Im Gespräch mit Vater

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von Rapp am 16.09.2015 12:24

Mein Lieber,

wie gut ich dich verstehe! Aber bitte, renn nicht erst bis zum Horeb. Elia wurde erst mal gefragt, was er da mache. Dann aber sandte Gott ihn in die Gegenrichtung und dort in Feindesland einen Staatsstreich anzuzetteln, um einen König auszuräumen. Und dann sollte er sich noch überflüssig machen und den Elisa an seiner Stelle einsetzen... Das wär ne Herausforderung!

Ja, das sanfte Sausen...

Auf der Bibelschule predigte ich mal in diesem Sinn über den Elia. Einige meiner Klasse waren absolut mit meiner Auslegung unzufrieden, konnten mich aber nicht widerlegen. Und der Dozent? Der meinte trocken: "Das sehe ich zwar auch nicht ganz so - wenn aber Gott so zu uns redet, sollten wir ihm nicht ins Wort fallen...

Geh weiter mit dem Herrn, er wird alles zum Besten machen.

Willy

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von marjo am 16.09.2015 06:29

Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können. Bevor wir viele Schulden machen müssen um das Haus zuende bringen zu können, bekommt wir ein weiteres Angebot für das alte Haus meiner Schwiegereltern. Ich freue mich leise und jubele schüchtern. Der Vater im Himmel steht zu seinem Werk, ich habe mich nicht getäuscht, bin fest geblieben im Vertrauen.

"Mein Bruder wird dabei sein, wenn sich die Interessenten das Haus ein weiteres Mal anschauen.", berichtet mir meine Frau. Das Herz rutscht mir in die Hose und ich gucke vermutlich wie ein Bus in einer Leerfahrt. Der Bruder? Ausgerechnet der Bruder? Dieser Ausbund an Unzuverlässigkeit. Ich sehe das alte Haus quasi einstürzen, so viel an möglicher Unsicherheit traue ich meinem Schwager zu. Rasch beginne ich auf meine Frau einzuwirken. "Nur nicht dein Bruder!", rufe ich entsetzt aus. Meine Frau schaut mich verständnis los an. "Wer weiß, was er den Interessenten noch alles erzählt. Selbst beim Kauf eines Handys hat er sich schon übers Ohr hauen lassen. Wie soll es denn erst bei dem großen Haus werden?!", rufe ich fast verzweifelt hinterher. Meine Frau wiegelt ab, ich ziehe mich in Gedanken voller Unbehagen zurück.

Später begreife ich, was passiert ist. Der Ewige Gott hat es bereits zwei Mal geschafft Interessenten für dieses Haus zu finden. Es ist ein großartiges Haus, aber es hat auch ein paar wenige Nachteile, der Denkmalschutz gehört dazu. Schwer, so etwas zu verkaufen, dass mussten wir erfahren. Nun sind da also die Interessenten und ich habe Gott dafür gedankt und nun das.

Fast höre ich die Stimme in mir die sagt: "Wenn Du mir zutraust diese Interessenten zu finden und mit dafür dankst, ist das gut. Deinem Schwager zuzutrauen mir durch Unachtsamkeit in die Quere zu kommen, ist allerdings ein starkes Stück." Natürlich hätte Gott recht, würde er mir so etwas sagen. Ich muss an Elia denken. Zwar bin ich kein Prophet, aber in die Wüste rennen würde ich jetzt am liebsten auch.

So sitze ich hier und trinke einen Kaffee mit Gott. Ich atme durch und lasse ihn einfach machen. Vielleicht schickt er mir ja auch noch ein sanftes Sausen.  

Antworten Zuletzt bearbeitet am 16.09.2015 12:29.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von marjo am 12.09.2015 13:29

Da saß sie vor mir. Eine alte Dame, nicht höher als 1.50m und sehr schmächtig. Die Füße und die Händen waren sehr entstellt. Seit Jahrzehnten ist sie angewiesen auf die Hilfe Anderer. Kann sie ihre Hände noch einigermaßen gebrauchen, stecken ihre Füße in speziell angefertigten Schuhen denen man das auch ansieht. Ohne diese Schuhe kann sie nicht gehen.

