Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
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Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 29.04.2014 11:58Stellt euch bloß die riesige Gemeinde vor: Wir lasen von 5000 Menschen und täglich kamen noch mehr Leute dazu. Diese Gemeinde war sicher nicht einfach zu führen. Es war eine multi-kulturelle Gemeinde, kamen doch viele Juden aus der Diaspora herzu. Ein Herz und eine Seele waren sie. Das war nicht menschliches Machwerk, unmöglich. In dieser ersten Zeit kam da einiges hinzu: die Wiederkunft Jesus wurde täglich erwartet. So schien es auch keine Rolle zu spielen, wenn einer seinen Besitz verkaufte und der Gemeinde zur Verfügung stellte. Schön und gut für alle, für den Moment. Später werden wir sehen, dass hieraus aber ein ernsthaftes Problem entstand: die Gemeinde in Jerusalem geriet in materielle Notlage und die neuen Gemeinden, die vor allem durch die Arbeit des Paulus entstanden, mussten die Gemeinde in Jerusalem unterstützen.
Ich bin sehr dankbar, dass uns die Bibel die Schwachpunkte jener ersten Gemeinde nicht verheimlicht. Uns werden hier einige Dinge vor Augen gestellt, die uns heute als Warnung aufgezeigt sind. Darüber gibt uns das nächste Kapitel Anschauungsunterricht.
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 04.05.2014 13:59Apg. 5
Wie wir am Ende des letzten Kapitels sahen gab es Menschen, die ihr Eigentum verkauften und der Gemeinde schenkten. Sie gaben freiwillig, niemand setzte sie unter Druck. Nun aber geschieht hier was neues: Das Ehepaar Saphira und Ananias verkauften ein Landstück, gaben einen Teil des Geldes in die Gemeinde und behaupteten, das sei der volle Erlös des Handels. Durch den Heiligen Geist erkannte Petrus den Betrug und sprach beide Ehepartner darauf an. Sie brachen daraufhin tot zusammen.
Wie voll wären heute unsere Kirchen, wenn Gott heute derart scharf gegen Lügen vorgehen würde? Das heißt aber nicht, dass Gott uns mehr durchgehen lässt, als damals.
So wagte es niemand sich einfach in die Gemeinde einzudrängen. Ja, es kostete einiges sich mit der Gemeinde sehen zu lassen. Es geschahen Wunder und Zeichen und die Menschen achteten die Gemeinde hoch.
Nur einer Gruppe war sie ein Dorn im Auge: dem Hohenpriester und den Sadduzäern. Sie ärgerten sich vor allem, dass die Apostel die Auferstehung Jesu von den Toten verkündigten. Paulus drückt sich später sehr deutlich aus (1.Kor.15): Ist Jesus nicht auferstanden, so sind wir die jämmerlichsten unter allen Kreaturen: wir sitzen in unseren Sünden fest. Nun aber ist Jesus auferstanden!! Das ist die zentrale Botschaft des Evangeliums. Da frage ich mich schon, warum heute so wenig hierüber gepredigt wird...
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 06.05.2014 13:40Es geht doch um die Kraft, die Jesus von den Toten lebendig werden ließ. Diese Kraft wirkt in uns das neue Leben. Mehr noch: hier geschahen Wunder und Zeichen. Kranke wurden gesund.
Kürzlich beschäftigte ich mich mit der Frage, warum wohl heute wenig solcher Zeichen geschehen. Schauen wir mal Markus 16 an. Hier werden uns Zeichen genannt, die den Gläubigen folgen sollen. sie sind aber an eine Bedingung geknüpft, die leider in unseren Tagen sträflich vernachlässigt wird: gehet hin! Wenn ich die Botschaft Jesu nicht zu den Menschen hintrage, wozu soll Gott Wunder und Zeichen tun? Gott bewirkt diese wunder, damit Menschen, die angesprochen werden, Jesus und seine Macht erkennen und glauben. Wunder und Zeichen sind nicht zu Befriedigung der Gemeinde gegeben. Eben so wenig lebt die Gemeinde zum Selbstzweck: Wir sind Botschafter an Christi Statt und verkündigen die Botschaft der Versöhnung. Wenn ich hinausgehe, und nur dann, darf ich auch damit rechnen, dass Gott sein Wort durch mitfolgende Zeichen unterstützt.
Dass die eifersüchtige Hohe Geistlichkeit keine Freude an der Arbeit der Apostel hatte ist nur logisch. Da stehlen ihnen einig einfache Fischer die Schau und das Volk wendet sich vom Klerus ab...
