Betrachtungen als Christ an Wochentagen- Ab Seite 10 "Engel"

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Pneuma
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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 31.07.2022 09:14

Betrachtung am 31. Juli - Über den Eifer im Geist

 

Entzünde, Geist des Herrn, mit deiner Glut
Mein Herz, dass feurig es vor Liebe brenne;
Und nimm es dann in deine starke Hut,
Dass nie Verminderung sein Eifer kenne.

1. Erneuern wir jeden Tag unsere Vorsätze eifrig vor Gott, und bitten wir ihn um seine Gnade, damit unser Eifer in seinem heiligen Dienst nicht erkaltet, denn der Geist der Frömmigkeit wird sogar bei den größten Heiligen lau und schlaff, wenn sie Gott nicht beständig anrufen. Hierüber aber dürfen wir uns nicht verwundern, weil unsere Natur, die aus Nichts erschaffen wurde, aus sich immer nach ihrem Ursprung zielt, die Gnade aber in unserem Herzen wie in einem fremden, mit Dornen und Unkraut wuchernden Erdreich wohnt, unter dem sie erstickt, wenn wir nicht große Sorgfalt anwenden, sie zu bewahren. Erneuern wir uns also jeden Tag, damit wir nicht im Guten abnehmen.

2. Um so notwendiger ist es uns, Gottes Beistand täglich mit ganzem Herzen anzurufen, weil die Natur des Menschen unbeständig, leichtsinnig, wandelbar und gebrechlich gleich einem Glas ist, sein Herz aber gleich dem Meer in beständiger, oft stürmischer Bewegung wogt. Dazu kommen auch noch die Versuchungen des unsichtbaren Feindes, der nie ablässt uns zu bekämpfen, und dessen lästige Anfechtungen uns ermüden. Gleichwie also das Wasser erkaltet, wenn es nicht immer in der Nähe des Feuers ist, also wird auch unser Eifer unfehlbar erkalten, wenn wir nicht beständig zu Gott seufzen, und um seine Hilfe ihn bitten.

3. Auch unsere Leidenschaften schwächen unseren Eifer. Ja sind wir nicht ständig auf der Hut, so untergraben sie die Grundvesten aller Tugenden. Schließlich aber ist alles, was gewaltsam ist, nicht von Dauer. Und was nicht natürlich ist, das zielt, je länger es währt, um so mehr nach Abspannung. Von dieser Art aber ist unser Eifer, der nichts mit der Natur gemein hat, und beständig mit ihr im Kampf ist. Tun wir uns also nicht beständig Gewalt an, so erschlaffen wir notwendig, und es erlischt unser Eifer. Darum ermahnt uns der heilige Apostel und spricht: "Legt den alten Menschen ab, der in Verblendung und Begierde zugrunde geht, ändert euer früheres Leben, und erneuert euren Geist und Sinn. Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit." (Epheser 4,22-23)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
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Liebe Grüße, Pneuma

 

(der Geist der Frömmigkeit wird sogar bei den größten Heiligen lau und schlaff)

Eine Aussage in der Kath.Kirche.

 

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 31.07.2022 09:29.

Pneuma
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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 01.08.2022 08:51

Betrachtung am 1. August - Von falschen Propheten

 

O Guter Hirt, sieh an die arme Erde,
Denn Wölfe wüten, ach, in deiner Herde.
O löse, die zum Würgen sie gebunden;
Und heile, die noch bluten an den Wunden.

1. "Hütet euch vor falschen Propheten, die in Schaffellen zu euch kommen, innerlich aber reißende Wölfe sind." Zu allen Zeiten traten falsche Propheten auf, die, vom Vater der Lüge gesandt, unter der Larve der Sanftmut die Herde Jesu Christi zu zerreißen suchten. Und furchtbar wirkte oft das süßliche Gerede dieser Heuchler. In glänzenden Worten erheben sie Gottes unendliche Güte, seine reinste Liebe, und schmähen als Finsterlinge diejenigen, die Gott zu einem Tyrannen machen, der den gebrechlichen Menschen wegen angeborener Schwächen ewig verdamme, nennen den bösen Geist eine Fabel, den Gehorsam eine Herabwürdigung des Menschen, die kirchlichen Gebote Menschensatzungen, Fasten und Bußwerke alberne Quälereien, die in die Rumpelkammer des Aberglaubens gehören, und lehren eine sogenannte Vernunftreligion, die sogar die weiseren Heiden verabscheut hätten.

