Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
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Rapp
Gelöschter Benutzer
Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 15.04.2014 16:42Die Apostelgeschichte ist eigentlich ein unmögliches Buch, denn scheinbar wurde es nie zu Ende geschrieben. Das Ende dieses Buches bleibt offen. Warum wohl? Musste der Schreiber in einer Verfolgungszeit alles liegen lassen und um sein Leben laufen? Wir wissen es nicht. Das einzige was ich weiß ist, dass dieses Bucuh eigentlich einen irreführenden Namen trägt. Sollte es nicht vielmehr die Geschichte der Gemeinde heißen? Dann wäre auch schon klar, warum das Ende offen steht: Gott schreibt immer noch Geschichte mit seiner Gemeinde.
Darf ich bitten, dass wir Antworten zu diesem Thema in einen gesonderten Tread schreiben, damit die Arbeit hier nicht zerstückelt wird, danke.
Apg. 1, 1-8
Lukas, der Autor der Apostelgeschichte war Arzt und hatte wohl gute Beziehungen zu Leuten aus der Oberschicht. Zu dieser gehörte wohl Theophilus, dem Lukas sein Evangelium und die Apostelgeschichte sandte. Lukas ist kein Jude. Durch den Dienst des Paulus kam er zum Glauben an Jesus. Wann und wo er sich dem Team des Paulus angeschlossen hat, wissen wir nicht genau. Ich stelle aber fest, dass Lukas von dem Moment an als Paulus den Auftrag erhielt nach Macedonien zu gehen, mit im Team war, denn da schreibt er plötzlich in wir-Form.
Die Geschichte Gottes mit der Gemeinde beginnt eigentlich mit Himmelfahrt. Gerade frage ich mich, warum in unseren Gemeinden Himmelfahrt stäflich vernachläßigt wird? Himmelfahrt ist ja die Grundlage dafür, dass wir von Gottes Geist erfüllt werden. Jesus sagte zu den Jüngern, sie sollten sich freuen, dass er zum Vater gehe. Sonst würde der Tröster nicht zu ihnen kommen.
Paulus erwähnt, dass an Himmelfahrt mehr als 500 Brüder versammelt waren, die Jesu Worte hörten: Bleibt in Jerusalem bis ihr mit der Kraft des heiligen Geistes erfüllt werdet. Zehn Tage später, im Obersaal des Tempels, waren noch 120 Jünger am warten... Doch ihnen begegnete Gott in wunderbarer Weise.
Vers 8 packt mich immer wieder neu! Ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem, Samaria, ja, bis ans Ende der Welt. Jerusalem, hier waren sie doch zu Hause und hier begann der Auftrag, von Jesus zu zeugen. Hier kennt man die Jünger... Dann folgt der Auftrag nach Samaria zu gehen. Die Samariter, mit denen wollte doch kein Jude Kontakt halten. Doch auch zu diesen Menschen sandte Jesus seine Boten. Dann folgt der Satz und bis ans Ende der Welt: noch ist das nicht voll geschehen und so besteht immer noch der Missionsauftrag. Noch gibts unerreichte Menschen und Völker, die Gottes Wort nicht in ihrer Sprache lesen können...
Alvar war viele Jahre im Belgischen Kongo als Arzt und Missionar tätig gewesen. An einer Bibelwoche fragte er die Anwesenden, wer für Jesus sterben möchte. Die meisten hoben die Hände. Komisch, meinte Alvar, sind denn hier keine Leute, die mit Jesus leben wollen?? Zum sterben waren wohl die meisten bereit. Aber leben für ihn? in Verfolgungszeiten, wenn gemobbt wird? Das sieht wohl ein wenig anders aus als oft in Evangelisationen erzählt wird... Da sind wir nämlich mit allem was wir sind und haben gefordert. Aber Gott lässt uns nicht allein: sein Geist will uns in alle Wahrheit leiten . Dazu muss ich ihm nur Raum geben in meinem Leben. Wir empfangen seine Kraft nicht um sie zu verpuffen sondern um Jesus unter den Menschen groß zu machen!
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 17.04.2014 11:03Apg.1, 9-14
Er kommt wieder. Diese Botschaft wurde hier von den Engeln verkündigt.
