Neueste Beiträge

Erste Seite  |  «  |  1  ...  6217  |  6218  |  6219  |  6220  |  6221  ...  6758  |  »  |  Letzte Die Suche lieferte 67578 Ergebnisse:


Cleopatra
Administrator

39, Weiblich

  Urgestein

Forenleitung

Beiträge: 5401

Re: Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen

von Cleopatra am 10.06.2014 11:01

Leeeeesen wir mal in Matthäus 18 rein...

Ich habe ciphers Hinweis erst genommen und erstmal geguckt, an wen die Rede ist.
Jesus spricht mit den Jüngern.
Ab Vers 15 geht es um Sünde:

15 Wenn aber dein Bruder sündigt, so geh hin, überführe ihn zwischen dir und ihm allein! Wenn er auf dich hört, so hast du deinen Bruder gewonnen.
16 Wenn er aber nicht hört, so nimm noch einen oder zwei mit dir, damit aus zweier oder dreier Zeugen Mund jede Sache bestätigt werde!

17 Wenn er aber nicht auf sie hören wird, so sage es der Gemeinde; wenn er aber auch auf die Gemeinde nicht hören wird, so sei er dir wie der Heide und der Zöllner!

so, und nu wollen wir mal sehen (ich denke, das passt insgesammt, zeigt es doch die EInstellung Jesu, oder?)

- mir fällt auf, dass, wenn jemand gegen mich sündigt, ich zu ihm hingehen soll.

Verschweigen? nein.

Zu anderen gehen und ihne davon erzählen? nein

Die Tat/Sünde ansprechen? ja

Den Menschen den Glauben absprechen...? nein

 

Nun, dieser Mensch ist jetzt aber seeehr uneinsichtig.

Da diese Sünde nun wirklich schlimm ist in meinen Augen, suche ich mir einen Zeugen, um nochmals dieses Thema anzusprechen.

- wird der Mensch "verurteilt"? Nein, die Sünde wird erneut angesprochen

- geht es ums "schlecht darstellen"? Nein, denn im Vers vorher sehen wir, dass es bei Einsicht sehr posiiv ist

 

Dann, als letzter Schritt wird die Gemeinde hinzugezogen.

Das werden sehr schlimme Sünden gewesen sein. Ich mööchte auch nicht zu viel hineininterpretieren.

Meiner Meinung nach müssen Missstände, Irrlehren, und Sünden angesprochen werden. Aber mit welchem Ziel und auf welchem Weg, mit welcher Motivation?

Das kann jeder nur für sich beurteilen. Wenn ich meinen Nächsten liebe, und eine Sünde sehe, ihn aber nicht bloßstellen möchte, dann ist doch der erste Weg zu dieser Person hin, und nicht über diese Person redent, oder...?
Und mir ist sehr wichtig, der Unterschied: Die Tat und der Mensch.

Verurteile ich die Sünde, oder gleich den ganzen Menschen? Ich denke, bei zweiterem machen wir usn selbst schuldig.

 

Lg Cleo

 

 

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

Antworten

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von cipher am 10.06.2014 10:59

Merciful schrieb: Was aber, wenn dieser Mensch zu einem späteren Zeitpunkt in einem christlichen Forum dann fröhlich bekennt, dass er zu Jesus gefunden hat, und dass er dieser oder jener Kirche angehört - und er wird dann, direkt oder indirekt durch andere, die ihn kaum kennen, als religiösen Heuchler bezeichnet, der fleischlich gesinnt sei und den lebendigen Gott nicht wirklich kenne?
Ich kann Deinen Unwillen bezüglich einer solchen Situation verstehen. Nur - wer sich in einem Forum wie diesem oder anderen anmeldet, um sich dort zu äußern, muss mit solcher und schlimmerer Art von Gegenwind rechnen. Manch einer springt aus einem Forum enttäuscht wieder ab aus genau solchen Gründen. Aber das ist mir an meinem Arbeitsplatz ebenso wiederfahren, wie im Verwandtenkreis - wirklich entgehen kann man solcher Unbill nur dann, wenn man seinen Glauben ganz für sich behalten will - und wer will das, wenn sein Herz wirklich erfüllt - übervoll - ist?

Solchen Angriffen zu entgehen ist m.E. nicht wirklich möglich. Nicht, so lange wir in dieser Welt leben. Dass solche Angriffe von wirklichen oder scheinbaren Geschwistern kommen können, ist auch kein Novum. Nur - sollten wir wirklich das Thema also solches solchen unreifen und ungerechtfertigten Reden opfern? Was sollten wir dann noch alles meiden, weil es zu Missbrauch führen könnte?

Antworten

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Freude als Frucht des Geistes

von Merciful am 10.06.2014 10:48

StefanS schrieb: Kennst Du das auch?

Nein, dieses Lied kenne ich nicht.

