Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
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Burgen
Gelöschter Benutzer
Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von Burgen am 07.11.2020 00:00
Sirach 35,1-14
1 Gottes Gebote halten, das ist ein reiches Opfer. 2 Gottes Gebote ehren, das ist das rechte Dankopfer. 3 Gott danken, das ist das rechte Speisopfer. 4 Barmherzigkeit üben, das ist das rechte Lobopfer. 5 Von Sünden lassen, das ist ein Gottesdienst, der dem Herrn gefällt; und aaufhören, Unrecht zu tun, das ist ein rechtes Sühnopfer.
6 Im Haus des Herrn aber sollst du nicht mit leeren Händen erscheinen; 7 denn das alles muss man tun um des Gebotes willen. 8 Des Gerechten Opfer macht den Altar reich, und Opfergeruch ist dem Höchsten wohlgefällig. 9 Des Gerechten Opfer ist angenehm und wird nicht mehr vergessen. 10 Ehre Gott mit deinen Opfern gern und reichlich, und gib deine Erstlingsgaben, ohne zu geizen. 11 Was du gibst, das gib gern, und bringe den Zehnten fröhlich dar. 12 Gib dem Höchsten, wie er dir gegeben hat, und gib gern und reichlich nach deinem Vermögen. 13 Denn der Herr, der vergilt, wird dir's siebenfach vergelten.
14 Bring deine Gabe nicht, um Gott zu bestechen; denn eine solche wird er nicht annehmen. 15 Verlass dich nicht auf ein ungerechtes Opfer; denn der Herr ist ein Richter, und vor ihm gilt kein Ansehen der Person.
((Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984); Bible. German. Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984). (Sir 35,1–15). Deutsche Bibelgesellschaft.))
Matthäus 23,13-33
13 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen.
15 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr Land und Meer durchzieht, damit ihr einen Judengenossen gewinnt; und wenn er's geworden ist, macht ihr aus ihm ein Kind der Hölle, doppelt so schlimm wie ihr.
16 Weh euch, ihr verblendeten Führer, die ihr sagt: Wenn einer schwört bei dem Tempel, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Gold des Tempels, der ist gebunden. 17 Ihr Narren und Blinden! Was ist mehr: das Gold oder der Tempel, der das Gold heilig macht? 18 Oder: Wenn einer schwört bei dem Altar, das gilt nicht; wenn aber einer schwört bei dem Opfer, das darauf liegt, der ist gebunden. 19 Ihr Blinden! Was ist mehr: das Opfer oder der Altar, der das Opfer heilig macht? 20 Darum, wer schwört bei dem Altar, der schwört bei ihm und bei allem, was darauf liegt. 21 Und wer schwört bei dem Tempel, der schwört bei ihm und bei dem, der darin wohnt. 22 Und wer schwört bei dem Himmel, der schwört bei dem Thron Gottes und bei dem, der darauf sitzt.
23 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Zehnten gebt von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz beiseite, nämlich das Recht, die Barmherzigkeit und den Glauben! Doch dies sollte man tun und jenes nicht lassen. 24 Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!
25 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr die Becher und Schüsseln außen reinigt, innen aber sind sie voller Raub und Gier! 26 Du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers, damit auch das Äußere rein wird!
27 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr seid wie die übertünchten Gräber, die von außen hübsch aussehen, aber innen sind sie voller Totengebeine und lauter Unrat! 28 So auch ihr: von außen scheint ihr vor den Menschen fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht.
29 Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr den Propheten Grabmäler baut und die Gräber der Gerechten schmückt 30 und sprecht: Hätten wir zu Zeiten unserer Väter gelebt, so wären wir nicht mit ihnen schuldig geworden am Blut der Propheten! 31 Damit bezeugt ihr von euch selbst, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben. 32 Wohlan, macht auch ihr das Maß eurer Väter voll! 33 Ihr Schlangen, ihr Otternbrut! Wie wollt ihr der höllischen Verdammnis entrinnen?
((Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (1984). (Mt 23,13–33). Deutsche Bibelgesellschaft.))