So wurden nun die Jünger eingekerkert. Doch ein Engel befreite sie und so waren sie am nächsten Tag wieder im Tempel und gaben Gott die Ehre. Ich kann mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Gott hat wirklich Humor. Als man die Männer vorführen wollte war das Gefängnis leer... Es genügte aber ne freundliche Einladung um die Männer ihren Richtern vorzuführen. Alle Drohungen verpuffen als die Apostel klarstellen, dass sie Gott und nicht den Menschen zu Gehorsam verpflichtet sind.
Wie wunderbar hilft Gott nun weiter: Gamaliel, der herausragende geistliche Lehrer schreitet ein. Ist die Lehre dieser Männer von Gott, da haben wir dagegen keine Chance, ist sie von Menschen wird sie wieder verschwinden. Dieser Gamaliel, Führer der Pharisäer, war auch der Lehrer des Paulus.
Die Apostel wurden daraufhin ausgepeitscht. Man schärfte ihnen nochmals ein, nicht mehr im Namen Jesu aufzutreten und ließ sie dann gehen...
Der Neid der Führungskräfte war nicht unbegründet: ihr Einfluss im Volk schwand in dem Maß, als Gott die Botschaft der Apostel bestätigte durch die mitfolgenden Zeichen und Wunder.
Doch denken wir an Gamaliels Worte ...nicht, dass wir als diejenigen dastehen, die gegen Gott arbeiten!
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 06.05.2014 13:43Apg.6
Auch in der geistlichsten Gemeinde können ganz banale Ursachen zu tiefgreifenden Zerwürfnissen führen. Wir haben bereits gesehen, dass in Jerusalem eine multikulturelle Gemeinde entstanden war. Viele Juden aus aller Welt zogen nach Jerusalem zu den Festzeiten. Nicht wenige blieben schließlich dort. So entstand in der Gemeinde eine griechisch sprechende Minderheit.
Selbst habe ich in Gemeinden gearbeitet, in denen auch Russlanddeutsche lebten. Sie hielten streng gesetzlich an vielem fest, was für uns Wessis schwer zu verstehen war. Schwierig wurde es vor allem, wenn sich diese Menschen gegen die anderen abkapselten. Die Unterschiede müssen gar nicht groß sein. Auf der Bibelschule erlebte ich, dass die Schüler aus der Schweiz als manchmal "Exoten" empfunden wurden...
In Jerusalem passierte es, dass ausgerechnet die griechisch sprechende Minderheit manchmal übersehen wurde. Das stoppten die Apostel. Hier fällt auf, welch unterschiedliche Berufungen Gott in eine Gemeinde legt. Die Apostel erklärten klar, dass sie nicht berufen waren, Tischdienst zu leisten. Sie hatten den klaren Auftrag der Verkündigung und des Gebets. Den Tischdienst sollten andere versehen.
Dabei ist zu beachten, dass auch dieser Dienst von Leuten auszuführen war, die die selben geistlichen Voraussetzungen mitbrachten, wie sie uns für Vorsteher genannt werden. So sehe ich, dass wir Älteste, also Leiter, brauchen, deren Berufung vor allem in der Verkündigung und im Gebet liegt und eben solche, die sich eher praktischen Aufgaben zuwenden. So stelle ich z.B. fest, dass oftmals sehr gute Prediger schlecht organisieren können. Unter Leuten aber, die gut organisieren können finden wir nicht selten besonders feinfühlige Seelsorger. Das sind aber nur Beispiele. Aus dieser Sicht kann ich das Diakonat nicht von der Ältestenschaft trennen. Diakone sind aus meiner Sicht Älteste mit vor allem praktischer Begabung.
Unter anderen finden wir bei den aufgezählten Diakonen den Philippus: an ihm sehe ich wie ein Mensch aus einer Berufung in eine andere hineinwachsen kann: Philippus beginnt als Tischdiener. Später sehen wir ihn als Evangelisten.
Bis heute ist das nicht anders. Warum sehe ich aber so viele Menschen, die nie in ihre Berufung hineinwachsen? Liegt es an Gott, an den Gemeinden?... Ja, wo liegt der Haken? Ich denke, es liegt daran, dass sich viele gegen Veränderungen sperren. Sie lassen Gott nicht ihren Charakter verändern. Solange er dich nicht erneuern darf, wirst du kaum je der Mensch sein, den Gott aus dir machen möchte. Gott verändert nur das was du ihn machen lässt. Um es sich selbst zu nehmen, dazu ist Gott zu anständig...
