Mein Alltag...
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Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 10.09.2014 09:37Ja, hier sitze ich am PC und mach mir gerade einiges Kopfzerbrechen. Mit einer Übersetzungsarbeit komm ich nicht recht weiter. Da helfen mir momentan keine Wörterbücher noch Lexika weiter. Der Grund ist einfach, nicht ganz so das Ergebnis! Bildsprache.
Tja, wie will ich z.B. einem Inuit das "Lamm Gottes" rüber bringen? Lämmer sind weitgehend unbekannt, bestenfalls Exoten. Wenn im Orient Schafe die Existenzgrundlage der Landbevölkerung bildeten, ist das bei den Inuit der Seehund mit seinem Heuler. So mutiert eben das Lamm zum jungen Seehund..., wenn der Sinn in der Übersetzung getroffen werden soll.
Ich habe im Norden Lapplands gelebt. Die Samen lebten meist als Halbnomaden bei ihren Rentierherden. Schafe waren hier Exoten, die von einigen Spinnern gehalten wurden. Die Lebensgrundlage bildeten die Renherden mit ihren Kälbern. So wurde eben Jesus zum Renkalb Gottes, was bei uns auch jedes Kind verstehen konnte. Nun werft mir bitte ungenaue Arbeit vor: ich bin nicht so sehr dem Wortlaut verpflichtet, wie dem Sinn!
Oder kannst du verstehen was da geschehen ist? Jemand lachte und meinte: "Da bekam ich wohl neue Haut auf die Nase!" Ach, das verstehst du auch nicht? Wenn ich nun im Hohen Norden jemandem sage, ich sei in ein Fettnäpfchen getreten, werde ich genau so dumm angeguckt. Aber die Nase, die sich zu weit vorwagt erfriert bestimmt, wenn es mal kalt wird. Ein Bild auf das, was passiert, wenn ich mich in fremde Angelegenheiten einmmische... Wörtlich übersetzt macht das gar keinen Sinn.
Es wird Zeit, mein Ungeheuer raus zu führen, sie ist schon ganz kribblig.
Willy
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von marjo am 10.09.2014 09:48Vermutlich würde ich es wörtlich übersetzen und dann Kommentare dazu schreiben. Also Erklärungen, was die Vergleiche und Gleichnisse in Israel bedeutet haben und dann versuchen Entsprechungen bei den Inuit zu finden. Die Bibel selbst würde ich von zu freien Übertragungen unangetastet lassen.
Aber ich schreibe vom "grünen Tisch" , achte einfach nicht auf mich.
lg, marjo
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 10.09.2014 11:08Ja, Marjo, was, wenn du in deiner Predigt von einem Kind gefragt wirst, was ein Lamm ist? Ich habe da erst einmal den Bezug zum Leben der Samen gesucht: was in Lappland die Rentiere bedeuten, bedeutete zu Jesu Zeiten im Orient das Schaf. Auch diese ziehen in Herden durch das Land und bilden die Lebensgrundlage. Ich erklärte dem Jungen: Schau, als du ganz klein warst bekamst du von deinem Papa zwei Rentiere. Jetzt hast du schon eine kleine Herde. Wenn du groß bist ist auch deine Herde so groß, dass du davon leben kannst. Da erklärte der Knirps, dass für ihn Jesus das Renkalb Gottes sei...
Oder welchen Sinn macht es z.B. in Japan vom Brot des Lebens zu sprechen? Was hier das Brot ist, ein Grundnahrungsmittel, ist in Japan der Reis. Ich habe zu lange als Übersetzer gearbeitet als dass ich viel auf wörtliche Übertragung gäbe. Wenn nötig kann ich ja gern die wörtliche Übersetzung in einer Fußnote mitgeben, warum auch nicht.
Kennst du die Übersetzung des AT von Buber und Rosenzweig? Die Psalmen sind z.B. gar nicht lesbar. Das macht nur Sinn, wenn ich einzelne Worte genau übertragen will. Schließlich sollte aber eine normale Übersetzung lesbar und zu verstehen sein. Da aber Hebräisch und Griechisch so ganz anders aufgebaut sind als unsere heutigen Sprachen muss ich schon passen, wenn es darum geht wörtlich zu übersetzen.
Beim übersetzen übertrage ich aus einer Kultur in eine andere und das wird sehr oft vergessen, ist aber weit wichtiger als die rein sprachliche Kompnente.
Willy
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von marjo am 10.09.2014 11:22Hallo Willy,
Du solltest mich doch ignorieren.