***
Als Christ lesen wir diese Worte vielleicht oder sehr wahrscheinlich im Licht von Jesus durch den Heiligen Geist in uns.
Vielleicht empfinden wir den Text von Sirach irgendwie nicht so bedrohlich, eher lieblich, fast schon prosaisch.
Den Matthäustext hingegen nicken wir vielleicht ab und stimmen zu, dass die Pharisäer Strafe verdient haben.
Oder bei näherer Betrachtung empfinden wir Angst, denn wir wollen nicht so sein.
Jedoch, wir wissen auch, dass niemand die Gesetze aus eigenem Willen halten kann. Das unterstreicht auch die Aufgabe des Gesetzes. Denn wer nur ein einziges Gesetz übertritt, ist schuldig vor Gott. - Zum Glück für jeden Christen brauchen wir diese Angst nicht mit uns rumschleppen.
Jesus hat die ganze Schuld der menschlichen Welt auf sich genommen, an seinem eigenen Leib gebüßt. Selbst jede Krankheit, jede Verdammnis, alles saugte er in sich hinein wie ein trockner Schwamm sich voll Wasser saugt.
Das ist passiert.
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von geli am 08.11.2020 20:34Gottes Gebote halten, das ist ein reiches Opfer.
Gott hatte natürlich nichts dagegen, wenn man seine Gebote einhält - das war es ja auch nicht, was Jesus bei den Pharisäern beanstandete.
Was ihm nicht gefiel, und was er ihnen ankreidete:
Sie hatten die falschen Motive, sie umgingen geschickt bestimmte Gesetze, und sie machten es den Menschen schwer, indem sie zu den bestehenden Geboten noch Hunderte menschlich ausgedachte Gebote hinzufügten.
Wie die Gebote umgangen wurden, das zeigt Jesus sehr detailliert in Matth. 23,15ff auf - Burgen hat es ja oben geschrieben.
Wie die menschlich dazugemachten Gebote entstanden sind, zeigt A. Fruchtenbaum sehr anschaulich auf - ich schreibe es mal gekürzt hier auf:
Die Pharisäer nahmen das Gesetz, das aus 613 Geboten bestand, sehr ernst, zeigte doch, dass Gott immer wieder strafen mußte - unter anderem durch die babylonische Gefangenschaft - weil eben dieses Gesetz nicht eingehalten wurde.
Um nun dafür zu sorgen, dass man die Gebote auf gar keinen Fall mehr übertreten konnte - noch nicht einmal aus Versehen, umgaben sie die Gebote sozusagen mit einem "Zaun".
Als Beispiel das Gebot: "Du darfst ein Ziegenjunges nicht in der Milch seiner Mutter kochen".
Das war damals ein kanaanitisches Ritual, und die Juden sollten das nicht praktizieren.
1000 Jahre später gab es die Kanaaniter nicht mehr, und niemand praktizierte dieses Ritual. Trotzdem wurde überlegt, wie man sicherstellen konnte, dass niemals, zu keiner Zeit und an keinem Ort, ein Junges in der Milch seiner Mutter gekocht werden würde, um dieses Gesetz nicht zu übertreten.
Nun schrittweise: Angenommen, man isst ein Stück Fleisch und trinkt dazu ein Glas Milch, dann kommt beides im Magen zusammen, und es könnte möglich sein, dass das Fleisch vom Jungen der Mutterziege stammt, von der die Milch ist.
Also Gesetz Nr. 1: Man darf Fleisch und Milch nicht zusammen in einer Mahlzeit essen - an dieses Gesetz halten sich bis heute die orthodoxen Juden.
Es geht aber noch weiter: Angenommen, man ißt zum Mittagessen ein Käsegericht und wäscht diesen Teller anschließend. Aber es könnte ja vorkommen, daß auf dem Teller ein winziges Stück Käse hängenbleibt. Nimmt man nun diesen Teller zum Abendessen, an dem es ein Fleischgericht gibt, kann es passieren, dass man nun das Fleisch mit dem winzigen Stück Käse zusammen ißt. Theoretisch kann es wieder möglich sein, dass dieses Fleisch, das man gerade ißt, vom Jungen der Ziege stammt, welche die Milch gegeben hat, aus der der Käse vom Mittagessen hergestellt war. Wenn Beides im Magen zusammenkommt, hat man wieder das Gebot gebrochen, dass man das Fleisch des Jungen nicht in der Milch der Mutter kochen soll.