"Das ist eine Krankheit.", berichtet sie mir. Als junges Mädchen habe es angefangen und mit 16 Jahren hat sie schon eine jahrelange Zeit in Hospitälern hinter sich. Damals in den frühen 1930iger Jahren gab es noch keine Hochleistungsmedizin wir wie es heute kennen. Den ersten Weltkrieg habe sie nicht mitbekommen, aber den zweiten dann mit aller Wucht. Flucht, Tod und Zerstörung sind schlimme Erlebnisse. Diese Erlebnisse als immobiles Mädchen zu erleben, erreicht enen Grad an erlebter Hilfslosigkeit die ich wohl niemals verstehen werde. Flucht ohne selber flüchten zu können.

Der Vater im Himmel wusste, was er dieser Dame zumuten kann. Er wusste auch, was das aus und mit dieser Dame machen würde. ich schaue sie an. Klein, gebeugt und in jeder Hinsicht hilflos. Was ich sehe gleicht einem Engel. Theologisch ist dieser Vergleich nicht sonderlich haltbar, aber ich kann es nicht anders beschreiben. Ich sehe eine Frau die strahlt. Ihre Ausstrahlung nimmt mir zeitweise den Atem. Freundlichkeit, Fröhlichkeit, Geduld und Vertrauen in den Vater wie ich es selbst in den zeugnishaften Büchern über große Glaubensvorbilder nur selten erlebt habe. Ich kann es nur mit "strahlen" beschreiben. Es tut mir leid, wenn ich diesen abgedroschenen Begriff verwenden muss, um diese Frau zu beschreiben.

"Darf ich Dich bald einmal wieder besuchen?", frage ich zaghaft. Der erste Besuch dauert nicht lange. Nur kurze Begrüßung, eine Tassee Tee, ein kleines Schwätzchen. Länger wäre zu viel gewesen. Für mich.

Ich durfte sie wieder einmal besuchen.




Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.09.2015 13:31.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von Rapp am 12.09.2015 08:09

"Wir brauchen ganz dringend noch einen Mann für unsere Basis in Wien. Das könnte doch etwas für dich sein?" Beni, damals Leiter der Ostmission, die Bibeln nach Russland schmuggelte, hatte mich angesprochen. Er wusste, dass ich eine befristete Arbeitsstelle hatte und so bald wie möglich geregelte Arbeit suchte. Wir vereinbarten einen Gesprächstermin mit dem Mann, der für die Basis in Wien verantwortlich war.

Inzwischen betete ich, aber Gott schien zu schweigen. Kein ja, aber auch kein klares nein. Da ein Anruf: Herr van Ohlen (Name geändert) sagte den Gesprächstermin ab. Grund war ein unvorhergesehenes Ereignis, das seine Anwesenheit in Wien notwendig machte. Wieder planen wir ein neues Treffen. Auch dieser Termin platzt. Diesmal schlimmer. Ein Kurir der Wiener Basis ist in der DDR aufgeflogen. Wien wird aufgegeben, die Mitarbeiter kommen heim... "Wir bauen in Athen eine neue Basis auf. Bring einen Kameraden mit und ihr könnt sofort von Athen aus arbeiten." Athen, wunderschön. "Vater, was sagst du dazu?" Nix. Auch wollte niemand mit mir dorthin kommen...

In dieser schwierigen Zeit wird mir die Drechslerei angeboten. Da sagt Gott sehr deutlich. "Kaufe, mein ist Silber und Gold..." Das war mein Weg ins Geschäftsleben. 