Merciful

Antworten

StefanS

66, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 441

Re: Religiöse Heuchler

von StefanS am 10.06.2014 10:44

Danke Merciful,

Du sprichst mir aus dem Herzen!

Vieles in der Gemeinde geschieht aus unserer menschlichen Schwachheit heraus, die uns allen ein Leben lang anhaftet.
Ist es deshalb immer zu maßregeln oder kritikwürdig?
Schadet der Heuchler automatisch der Gemeinde?

Man könnte meinen, ja. Ich denke, nein.

In dem Zusammenhang sehe ich auch Matth.7,15-16a
Seht euch vor vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen, inwendig aber sind sie reißende Wölfe.
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.



LG StefanS

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Antworten

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von Merciful am 10.06.2014 10:43

cipher, du zitierst eine besondere Situation, das Beichtgespräch eines Menschen mit einem Bruder seines Vertrauens. Dieser wird ihn freilich nicht als Heuchler bezeichnen.

Was aber, wenn dieser Mensch zu einem späteren Zeitpunkt in einem christlichen Forum dann fröhlich bekennt, dass er zu Jesus gefunden hat, und dass er dieser oder jener Kirche angehört - und er wird dann, direkt oder indirekt, durch andere, die ihn kaum kennen, als religiöser Heuchler bezeichnet, der fleischlich gesinnt sei und den lebendigen Gott nicht wirklich kenne?

Gegen eine solche Anmaßung wendet sich mein Zorn.

Merciful

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2014 15:23.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von cipher am 10.06.2014 10:34

Ich glaube, dass hier ein Missverständnis besteht. Ich kenne es nicht, dass jemand vor der ganzen Gemeinde bekennt - seine Seele gewissermaßen "öffentlich entblößt", wenn er etwas zu bekennen hat. Dazu gibt es ein gutes Wort von Bonhoeffer:

Im Bekenntnis konkreter Sünden stirbt der alte Mensch unter Schmerzen einen schmachvollen Tod vor den Augen des Bruders. Weil diese Demütigung so schwer ist, meinen wir immer wieder, der Beichte vor dem Bruder ausweichen zu können... In dem tiefen geistlich-leiblichen Schmerz der Demütigung vor dem Bruder, erfahren wir das Kreuz Jesu als unsere Rettung und Seligkeit." (von: Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben, München 1979).

Unter solchen Umständen ist es nicht wirklich vorstellbar, dass der Bekennende, Beichtende als "Heuchler" "gebranntmarkt" wird. Insofern kann ich das "erbärmliche Bild" hier nicht sehen.

Antworten

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von Merciful am 10.06.2014 10:22

Meines Erachtens birgt die Rede von den 'religiösen Heuchlern' große Gefahren für die Gemeinde Jesu.

1. Bald wird kaum noch einer Buße tun können, seine Sünden bekennen können, seinen Glauben an Jesus bezeugen können, ohne als religiöser Heuchler bezeichnet zu werden, der seine Buße, sein Bekenntnis lediglich zur Schau trage, um von den Menschen 'gesehen' zu werden. Während die Engel im Himmel jubeln, weil ein Mensch seinen Weg zu Gott fand, haben wir nichts Besseres zu tun, als einen solchen Menschen der Heuchelei zu bezichtigen. Was für ein erbärmliches Bild.

2. Dadurch wird aber auch die Gewissheit der Vergebung, die Gewissheit der Gotteskindschaft erschüttert und erschwert, weil der Blick immerzu auf sich selbst gerichtet wird: Habe ich richtig Buße getan? War ich wirklich demütig und aufrichtig genug, als ich meine Sünden bekannte? Glaube ich richtig? Dadurch wird das, was die Bibel 'Glaube' heißt, erschwert, weil der Gläubige seinen Blick schlicht auf den Herrn Jesus richten soll, sein Vertrauen schlicht auf den Herrn Jesus setzen soll.

3. Die Gemeinschaft in der Gemeinde wird (beinahe) unmöglich, wenn bald ein jeder den anderen verdächtigt und als religiösen Heuchler bezeichnet. Man lese nur einmal die ersten Verse im 2. Kapitel des Briefes von Paulus an die Philipper, um sehen zu können, wie Christen voneinander denken und miteinander umgehen sollen.

Merciful

Antworten

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von cipher am 10.06.2014 10:12

Ja, ich denke, dass ich Dich ganz gut verstehe, denn ich kenne dergleichen Empfindungen von mir selbst auch. Der Gipfel dessen, was ich in der Richtung erlebte lag darin, dass in den Gebetszeiten dann solche Geschwister mit der Inbrunst der Überzeugung von sich selbst andere "über das Gebet" zurechtwiesen. Fand ich fürchterlich - das wirkte sehr, sehr abschreckend auf mich. Aber damals war ich zu jung, um auf solche Menschen zuzugehen und mit ihnen zu sprechen. Ich erschrak zuweilen, welche Verachtung mich solchen Menschen gegenüber erfüllte. Damit hätte ich kein vernümftiges Gespräch zustande gebracht. Darum ließ ich es.