Also Gesetz Nr. 2: Jeder jüdische Haushalt hat zwei Sätze Kochtöpfe und Geschirr. Einen für Fleischgerichte, einen für Milchgerichte. Daran halten sich bis heute die orthodoxen Juden.
Fruchtenbaum beschreibt noch mehr, wie es weiter und weiter geht und zu diesen Gesetzen Hunderte neue Gesetze dazugemacht wurden.
Das war ursprünglich eigentlich "gut gemeint" gewesen - und es zeigt, wie ernst es den Leuten war, Gottes Gebot zu halten, und wie sie sich Gedanken darum machten, wie man verhindern könnte, dass es dennoch geschehen würde.
Im Laufe der Zeit ist das aber wohl "ausgeufert" - und das hat Jesus beanstandet. Er hat nie ein echtes Gesetz Gottes gebrochen, im Gegenteil: Er ist ja gekommen, um das Gesetz zu erfüllen. Er tat das, was uns Menschen unmöglich war.
Er hat sich aber gegen die menschlichen Gebote gestellt und hat uns ausgelegt, wie das ursprüngliche Gebot darunter von Gott her gemeint war.
Und er hat sich gegen die Haltung der Pharisäer gestellt, nämlich Ansehen und Ehre vor den Menschen haben einzufordern, gegen ihre Heuchelei, gegen ihren Starrsinn, der die Wahrheit nicht erkennen wollte, weil es sie dann ihre Stellung gekostet hätte, usw.
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von Burgen am 09.11.2020 10:13
Danke, geli.
Die anderen derzeitigen Threads sind ziemlich kompakt. Und es macht deutlich, auch unter dem Aspekt der Gedanken dieses Threads, dass wirklich j e d e r Mensch sozusagen andere Schwerpunkte und Erfahrungen des Glaubens macht.
Und das ist das einzigartige der Bibel. Bibel heißt ja eigentlich nur Buch. Für uns ist es die Heilige Schrift, Holy Bible wie gestern ein Afrikaner nach dem Gottesdienst seiner afrikanischen Gemeinde ein Notizbuch und eben seine Holy Bible in die Straßenbahn sichtbar trug.
Wir sprechen ja über unseren Glauben.
Manchmal denke ich, kommt ein suchender Mensch in einen Gottesdienst oder sogenannte small group, wie Hauskreis, wird er ja mit der Vielfalt der Glaubensüberzeugungen anhand der Heiligen Schrift konfrontiert.
Und da seinen "eigenen" Weg zu finden ist nicht so einfach, zumal das INet und die Papierregale voller Informationen sind, zumindest in der westlichen Welt.
Der eventuelle neue Christ wird also hineingeworfen in die Gemeinschaft der Glaubenden. Und muss für sich selbst viele Entscheidungen treffen. Hat er sich zumindest für den Weg mit Jesus entschieden, geht es im Leben erst so richtig los.
Nun lernt er Jesus kennen und lernt das, was unsichtbar ist zu glauben und im Leben anzuwenden, also zu tun. Wir Christen sagen dazu oft, nun beginnt der Weg der Heilung und der Heiligung.
Dabei ist er ja durch den Glauben, den er empfangen hat schon ein Heiliger.
Wir aus den anderen Threads ersichtlich, beginnt die geistige/geistliche Auseinandersetzung mit dem, wie derjenige die Worte der Schrift, und das, was nicht in ihr geschrieben steht - Menschen jedoch für wahr halten. Und oftmals daraus eine Lehre bzw. Glaubensaussage schaffen, mit der sie gut im alltäglichen Leben an der Seite Jesus, zurechtkommen.
Und dies umfasst das Denken, die Gefühle gleichermaßen und das Tun indem das im Leben umgesetzt wird. Wie zB Barmherzigkeit üben, Frieden Gottes in sich haben , eine freudige Grundstimmung entwickeln usw.
