Liebe und Nächstenliebe!
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Andersdenkende
Gelöschter Benutzer
Liebe und Nächstenliebe!
von Andersdenkende am 14.07.2014 18:23Hallo, ihr Lieben!
Ich möchte einfach mal etwas erzählen, was ich heute erlebt habe.....aus vielerlei Gründen interessiert mich ja das Thema "Liebe und Nächstenliebe" derzeit sehr - und das weiß mein Papa im Himmel auch, wie er mich heute wissen ließ!
Ich muss kurz erzählen, dass ich beruflich mit schwer kranken, behinderten und sterbenden Menschen zu tun habe...und nun wird an meinem Arbeitsplatz einmal wöchentlich ein Gottesdienst abgehalten, an dem dann leider nicht alle teilnehmen können (weil sie bettlägerig sind oder aus anderen Gründen).
Also schnappe ich mir heute unser Kirchen - Liederbuch und das Neue Testament mit Psalmen und Sprüchen (alternativ dazu ein Heft mit einer "Sommergeschichte"). Als ich damit zu einer Dame gehe, die grundsätzlich nicht am GD teilnehmen WILL, biete ich ihr also an, entweder die Geschichte vorzulesen oder eben etwas aus dem Neuen Testament.
Zu meinem Erstaunen sagt sie, sie würde gern etwas aus dem NT hören.....ich fragte sie dann, ob sie eine Lieblingsstelle darin hätte, sie verneinte dies aber und meinte: "Wieso picken Sie nicht einfach irgendetwas raus?". Ich lachte und meinte zu ihr (und dabei ließ ich die Seiten durch meine Finger gleiten) : "Meinen Sie SO...und dann stoppe ich einfach und lese vor, was da steht?". Sie lachte: "Ja, warum nicht?!". Ich stoppte dann einfach, schlug die Seite auf und welche Stelle war das?!?! "Das Hohelied"
Nachdem ich ihr das vorgelesen hatte, waren wir Beide sehr angerührt und kamen ins Gespräch - sie erzählte, dass sie katholisch sei und deshalb nie zum GD kommen wolle (unser GD ist evangelisch) - aber dass sie das "Hohelied" ja kenne und überrascht sei, dass ausgerechnet DAS nun herausgekommen sei....und dann erzählte sie von ihrer Hochzeit, der schönen Kirche, in die sie früher gegangen sei.....zum Abschluß sang ich ihr das Lied "Herr, Deine Liebe...." (weil es so passend war) vor und mit Tränen in den Augen sagte sie: "Einfach nur Danke!".
Diese Frau ist fast unbeweglich an den Rollstuhl gefesselt und das Sprechen fällt ihr sehr, sehr schwer, ebenso ist das Erinnerungsvermögen, dsa Gedächtnis stark eingeschränkt.....umso tiefer empfand ich heute die Zeit mit ihr....es war ein Geschenk an uns Beide von unserem himmlischen Papa......
Wollte das einfach mal erzählen....vielleicht spricht es gerade heute jemanden ganz besonders an, so, wie mich?!
God bless you!
Ande
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von tefila am 14.07.2014 23:47Liebe Ande,
oh, da habe ich mich sehr gefreut, das wäre mein zweiter Traumjob, so ein Beruf, wo sogar noch Gottesdienst und vorlesen sein darf.
Mit dem Thema Nächstenliebe beschäftigt sich Gott bei mir gerade nicht so. Aber ich fand das sehr interessant und hilfreich, das Hohelied der Liebe mal in einer modernen Übertragung zu lesen.
Echt schön, wenn sich heute noch jemand für die Bibel interessiert. Bisschen Sorge macht mir nur, dass die Dame sich so beharrlich von den Evangelischen weghält.
Manchmal sage ich solchen: Evangelisch und katholisch bringt uns nicht in den Himmel, ebenso war Jesus weder evangelisch noch katholisch, sondern er war ja JUDE. Vieleicht kannst du nochmal nachhaken, ob jemand wiedergeboren ist, oder sich auf Traditionen oder von Menschen gegebenen Sakramenten im Himmel wähnt? Was denkst du?
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von alles.durch.ihn am 14.07.2014 23:58Vielen Dank, liebe Ande, für' s Teilen !!!
Liebe Segensgrüße,
adi/ alles.durch.ihn
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
Andersdenkende
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von Andersdenkende am 15.07.2014 06:33Weißt Du, liebe Tefila, in dem Moment gestern gab es kein "evangelisch, katholisch, jüdisch,...." , es gab einfach nur GOTT! Und das ist, was gestern für uns Beide spürbar und erlebbar war.
God bless you!
Ande
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von Rapp am 15.07.2014 07:27Hier sagst du ja das wichtigste: da war nur noch Gott, kein Erkennungsschild einer Organisation...
Ich denke an meinen Freund Max (Name geändert) mit dem ich Drogenarbeit machte. Wir beteten, kämpften und rangen um die Jugendlichen. Wir waren eins und erlebten Gott. Was ich erst nach etlicher Zeit von anderer Seite vernahm: mein Freund war Jesuitenpater. Inzwischen flog er aus dem Orden weil er heiratete...