Als wir jedoch Jahre später einmal bei meinen Schwiegereltern zu Besuch waren und abends in einen Gottesdienst in der nahem Kreisstadt waren, predigte da jemand, der sich in der ganzen Predigt in allen Schattierungen mit Paulus verglich, er kokettierte regelrecht mit seiner vermeintlichen Ähnlichkeit mit Paulus.

Während der Predigt wurde mir ganz deutlich, dass ich nach dem GoDi mit ihm würde sprechen müssen. So geschah es auch, ich sprach ihn an. Er verteidigte sich mit schwachen Worten. Was mir jedoch zeigte, dass ich nicht aus meinem eigenen Antrieb handelte war die Tatsache, dass mir die Bibelstellen, die auf seine Aussagen passten, mir wortgetreu und mit der Stelle einflielen, was mir sonst nur selten gelingt. Und ich konnte ihm danach die Hand geben mit den Worten: "Ich musste ihnen das sagen, Gott segne sie und geleite sie gut nach Hause." Das war kein Scheiden in Feindschaft.

Doch hätte ich mich davor gedrückt - weil einer dem anderen ja nichts Negatives sagen sollte - hätte ich meinen Auftrag an diesem Abend verfehlt. Einmal waren wir in einer Gemeinde, in der gaanz laute Musik gespielt wurde. Nach dem GoDi waren wir beim Gemeindeleiter eingeladen und er wollte von mir wissen, wie ich diesen "salbungsvollen Gottesdienst" empfunden hätte. Als ich ihm sagte, dass mir während der Veranstaltung zuviel Fleischliches aufgefallen sei, um den Gottesdienst als "salbungsvoll" empfinden zu können, schien er gekränkt. Doch später zum Abschied sagte er mir, er habe verstanden, was ich gemeint hatte.

Darum denke ich eben, dass es wichtig ist, wenn wir auch diesem Auftrag folgen und ihm gerecht werden. Dass wir darauf achten sollen, Mitmenschen nicht nur um des "einen reinbraten wollens" ansprechen oder um unseren eigenen Ärger abzukühlen, halte ich für wiedergeborene Christen für selbstverständlich.

Antworten

StefanS

66, Männlich

  Engagiert

Beiträge: 441

Re: Religiöse Heuchler

von StefanS am 10.06.2014 09:44

Lieber cipher,

cipher schrieb: StefanS, verstehst Du mich?

nun ja, ich kann Freunden auch mal meine Meinung sagen, weil es mich drängt und weil ich meine Freunde liebe.
Auch ich habe drei (mittlerweile erwachsene) Kinder, deren Erziehung nicht immer leicht war.
Immer liebevoll zu sein, auch im väterlichen Zorn, war manchmal eine echte Herausforderung.

Trotzdem sehe mich nicht (mehr) als Richter meiner Geschwister.
Wie soll ich es beschreiben? Ich versuch es mal, in der Hoffnung, Du verstehst mich richtig.

Ich bin wohl im Laufe meines Glaubenslebens sehr vorsichtig geworden.
Anfänglich habe ich quasi im Hesekiel-Stil Worte der Erkenntnis für jeden um mich herum gehabt.
Darüber wurde ich anmaßend und bin tief gefallen, weil mir die Liebe abhanden kam.

Heute sehe ich in gleicher Form (oder sogar viel klarer) Christen, die ihre Frömmigkeit zur Schau tragen und sich mit ihrer geistlichen Leistung brüsten. Natürlich in aller christlicher Bescheidenheit zwischen den Zeilen und mit niedergeschlagenen Augen.

Ich bete dann um Liebe für diese Geschwister und dabei verharre ich.
Es ist einfach so, dass ich mir nicht vorstellen kann, jemals wieder meinen Mund aufmachen zu können, um sie zu maßregeln.

Mag sein, dass Jesus mich irgendwann klipp und klar auffordert, Heuchler zu maßregeln.
Mag sein, dass ich dann gehorsam bin.
Aber da muss noch eine Menge Wasser den Rhein runterfließen.

LG StefanS

So gibt es nun keine Verdammnis für die, die in Christus Jesus sind.

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Religiöse Heuchler

von marjo am 10.06.2014 09:12

Wir nähern uns allmächlich weiter dem "Unterschied zwischen Ermahnen und Urteilen" Thread, was an dieser Stelle womöglich sogar eine sinnvolle Sache ist. Allein bei den Heuchlern stehen zu bleiben ohne auch zu besprechen, wie wir gut und liebevoll Ermahnen können, wäre in jedemfall zu kurz gegriffen.

herzliche grüße, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.06.2014 09:12.
Erste Seite  |  «  |  1  ...  6217  |  6218  |  6219  |  6220  |  6221  ...  6758  |  »  |  Letzte

« zurück zur vorherigen Seite