2. "An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen." Wer kennt nicht die schrecklichen Früchte dieser Lehren. Ein Gott, vor dem der Brudermord und die höchste Aufopferung der Liebe gleichen Wert hätte, der den ruchlosen Verräter und den edelsten Wohltäter der Menschen mit der gleichen Seligkeit nach dem Tod beschenkte, oder beide vernichtete, wäre schlimmer als der schlimmste Tyrann. Auch sahen wir, dass die Anhänger dieser gottlosen Lehren nicht nur den Altar, sondern auch die Throne der Könige umstürzten, allen Lastern und Ausschweifungen Tür und Tor öffneten, und der Welt unheilbare Wunden schlugen, die nur die Allmacht des Erlösers heilen kann, den sie mit aller Wut, sogar aus seinem eigenen Evangelium, zu vertilgen gierten.

3. Was aber wird das Ende sein? Fest und unwiderruflich steht der Ausspruch des Sohnes Gottes, den die Wut dieser falschen Propheten nimmermehr umstoßen wird: "Jeglicher Baum, der nicht gute Früchte bringt, wird abgehauen und in das Feuer geworfen werden." Sowohl diese Satansknechte, die durch ihre gottlosen Lehren die Menschheit ins Verderben stürzen, als wir selbst werden zu jenem unauslöschlichen Feuer verdammt werden, wenn wir ihren Lehren Gehör geben, und die schlechten Früchte des Unglaubens und böser Sitten bringen. Denn warnend spricht der Herr zu uns allen: "Hütet euch vor den falschen Propheten. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen." (Matthäus 7,15a + 16,a)

Zitiert mit freundlicher Genehmigung, von Mathias Herget
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Liebe Grüße, Pneuma

 

(die kirchlichen Gebote Menschensatzungen)

 

Ob diese zu den Guten Früchten gehören, eher weniger.

 

 

 

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Pneuma
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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 02.08.2022 11:32

Betrachtung am 2. August - Früchte guter Werke

 

Unnütz, ach verfloss mein Leben,
Und es brachte keine Frucht.
Zittern muss ich und erbeben,
Wenn mein Heiland Früchte sucht.
Ach, ich bin ein böser Baum.
Gib mir, Herr, zur Buße Raum.

1. "Der Gerechte wird sein gleich einem Baum, der an den Strömungen der Wasser gepflanzt ist, und seine Frucht geben wird zu seiner Zeit!" (Psalm 1,3) Der Herr selbst spricht von diesem Baum: "Ein guter Baum bringt gute Früchte." (Matthäus 7,17) Ein solcher Baum muss unsere Seele sein. Um aber wahre Früchte des Lebens zu bringen, muss sie tiefe Wurzeln in der Demut fassen, damit ihr Stamm um so kräftiger emporwachse, und Winden und Stürmen widerstehen kann. Oft auch muss sie ihre Äste zum Himmel erheben, auf dass sie von dem Tau der göttlichen Gnaden und Segnungen getränkt wird, denn nur auf solche Weise wird sie gute, reife und gesegnete Früchte bringen, die Gottes würdig sind.

2. Welche Früchte hast du gebracht, seit du auf der Welt bist? Was hast du Gutes getan? Für wen hast du gearbeitet? Und mit welchem Eifer? Mit welcher Treue hast du die Pflichten erfüllt, die Gottes Vorsehung dir angewiesen hat? Lukas 13,7: "Da sagte er zu seinem Weingärtner: Jetzt komme ich schon drei Jahre und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts. Hau ihn um! Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?" Zittere, dass nicht etwa dieses Urteil auch über dich ergehe, wofern du dein Leben nicht besserst, und mehr Gutes tust, als du bisher getan hast.

3. O mein Heiland, habe Erbarmen mit mir. Ach, lange schon missbrauche ich deine Gnade. Lange schon verdiene ich getilgt zu werden aus dem Buch des Lebens, und als ein unnützer Baum ins Feuer geworfen zu werden. Dies bekenne ich in Reue und Zerknirschung vor dir. Doch, mein Gott, gehe nicht ins Gericht mit deinem Knecht. Habe noch Geduld mit mir. Alles hoffe ich mit deiner Gnade einzubringen, und die verlorene Zeit durch verdoppelten Eifer zu ersetzen. Segne diesen bisher unfruchtbaren Baum, und er wird grünen, blühen und fruchtbar werden. "Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen." (Matthäus 3,10)

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Liebe Grüße, Pneuma

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 03.08.2022 06:42

Betrachtung am 3. August - Von der innerlichen Sammlung bei unseren Werken

 

Des Herzens Reinheit ist ein reicher Schatz,
Sie ist des Pilgerlebens schönster Flor;
Vollkommne Werke gehen daraus hervor,
Die treu gewirkt in Gottes reinem Lichte,
Und voll sind nach dem ewigen Gewichte.