Da kenn ich aber noch was: meine Ausbildung war die des Lehrers, diese Berufung war mir schon lange klar. Und ich stand lange vor verrammelten Türen. Das dauerte, bis ich eben die einfachen Hilfsdienste akzeptierte, die Gott mir zuschanzte: ich wurde "Gemeindetippse". Später kamen Aufgaben in der Ausländerarbeit hinzu. So wuchs ich hinein in Aufgaben an die ich überhaupt nie gedacht hatte. Und Gott segnet.
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 10.06.2014 16:51Apg.6 und 7
Wir sahen, wie sich Philippus entwickelte. Unter den Diakonen sehen wir Stephanus. Er wird uns als ein geisterfüllter Mann vorgestellt. Nun, die Diskutiersucht der Griechen hat auch vor Jerusalem nicht Halt gemacht. So zog man Stephanus in Streitgespräche hinein. Doch damit kamen die Gegner des Evangeliums nicht weit: sie vermochten dem Geist der Stephanus leitete nicht zu widersprechen. Verleumdungen und Intrigen waren die Folgen und schließlich stand der Mann vor dem obersten israelischen Gericht: er wurde gesteinigt.
Zur Predigt des Stephanus sage ich nichts. Ich staune immer nur über die Kraft und Weisheit, die in Gottes Wort steckt.
Das größte, was Stephanus tat: als letztes bat er für seine Peiniger um Vergebung...
Danach brach in Jerusalem eine schlimme Verfolgung über die Gemeinde herein. Etliche behaupten, die Gemeinde in Jerusalem sei ihrem Auftrag, das Evangelium hinauszutragen, nicht nachgekommen. Daher habe Gott diese Verfolgung zugelassen. Mir solche Gedanken zu machen habe ich nie den Auftrag bekommen.
Fakt ist jedenfalls, dass die Gemeinde übers ganze Land zerstreut wurde: zerstört wurde sie dabei nicht!
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 02.07.2014 13:10Apostelgeschichte 7
Zwar wurde die Gemeinde vertrieben, jedoch nicht zerschlagen. Da war mal Philippus, der nun seine Aufgabe als Tischdiener los war. Doch Gott brauchte ihn ausgerechnet in Samarien. Da geht doch kein Jude freiwillig hin. Er war dort und erzählte den Menschen dort von Jesus. Stellt euch einen Juden vor, der im Westjordanland unter Israels Feinden das Evangelium verbreitet! Und Gott brauchte ihn. Doch mitten aus dieser Arbeit heraus schickt Gott ihn in die Wüste. Ich hätte wohl in einem solchen Fall erst einmal zurückgefragt. Gott, warst du das wirklich...
Philippus geht und begegnet einem einzigen Menschen, dem er von Jesus sagen kann. Und dieser hohe Beamte erlebt Jesus dort in der Wüste.
Apg. 8
Hier bekomme ich so die ersten Eindrücke über Saulus. Der junge Mann war ein Jude aus der Diaspora. Was ich nicht selten beobachte traf hier auch zu: Druck erzeugt Gegendruck. Es braucht schon etwas in der Fremde sein strenges Judentum zu leben. Christen ergeht es nicht anders. Doch nicht selten geht es wie bei Saulus: suchst du einen 200%igen Juden musst du den in der Fremde suchen... Zu Hause wird er kaum derart fanatisch. Saulus dient von ganzem Herzen seinem Gott. Er will nichts als mit seinem Gott leben. Dabei wird er zum härtesten Verfolger der Gemeinde Jesu.
Es gibt immer zwei Seiten um vom Pferd zu fallen. Kriegt es der Teufel nicht hin, dass du dich gegen die Gemeinde stellst, überzeugt er dich davon, dass du (wohl als einziger) den Weg mit Jesus richtig gehst... Doch es gelingt kaum jemandem elegant vom hohen Ross zu steigen! Das musste Saulus vor Damaskus bitter erleben.
Nun, Gott sieht die Aufrichtigkeit des Saulus aus Tarsus. "Saul, Saul, warum verfolgst du mich?" Gott spricht den Mann direkt an. Seine Antwort spricht Bände: "Wer bist du, Herr?" Herr ist die Anrede des erkauften Sklaven seinem Chef gegenüber, bedeutet bedingungslose Unterwerfung, auch wenn Saulus noch nicht weiß, wer ihn anspricht. Klar vernimmt er die Antwort: "Ich bin Jesus, den du verfolgst...!"
