damit gemeint?
Und wie hat Paulus dann das gemeint, dass er dem Juden ein Jude war, dem Heiden ein Heide oder so Ähnlich?
Hat er damit nicht auch ausgesagt, dass er eben sich ein bischen angepasst hat, um das Evangelium dort weiterzugeben?
 
Ich verstehe natürlich diese Argumentation, aber so weit ich weiß, haben wir un auch noch nicht beschneiden lassen als äußeres Merkmal, um zu zeigen, dass wir Gottes Eigentum sind.
 
Ich sprach gestern mit einer Frau, die mit ihrem Ehemann jahrelang in der Rockerszene evangelistisch tätig war.
Dort wäre ein Christ in Schlips und brav gebügelter Hose mit Hemd sicher nicht weit gekommen.
Das ist das, was ich darunter verstehe, wenn man sich den Menschen gegenüber annimmt, die auf Augenhöhe sind, die eben ähnlch gestrickt sind.
 
Meiner Meinung nach erkennt man uns Jünger vor allem anhand der Liebe- oder besser, man sollte uns daran erkennen ;-D
 
Und unser allgemeiner Lebenswandel, der sollte "lauter sein als Bilder auf dem Körper".
 
Danke liebe Burgen für die zwei Kommentare.
 
Liebe Grüße, Cleo
 
 

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Cleopatra
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Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von Cleopatra am 10.07.2020 07:37

Übrigens:
 
ignatz: Hätte ich geahnt, dass aus den Tattoos so ein Bohai wird, hätte ich die Finger von der Tastatur gelassen.
Ich finds gut, ich empfinde es auch nicht als ein "Bohei", sondern um ein angeregtes Gespräch unterschiedlicher Meinungen, aber das darf es doch auch geben.
 
Liebe Grüße, Cleo
 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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ignats
Gelöschter Benutzer

Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von ignats am 10.07.2020 07:50

Cleopatra schrieb: "Und wie hat Paulus dann das gemeint, dass er dem Juden ein Jude war, dem Heiden ein Heide oder so Ähnlich?"

Unter dem folgenden Link (Den Griechen ein Grieche werden) wird das beschrieben, wie ich es nicht besser könnte.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.07.2020 07:51.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von Burgen am 10.07.2020 09:42



Was den "Totenkult" betrifft: 

Es ist ja bis heute so, dass Frauen bestellt werden, sogenannte Klageweiber, die Schreien und Zetern begleitend zum Beerdigungszug.

Und früher, im Altertum, um es mal milde auszudrücken, war es im heidnischen Weltbild war es üblich sich zu ritzen und vermutlich 

auch noch andere Dinge, wie mit den Füßen stampfen usw.

Und heute:

Heute tun wir es in unserer aufgeklärten Zeit nicht mehr. Die wenigsten Menschen wissen vermutlich gar nicht, dass Gott soetwas verabscheut und somit verboten hat.

Da kommt der Gedanke:

Was für ein Gottesbild hat der jeweilig Mensch, der sich über diese alt Verbote hinwegsetzt?

**Jesus zB sagt im Evangelium: Lass die Toten ihre Toten begraben.  D u  aber folge mir. ** 

Das lässt doch den gedanklichen Schluss zu, dass Nachfolger Jesu keine Zeit haben, sich solchen Riten zu widmen, ja gar, sich ihnen zu unterwerfen. Denn von solch heidnischen Riten geht ja auch eine Macht aus. Nicht nur, dass wir das Gegenüber anschauen und zur Tagesordnung übergehen. Es wirkt, eben auch energetisch. 

Und wenn Jesus diesen klaren Satz sagt, ist eine Entscheidung / Gehorsam gefragt, seinem Ruf ins Leben - dem Reich Gottes, zu folgen. Auf diesem Weg werden wir vielleicht, oder meist, nicht von Schmerzen verschont. Denn danach beginnt Gott seine Arbeit an und mit uns, indem er uns umgestaltet, sodass wir den Weg ins Reich Gottes gerne finden und gehen wollen, indem wir seinem Sohn ähnlich werden. 

Vom Tod ins Leben, das gilt auch für die Menschen, die wir treffen. 
Jeden Tag ist eine Entscheidung fällig. 


Danke Jesus für diesen neuen Tag ... 




 

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Tatoos - nur eine Modeerscheinung? Oder steckt mehr dahinter?

von Burgen am 12.07.2020 01:54



Hallöchen, 

die fortlaufende Bibellese beschäftigt sich ja gerade mit dem 1.Könige. Inzwischen Kapitel 18,25-46 

Und da geht es gerade darum, welcher Gott der wahre Gott ist.
Entweder der Gott Elias und damit der Israels oder Baal, der Gott der Baalspriester. 

V28-29 (Hoffnung für alle, mit meiner Ergänzung) 
Da schrien die 450 Baalspriester so laut sie konnten, und ritzten sich nach ihrem Brauch mit Messern und Speeren die Haut auf, bis das Blut an ihnen herunterlief. Am Nachmittag schließlich gerieten sie vollends in Ekstase. Dieser Zustand dauerte bis gegen Abend an. *das ist die Zeit, an der in Israel im Tempel das abendliche Speisopfer darbrachte* [*und auch die Zeit als Jesus gekreuzigt war und starb*] . Und nichts geschah, keine Antwort, kein Laut, nichts. Baal schwieg. 

*** 
Und bezogen auf das Thread-Thema ist es vielleicht auch wichtig, die Motivation der Menschen mit einzubeziehen. 
Gerade auch, weil wir ja niemanden ver- und be- urteilen wollen, keinen Stab über diese Menschen brechen. 

Heute im Bus war mal wieder Fahrkartenkontrolle. 
Und der eine Kontrolleur hatte seine ganzen Arme mit Tatoo bemalt. Nicht ganz so grün und dunkel wie oft, sodass sich in mir nicht gleich alles zusammenzog. 
Jedoch interessant war für mich, die Erinnerung hier an diesen bisherigen Austausch. 

Gott lässt nicht locker und er kommt zum Ziel, wenn wir bereit sind, uns von ihm durch solche Situationen verändern lassen. 
Da ist also auch der Vers eine gute Erinnerung: Alles dient zum Besten, dem der glaubt.  

Mit anderen Worten - aus allem kann man etwas Gutes abgewinnen. Was einem dann nützlich ist ... , ohne dass man es wollte. 



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