Da entwickelt sich sogar ein Glaubensgehorsam, der in Projekte mündet, wie ZB ein Missionswerk ins Leben rufen, oder ein Waisenhaus gründen, Freizeitzentren für Kinder- u. Jugendliche und und und.
Doch dies alles zu tun aus dem Leben mit Jesus heraus, bedarf doch auch einer Priorität, Gottes, Gottes Prinzipien finden und sich selbst umgestalten zu lassen. Wie auch das Beispiel vom Töpfer und seinem Ton, welches er liebevoll bearbeitet.
Ich glaube, damit und den Schmerzen während des Prozesses hat jeder Christ zu tun, manchmal auch immer wieder mal.
Und da mitzugehen, sich nicht aufgeben, sondern vertrauensvoll sich wieder Jesus hinzugeben, das ist wohl das Wichtigste womit wir Gott in unserem irdischen Leben ehren können.
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von BibleDictionary am 10.11.2020 16:39@Burgen & geli:
Was das AT angeht, müssen wir zunächst einmal auseinanderhalten
(1) das Moralgesetz, also den Dekalog, die sog. Zehn Gebote,
(2) das Zeremonialgesetz, welches das religiöse Leben Israels mit seinen Riten regeln sollte,
und
(3) das Zivilgesetz, welches das Verhältnis der Israeliten untereinander und ihren sozialen Umgang mit nichtisraelitischen Menschen in ihrer Mitte regeln sollte.
Wenn man bedenkt, dass es im alttestamentlichen Gesetzeskomplex diese Dreiteilung in ein Moral-, ein Zeremonial- und ein Zivilgesetz gab, dann wird beim Bibellesen vieles einfacher.
Während das Zeremonialgesetz für uns Christen keinerlei Rolle spielt (mit der Ausnahme, dass wir aus dem Studium derselben natürlich eine Menge lernen können), wir uns also nicht beschneiden lassen oder an rituelle Reinigungsvorschriften halten müssen, und während das Zivilgesetz für uns in diesem Sinne eben auch nicht relevant ist, weil es einem Israel gegeben wurde, das eine irdische Nation war, während das neutestamentliche Israel, die Gemeinde, ein Volk aus vielen Völkern ist, bleibt das Moralgesetz Gottes stehen: Darin drückt sich Gottes Wille, sein moralischer Anspruch, aus.
Und doch sind wir auch hier vom Gesetz befreit: Die Zehn Gebote sind keine Forderung an uns, die wir erfüllen müssen, um vor Gott gerecht dazustehen. Sondern die uns Gläubigen geschenkte Gerechtigkeit Christi, der alle Forderungen des Gesetzes erfüllt hat, macht uns vor Gott gerecht. Wir müssen nicht, um gerechtfertigt zu werden, das Gesetz erfüllen, und wir werden, wenn wir fallen, auch nicht unmittelbar verurteilt. In unserer Lebensverbindung mit Jesus Christus ist uns das Vorrecht gewährt, in den Willen Gottes hineinzuwachsen – durch Erkenntnis des göttlichen Wesens. Kraft der geistlichen Wiedergeburt aufgrund des Erlösungswerkes Christi lernen wir, Gottes Heiligkeit zu lieben, und haben den Wunsch, entsprechend dieser Heiligkeit zu leben. Die Gegenwart des Herrn in unserem Leben verändert uns. So sind wir einerseits frei vom Gesetz und doch nicht gesetzlos.
Liebe Grüße
Christian
pausenclown
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von pausenclown am 10.11.2020 17:32Seit wann steht oder stand ein nicht Jude unter dem Gesetz Mose?
Vermutlich sind die meisten Juden sich einig, nie.
LG
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von Burgen am 10.11.2020 20:40
Die Menschen des christlichen Glaubens stellen sich oftmals selbst unter das Gesetz.
Es ist nicht ganz so einfach immer die Schrift unter dem Gesichtspunkt der Person Jesus, der die Gnade in Person ist, zu sehen.
Es gibt immer wieder Mischungen, von "du sollst" oder wenn du und manches mehr.