Diese Antwort lass ich nun mal sacken. "Herr, wir haben einen gefunden, der nicht mit uns dir nachfolgt und trotzdem dich als den Messias verkündigt. Wir haben es ihm verboten..." Kennst du diese Töne? Da erkenne ich vielleicht eine Haltung, die ich auch schon mal hatte. z.B.: ist der wirklich koscher? Er geht ja noch in die Landeskirche... Als ob es dort keine Gotteskinder gäbe, die mit Jesus leben!! Na ja, das Ross mit seinen Seiten!
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 03.07.2014 09:14Da habe ich wohl ein wenig geschlafen... und bin bereits in Kapitel 9 gestrandet. Ich denke, dass ihr mir diesen Lapsus verzeiht.
Bei Kapitel 8 habe ich die Episode mit dem Zauberer Simon nicht beachtet, was ich kurz nachholen will. Der Mann hatte sich zur Gemeinde gesellt aus welchem Grund auch immer. Doch er kam auf die absurde Idee Gottes Gabe zu erkaufen. Es könnte doch ein interessantes Geschäft sein... Darauf wird Gott sich niemals einlassen. Wir haben es mit dem lebendigen, heiligen Gott zu tun. Ihn zu verherrlichen ist meine Aufgabe. Dazu gibt er mir alles, was ich brauche. Kaufen lässt er sich nicht!
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 15.07.2014 10:39Apg. 9
Ich bin Jesus, den du verfolgst! Das war der Hammer. Jesus selbst spricht seinen Verfolger an und holt ihn vom hohen Ross. Paulus, erblindet, wird in die Stadt geführt wo er fastet und betet.
Und da hat Gott einen Mann in der Gemeinde, der offene Ohren hat: Ananias. Als Gott ihn zu Paulus sendet widerspricht er zuerst: Aber ist das nicht der Mann, der uns umbringen soll? - Für mich gibt es in diesem Gespräch was ganz wichtiges: Geh zu Saul... denn siehe, er betet!! Beten heißt Gottes Arm bewegen. Beten ist kein Plappern oder Selbstgespräch. Beten kann sehr viel bewegen. Gott wartet darauf. Gott hat dem Saulus bereits den Mann gezeigt, der ihm das Augenlicht wieder geben wird und der ihn hier in Damaskus in der Gemeinde einführt. Ich beneide Ananias nicht... Er geht und führt Gottes Auftrag aus. Und Saulus? Er lässt sich taufen und beginnt den Juden am Ort anhand der Schriften des Alten Testaments zu zeigen, dass Jesus der verheißene Messias ist.
Nun wird der Verfolger zum Verfolgten. In einer Nacht- und Nebelaktion wird Saul die Flucht über die Stadtmauer ermöglicht. Da waren Menschen da, die zugriffen und handelten.
Saulus reist also zurück nach Jerusalem, wo man ihm mit großer Furcht und Skepsis begegnet, was mich nicht erstaunt. Man konnte ja nicht so leicht annehmen, dass dieser Mann einfach so die Seite wechselte. Barnabas, selbst ein Diasporajude der den Brüdern in Jerusalem vertraut war nahm sich des Saulus an und führte ihn bei der Gemeindeleitung ein. Nun hatte Saul große Freiheit zu predigen. Doch es waren gerade griechisch sprechende Juden, die ihm schließlich nachstellten und ihn umbringen wollten. Das wird der Mann nach Hause geschickt, nach Tarsus, wo er ursprünglich herkam.
Die Gemeinde aber konnte wachsen und hatte Ruhe.
Mir fällt auf, dass laut dem Bericht des Paulus selbst hier ein vermeintlicher Unterschied besteht. Er selbst berichtet ja später von drei Jahren in der arabischen Wüste. Damit habe ich keine Mühe. Paulus floh also von Damaskus in die Wüste. Erst dann ging er zurück nach Jerusalem. Sofort dorthin zu gehen wäre wohl viel zu gefährlich gewesen. Von dort sandte man ihn nach Tarsus, wo er ja herkam. In diesem ersten Bericht wird uns das wichtigste in seiner Laufbahn erzählt und die Wüstenzeit gar nicht erwähnt. Doch davon später mehr.
Eine Bemerkung trifft mich sehr, da sie oft kaum beachtet wird: Die Gemeinde... mehrte sich unter dem Beistand des heiligen Geistes. Tja, ohne den Beistand des heiligen Geistes gibt's kein echtes Wachstum in der Gemeinde...