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von marjo am 11.09.2015 08:28

Ich verfasse einen Text. Eine Streitschrift in der ich einen Dozenten widerlege. Gründlich, ausführlich. Fast euphorisch über die Freude, Gott verstanden zu haben und dies alsbald mitteilen zu können, lese ich erneut den Abschnitt in der Bibel und erstarre. Ich habe mich verlesen. Nicht gravierend aber doch so, dass ich meine Streitschrift in der Form nicht mehr ernsthaft aufrechterhalten kann. Es vergeht eine Zeit und der Heilige Geist in mir regt sich. "So kannst Du den Text nicht mehr veröffentlichen." Ich atme durch. Die Euphorie verfliegt wie ein Nebel im Morgengrauen. Der Text würde viel durcheinanderwirbeln, viele Debatten auslösen und am Ende könnte ich nicht einmal die Wahrheit erreichen. Ich atme erneut durch. Der Heilige Geist gibt keine Ruhe. Der Vater hat ihn genau dafür hergeschickt.

Ich lösche den Text. Komplett. Umschreiben bringt nichts. Mein Argument baut genau auf den Teil des biblischen Textes auf, den ich vorher anders in Erinnerung hatte. Ihn trotzdem abzuschicken wäre nicht im Sinne Gottes.

So kanns gehen.
M.    

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von marjo am 09.09.2015 10:03

Rapp schrieb: Aber es war schon ein Ringen im Gebet, bis ich eben tun konnte, was Vater geplant hatte...

So erlebe ich es auch. Immer so scharf an der Grenze zwischen "Trägst du noch mein Joch, oder schon wieder dein eigenes?" Obwohl ich es nicht schwer habe (mein Joch ist leicht... Math. 11,30) , ist die Hilfe des Ewigen niemals billig zu haben. Kein Gefühl der Verfügbarkeit von Gottes eingreifen will sich bei mir einstellen. So nah er mir auch ist, so unfassbar (buchtsäblich) ist er mir trotz allem geblieben. Trotz allem? Ja. In all den Jahren hat er mir schon unzählige Male beigestanden, Steine ausgeräumt, Türen nicht nur aufgeschlossen.... er hat Türen erschaffen die vorher gar nicht vorhanden waren und sie für mich geöffnet. Andere Türen standen weit offen und ich sollte sie nicht durchschreiten.

Gruß, M. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.09.2015 10:04.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von Rapp am 09.09.2015 09:34

Ich bin blank, total blank. Da wird mir die älteste Drechslerei Berns zum Kauf angeboten. Ich geh in meiner Wohnung auf und ab, wende meine Hosentaschen nach außen um Gott zu zeigen, wie ich mich fühle. Vater, was soll ich tun? - Kaufe! - Womit? - Mein ist Silber und Gold!

Ich geh zu meiner Bank und werde ausgelacht: Wer Geld hat kriegt auch welches - wer nichts hat kriegt keins! Da höre ich mich antworten: Ist das wirklich ihr letztes Wort? - Kommen sie rein in mein Büro. Einige Sachen werden besprochen. Dann besucht mich wenige Tage danach ein Vertreter der Bank. "Ich versteh die Welt nicht mehr. Sie kriegen von uns einen Rahmenkredit. So schnell habe ich das noch nicht erlebt. Der Generaldirektor spricht sich dafür aus. Ihr früherer Arbeitgeber hat ihnen das beste Zeugnis ausgestellt, das ich je las..."

Zuvor hatte ich sehr lange Bewerbungen geschrieben, Drechslereien aufgesucht und verschlossene Türen gehabt. Aber ich wollte doch nie eine eigene Firma haben. Nun, wäre ich angestellt gewesen hätte ich nie die Pflegekinder aufnehmen können und vieles mehr wäre nicht möglich gewesen. Aber es war schon ein Ringen im Gebet, bis ich eben tun konnte, was Vater geplant hatte...

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.09.2015 18:04.

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von marjo am 09.09.2015 09:04

"Tja.", sagte der Mann von der Bank. "Wir können die Sicherheiten für die Zwischenfinanzierung nicht eintragen. Der Herzog ist dagegen." Ich stutze. Tatsächlich gibt es noch so etwas wie den "Einfluss des Adels" hier in Deutschland und zwar noch lange nach dem die entsprechenden Titel und Befugnisse längst eingestampft wurden.