Bald gab es aber in den Gemeinden verschiedene Strömungen: er kommt nicht wieder sagten etliche und andere - davon lesen wir im Tessalonikerbrief - behaupteten, Jesus sei bereits wieder gekommen... Vor beiden Meinungen wird gewarnt. Im Sendschreiben an die Gemeinde in Philadelphia lese ich eine interessante Bemerkung: du hast am Wort von meiner Wiederkunft geduldig festgehalten... (schwedische Bibel).
Einige der wartenden Menschen werden hier namentlich aufgeführt, so Maria, die Mutter Jesu und seine Brüder. Früher lasen wir in den Evangelien, dass sie nicht glaubten. Jetzt aber sind sie mit dabei. Es ist nicht immer leicht für unerrettete Angehörige zu beten und zu glauben. Aber durchhalten lohnt sich in jedem Fall. Für mich betete ein Onkel 17 Jahre lang...
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 23.04.2014 08:03Apg. 1,13 ff
Wie schnell kommen wir Menschen doch an unsere Grenzen. Soll ich? oder soll ich nicht? Ja, meine Entscheidung hat Konsequenzen, oft nicht allein für mich sondern auch für andere. Mir wären sehr schmerzliche Umwege und viele Tränen erspart geblieben, hätte ich in einer sehr weittragenden Frage bei Gott nachgehakt und gefragt, ob ich ihn nun richtig verstanden habe.
Es steht mir nicht zu, zu fragen ob Petrus hier aus eigenem Antrieb oder nach Gottes Willen handelte. Es gibt Leute die meinen, Petrus sei da vorgeprescht. Doch das Argument, man lese ja nichts mehr von Mattias klemmt: was liest du in der Bibel von Thomas? Nur, dass er mal zweifelte, nicht aber, dass er das Evangelium bis nach Indien brachte. Auch von einem weiteren Teil der Jünger Jesu lesen wir nichts. Dieses Argument kann ich nicht gelten lassen. Es sagt nichts aus.
Nun, die Jünger handelten nach der Schrift des alten Testaments. Das Los zu werfen war sicher nicht falsch. Ich denke an Graf Nikolaus von Zinzendorf. In seinem Dienst hatte er sehr oft weitgreifende Entscheidungen zu treffen. Betend das Los zu werfen gehörte zu seinem Leben. Dabei konnte es zwar auch vorkommen, dass er zugeben musste mal trotzdem falsch entschieden zu haben. Doch meistens zeigte sich Gottes Weg gerade über das Los. Da war z.B. ein wichtiger Platz eines Ältesten verwaist. Man ließ die Gemeinde Lose ziehen: Zinzendorf konnte das Ergebnis nicht begreifen. Die meisten Lose trugen den Namen eines ganz jungen Mannes. Zinzendorf ließ die Lose neu mischen und ausgeben. Auch bei dieser Runde war das Ergebnis dasselbe. Zinzendorf wiederholte das Spiel ein drittes Mal. Erst dann konnte er sich mit dem Ergebnis abfinden. Dieser junge Mann wurde zu einem außerordentlichen Werkzeug Gottes in der Herrnhuter Brüdergemeine, als Ältester wie auch als Baumeister. Nicht anders werden bis heute die täglichen Losungen ausgesucht...
Ich bin so dankbar, dass Gott viele Möglichkeiten hat uns zu führen. Sich einmal falsch zu entscheiden muss kein Unglück sein. Gott kann gerade unsere Umwege in reichen Segen wandeln, wenn wir zur Korrektur bereit sind. Lassen wir uns also von Vater den Weg weisen. Und noch etwas: ein unverständlicher, schwerer Weg sagt gar nichts darüber aus, ob ich mich nach Gottes Plan entschieden habe oder nicht. Ich ging selbst manch einen sehr harten Weg und hatte dabei tiefen Frieden. Für mich ist dieser Friede, der jede menschliche Vernunft in den Schatten stellt, weit mehr der Gradmesser, der mir zeigt, dass ich in Gottes Willen stehe, als ein ebener Weg ohne Hindernisse. Da bin ich dann sehr vorsichtig...