Oft kommt das durch ein Leistungsdenken, oder die Schriftworte rein menschlich, fleischlich selbst zu tun.
Es ist schwer für mich, das jetzt so auseinander zu klamüsern.
Denn das AT ist nach wir vor wichtig für den Christen.
Deshalb ist es ein Geschenk, die hebräische Schrift sowie die Bildsprache usw. zu verstehen.
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von JeanS am 11.11.2020 07:48@- BibleDictionary
1) das Moralgesetz, also den Dekalog, die sog. Zehn Gebote,
Ja, aber nach Jesus Vorgaben:Für seine Nachfolger galt und gilt dann nur noch seine Interpretation desselben. Und dass man diese Gebote (auch verwirrenderweise teils Gesetze genannt). durch gelebte Liebe mit Selbstverständlichkeit erfüllt, haben dann ja auch Paulus, Jakobus , Johannes von Jesus gelernt und überall in dessen Sinn weitergegeben.
40 In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
So, und dies und nichts anderes kam Jesus nebst zu erfüllen und im Hinblick auch das Nahen Gottes Reiches zur Efüllung weiterzulehren.
Allzu intensives Bibellesen lässt wohl nicht wirklich erkennen, worum es Gott dem himmlischen Vater ging als er seinen Sohn aus Liebe zu den Verlorenen Schafen sandte/hergab Johannes 3,16. Nämlich sie von bislang ihnen aufgedrängten Lieblosigkeiten abzubringen, indem er ihnen klar zeigte, worauf es ankommt, um am Evangelium Reiches Gottes teilhaftig zu werden.
Für glaubwürdige Nachfolger unseres Herrn Jesus ist es kein Muss, dies und auch den Rest seiner Gebote (wie der Verzicht vom Vergelten von Bösem mit Bösem, barmherzig zu werden wie sein Vater im Himmel) zu halten.
Wer vom Vater im Himmel geliebt wird, steht auch vor diesem allein wahren Gott auch gleichsam als Gerechter im wahren Sinne des Wortes da.
Was Du da lehrst ist zwar vielverbreitet, aber widerspricht den Lehren Jesu Christi und seinen damaligen Nachfolgern, die er lossschickte zu lehren, was sie von ihm gelernt haben = die gelebte, tätige Liebe in den Vordergrund stellen.
Jesus hat zudem nur diejenigen Forderungen erfüllt, welche er dann auch ans Herz legte zu erfüllen um dadurch geistlich EINS mit ihm und dem Vater zu werden.
Nochmal, wer Jesus liebt, lebt mit der Zeit nurmehr so, wie er es gelehrt und vorgelebt hat. Wer immer wieder in Sündenknechtschaft verfällt, hat die Welt in der der Fürst dieser Welt regiert noch nicht wirklich überwunden. Gott ist gnädig und gibt reuigen Sündern Zeit, umzukehren in IHM zu bleiben, wie Johannes festhielt:
Gott gibt seinen Geist denen die ihm gehorchen. Was unterschied denn Christen von Juden in jener Zeit? Und warum wurden Christen von damaligen jüdischen AT-Gesetzelehrern verfolgt? Weil alle geforderte Lieblosigkeit in (2) und (3) für sie künftig ohne belang waren.
.
Genau, hierin stimmen wir offenbar mal überein. Und als wohl eingefleischter BibleDictionary müsstest Du wohl wissen was dann zu folgen hat:
Mir scheint je länger je mehr, dass Du die Bibel duch die konzilisch abgesegneten Glaubensdogmen liest und demzufolge für wahres Christsein geltende Bibelstellen ignorierst, oder liest und den Sinn nicht wahrnimmst?
Gruss JeanS
geli
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von geli am 11.11.2020 13:35BibleDivtionary:Sondern die uns Gläubigen geschenkte Gerechtigkeit Christi, der alle Forderungen des Gesetzes erfüllt hat, macht uns vor Gott gerecht.
Es war wohl jetzt eher an BibleDictionary gerichtet, aber ich denke ja auch mit - ich sehe darin keinen Widerspruch.
