Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
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Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Weateyd am 07.08.2022 09:22Der werfe den ersten Stein
Die Geschichte steht in
Johannes 8,3- Johannes 8,11
Warum hat Jesus so reagiert?
Gott hat ganz klar in Mose (3.Mose 20,10 und 5.Mose 22,22) gesagt, wie zu verfahren ist, wenn jemand beim Ehebruch erwischt wird.
Jesus hat gesagt: "Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie."
Ja, Jesus hat Gott nicht direkt widersprochen und gesagt, das ist falsch. Aber er hat es auch nicht befürwortet - was ich an dieser Stelle aber erwarten würde.
Gott hat nicht gesagt, wer sündfrei ist, soll den Stein werfen. Gott hat gesagt: "Die Zeugen sollen als Erste Ihre Hand erheben, dann das ganze Volk.", "Du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen." (5.Mose 17), "Ein Mann, der mit der Frau seines Nächsten die Ehe bricht, hat den Tod verdient, der Ehebrecher und die Ehebrecherin.",...
Hat Jesus damit sich selbst nicht in Sünde gebracht? Weil er nicht das getan hat, was Gott eigentlich gefordert hatte? Er hat die Anweisungen Gottes, verdreht?
Gilt das (bzw. dieses) Gesetz zu Jesus Zeiten nicht mehr?
Man könnte daraus eine Gnade ableiten. Dann stellt sich aber die Frage, worauf diese sich beruht bzw. mit welchem Worte Gottes das oder dieses Gesetz revidiert wird.
In Joh 8,11 sagt Jesus: "Auch ich verurteile dich nicht." Jesus verurteilt, wenn kein anderer verurteilt? Worauf beruht das denn? Das steht doch so auch nicht geschrieben.
Wenn man konsequent danach ginge, wäre das ein Weg zur Sünde und Zügellosigkeit.
Oder geht es hier primär gar nicht um die Frau, sondern um die Schriftgelehrten und Pharisäer, die einen Grund suchten, Jesus anzuklagen? (Joh 8,6)
Wobei dann oben genannten Fragen trotzdem noch offen blieben.
Was ich mich auch Frage: Es steht von keiner Steinigung zu Lebzeiten Jesus geschrieben, im Sinne des Gesetzes. Das finde ich auch komisch. Ob das, dass jüdische Volk auch "dürfte" ist ja auch eine Frage. Und zwar vonseiten der römischen Regierung, die ja auch Gesetze und Regelungen hat. Da konnte ja auch nicht jeder wahllos töten wegen eines Gottes oder eines anderen Grundes?! Wobei ich hier noch nicht die Gesetze des römischen Reiches recherchiert habe.
Vielleicht war das auch legal möglich, aber dann sollte davon mehr in der Bibel stehen, oder?!
Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Leah am 07.08.2022 10:12Hallo Weteyed,
Im Gesetz Mose war es Vorraussetzung für eine Steinigung, dass zwei oder drei Zeugen den Fall bestätigten. Diese Zeugen sollten ohne Sünde in der Sache sein, also rein in ihrem Zeugnis zur Strafsache.
Hier wurde eine Frau von einem aufgebrachten Mob vor den Herrn gezerrt.
Das Motiv war nicht, Recht zu sprechen, sondern den Herrn zu versuchen. Wo war der Liebhaber, der Hauptzeuge und Mitschuldige? Warum brachten sie nur die Frau? Wie sollte da gerechtes Gericht stattfinden.
Die Juden waren geschult und gebildet in dieser Frage, ein ordentliches Gericht zu ermöglichen. Ich kann mir Jesu bohrenden Blick so richtig vorstellen. Und ich denke, als Jesus auf den Boden im Tempel schrieb, dachten alle an das Gesetz Mose, dass ja auch mit dem Finger Gottes auf Stein geschrieben wurde.
Deshalb gingen alle, überführt vom heiligen Geist, weg, als Jesus sie aufmerksam machte, dass die Vorraussetzungen die Frau gerecht zu verurteilen, gar nicht vorlagen.
Ich glaube nicht, dass Jesus etwas gegen die Steinigung bei Ehebruch hatte, denn das Gesetz war ja von Gott gegeben und der neue Bund galt noch nicht.
Aber er hatte etwas gegen ein ungerechtes Urteil aus falschen Motiven.
Leah
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Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Merciful am 14.08.2022 09:19Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Leah am 14.08.2022 13:46Hallo Merciful,
Das hab ich so auch schon gehört. Daraus ergibt sich für mich die Frage, wie Jesus etwas befürworten kann, was im Grundsatz dem Gesetz widerspricht, wo er doch gekommen ist, um es vollkommen anzuerkennen und zu erfüllen? Das war Bedingung dafür, dass er für unsere Rechtfertigung sorgen konnte.
Insofern fällt mir das schwer, das auch so zu sehen.Leah
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Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Merciful am 14.08.2022 13:56Daraus ergibt sich für mich die Frage, wie Jesus etwas befürworten kann,
was im Grundsatz dem Gesetz widerspricht ...
Wie meinst du das?
Wo hat er etwas befürwortet, was im Grundsatz dem Gesetz widerspricht?
Merciful
Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Leah am 14.08.2022 14:11Na es widersprach dem Gesetz Ehebruch nicht zu richten und die Strafe war Steinigung.
Hätte er dem widersprochen, hatte er dem Gesetz widersprochen.
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Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Merciful am 14.08.2022 17:03Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Leah am 14.08.2022 17:24Ich sehe das auch so, dass Jesus hier Sünde wahrgenommen hat.
Es ging um die Verurteilung stimmt.
Aber ich verstehe nicht, warum es im neuen Testament heißt, dass der Regierung das Schwert gegeben ist, um zu richten. Ist da jemand ohne Sünde? Was macht den Unterschied zu dieser Szene mit der Ehebrecherin.
Und ich verstehe auch nicht, warum das nicht immer so gehandhabt wurde. Im AT wurde ja die Rettung auch von der Gnade abhängig gemacht. Jesu Blut galt ja auch da.
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Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Merciful am 14.08.2022 17:40Re: Wer ohne sünde ist, werfe den ersten Stein. Woher nimmt Jesus diese Aussage?
von Leah am 14.08.2022 18:08Hallo Merciful,
Ja die Israeliten lebten unter dem Gesetz, aber errettet wurden auch sie aus Glauben. So meinte ich das.
Ich kann schon nachvollziehen, was Du sagst. Und ja, wer weiß, wie groß das Erbarmen Gottes mit uns ist, der soll auch Erbarmen haben. Das sagt uns die Schrift ja an vielen Stellen.
Aber diese Schriftstelle sehe ich persönlich eher im Zusammenhang mit 5 Mose 17, 1- 7 und 5 Mose 19, 16 bis 21. Für mich wies das Schreiben Jesu auf den Steinboden auf das Gesetz hin, nicht auf die Gnade.
Leah
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