Ist Gott alltagstauglich?

Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte [ Nach unten  |  Zum letzten Beitrag  |  Thema abonnieren  |  Neueste Beiträge zuerst ]


marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von marjo am 05.12.2014 08:51

Mal so nebenher, so ganz vertraulich Willy, zwischen Dir und mir.. das Thema hier lautet "Ist Gott alltagstauglich?". Für mich persönlich sollte der Titel eigentlich geändert werden in "Ist marjo alltagstauglich?", denn bei Gott stellt sich die Frage gar nicht.

grüßle, marjo 

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 05.12.2014 10:29

Na ja, Marjo, nun bringst du mich zum schmunzeln... Solche Überlegungen wollte ich ja anstoßen. Etwas zu grob war mir der Titel "Sonntagsgott im Alltagstrott?"

herzlich

Willy

Antworten

MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von MichaR am 05.12.2014 10:43

ma könnte auchden Thread machen mit " bin ich Gott-tauglich" ? 

denn das bin ich nicht, überhaupt nicht und noch viel weniger - aber durch Christus bin ich was ich bin (Paulus)

Antworten

marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von marjo am 05.12.2014 11:06

rapp schrieb: Na ja, Marjo, nun bringst du mich zum schmunzeln... Solche Überlegungen wollte ich ja anstoßen.

Na, Willy.. Du bist aber auch ein "anstoßender" Drechsler. Ich musste bei Deiner Bemerkung lachen. Danke dafür.

gruß, marjo 

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 05.12.2014 16:17

War kein Tibfäller und ganz bewusst gewählt. Weißt du, Marjo, ich hätte ja anschieben schreiben können, aber das wäre ja nicht dasselbe gewesen, weiß ich doch, dass sich nur zu oft Menschen an mir stoßen... Es geht mir nicht immer so, aber heute mag ich darüber herzhaft lachen.

 Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.12.2014 11:36.

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 06.12.2014 17:34

Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kolosser 3,17

Ja, aber meine tägliche Arbeit. Ich bin doch in einem Produktionsbetrieb angestellt. Sonntag ist dann Zeit für Gottesdienst. Nun, wenn du so überlegst begreife ich, warum dein Glaubensleben mager aussieht. Nimm es mir bitte nicht übel. Es ist leider nur zu oft so, dass Christen ein zweigeteiltes Leben führen. Sie tragen ein Alltags- und ein Sonntagsgesicht.

An dieser Haltung wäre ich wohl zerbrochen. Lasst mich aus der Schule plaudern: „Ich will dich ganz für mich haben." Das war klar Gottes Stimme. Ich ließ mich also ausbilden, Gott öffnete mir die Türen zur Bibelschule und in den Gemeindedienst. Die letzteren verschlossen sich später. Meinen Dienst tat ich weiter unter Drogenabhängigen und später an unsern Pflegekindern. Und in meinem eigenen Geschäft. Lange verstand ich nicht. Ich suchte Fehler, die wohl Gottes Plan mit mir durchkreuzt hatten...

Schließlich musste ich neun Jahre vor der Zeit in Rente gehen. Ich versank in einer tiefen Depression. "Vater, hatte ich mich verhört als du mich ganz für dich haben wolltest?" "Nein, hast du nicht." "Aber jetzt bin ich gesunheitlich ne Ruine, ein Spesenfaktor." "Ach, das ist ja was neues. Du rechnest kaufmännisch?!" Vater schien mir belustigt zuzuhören. "Wie wäre es zu tun, worum die Gemeinde dich bittet?" "Die baten mich noch nie..." "Das lass mal meine Sorge sein.

Wochen später wurde ich unfreiwillig Gemeindetippse. Meine Vorgängerin wollte nicht mehr. Dann kamen übergemeindliche Arbeitn dazu, bis Elisabeths Demenz mich zwang rund um die Uhr für sie da zu sein.
Langsam begriff ich was es heißt alles als Gottesdienst anzuschauen und für meinen Gott zu tun. Das war also völlig losgelöst vom vollzeitlichen oder nebenberuflichen Dienst.

Ich denke an Paulus. Er hätte wohl sagen können, er sei berufen und deshalb berechtigt Lohn zu kassieren. Aber er arbeitete als Zeltmacher bei Aquila und Priscilla. Es war ihm nicht zu wenig. Mir fällt auf, dass Gott immer wieder Leute aus der Arbeit heraus rief und in seinen Diest nahm. Auch da gingen Faulenzer leer aus. Wenn Gott jemanden ruft holt er ihn aus seiner Arbeit heraus.