Allerdings ist der Herzog bereit sich sein Recht abkaufen zu lassen. Er wird sich dazu einen Betrag zwischen 15.000 und 45.000 Euro aussuchen. So steht es in einem Brief, den der Herzog mir geschickt hat. Ich muss schlucken. So viel Geld ist nicht eingeplant für solche Ausgaben.

Da stehe ich also. Die Zwischenfinanzierung wird zwar nicht lange gebraucht, sie muss nur ein paar Monate überbrücken, aber ohne sie kann der Bau nicht fortgesetzt werden. Was tun? Richtig. Als Finanzfachmann weiß ich natürlich, was man tun könnte. Aber ich tu es nicht, lege die Hände in den Schoß. Es ist das Haus, dass ich im Gehorsam zum Vater im Himmel baue. Vater soll es richten.

Die Zeit vergeht. Das Geld wird immer knapper. Der Herzog will sein Recht, die Bank ihre Sicherheit und das Grundbuchamt will nicht zwischen erstrangigen und drittrangigen Ansprüchen aufteilen. Ich warte weiter ab, werde nervös, aber ich halte Stand. 

"Wir haben uns entschieden die gesamte Zwischenfinanzierung drittrangig einzutragen.", teilt mir der Mann von der Bank mit. Ich stutze. Drittrangig? Wo gibt es denn sowas? Eine Bank die nicht darauf besteht erstrangig eingetragen zu sein? Meine Nervosität schwindet, das Geld leider auch. Die nächste Rechnung fürs Haus liegt bei mir auf dem Tisch. Ich habe kein Geld um sie zu bezahlen. Ich warte ab. So eine Eintragung ins Grundbuch kann einige Tage dauern. Bank, Notar und Amt sind halt nicht der schnellsten Einer. Ich halte Stand. Der Vater im Himmel soll es richten.

"Der Herzog verzichtet auf sein Forderung.", teilt mir der Mann von der Bank mit. Ich stutze.... stutzen kann ich mittlerweile gut. "Weshalb das?", frage ich zaghaft zurück. Der Mann von der Bank hat keine Erklärung dafür.

Die Tage gehen ins Land. Nur noch ein Tag und die Rechnung ist fällig. Eine hohe Rechnung. Kein Brief vom Amt. Keine Zwischenfinanzierung. Kein Geld.

"Haben sie schon eine weitere Baurechnugn erhalten?", fragte der Mann von der Bank am Nachmittag vor der Fälligkeit der hohen Rechnung. Ich schweige. "Wie dem auch sei,", fährt er fort, "bis das Amt bestätigt hat stellen wir ihnen 50.000 Euro zur Verfügung. Ich stutze. "Sie haben keine Sicherheiten von mir.", stelle ich fest. Der Mann von der Bank bestätigt dies. "Sie geben mir so viel Geld, ohne Sicherheiten zu haben?" Wieder bestätigt der Mann von der Bank. "Üblich ist das aber nicht, oder?", frage ich, rein rhetorisch, denn keine Bank darf so viel Geld ohne Sicherheiten herausgeben. Der Mann von der Bank sagt mir zu, dass er alles abgeklärt habe. Ich bedanke mich, lege auf und bezahle die Rechnung pünktlich.      

Ich lockere meine Nackenmuskeln. In den letzten Tagen hatte sich einiges an Gedanken angestaut. Vater hatte eingegriffen. Ganz unspektakulär, wie er es meist tut.

Gruß, M. 


   

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von Rapp am 09.09.2015 09:03

Lieber Pal, ich habe große Mühe mit deiner Art. Es ist ja dein gutes Recht auch in diesen thread zu schreiben. Aber musst du auch hier wieder dein Standardthema "sterben" reinbringen? Kannst du es einfach nicht lassen? Ich sags nun mal mit den Worten meines ersten Seelsorgers: "Beachte, wer immer nur von Liebe spricht, bei dem fehlt sie wohl weitgehend... und wer das Sterben dermaßen betonen muss, bei dem schwimmt wohl Adam sehr stark oben aus!"

