Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von cipher am 01.10.2014 10:39

Am Anfang meines Christenlebens war das etwas, was mir ziemlich bald deutlich gemacht wurde: "Der Zehnte gehört der Gemeinde". Und ich fragte: "Was ist mit dem Zehnten gemeint?" "Na, eben der Zehnte von Deinen Einkünften".

Es gab Gemeindeversammlungen, in denen laut gerechnet wurde, dass es nicht sein könne, dass alle, die dazu "verpflichtet" seien, ihren Zehnten geben würden, sonst müsse die finanzielle Ausstattung der Gemeinde besser sein. Glücklich konnte sich schätzen, wer einen (belegbaren) Dauerauftrag laufen hatte, mit welchem ein fester monatlicher Betrag auf das Konto der Gemeinde überwiesen wurde. Wer das hatte, der konnte sich steter Beachtung und Wohlwollens sicher sein - je größer der Betrag, desto besser natürlich.

Wir hatten das nie gemacht. Dass die Gemeinde auch feste Beträge an ihren "Bund" abführen musste, sahen wir ein und gaben das in einer Tüte mit Vermerk ab - aber ohne "Absender". Ansonsten aber hielten wir uns weder an das (ungeschriebene) Dauerauftragsgebot noch daran, dass der zehnte der Gemeinde gehören sollte. Natürlich jedoch bekam die Gemeinde auch von uns Geld, denn ohne Geld funzt auch eine heutige Gemeinde nur mangelhaft.

Wir sammelten anfangs fast "sklavisch" den Zehnten von allem, was wir einnahmen und nahmen es damit sehr genau. Wohin wir das Geld oder Teile davon gaben, dass ließen wir uns jeweils zeigen. Dabei verhielten wir uns allerdings auch strikt nach Matth. 6,3.. Doch dann ging uns irgendwann auf, dass wir ja eben nicht mehr unter dem Gesetz stehen. Das bedeutete, dass uns der Zehnte auch nicht als Pflicht auferlegt war. Im NT kenne ich auch keine Stelle, in der Christen für den Zehnten verpflichtet werden.

Was wir aber auch feststellten war, dass der Zehnte uns zum Segen wurde. Manchmal erfuhren wir von der Not irgendwelcher Bekannter und meine Frau und ich begaben uns in einer Nacht- und Nebelaktion an den nämlichen Ort, um dort Geld zu hinterlassen.

Irgendwann fiel uns auf, dass noch etwas wesentlich wurde: Wir versuchen, in allen Belagen großzügig zu sein. So zahlten wir Handwerkerrechungen möglichst sofort, noch am gleichen oder am nächsten Tag. Ich kenne etliche Handwerker und weiß, dass die häufig genau dort Probleme bekommen - säumige Zahler. Und auch sonst - wenn das Essen geschmeckt hat oder ein sonstiger Service gut war, schadet es uns nicht, etwas großzügiger zu sein. Neben einem freundlichen Lob ist ein Extralohn nun einmal eine der gängigsten und beliebtesten Anerkennungen.

Über den Zehnten sind wir lange hinweg. Sollte es mal nicht gehen, geben wir eben weniger. Wir hängen nicht mehr daran, weil er uns keine Verpflichtung mehr ist aus falsch verstandenen Gründen. Aber oft erstaunen wir, wenn wir eine Weile gesammelt haben, wieviel Gott uns hat zukommen lassen.

Wir fühlen uns als Verwalter dessen, was Gott uns zukommen lässt. Und wenn wir alle unsere Bedürfnisse versorgt haben, ist immer wieder noch soviel übrig, dass wir damit anderen helfen können. Weil Gott großzügig mit uns umgeht haben wir auch alen Grund, ebenso großzügig zu unseren Mitmenschen zu sein.

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von Henoch am 01.10.2014 10:50

Hallo cipher,

das ist wirklich schön, was Du schreibst. In unserer Gemeinde gibt man einfach freiwillig, was man kann und will. Es reicht immer.

Da muss ich an 2 Mose 35 und 36 denken, wo die Israeliten freiwillig gaben an Gold, Fellen, usw., damit das Heiligtum gebaut werden konnte.

Und obwohl alle freiwillig gaben, wurde es zu viel.