... jetzt wo Du es aber nicht getan ast, antworte ich gerne!
Bei einer Predigt würde ich genau das tun:
1. Bibeltext vorlesen
2. Bibeltext falls notwendig kurz auf die Zuhörer anwenden. Motto: "Aus Brot mach Reis"
3. Predigt mit dem Reis fortsetzen. Dann wird halt kein Brot gebrochen sondern eine Schüssel mit Reis herumgereicht.
Fragt mich dann hinterher ein Kind, was das mit dem Brot sollte, werde ich dem Kind erklären, dass man in Israel Brot isst, wie man es zubereitet, wie es aussieht (Fotos auf meinem Smartphone zeigen).
lg, marjo
Rapp
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Re: Mein Alltag...
von Rapp am 10.09.2014 11:40Sieihte, da sind wir doch genau gleich weit gekommen
Willy
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von marjo am 10.09.2014 14:17Sehr erholsam, so ein Ergebnis, oder?
Mein Hund darf übrigens nicht aufs Sofa... ein Monster ist er trotzdem. :)
marjo
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 10.09.2014 14:25Ihren Namen hat sie vom alten Ort mitgenommen - nur das alte Sofa landete auf dem Müll. Hier hat sie ihre Plätzchen in der Wohnung. Mein Bett und die Sessel waren schon immer tabu.
Willy
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von marjo am 10.09.2014 14:33*lacht*
Mein Hund ist nachts jetzt wieder hinter Gittern in seiner Transportbox. Er hat morgens irgendwann auf en Fliesen eine Pfütze hinterlassen. Der See war jedoch so klein, dass ich von "Protest-Pieseln" ausgehe... er darf nachts nicht mehr im Wohnzimmerkörbchen schlafen, weil er aufs Parkett gewässert hatte.
-marjo
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 11.09.2014 07:27Ja, ja, Hunde und kleine Kinder haben eine gemeinsame Eigenschaft:
manchmal sind sie undicht!
Und heute gehts ans große Aufräumen... Dann sollten heute die Telefonmenschen meiner Anlage den letzten Schliff geben und nach Mittag krieg ich Streicheleinheiten in der Physio. Mein Tag ist wohl zum großen Teil gelaufen. Halt. Viviane kommt putzen.. gut, dass sie einen Schlüssel hat, ich bin ja dann schon weg...
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 12.09.2014 10:15Pappi, regst du dich auf? Komm mal zu uns in die Schule, da sind wir doch viel schlimmer! - Ja unsere Kinder wussten mich zu nehmen...
Manchmal wundere ich mich wie mein himmlischer Vater mit mir klar kommt. Wir sind ja manchmal auch nicht ganz der gleichen Meinung. Trotzdem liebt er mich und bringt mich zurecht. Und mehr und mehr kommt Freude auf und ich handle immer lieber nach seinem Sinn.
Vater, ich muss dich erleben! - Wie war das damals... Schreib doch mal dieser Behörde. Ich will dass die Sache geregelt wird. - Vater, das kann schlimm ausgehen! Wenn die ganz korrekt handeln kostet mich das gut und gerne zwei Monatslöhne und das Geld habe ich nicht. Hilfst du mir, das zuerst mal beiseite zu kriegen? -- Schweigen. Gebetszeit. Wie ist es nun? Regelst du die Sache? - Ja, wenn... Vater, ich habe Zahnschmerzen. - Ich gehe zum Zahnarzt und krieg die Rechnung: ca. drei Monatslöhne! -- Vater, wie soll das nun gehen? -- Das fragst du?! Schreibst du nun?? Du kannst den Leuten ja sagen, dass ich dir vergeben habe.- j a a aaa! Tage später halte ich den Brief jener Behörde in der Hand.
Lieber Herr Hefti, ein dunkles Kapitel das sie da aufgreifen. Leider erleben wir nur selten, dass Menschen uns in diesem Sinn schreiben und aufdecken, was sie unrechtes getan haben. Da Gott ihnen aber vergeben hat stellen auch wir keine Forderungen...
Immer wieder staune ich wie Vater solches in meinem Leben schaukeln konnte. Mit den Jahren wurde mein Widerstand auch immer geringer. Heute kann ich sagen, dass ich gern nach Gottes Willen lebe, auch wenn es mir nicht immer gelingt.
Und nun ab nach draußen, Hund bewegen, Frühstück einkaufen, Waschmaschine leeren... und der Alltag hat mich wieder fest im Griff!
Bis später
Willy