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 23.04.2014 21:19Apg.2
Seit Jesu Himmelfahrt waren zehn Tage verflossen, zehn Tage an denen einiges geschah: waren es mal mehr als 500 Menschen, die Jesu Worte hörten, so waren es nach zehn Tagen noch etwa 120, die tatsächlich im Tempel anwesend waren. Interessant finde ich, was einige alte Übertragungen sagen: diese 120 waren einträchtig, einmütig, sie waren eins und beteten... Einigkeit ist eine der Vorbedingungen um erhörlich beten zu können. Sie waren sich einig, dass sie Gottes Kraft brauchten. Ihnen war sonnenklar, dass wahre Nachfolge Jesu in eigener Kraft zum Fiasko führt. Hatten sie nicht Anschauungsunterricht genossen? Wie kläglich hatte doch der selbstsichere Simon Jesus verleugnet.
Es ist erstaunlich, wie der ungewöhnliche Sturm die Leute in den Tempel trieb. Sie kamen, weil sie dieses Wetterphänomen nicht verstehen konnten. Und dann hörten sie alle möglichen Sprachen: jeder konnte verstehen, was Gott tat.
Lasst mich mal aus der Schule plaudern: Jokkmokk, Februar 1962. Das Termometer war auf 28° Kälte gesunken. Die Jugend der Gemeinde stand auf dem Marktplatz: Lappmarknad, ein Volksfest. Wir standen zusammen und beteten als Estrid plötzlich sehr eindringlich in einer fremden Sprache einige Sätze sagte. Schweigen, niemand übersetzte. Da löste sich ein Mann aus der Menge und sprach Estrid an. Sie verstand kein Wort. "Aber," sagte der Mann dann in Norwegisch, "Du hast mich eben in meiner Muttersprache angesprochen. Das geht wirklich mich an. Du sagtest präziese wie weit ich hergereist bin. Die Nöte meiner Familie hast du angesprochen. Dann sagtest du, ich sollte einen Herrn anrufen, der die Lösung meiner Probleme kennt. Dieser Herr heißt Jesus. Gibst du mir bitte seine Nummer?" Tja, wir waren so glücklich diesen Mann mit Jesus bekannt zu machen. Eine Übersetzung war wirklich nicht nötig. Er hatte verstanden und war dabei auch nicht bloßgestellt worden.
Eine Gemeinde war ziemlich zerstritten. Kam noch dazu, dass der Pfarrer am Ort kein Freund der Freikirchen war. Und ausgerechnet er besuchte an diesem Abend den Gottesdienst. Während der Gebetszeit sprach eine Frau lange und sehr deutlich in einer fremden Sprache. Gerade jetzt, wo der Pfarrer da sitzt ist es passiert: niemand hatte eine Auslegung. Jetzt trat der Dorfpfarrer ans Mikrofon. Mit stockender Stimme begann er zu reden. "Ich bin Altphilologe. Unsere Schwester hat eben 1. Korinther 13 in Altgriechisch vorgetragen, wunderschön." Dann las der Pfarrer aus der schwedischen Bibel das ganze Kapitel über die Liebe vor. Er blieb dann vorn und bat den Pastor der Gemeinde mit ihm zu beten, denn er wollte fortan mit Jesus leben. Und die Gemeinde? Sie schlossen Frieden miteinander und versöhnten sich auch mit dem Pfarrer am Ort.
Sicher, es gibt verschiedene Sprachengaben. Der, der einmal unsere Sprachen verwirrte kann sie aber durch seinen Geist auch wieder entwirren. Ich habe es selbst erlebt, dass ich auf der Bibelschule nach wenigen Tagen ohne Dolmetscher in den Vorlesungen alles verstehen konnte. Ich war fünf Wochen im Land, als ich eine Probepredigt in Schwedisch halten musste. Ich bekam die Stelle als junger Pastor... Gott kann auf unterschiedlichste Arten wirken. Mir half er damals, die Sprache in wenigen Wochen soweit zu erlernen, dass ich den Menschen von Jesus berichten konnte.
Soweit mal fürs erste: Pfingsten heute erlebt.
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 24.04.2014 21:30Von diesem Geschehen an Pfingsten nun abzuleiten, dass nur derjenige, der in Sprachen spricht vom heiligen Geist erfüllt sei, kann ich so nicht sehen. Gradmesser scheint mir vielmehr die Liebe zu sein. In Römer fünf lesen wir: denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den heiligen Geist. Wenn wir zwar in Sprachen sprechen, aber keine Liebe in unseren Herzen ist, gleichen wir einem scheppernden Blech... 1. Kor. 13! Das heißt wir machen viel Lärm um nichts. Das ist bestimmt nicht unsere Aufgabe.
