Können Menschen auch nach dem Tod noch durch Jesus gerettet werden?
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Sternchen
Gelöschter Benutzer
Re: Können Menschen auch nach dem Tod noch durch Jesus gerettet werden?
von Sternchen am 11.09.2019 20:52Können Menschen auch nach dem Tod noch durch Jesus gerettet werden?
von Toni am 11.09.2019 19:54Denn wäre es nicht so, würde der weitaus größte Teil der Menschheit in die Hölle fahren, möglicherweise – wie ich mal gelesen habe – mehr als 99%. (und für diese tolle Rettung sollen wir Gott loben und danken?)
Ich habe den Eindruck, viele Christen denken so: die meisten Menschen gehen verloren. Wie viele sterben allein im noch einigermaßen christlich geprägten Europa jeden Tag, die nicht vor ihrem Tod zu Jesus gefunden haben.
Nein, das Erlösungswerk des Herrn ist viel umfassender und größer!
Da ist z.B. der Nahtodbereich (OK, ist weder nach dem Tod, noch vor, sondern irgendwie während): Dass Menschen, die mit dem Glauben „nichts am Hut" hatten, durch solch ein Erlebnis Christen wurden, ist nachweislich der Fall. Und von den aller aller aller aller meisten, die diesen Bereich durchschreiten, wissen wir nichts!!!
Und was ist mit dem Scheol, dem Totenreich, in das Jesus hinabgestiegen war? Und wer weiß, was es noch gibt. In der Bibel steht möglicherweise nicht alles.
Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter: Meineserachtens ist es sogar der „Regelfall", dass Menschen hier Jesus nicht kennen gelernt haben, sondern erst nach dem Tod zu Ihm finden. Gute Menschen – nur Gott, der ins Herz sieht, kann beurteilen, wer dazu gehört – haben sozusagen „das Herz auf dem rechten Fleck", so dass sie sich nach dem Tod (bzw. im Nahtodbereich oder wo auch immer) zum Herrn bekehren werden. „Menschen Seines Wohlgefallens" (Lk 2, 14b).
Ich bin kein Anhänger der Allversöhnungslehre. Es gibt leider wohl doch verlorene Menschen. Ich denke dabei an solche, die bewusst auf Dauer einen bösen Weg eingeschlagen haben, die Egomanen, die Skrupellosen, die rücksichtslos nur ihr eigenes Wohlergehen im Blick haben, die ihr Gewissen durch ständige Negierung abgetötet haben, auch mit dem Denken: mit dem Tod bin ich weg, deshalb ist es eh wurscht, was ich mache. Solche Menschen, bei denen der letzte Rest an Menschlichkeit (sage ich mal) erloschen ist, haben möglicherweise die Zu-spät-Grenze schon vor dem Tod erreicht. Wenn solche Individuen dann auch noch große Macht erlangen, dann wird es ganz fatal. Vielleicht erklären sich so die Despoten der Menschheitsgeschichte von Nero bis Hitler etc..
Ich vertrete eher eine Mehrheitsversöhnungslehre und denke, dass auch Jesus das so gesehen hat. Er sagt z.B. in Mt 5, 3-9: Selig sind die geistlich Armen die Trauernden, die Sanftmütigen, die nach Gerechtigkeit Hungernden, die Barmherzigen, die ein reines Herz haben, die Frieden stiften. Und nachdem er sich den Zöllnern und denen, die als Sünder galten, zugewendet hatte, sagt er: „nicht die Gesunden bedürfen des Arztes sondern die Kranken. ... Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder" (Mt 9, 12-13). Ja, wer waren denn die Gesunden bzw. die Gerechten??? Anscheinend doch die Mehrheit des Volkes, die natürlich auch gesündigt haben, aber – ich sag mal – guten Willens waren und nicht bewusst und auf Dauer einen bösen Weg gingen. Und warum musste Jesus das Verlorene suchen, wenn alle oder die meisten verloren sind? „denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist (Lk 19, 10).
Ich fasse zusammen: Nur durch das Sühneopfer des Herrn können die meisten Menschen gerettet werden. Wann diese Rettung sozusagen besiegelt ist, ist individuell ganz unterschiedlich. Die „Zu-spät-Grenze" kann vor dem Tod liegen, kann der Tod selbst sein oder nach dem Tod liegen, je nach Wissensstand und Möglichkeiten, die der einzelne hatte.
In diesem Zusammenhang ist auch Römer 1, 18 bis 2, 16 und Matth. 25, 31 – 46 interessant. Wer auf sein Gewissen hört, ist nicht gottlos, selbst wenn er Atheist ist. „Jesus ist nicht nur für unsere Sünden gestorben, sondern für die der ganzen Welt" (1. Joh 2, 2)
Wir, die wir jetzt schon wiedergeboren sind, haben natürlich eine ganz besondere Stellung, aber auch Verantwortung! Ich muss nicht mehr danach fragen, ob ich gut oder böse bin. Ich bin durch Glaube und Gnade jetzt schon gerechtfertigt.
O Mann/Frau, ich hab hier jetzt was angestoßen! Bin gespannt, wie ihr das seht.