Durch Buße und Umkehr, und durch die Bitte um Vergebung werden wir von aller Sünde gereinigt, wir empfangen Gottes Heiligen Geist und sind damit gerecht (gemacht) vor Gott. - Joh. 1,12, ApG. 2,38 und andere Stellen.
Das bedeutet, wir sind gerettet vor Gottes Zorn (über die Sünde) - Joh. 3,36 - und stehen vor ihm, als hätten wir nie gesündigt. Wir sind neu geboren, neue Kreaturen (2. Kor. 5,17), wir sind "Heilige" und "Gerechte" vor Gott.
Das alles wird uns durch Glauben an Jesus Christus geschenkt - wir können nichts dazutun.
Dieses Geschenk verpflichtet uns allerdings dazu, in der Folge dazu auch als "Gerechte" und "Heilige" unser Leben zu führen.
Dazu benötigen wir die Hilfe des Heiligen Geistes, der uns hilft, unseren Sinn zu verändern, unser Denken zu erneuern (Rö. 12,2) und so gesinnt zu sein (zu werden - denn es ist ja ein lebenslanger Prozess), wie Jesus gesinnt war.
Unser (Lebens-)Ziel ist es, einmal ihm gleich zu sein, denn wir werden ihn sehen, wie er ist - 1. Joh. 3,2
Burgen
Gelöschter Benutzer
Re: Gesetze und Gebote Gottes - ein Unterschied? Sirach 35,1 + Mt 23.13-33
von Burgen am 01.12.2020 01:15
Hallöchen,
in manchen Einstellungen von Menschen hören sie, lesen wir, dass es ein ständiges "Sündenbewusstsein" gibt.
Und das bindet doch eigentlich an Sünde?
Vorhin bin ich auf Hebräer 10,2 gestoßen.
ELB
Hebr 10,2 im Zusammenhang von Opferdienst, der ja nach dem Kreuz aufhörte:
2 Denn würde sonst nicht ihre Darbringung aufgehört haben, weil die den Gottesdienst Übenden, einmal gereinigt, kein Sündenbewusstsein mehr gehabt hätten?
3 Doch in jenen <Opfern> ist ein alljährliches Erinnern an die Sünden;
4 denn unmöglich kann Blut von Stieren und Böcken Sünden wegnehmen.
***
Für mich erschließt sich daraus, dass dies von dem täglichen Abendmahl, Gänsewein und Backoblate, in umgekehrter Reihenfolge, nicht nur eine Erinnerung ist, sondern Wirklichkeit in der Auswirkung, die ein gläubiger Mensch erfahren darf.
Es heißt ja: durch deinen gebrochenen Leib - dem Brot, Oblate - bin ich geheilt. (von innen nach aussen - manchmal sofort sichtbar und erfahrbar) Manchmal bedarf es auch ein Wunder. Jedoch geschieht immer etwas.
Und der Gänsewein, der Wein - das Blut Jesu' nimmt unsere Sünde weg. V3
***
Das Beides gilt es zu unterscheiden. Der gebrochene Leib schenkt Heilung. Das Blut schenkt Sündenvergebung - Beides geschieht j e t z t bei der jeweiligen Einnahmetätigkeit im Glauben.
Dadurch bekommen wir eine besonders innige Verbindung durch das gleichzeitige Wirken des Heiligen Geistes in uns.
Das jedenfalls ist meine eigene Erfahrung.
***
Das lässt einen Menschen ganz anders den Tag bewältigen. Und frohmachend, dankbar durch ihn hindurchleben. Und gibt es einen Fall vom Roß, steht man wieder dankbar auf.
Denn alles dient zum Besten dem der glaubt.
Das sind doch ganz andere Voraussetzungen, als ständig Angst zu haben, in Sünde zu sein, weil man dies oder das gedanklich oder durch ein Tat getan hat. Das ist Gnade, die geschenkt ist und freimacht und freisetzt. Alles natürlich mit Jesus, das ist ja klar.
Es ist doch wirklich ein Geschenk, das nicht zu verachten ist oder auf einmal im Jahr oder alle vier Wochen beschränkt ist.