Lebensmüde
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3 | 4
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Älteste Beiträge zuerst ]
Jaco
Gelöschter Benutzer
Re: Lebensmüde
von Jaco am 15.07.2014 11:18Hey, hallo liebe Henoch,
hallo liebe tefila !
Das ist wirklich lieb, dass ihr Beide mir geantwortet habt; und dann auch noch so schnell.
Hey, Ihr Beiden - vielen Dank dafür !
@Henoch
Na, liebe Henoch, Du machst mir ja richtig Mut und schenkst Zuversicht, wenn Du schreibst,
dass ich vor einer Befreiung aus einer knechtischen Gesinnung stehe.
Ja, denn genau so fühlt es sich an; das hast Du treffend ausgedrückt.
Jesaja 30,15 - mhm ? Umkehren, verstehe ich in dem Zusammenhang, falls ich vom Glauben mich abgekehrt hätte.
Das ist jedoch nicht der Fall. Die Bibel ist ja nicht "Wünsch Dir was", aber wenn ich den Vers so verstehen könnte,
dass ich einfach nur ruhig bin und mir so der Vater hilft...okay. Aber der Vers spricht vom Umkehren...mhm ?
Ja, ich glaube auch, dass der Vater da ist, nur ich geh nicht zu IHM. Aber nicht, weil ich an Seinem Wort oder Seiner Liebe zweifel;
sondern, ganz drastisch ausgedrückt, "ich habe einfach keinen Bock". Ja, liebe Henoch, schlimm. Aber das ist mein Empfinden im
Augenblick.
Und wenn Du nun schreibst, dass es drei Jahre gedauert hat ...oh,man...
@tefila
Liebe tefila, ich finde Deine Frage richtig gut und sie ließ mich erstmal innehalten...
Ja, ich versuche meinem Tageswerk nachzugehen, aber eben ohne Gespräche mit Gott...
Bis auf die Tischgebete eben, wo ich auch alles an Dankbarkeit des Tages hineinlege.
Andererseits glaube ich, dass ER auf mich Acht gibt, mich behütet...
Aber Gespräche führe ich z.Zt, nicht mit IHM. Probleme bespreche ich mit anderen statt mit IHM,
was mich dann auch schon gleich wieder ins schlechte Gewissen treibt, IHN nicht an erster Stelle zu sehen.
Daraus folgt dann zumeist (von mir selbst an mich): "Oh, [Jaco], jetzt hast Du schon wieder daneben gelegen. Wieder was falsch gemacht."
So wird für mich das ganze Glaubensleben im schwieriger; bewege mich so im gesetzlichen usw.
Dann kommt die Stimme: "Geh ans Kreuz, [Jaco], zu Jesus". Meine Reaktion darauf: "Ach nee, nicht schon wieder..."
tefila, Du fragst mich, wozu hast Du denn grad Lust. Eigentlich, ganz ehrlich, einfach nur Leben, ohne Zwänge und Bedenken, was ich
jetzt dem Vater wieder gegenüber alles falsch gemacht habe. Ich fühle mich so "unfrei". Vieles was ich mit dem Vater gemacht habe,
war freiwillig und aus Liebe heraus. Ja, und plötzlich ist es weg.
Ja, und wie ich die Zeit verbringe ? Oh man, es gibt Momente, wo ich allein bin und dann hierher komme. Dann wiedre wünsche ich mir,
dass der Tag 36 Stunden hätte, obwohl mir die Kraft dazu eigentlich fehlt...
Habe auch schon überlegt, ob es mit meiner Krankheit zu tun hat. Da meine Depresssion eine rezidivierende ist, heißt das,
dass ich mein Leben lang mit dieser Krankheit leben muss; da sie immer wieder auftaucht. Therapie und Klinikaufenthalte
haben mich versucht zu lehren, wie ich mit diesen immer wieder auftretenden Depressionen umgehen sollte.
Das alles betraf aber bisher meine Arbeits- und Tageswelt, nie aber mein Glaubensleben.
Dennoch, Henoch und tefila,
auch wenn ich jetzt vielleicht die Haltung vermittle, dass mir Eure Beiträge nicht weiterhelfen, so täuscht das.
Ich finde Ihr Beide habt mir sehr gute Denkanstösse gegeben; Perspektiven, es mal aus der Sicht zu betrachten.
Dafür danke ich Euch !
Liebe Henoch, liebe tefila, Euch Beiden Gottes Segen.
Mit ganz lieben Grüssen, Jaco
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Lebensmüde
von marjo am 15.07.2014 10:42Hallo Zusammen,
vermutlich sollte man diesen Thread besser "Glaubensmüde" nennen.
Phasen der "plötzlichen Lustlosigkeit" sind mir bisher aufgrund folgende Basis begegnet:
- man lässt sich ablenken durch andere Dinge oder Personen (Hobby, Arbeit etc.)
- man ist krank (körperlich), deshalb die Stimmungsschwankungen
- man ist krank (psychisch), deshalb die Stimmungsschwankungen
- mangelnde Festigkeit in der Beziehung zu Gott, weil man ihn halt (noch) nicht gut kennt
- mangelnde Erfahrung mit Gott, gerade in schweren Zeiten.
- vergessen von Erfahrungen mit Gott
- Hormonschwankung
- Mangelnde Ernährung
Die Liste lässt sich noch stark verlängern. "Lustlosigkeit" ist meist kein Zeichen echter Glaubensprobleme. Schwierig wird es erst, wenn man von einer "Lustlosigkeit" vorschnell auf vermeintlich schwerwiegeinde geistliche Ursachen schliessen will, weil man sich damit mehr Probleme macht als eigentlich vorhanden sind. Erst sollten medizinische (körperliche und psychische) Ursachen ausgeschlossen werden.