In den fünfziger Jahren gab es den grässlichen Schlager 'O Egon, Egon, Egon, aus lauter Liebe zu dir.' Ich erfreche mich nun, den Text um einen kleinen Tüttel zu verändern: O Ego, Ego, Ego, aus lauter Liebe zu dir!! Tja, so kommen eben Dinge rüber...

So oft habe ich nun versucht dir ein klein wenig zu zeigen, wie deine Worte auf mich wirken. Leider scheint das für dich Fremdsprache zu sein. Du weißt, ich habe mehrere Sprachen gelernt. Da steckt Arbeit dahinter. Wie lernt man Sprachen am leichtesten?? Man muss den Mut aufbringen zuzugeben nicht alles zu wissen und da muss ich eben fragen, fragen und noch einmal fragen. Mit Antworten, die alle in dieselbe Kerbe hauen, eckst du an und zeigst eben nur, dass du nicht kapiert hast, was man dir sagt. Mensch, hör mal endlich zu!

Falls das auch Fremdsprache war, versuch mal zu lernen, bevor du wieder den Mund zu früh aufmachst.

Das war nun total neben meinem Thema vorbei, ich weiß. Ich sprech nun besser mit Vater über diese leidige Situation, er liest ja mit.

Damit, dass ich nun zu Vater fliehe mit dem ganzen Krempel, krieg ich sicher auch wieder Freude mich einzusetzen... die fehlt mir im Moment total.

Willy

Glücklicher Weise braucht mich Aisha jetzt. So geh ich an die Sonne raus, und tschüüüüüüüüüüüüüsssssssss! Vater, komm, wir gehen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.09.2015 13:41.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Im Gespräch mit Vater

von Rapp am 06.09.2015 23:18

Ich denke, ich schrieb deutlich ungehörte und nicht unerhörte Gebete. Vater hört mich immer, auch wenn er nicht immer so antwortet, wie ich das erwartet hätte oder gar deutlich nein sagt.

Heute bete ich ganz anders als früher. Die Nöte nehme ich auf mein Herz und bete Vater an und er lässt den Segen dahin fließen, wo er hingehört. Wenn ich eine Not bei Vater deponiere hole ich sie nicht wieder zurück. Das mag manchmal einen Kampf absetzen. Aber Vater weiß ja Bescheid und ich bete ihn an. Das bewegt seinen Arm.

Eine Sache hatte ich wärend etlichen Jahren immer wieder dem Herrn gebracht. Nichts schien da zu gehen. Wenn ich Vater fragte, erhielt ich nur die Antwort warte und bleibe vor mir... Es verstrichen 30 Jahre bis Gott durchgriff. Wie froh bin ich, dass ich nicht voreilig zugegriffen habe... Dass ich aber in dieser Zeit aus jeder Mitarbeit in den Gemeinden rausgedrängt wurde, brachte mich oft an den Rand der Verzweiflung. Vater weiß warum er das zuließ. Mehr aus dieser Zeit will ich nicht preisgeben. Ich bin auch nicht mehr bitter, ich konnte vergeben. Als ich aber dachte, es würde wohl ein wenig leichter werden erkrankte meine Frau und war vierzehn Jahre lang rund um die Uhr auf meine hilfe angewiesen. Dennoch musste ich sie schließlich in ein Pflegeheim geben. Wege, die ich nicht verstehen konnte, die aber mein Vertrauen aufbauten...

Vielleicht merkst du jetzt, lieber Pal, dass einiges mehr hinter meinen Worten steckt als du bisher sehen konntest. Von nichts kommt mein Vertrauensverhöltnis zu Vater ja auch nicht. Da sind bestimmt mehr Tränen dahinter als du vermutet hast.

Es ist Zeit Feierabend zu machen. Gute Nacht

Willy

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.09.2015 23:30.
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