Ich denke an Leni. Seit der Schulzeit trug sie ihre Berufung für die Mission auf dem Herzen. Die Gemeinde hatte sie lange in der Kinderarbeit beschäftigt. Mit 42 wurde sie weggespart. Zurück in den erlernten Beruf? Kaum möglich. Da erhielt sie die Anfrage nach Afrika zu gehen. „Vater, findest du keine ältere Schachtel, die du senden könntest?" Am nächsten Morgen erwacht Leni mit ihrem Lieblingslied aus der Schulzeit: Hüjaho, alter Schimmel... Sie ist heute ein Segen am neuen Platz.

Bist du unzufrieden? Lebe da wo du bist mit und für Jesus. Tu deine Arbeit als Dienst für Gott. Ich muss nicht Prophet sein um dir zu sagen, dass du ein Segen für deine Umgebung sein wirst. Das ist nur die ganz logische Folge, die Frucht, die dein Gehorsam hervorbringen wird.

Nicht die Hälfte von dem, was du so mit Gott erlebst, hast du auch nur geahnt. Schau, die paar Jahre hier sind eine kleine Probezeit, eine Ausbildungs und Übungsstrecke, verglichen mit der Ewigkeit die wir mit Jesus verbringen werden. Und dort warten neue Aufgaben auf uns. Ich habe schon immer gern gearbeitet und freue mich auf neue Herausforderungen in der Herrlichkeit.

Nebenbei bemerkt: stellenlos war ich mehrmals - arbeitslos nie...

Willy

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 06.12.2014 18:00

Eben kommt mir ein altes Lied in den Sinn. Es passt hierher, weil mein Vater sich nicht nur mit weißen, sondern auch mit schwarzen Schafen beschäftigt. Auch ihnen gilt seine ganze Liebe.

Schwarz sind seine Hände,
schwarz ist sein Gesicht...
Kommt er wohl aus Afrika?
Nein, das kommt er nicht.
Schwarz und doch kein Neger?
Was kann das nur sein?
Wohl ein Schornsteinfeger?

Nein, ein Schmutzfinklein!

Nun, ich setze hier statt dem Schmutzfink das schwarze Schaf ein. So freue ich mich ganz einfach trotz schwarzem Fell zu Gottes Kindern zu gehören. Das weiß ich mit voller Gewissheit: Vater steht zu mir. Schließlich hat mein großer Bruder meine ganze Schuld beglichen und ich darf mit ihm in diesem neuen Leben wandeln, trotz pechschwarzem Fell!

Willy, der sich täglich mit und an seinem Gott freut.

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 09.12.2014 09:10

Heute fällt hier der erste Schnee. Filigran zeichnen sich die Bäume ab. Alles scheint noch zu schlafen. Vom Verkehr, der normaler Weise am Haus vorbei rollt merkt man heute kaum etwas.

Auch meine Gelenke, die gestern dick geschwollen waren und schmerzten, haben sich beruhigt. Ziemlich, jedenfalls konnte ich länger als sonst schlafen. Ja, Gott ist sehr gnädig. Seine Fürsorge reicht hinein in jedes Detail meiner Tage.

Für Aisha ist der Schnee eine besondere Freude: sie wälzt sich darin, rennt umher wie ein wildgewordener Handfeger und ist kaum wieder in die Wohnung zu kriegen. Das wird wohl heute auch wieder der Fall sein. Jetzt wird es Zeit für den ersten "Hundeschwanz" des Tages. Da wird mein altes Mädchen wieder um Jahre jünger aussehen!

So wünsche ich allen hier einen wunderschönen Tag, einen Tag an dem wir Gottes Wunder erkennen.

Willy

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.12.2014 11:52.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von cipher am 09.12.2014 09:19

Danke, Dir auch, Willy!

Antworten

Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Ist Gott alltagstauglich?

von Rapp am 10.12.2014 08:43

War das ein Morgen! Die Sicht in die Berge war ganz klar und der Himmel übersäht von kleinen, rotgolden leuchtenden Wolken. Das war einfach nur schön, Vaters Geschenk zum aufstehen.

Willy

Antworten
Erste Seite  |  «  |  1  |  2  |  3  |  4  |  »  |  Letzte

« zurück zum Forum