Alle Punkte können untereinander bedingen und sind in keiner bestimmten Reihenfolge aufgezeichnet worden. Vom Glauben abzufallen hat andere Symptome als "Lustlosigkeit", schliesslich ist der Glaube an Gott nicht allein von unserer "Lust" abhängig.
viele grüße, marjo
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Lebensmüde
von tefila am 15.07.2014 10:31Hallo Jaco,
was machst du denn nun stattdessen in den Zeiten wo früher deine Gebetszeit, Hauskreis, Godi, Bibellesen war, wozu hast du grad mehr Lust? Wie verbringst du diese Zeit jetzt? Vielleicht ist auch etwas so in irgendeinem Lebensbereich verlaufen, wie du es dir nicht erhofft hast. Vielleicht hilft diese Frage dir ja weiter.
Henoch
Gelöschter Benutzer
Re: Lebensmüde
von Henoch am 15.07.2014 10:28Hallo Jaco,
ja, ich kenne das und habs grad erlebt. Der Herr half mir zu erkennen, wo ich noch im "Du müsstest" und "Du solltest" feststecke, statt meine Sorgen auf ihn zu werfen.
Am meisten half mit das Wort:
Jes 30,15 Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein.
Es hat 3 Jahre gedauert und mich in meiner Beziehung zum Herrn durcheinandergewirbelt und mich verzagen lassen, weil ich ihn als unereichbar weit weg empfand, aber er war da und hat die Mauern falschen Denkens zwischen uns eingerissen.
Der Weg war manchmal schmerzlich und ER hat mich auch im Dunkeln gehalten.
Du stehst vor einer Befreiung aus einer knechtischen Gesinnung hin zum Vaterherzen Gottes.
Henoch
Jaco
Gelöschter Benutzer
Lebensmüde
von Jaco am 15.07.2014 10:02Hallo Ihr Lieben !
der Titel ist bewusst von mir gewählt worden, vielleicht um Aufmerksamkeit zu erwecken...
...allerdings so genau weiss ich es aber auch nicht...er fiel mir halt so ein...
Nein, ich bin nicht des Lebens an sich müde; aber meines Glaubenslebens bin ich müde geworden.
Ich bin jetzt seit 7 Jahren im Glauben und pötzlich verspüre ich Lustlosigkeit zu Jesus zu gehen, in der Bibel zu lesen, Tageslosungen usw.
Mít Tischgebeten versuche ich Gott mitzuteilen, dass ich IHM für alles dankbar bin... aber das war's dann auch schon...
Und natürlich trete ich, nach wie vor, vor anderen für Gott ein. Soll heißen: mein Glaube an das Evangelium ist ungebrochen !
Nur, ich bin müde geworden und habe so oft das Gefühl des "Du mußt" in mir.
Das kann's aber doch nicht sein; mich in meinem momentanen Glaubensleben so "unfrei" zu fühlen.
In den Godi wie auch in den Gemeinde-Hauskreis zu gehen, habe ich auch nicht so große Lust.
Natürlich hinterfrage ich mein geistliches Verhalten; aber je mehr ich mich gedrängt fühle, zum Vater zu gehen, um so mehr verweigere ich mich.
Irgendwo, irgendwie hoffe ich auf die Gnade des Himmlischen Vaters; schließlich bin ich ja zu Lebenzeiten meines irdischen Vaters auch
nicht alle 2 Minuten zu ihm, zum irdischen Vater, gegangen. Und es war okay - für ihn und auch für mich.
Das änderte doch nichts an unserem Verhältnisd zueinander.
So versuche ich es mir im Augenblick zu erklären (vielleicht aber doch nur Alibifunktion ???)
Vor kurzem noch ging ich jeden Morgen im Gebet zum Himmlischen Vater und besprach mit IHM mein kommendes Tageswerk.
Z.Zt habe ich überhaupt keine Lust dazu.
Lobpreis zuhause alleine nur für Gott, dessen bin ich total müde. Und ganz ehrlich, im Augenblick bin ich froh, wenn ich mal für ein
paar Stunden überhaupt nichts mit Musik zu tun habe.
Würde ich nun jedoch aus Pflicht zum Himmlischen Vater gehen oder gar aus "Mitleid", weil ich das Gefühl habe,
das Herz des Himmlischen Vaters zu betrüben, IHN traurig zu stimmen,
hätte ich das Gefühl zu heucheln; davon mal abgesehen, dass der Himmlische Vater es ja eh bemerken würde.
Ja, und mit dem erhobenen Zeigefinger mich nun zum Himmlischen Vater zu bewegen, bringt eh nichts. Mit "erzieherischem" Druck ist bei
mir noch nie etwas bewegt worden - kenne ich auch, um ehrlich zu sein, von meinen Eltern nicht. Da wurden doch andere "Instrumente
der Erziehung" eingesetzt wie z.B. Sanftmut, Ratio und vor allem Gespräche.
Aber auch dessen ist man manchmal müde...
Anyway... mein Frage nun an Euch, ob ihr so etwas auch kennt.
Wenn ja, wie seid ihr in diesen "müden" Phasen damit umgegangen ?
Oder ist das der Beginn vom Glauben abzufallen ?
Hey, Ihr Lieben - Euch Allen Gottes Segen !
Mit ganz lieben Grüssen, Jaco