Scheidung einer bestehenden Ehe

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frank
Gelöschter Benutzer

Re: Scheidung einer bestehenden Ehe

von frank am 13.01.2022 11:31

Cleo - ja, dass sich Christus genau darauf bezieht, denke ich auch und wenn man sich das genau anschaut, dann kann nicht nur der Mann, sondern auch die Frau wieder heiraten.
Jedoch nicht einen Mann zweimal, und beide müssen geschieden sein.

Auch wenn es von Gott so nicht geplant war, aber ER hat es dennoch zugelassen.

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Scheidung einer bestehenden Ehe

von Burgen am 13.01.2022 09:09



Hallo Frank, 

deine Bibelübersetzung im aramäischen Kontext, so wie es verstanden haben, liest sich flüssig und eingängig. 

Die orthodoxen Christen unterscheiden sich in den traditionellen Abläufen von der röm.Katholischen, nicht wahr? 

Wir hatten hier ein Mitglied, die in der orthodoxen Kirche zuhause war und sie sah manches unterschiedlich. 

Putin ist wohl auch der russisch orthodoxen Kirche zugehörig? 

Da gibt es zu den syrisch orthodoxen christlichen Kirchen sicherlich auch unterschiedliche Inhalte und Traditionen. 

Kenne mich da jedoch nicht aus. 



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Cleopatra
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Re: Scheidung einer bestehenden Ehe

von Cleopatra am 13.01.2022 07:34

Ich meine, dass Gott die Ehe als ein ganz behütetes Geschenk angesehen hat.

Eine Scheidung war damals garnicht gedacht und geplant von Gott.

In 5.Mose 24 wird der Scheidungsbrief das erstemal genannt, ja, es ging vorrangig um den Schutz der Frauen, da Frauen ohne Familie garkeinen Schutz mehr haben, keine Krankenversicherung, kein zuHause.
Und auch hier gab es Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen:


1 Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er etwas Anstößiges an ihr gefunden hat und er ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat,
2 und sie ist aus seinem Haus gezogen und ist hingegangen und ⟨die Frau⟩ eines anderen Mannes geworden,
3 ⟨wenn dann⟩ auch der andere Mann sie gehasst und ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat,
4 ⟨dann⟩ kann ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen, seine Frau zu sein, nachdem sie unrein gemacht worden ist.


Ich denke, dass Jesus sich auch auf genau diese Gebote hin bezieht.

Wie das mit dem "ansehen" gemeint wurde, war mir neu, sehr interessant danke fürs Teilen

Liebe Grüße, Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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frank
Gelöschter Benutzer

Re: Scheidung einer bestehenden Ehe

von frank am 12.01.2022 19:54

Das orientalische Christentum gibt es in Persien und Indien immer noch, aber nicht in afganisthan. Dort gab es zwar grosse christliche Bistümer der assyrischen Kirche, bis zum islam. Aber das meinst du wahrscheinlich nicht.
Das Jesus, seine Jünger und auch die ersten Christen aramäisch sprachen schrieben, dass auch das NT ursprünglich in aramäisch geschrieben war, wird heutzutage nicht nur von aramäischen Christen wahrgenommen, sondern auch in der westlichen bibelwissenschaft
Hebräisch wurde zur Zeit Jesu wahrscheinlich gar nicht gesprochen

Und wie nimmst du die Übersetzung, den Text und den Kommentar zum Thema wahr?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.01.2022 23:03.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Scheidung einer bestehenden Ehe

von Burgen am 12.01.2022 13:47



Danke, Frank. 

Es ist nun viel verständlicher dies am Beispiel Afghaistan zu betrachten und auf sich wirken zu lassen.

Ich meine, der Christ / die Christin wird oft mit dem westlichen Lebensstil verwechselt.  

Und dass der nicht vorbildlich ist, weiß wohl jeder Mensch, egal ob Christ oder nicht.

Wie schwer haben es daher die kleinen, fast unbekannten Völker, die es ja noch gibt.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.01.2022 13:48.

frank
Gelöschter Benutzer

Scheidung einer bestehenden Ehe

von frank am 12.01.2022 12:01

Es lohnt sich ab und zu mal Übersetzungen anzuschauen (mit ihren Kommentaren) deren Ursprungssprache der Welt Jesu und seiner Jünger näher ist als die unsrige. Im Folgenden aus der deutschen Übersetzung der Peschitta (dem aramäischen Kanon) Herausgegeben für die deutschsprachige syrisch-orthodoxe Kirche. (Übersetzt und Herausgegeben von Subdiakon Georg Bubolz)

 

Matth 5
Vers 27 - Ihr habt gehört, dass schon früher gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen.
Vers 28 - Ich aber sage euch: Jeder, der eine unbekleidete Frau ansieht und sie begehrt, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.

Erklärung zu Vers 28 - Der kulturelle Hintergrund zu diesem Kontext ist die Sitte bei orientalischen Frauen, ihren Körper nicht offen zu zeigen sowie ihr Gesicht mit einem Schleier zu verhüllen, um nicht von fremden Männern gesehen zu werden. Selbst beim Baden verhindern seperate Badeplätze, dass Frauen und Männer einander nicht unbekleidet sehen. Für den orientalischen Mann bleibt angesichts der gesellschaftlichen Geschlechtertrennung die Frau ein Geheimnis; es gelüstete allerdings zuweilen einem Mann, eine Frau heimlich zu beobachten. Wenn davon die Rede sei, eine Frau anzusehen, dann bedeutet das nicht, ihr ins Gesicht zu schauen, sondern auf ihren nackten Körper. Die biblische Szene von Batseba, die von David beobachtet wird, trifft vielleicht am ehesten die gemeinte Situation (2. Samuel 11,2 ff) Solches Ansehen einer Frau wurde von Jesus verurteilt.

Vers 31 - Ferner ist früher gesagt worden: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt, muss ihr eine Scheidungsurkunde geben.

Vers 32 - Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlässt, obwohl sie selbst die Ehe nicht gebrochen hat, veranlasst sie die bestehende Ehe zu brechen.
Wer eine Frau heiraten will, die getrennt lebt, aber noch nicht geschieden ist, bricht ihre noch bestehende Ehe

Erklärung - Scheidungsbrief: In einigen orientalischen Völkern ist es üblich, dass Männer sich von ihren Frauen scheiden lassen können, ohne dass moralische oder juristische Gründe vorliegen müssen. Insofern haben die Frauen eine lange erniedrigende Geschichte hinter sich. Jesus unterstützt hier die Rechte der Frauen

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