Eine auffallende Veränderung, die an Pfingsten eintraf sehe ich bei Petrus. Der Duckmäuser, der sich am Feuer wärmte und schließlich beteuerte Jesus nicht zu kennen steht hier und spricht Klartext: Mutig steht er da: Der Mann, den ihr durch die Römer habt umbringen lassen, den hat Gott von den Toten auferweckt. So wendet euch nun zu ihm...
Hier sehen wir wie Gottes Geist aus einem zaghaften Menschen ein Werkzeug für Gott formt. Diese Veränderung bringt nur die Kraft des heiligen Geistes in uns zu Stande. Öffnen wir uns für Gottes Wirken, damit Menschen zu Jesus finden.
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 25.04.2014 10:33Es waren nun bei 3000 Menschen, die an diesem Tag zu Jesus fanden. Damit wäre ich nun sicher total überfordert. Mein Weg führte in die Pionierarbeit, in Kleinstarbeit, so zu sagen Knopflochmission: Freunde gewinnen, am Kragen packen und bei Jesus eben auch einzeln anschleppen. Nun, recht bald sehen wir, dass nicht Simon Petrus sondern Jakobus, ein Bruder Jesu, die Leitung der Gemeinde übernahm.
In den letzten Versen dieses zweiten Kapitels lesen wir sehr wichtiges über die junge Gemeinde: Sie hielten fest
an der Lehre der Apostel
an der Gemeinschaft
am Brotbrechen
und am Gebet.
Dieses Festhalten zeichnet bis heute lebendige Gemeinden aus.
Als ich nach Schweden zur Bibelschule fuhr, gehörte ich hier einer jungen Gemeinde an. Wir hatten ein leerstehendes Stickereilokal gemietet und als Versammlungssaal eingerichtet. Der Raum blieb rund um die Uhr offen, damit immer jemand dort beten konnte. Viele Menschen fanden in dieser ersten Zeit zu Jesus und schlossen sich der Gemeinde an. Eine herrlich gesegnete Zeit! Ein Jahr später musste ich heimreisen, weil eine meiner Schwestern sehr schwer erkrankt war. Ich besuchte die Gemeinde: an Stelle des kleinen Lokals stand hier ein geräumiger Saalbau, verschlossen. 20 Minuten vor Gottesdienstbeginn wurde geöffnet. Mir begegnete man eiskalt. Sicher waren da viele Menschen die ich nicht kannte. Aber was war geschehen? Jemand hatte über mich berichtet ich würde nicht mehr mit Jesus leben... Alles Klarstellen war für die Katz, die Gerüchte halten sich immer noch. Was mir besonders fehlte waren die Beter, die rund um die Uhr im alten Lokal Wache schoben.
Zeitlebens bin ich in kleinen Gemeinden geblieben. Da habe ich meinen Platz.
Für mich stehen die wichtigsten Worte dieses Kapitels im letzten Satz: Der Herr aber fügte ihrer Gemeinde täglich solche, die das Heil erlangten, zu festem Anschluss hinzu! (Menge, 1926)
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 25.04.2014 11:39Apg. 3
Eines Tages... Zwar besuchten sie täglich den Tempel und sicher hatten sie den Mann an der schönen Pforte nicht zum ersten Mal gesehen. Doch dieses Mal sahen ihn Petrus und Johannes anders an als sonst. Sie merkten, dass Gott etwas tun wollte. Es waren ja nicht die beiden Jünger, die den lahmen Mann heilten: was sie taten, machten sie in Jesu Namen. Und Gott heilte den Mann.