Wichtig ist doch mein Leben mit Gott, der Rest ist für mich Makulatur. Versteht mich recht: ich schätze für mein Teil die Gemeinde sehr. Aber ich will nicht Menschen für die Gemeinde gewinnen. Sie sollen mit Jesus zu Gott finden. Alles weitere ist Beiwerk, bestenfalls nützliche Hilfestellung für das neue Leben.
Sitze ich nun bald wieder in den Nesseln? Macht nichts, so lange Vater bei mir ist!!
Willy
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von marjo am 15.07.2014 07:47Hallo Willy,
dem kann ich nur zustimmen. Solange zu Jesus Christus geführt wird, kann man zusammenarbeiten. Man unterhält sich, klärt die wichtigsten Dinge. Stellt sich heraus, dass der Mitarbeiter andere Ziele hat als Jesus Christus oder dem noch unbedingt irgendwelche "Features" beimischen will, trennt man sich eben. Wie Paulus in Phil 1,18+19 schon sagte... solange Christus verkündigt wird, ist alles gut.
gruß, marjo
milli
Gelöschter Benutzer
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von tefila am 15.07.2014 10:52Ja, diese Gemeinsamkeit kenne ich auch mit Gläubigen gleich welcher Konfession.
(Trotzdem sorge ich mich (wenn jemand Christen anderer Konfessionen vehement meidet) - zumindest meistens dann erst hinterher und manchmal nur für mich alleine - ob die auch in der Bibel lesen und somit alle Segnungen und Verheißungen usw. kennen. Weiß nicht, ob du das verstehen kannst.
Aber jede Begegnung von Gott geführt, wo Gott Gegenwart und Mitte ist, ist auf ihre Weise einmalig...ich verstehe dein Zitat sehr gut: Es gab einfach nur Gott!...verallgemeinern will ich meine "Sorge" auch nicht.
Andersdenkende
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von Andersdenkende am 15.07.2014 15:00Nesseln machen einem ja auch Feuer unterm Po, nur mal so nebenbei bemerkt.... (bildlich wie wörtlich gemeint!)
Liebe Tefila, ich verstehe Dich, Deine Sorge insofern, als dass ich auch einmal ähnlich gedacht, geglaubt und gefühlt habe, wie Du in solchen Dingen - heute denke ich da ganz anders.....aber ich bin ja auch die "Andersdenkende"
God bless you!
Ande
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Liebe und Nächstenliebe!
von Henoch am 15.07.2014 15:25Hallo ihr lieben,
ja, solange Jesus mit und unter uns ist...
Da fällt mir eine Begebenheit ein. Ich war auf Reha und ging, frustriert und traurig wieder das Rauchen angefangen zu haben, von der kliniknahen Kreiststadt zurück in die Klinik. Der Weg war weit und ging bergauf und so machte ich unter einem Baum, uneinsehbar hinter Gebüsch, auf einer Bank Rast.
Da kam ein großer, südländischer und alkoholisierter Mann mit einem großen Hund auf mich zu und ich wunderte mich nur, dass ich das Bedürfnis hatte, sitzen zu bleiben, statt wie normalerweise, davonzulaufen. Ich bat den Herrn um Bewahrung und Führung und blieb also sitzen.
Der Mann kam tatsächlich zu mir, bat um eine Zigarette und stand dann etwas ratlos herum. Ich spürte, dass ich ihn auf die Bank einladen sollte und tat das und wunderte mich erneut über mich. Er war keinesfalls vertrauenserweckend. Dann fing er an zu erzählen, von seiner Familie, seiner Alkoholsucht, wie alles kaputtging und er jetzt seine Familie verloren hat, nicht für sie sorgen kann und selbst nur eine notdürftige Bleibe und kein Geld hat. Er wohnte bei einem Freund und half ihm ein bisschen, nicht zuletzt mit Hundegassi.
Ich hatte die tiefe Traurigkeit, in einer Sucht gefangen zu sein, ja gerade wieder neu erlebt und fand schnell tröstende Worte, gab zu, dass es mir auch so geht, dass ich immer wider anfange und dass ich froh bin, meinen Glauben zu haben. Dann fragte ich ihn, ob er muslimisch sei, weil er, wie er erzählt hatte, türkischer Nationalität war. Da fuhr er hoch und bezeugte gereadezu energisch, dass er an den Sohn Gottes, an Jesus Christus glaube.
Nun verstand ich gar nichts mehr, ich betete wieder um Führung. Im weiteren Verlauf kristallisierte sich heraus, dass er keine Heilsgewissheit hat. Ich konnte es ihm anhand einiger Bibelstellen klar machen. Er ging so fröhlich weg. Dann kehrte er um, weil wir füreinander beten sollten. Und das tun wir beide, da bin ich mir sicher.
Wenn der Herr eine Situation in der Hand hat, dann gelingt sie, so doof kann man gar nicht sein. Wech eine Freude war das für uns beide.
Ja, seine Werke sind Nächstenliebe, sogar wenn man erst mit Abneigung und Angst einem Menschen begegnet.
Gelobt sei der Herr und seine Liebe
henoch