Oder an 2 Korinter 8, 9-13, wonach wir das geben sollen, was wir haben und nicht das, was wir nicht haben. Ganz freiwillig.

Henoch

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von marjo am 01.10.2014 10:51

Gesetzlich zu sein, ist in keinem Bereich gut, auch beim Geld nicht. Wie Du schon geschrieben hast, kommt aber kaum eine Gemeinde ohne Geld aus. Manchmal dreht sich der "Spies" auch um. Ich kenne mind. eine Gemeinde in der die Mitglieder ihre Unzufriedenheit mit dem Geldbeutel ausdrücken und die Gemeinde in finanzielle Schwierigkeiten bringen. 

Mir persönlich macht es sehr viel Freude nach Lukas 16,9 zu verfahren. Ob ich den "Zehnten" exakt gebe kann ich nicht sagen, da ich dort nach Math. 6,3 verfahre.

gruß, marjo 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.10.2014 10:56.

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von MichaR am 01.10.2014 10:59

da ist es wieder: 

also der 10. Ist Gesetz, das Gesetz der Tora an Israel... das betraf übrigens nicht nur das "liebe" Geld, sondern alles, Getreide, Most, Wein, Tiere...
UND nicht wie wir es machen würden - vom Rest was "abgeben" sondern als "Erstllingsfrüchte" - auch wieder ein Gleichniss auf Jesus übrigens!

"Freiwillig, denn einen fröhlichen Geber liebt Gott" - ist neuer Bund /NT

gesetzlich wäre hier "den 10. zu geben" und gut ists, "Damit habe ich meine Schuldigkeit getan" oder so, denken ja dabei nicht wenige, oder dachten die Israelis......(und letztlich die Schriftgelehrten, die das "äußere des Bechers" reinigten, aber das innerste vergassen) [Stichwort: "geheiligte Gefäße", die wir ja auch sein sollen und die  für uns schon im Tempel oder der Stiftshütte vorgespiegelt sind]

Dies soll nicht so sein: einen fröhlichen Geber sucht und liebt Gott.
ME: gib von Herzen oder lasse es und gib soviel du magst und kannst, oder nicht - es gibt kein Muss mehr.

Während die Gesetze des AT nicht für die Heiden sind, prinzipiell,- und das halten der Tora etwa das "Gesetz" wäre, also gesetzlich, das keinen errettet,[wie Mose der das Gesetzt vertrat und nicht ins verheissene Land kommen konnte!!---> erst musste "Joshua" {Jesus} kommen]
..... ist der NB i.s.Blut ein Liebesgebot, wie übrigens alle "Gebote des Herrn Jesus" - ja auch im NT gibts Gebote, denn ohne die gehts nicht. Und manches ist explizit und ausdrücklich erwähnt, das dies noch immer gilt. Anderes hingegen wäre eben "gesetzlich". Um den "Buchstaben des Gesetzes zu erfüllen". --> um eben etwas zu erreichen, etwa seine Gunst, Gnade, oder sonst was.

"was ihr tut, tut aus Liebe - aus Glauben" und gut. Anders herum: was wir nicht aus Liebe oder Glaube täten, wäre dem Prinzip her schon "Sünde". (!)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.10.2014 12:28.

Ulli
Gelöschter Benutzer

Re: Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von Ulli am 01.10.2014 18:32

Hallo,

lange wußte ich gar nichts vom Zehnten, bis der Pfleger meines Mannes davon sprach, es verschlug mir die Sprache als er erzählte das jeden Monat Geld von seinem Konto abgezogen wird. Und bevor er die Gemeinde wechselte, haben sich die zwei Gemeinden darüber beraten, ob er wechseln darf, oder ob die neue Gemeinde ihn aufnimmt. Im Moment kann ich in keine Gemeinde, bin aufs Internet und Fernseh angewiesen, und helfe soweit es geht.

Viel Segen

liebe Grüße Ulli

Antworten Zuletzt bearbeitet am 01.10.2014 18:33.

viktorel

79, Männlich

  Neuling

Beiträge: 25

Re: Wie ist das - wer zahlt den Zehnten?

von viktorel am 04.10.2014 16:24

Den "10." mussten die Israeliten zahlen (Hebr.7,5).

Inzwischen "gebe man mit vollem Maß" (Lk.6,38).

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