Ich denke an eine junge Frau. Jeden Gottesdienst war sie dabei, schleppte sich an ihren Krücken nach vorn und ließ für sich beten. Jedes Mal die selbe Enttäuschung: es geschah nichts. Doch heute stand sie da: "Pastor, heute ist mein Tag! betest du mit mir?" Der Mann tat es und die junge Frau verließ den Raum geheilt. Was war geschehen? Im Lauf der Predigt hatte der Redner den Satz zitiert "Wenn ich nur sein Kleid berührte wäre ich geheilt!" Dieser Satz, nebenbei ausgesprochen fiel dem Mädchen ins Herz. Sie konnte an nichts anderes denken: "Heute berühre ich sein Kleid und ich werde geheilt!". Es war ihre Zeit, die Gott für sein Eingreifen bestimmt hatte. So sehe ich das bei der Geschichte vom gelähmten Bettler auch. Es war an diesem Tag Gottes Zeit.
Gott hat sich da nicht geändert. Es geschah in den 1950gern. Eine junge Familie lebte mit Jesus. Da stürzte die junge Mutter eine Treppe runter und zertrümmerte sich ein Bein. Ihre vier Jahre alte Tochter eilte herbei, legte ihre Patschhändchen auf Mamis Bein und betete: Gell Heiland, das machst du wieder gut! Dann lief das Mädchen zum Vater in die Werkstatt und holte Hilfe. Im Krankenhaus wollten die Ärzte sofort das Bein amputieren. "Warten sie bitte bis morgen. Meine Tochter hat dafür gebetet!" bettelte der Mann. Ungern gaben die Ärzte nach. Am Morgen verlangte der Chefarzt noch ein Bild. "Wollen sie mich veräppeln? Das kann nicht das selbe Bein sein!" Alles war perfekt zusammen gewachsen.
Sie saß zum zweiten Mal im Gottesdienst der kleinen Gemeinde. Jakob berichtete von einer krebskranken Frau, die durch das Gebet Heilung erlebte. Meine Mutter meldete sich nicht, um beten zu lassen. Still sagte sie zu Gott: "Das kannst du ja auch mit mir machen!" Die Ärzte sprachen von einer Lebenserwartung von höchstens sechs Monaten. Mami kam heim und kochte Speck und Bohnen, was für sie bestimmt das Todesurteil bedeutet hätte. Wir Kinder nahmen ihr den Teller weg. Mami aß weiter und lebte noch mehr als 30 Jahre. Gott hatte eingeriffen.
Kate (Name geändert) hörte die Diagnose Brustkrebs. Es sollte sofort operiert werden. Nun lag sie im Krankenhaus und bat einen Ältesten mit ihr zu beten, da sie am nächsten Tag operiert werde. Zwei Älteste fuhren hin. Auf dem Weg fragten sie sich gegenseitig, wie sie das tun sollten: Kate verlangte, dass sie gesalbt werde und man mit ihr bete... Die beiden taten es zum ersten Mal. Nach einem Gespräch und dem Gebet fuhren sie nach Hause. Als man am Morgen nochmals ihre Brust untersuchte war vom Krebs nichts mehr zu finden.
Als Elisabeth krebskrank in der Klinik lag sprach Gott sehr deutlich durch die Bibel zu mir. "Sie erkrankte an der Krankheit, an der sie sterben sollte..." Gott hatte also alles im Griff und ich hatte dabei tiefen Frieden, auch wenn ich sie weit lieber geheilt gesehen hätte. Im Willen Gottes zu ruhen scheint mir da auch weit wichtiger zu sein, als Wunder und Zeichen zu erleben. Diese sind ja vor allem für die Ungläubigen gedacht, die so zu Jesus finden.
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 25.04.2014 21:57Habt ihr schon erlebt, wie die feierlichen Gottesdienste gestört werden? Da hopst doch dieser ehemals Lahme durch den Tempel , singt und jubelt, weil er endlich gehen kann und nicht mehr auf die Almosen angewiesen ist. Aber ist das legal? Stört er nicht den feierlichen Opferakt? Darf man sich so unwürdig benehmen und durch den Tempel tanzen? Ja, Mann darf!! Schließlich hat Gott ihn dazu befähigt, hat ihn geheilt und auf gesunde Füße gestellt.