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 31.07.2014 11:28Zu Beginn wies ich darauf hin, dass die Apostelgeschichte nie zu Ende geschrieben wurde. Das Ende ist offen, denn Gott will sich auch in unserer Zeit als der mächtige, ewige und herlliche Gott erweisen. Der Gott der seine Menschen liebt. Ein Name, den er schon im Alten Testament trug lautet: der Gott der Wunder tut.
Hier sehen wir Simon Petrus. Er begegnet einem lahmen Mann in Joppe und sagt ihm ganz einfach : Jesus heilt dich, nimm also dein Bett und geh heim!
Was musste ich in all den Jahren über Krankenheilung hören?! Dass die Zeit der Heilungen vorüber sei u.a.m. Ich sags mal gnädig: viel Lärm um nichts.
Ich denke an eine junge Frau. Sie war einmal Ballettänzerin, doch ein Rheuma hatte ihre Karriere allzufrüh beendet. Sonntag für Sonntag ging sie am Ende des Gottesdienstes nach vorn - und dann enttäuscht wieder im Rolli nach Hause. Dies eine Mal aber war es nicht wie sonst. Zwar dachte der Pastor ...ach, schon wieder... Aber die Frau strahlte und sagte nur: heute bin ich dran, bitte bete. Danach tanzte sie durch die Kapelle. Darauf angesprochen sagte sie: Du hast in deiner Predigt ganz nebenbei das Wort erwähnt: Wenn ich nur sein Kleid berühre werde ich gesund. Das fiel voll in mein Herz. Ich konnte nichts anderes denken. Und ich wusste, das wird mein Tag: ich werde geheilt!
Geschehen hier in der Stadt. Eine Frau aus der Gemeinde bat die Ältesten zu sich ins Krankenhaus, da sie am nächsten Morgen operiert werden sollte. Diagnose Brustkrebs. Die Brüder kamen und beteten mit ihr. Am Morgen wollte der Chefarzt nochmals neue Bilder sehen... von Krebs keine Spur mehr. So kann Gott auch heute noch wirken.
Als meine Frau Elisabeth krebskrank und dement im Spital lag sagte Gott jedoch ganz deutlich, dass sie an der Krankheit litt, an der sie sterben sollte. Da betete ich nicht um Heilung sondern darum, dass sie nicht zu sehr leiden müsste.
Eines ist ganz sicher: Was Gott tut ist richtig und dient dazu, dass Menschen ihn, den lebendigen Gott erkennen können.
So sehe ich auch die Geschichte von Tabita in Joppe, die uns hier geschildert ist. Gott tut nicht Wunder zum Selbstzweck der Gemeinde sondern damit Menschen zu ihm finden. Das tut er heute noch. Die Apostelgeschichte ist noch nicht zu Ende geschrieben!
Willy
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 06.08.2014 10:23Apg. 10
Cornelius ist römischer Hauptmann und Kommandant einer Besatzungseinheit. Sicher ist er kein Weichling, sonst wäre er von den Römern nie ins Ausland entsandt worden. Palästina galt von jeher als Unruheprovinz, ein berüchtigter Krisenherd. Nicht umsonst war es den Juden als einzigen römischen Untertanen erlaubt, den Kaiserkult nicht mit zu machen.
Was ich über Cornelius lese erstaunt mich sehr: er war als römischer Beamter hier und erlebte den Gott der Juden. Ja von ihm heißt es, dass er sehr genau auf die Gebote Gottes achtete, ohne Unterlass betete und der verarmten jüdischen Bevölkerung mit seinen Spenden half. Ja, dieser Mann erlebte den Gott Israels und er war auch bereit, ihm zu dienen. Ihm ging es nicht ums diskutieren, wie Gott sein Wort wohl meinte. Er tat, was er begriffen hatte und Gott segnete ihn. Ja, es gibt Dinge, die mich manchmal recht belasten: da wird über Gottes Wort referiert. Man sucht Hintertürchen um ja nicht tun zu müssen was Gott sagt. Und auf der Strecke bleiben Hingabe, Treue, aber auch Erleben und die Frucht. Das kann nie Gottes Meinung sein. Cornelius erhält Besuch von einem Engel und schickt daraufhin sofort drei seiner Leute hin um Simon Petrus zu holen. Die drei Soldaten die er da hinsendet sind wie er gottesfürchtig. Sie hatten wohl an ihrem Chef gesehen, was der Glaube an den Gott Israels in diesem Mann bewirkt hat.
Was bewirkt mein Glaube in meiner Umgebung? Eine Frage, die ich mir selbst beantworten muss.
Willy