Ich denke gerade an die kleine Mari, eine kleine, drahtige Samenfrau. Mari war 93 und ging täglich ins Krankenhaus um bei der Pflege ihres Mannes zu helfen. Zwar hörte sie schlecht, aber die Gottesdienste der Gemeinde waren ihr sehr wichtig. Mir fiel da auf, dass Mari manchmal fluchtartig die Kapelle verließ. Das geschah in den Gebetszeiten. So fragte ich Erland, was da los sei. "Geh ihr mal nach," meinte dieser trocken. Gottesdienst: Mitten in der Predigt steht Mari auf und betet recht lange. Sie meinte eben ein Amen gehört zu haben. Nach dem Beten fährt Erland grinsend mit seiner Predigt fort... Beim Beten steht Mari plötzlich auf und verschwindet. Auf Abstand folge ich ihr in den Keller. Hier begann Mari wunderschön zu tanzen. Nachher fragte ich sie, warum sie dazu rausgerannt sei. "Viele Leute in der Gemeinde finden das störend, wenn ich tanze. Aber wenn ich Gottes Geist spüre will ich tanzen. Da ich aber niemandem weh tun will tanze ich eben im Keller. Das tu ich auch hier vor Gott! Das war Maris Form der Anbetung.
Ihr seht, so leicht lass ich mich nicht mehr aus der Fassung bringen. Wenn Gottes Geist wirkt will ich ihm nicht im Weg sein. Ob dann die Form eines Gottesdienstes baden geht ist weniger wichtig. Wichtig ist, dass Menschen mit Gott ins Reine kommen und mit ihm ein neues Leben beginnen, auch wenn das durch einen gestörten Gottesdienst geschieht!
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 26.04.2014 08:46Wenn Gott dermaßen drastisch ein Leben verändert kommen Menschen hergelaufen... Sie wollen sehen und hören was eigentlich los ist. Dass sie dabei Petrus und Johannes als Wunderheiler betrachten erstaunt mich nicht. Nun, Petrus sprich Klartext: er korrigiert die irrige Meinung. Es ist Gott selbst der durch Jesus heilend eingreift. Das tut er trotz unserer Fehler und Macken. Im Namen Jesus ist die Kraft die diesen Mann heilte.
Das geschah mal vor bald 2000 Jahren. Was geht das mich an? Das ist ja unser Denkfehler. Warum sollte Gott heute anders handeln als damals? Hat er Jesus von den Toten auferstehen lassen, dann wirkt diese Kraft im Leben der Menschen, die heute ihr Leben Jesus zur Verfügung stellen, genaus so wie damals. Das findest du dreist gesprochen? Ich verstehe dich gut. Aber ich habe gelernt, dass ich Gott beim Wort nehmen kann, ja, ich darf es ihm gar vorhalten.
Ich erinnerre mich an eine fast komische Situation. Gott hatte Tags zuvor drastisch in mein Leben hinein gewirkt. Trotzdem war ich unzufrieden. So schlug ich an jenem Morgen meine Bibel bei Markus 16 auf und legte sie vor mir auf mein Bett: "Vater, lies bitte, das hast du selbst schreiben lassen. Hier steht dein Versprechen. Machst du diese Zeichen heute wahr?" Vater lässt sich nicht zweimal bitten, wenn ich ihn so beim Wort nehme. Unser großer Fehler ist, dass wir dem Zweifel, den Satan sähtmehr Glauben schenken als dem Wort Gottes. Sollte Gott gesagt haben? Meint er es wirklich so?
Das Mädchen saß in der Schule. "Was hier steht meint Gott sicher nicht ganz so. Das haben ja Menschen so geschrieben," sagte der Lehrer im biblischen Unterricht. Da meldet sich das Kind: "Dann erklären sie doch bitte: warum sagt Gott denn nicht was er meint, wenn er schon nicht meint, was er sagt?" Der Lehrer blieb die Antwort schuldig.
Nun, wo Gott wirkt gibt es auch immer wieder Widerstand. Der kann, wie wir in unserem Bibeltext sehen, sehr heftig werden. Israels Hohe Geistlichkeit war mit Petrus und Johannes absolut nicht zufrieden. Alles kann man durchgehen lassen bis auf eines: Im Namen Jesu von Nazareth darf nicht gehandelt werden... Töne, die auch ich kennen lernte.
Es geschah in Syrien vor einigen Jahren. Ein Christ betete mit einem Diabetiker der im Rollstuhl saß. Der Mann wurde geheilt und konnte wieder gehen. Der Christ landete im Gefängnis,da er im Namen Jesu und nicht im Namen Allas gehandelt hatte. Nach einiger Zeit stellte man den Mann vor Gericht. Der Richter meinte: "Ich bringe ihnen zehn Rollstuhlfahrer, alle Zuckerkrank. Beten sie mit ihnen. Wenn sie gesund werden sind sie frei." "Das werde ich nicht tun, das ist Gott versucht." So ging es zurück in den Knast. Einige Wochen später starb jener Richter. Erneut wurde der Prozess aufgerollt. Der Angeklagte bittet um zehn zuckerkranke Rollstuhlfahrer. Er möchte mit ihnen in Jesu Namen beten. Alle wurden gesund. Das Gericht bespricht die neue Lage. Einer bringt es auf den Punkt. "Es ist geschehen. Das können wir nicht abstreiten. Aber wer hat denn den Juden Jesus hier reingelassen?!
Ja, Mensch, lass den Juden Jesus in dein Herz rein. Der krempelt dich um in einen völlig neuen Menschen. Das tut er heute noch, denn die Apostelgeschichte ist noch nicht abgeschlossen!!
Willy
Rapp
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Re: Apostelgeschichte, eine unendliche Geschichte
von Rapp am 27.04.2014 13:30Apg. 4
Die Botschaft des Petrus habe ich gar nicht kommentiert, weil ich denke, die ist klar und sehr deutlich und braucht somit keinesfalls erklärt zu werden.
Die Reaktion der Geistlichkeit lässt nicht auf sich warten: da waren drei Gruppen, denen das Auftreten von Petrus und Johannes Bauchschmerzen bereitete.
da waren mal die Priester. Tja, was haben denn Fischer hier im Tempel zu lehren? Wir sind die Berufenen und wir haben mit diesem Jesus nix am Hut.
dann die Tempelwache, eine Polizeitruppe, die hier für Ruhe und Ordnung zu sorgen hatte und für Unordnung hatten die beiden Fischer hier wohl gesorgt!
bleiben noch die Sadduzäer, die die Auferstehung von den Toten leugnen. Sie sahen ihre Sonderlehre in Gefahr.
Es waren also drei Gruppen, die ihre eigenen Interessen hatten, die den beiden anderen Gruppen nicht unbedingt passten. Jetzt aber waren sie mal einig: weg mit solchen Leuten...
Die beiden werden mal bis zum Morgen eingekerkert. Dann sehen wir die beiden Männer vor den obersten Richtern des Landes. Petrus bekennt klar: Durch Jesus, den ihr gekreuzigt habt und den Gott von den Toten auferstehen ließ, ist dieser Lahme geheilt worden... Es ist in keinem anderen Namen das Heil zu finden, es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den sie gerettet werden.
Der Mut des Petrus ist schon erstaunlich, denn es ist den Menschen im römischen Reich unter Höchststrafe verboten Heil in einem anderen Namen als dem des römischen Kaisers zuzusprechen. Diese Veränderung im Wesen des Petrus brachte sicher nur der Heilige Geist zustande.
So wurde den Jüngern ein Maulkorb verpasst, weil die Geistlichkeit ihren Einfluss im Volk schwinden sah. Man verbot ihnen rigoros im Namen Jesus zu handeln und zu lehren. Die Antwort der Jünger spricht Bände: Urteilt selbst ob es recht ist euch mehr zu gehorchen als Gott...
Leider musste ich oft erleben, dass sich Leiter in Gemeinden über Gott und sein Wort stellten. Das hat in jedem Fall traurige bis verheerende Folgen. Führen in der Gemeinde hat nie und nimmer mit Macht ausüben zu tun. Viel mehr geht es ums dienen. Klar, das mögen manche nicht.
Angesichts der massiven Drohungen wären wohl manche bereit zu schweigen. Super finde ich die Reaktion der Gemeinde: Jetzt erst recht! Herr, gib deinen Knechten Mut und Freiheit, weiter deine Werke zu tun und zu verkünden...
Wie werde ich mal in so einer Situation handeln? Von heute auf morgen können Verfolgungen über uns kommen. Sind wir überhaupt vorbereitet? Erfüllt von Gottes Geist? Oder versuchen wir halbvolle Gläser zum überfließen zu bringen? Gott will, dass aus unseren Leben Ströme seiner Gnade sprudeln.
Willy