1. Gott die Frucht eines vollkommenen Werkes darzubringen, sammle dich jedes Mal im Innern. Beginne deine Arbeit mit Gottes Segen, und vollbringe sie in Ruhe und ohne Eile. Bedenke, für wen du arbeitest. Erneuere oftmals deine Absicht, Gott dadurch zu dienen, und opfere sie ihm zu seiner Ehre auf. Diese innerliche Sammlung von Zeit zu Zeit bringt viel Gutes mit sich. Sie wird über deine Fehler und Unvollkommenheiten dich aufmerksam machen, in der Demut dich erhalten und zu heilsamer Reue und Buße dich anregen. Ja sie wird dich auch wachsam erhalten, dein Böses bessern und es keine Wurzel in deinem Herzen greifen lassen.

2. Dieser Rückblick auf uns selbst erhält uns in Gottes Gegenwart, dessen Vergessenheit der Quell aller unserer Sünden und Fehler ist. Sie legt dem Willen einen heilsamen Zaum an, dass er seinen Begierden sich nicht überlassen kann, ordnet die Regungen des Herzens, erhält die Schwere der verdorbenen Natur aufrecht, die immer nach unten zielt, und fesselt den Leichtsinn des Gemüts. Diese Gott überaus wohlgefällige Treue erwirbt uns auch ein wunderbares Licht übernatürlicher Klugheit, worin wir die Regungen der Natur und der Gnade unterscheiden, die Schlingen feindlicher Versuchungen von weitem wahrnehmen, und führt uns zur wahren Freiheit und innerlichen Fröhlichkeit der Kinder Gottes.

3. Dies war die Übung aller wahrhaft heiligen Seelen. Die beständige Sammlung im Innern reinigt von den Sünden der Vergangenheit und behütet vor künftigen. Sie lehrt unsere Worte uns zu überlegen, regt uns an, uns nach Gott zu sehnen, viele Akte der Liebe zu ihm zu erwecken und bereitet uns durch Reinheit der Sitten zur Vereinigung mit ihm. Dadurch bleibt der Geist rein und friedlich, und ist zu jeder Zeit zum Tod bereit. Diese heilige Sammlung ehrt Gott, sie erbaut den Nächsten, erschreckt den bösen Feind, erfreut die Engel und beseligt auf gewisse Weise den Menschen, da er beständig in der Gegenwart seines Gottes lebt. "Liebe Brüder, wenn das Herz uns nicht verurteilt, haben wir gegenüber Gott Zuversicht; alles, was wir erbitten, empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was ihm gefällt." (1. Johannes 3,21-22)

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 04.08.2022 19:27

Betrachtung am 4. August - Trost in innerlicher Trockenheit

 

Bei Überdruss und Schmerz und Wunden
Bewähret sich die wahre Liebe.
Die ohne Freude fern verbliebe,
Wird ungetreu und falsch befunden.

1. Warum bist du traurig, dass alle Andacht dir verleidet ist, dass du die Freude nicht mehr darin findest, dass deine Liebe zu Gott erloschen scheint. Du seufzt, dass jedes Werk der Abtötung, das dir sonst so leicht war, dir nun unerträglich scheint, dass du nur mit großer Mühe einen Sieg über dich selbst erringst, dass du in Finsternissen schmachtest, und dass Gott sein Angesicht vor dir verbirgt. Gehe in dich und forsche! Vielleicht hast du Gott die Treue gebrochen, die Anzahl deiner Opfer verringert, oder nährst du etwa eine fremde Liebe in deinem Herzen? Ist dies so, so wundere dich nicht, dass Gott seinen Trost dir entzieht, sondern kehre zu deiner Treue zurück, und er wird sein Angesicht dir wieder in Freude zeigen.

2. Vielleicht aber lässt Gott aus weisen Absichten es zu, dass du nur Bitterkeit und Mühsale in seinem heiligen Dienst findest, wo anderen alles so leicht und freudvoll wird. Keiner auch noch so frommen Seele steht es frei, die Freude seiner göttlichen Liebe nach Verlangen zu empfinden. So erschrick denn nicht, wenn du selbst sie nicht empfindest. Dieser Überdruss an göttlichen Dingen, diese innerliche Trockenheit ist oft nur eine Reinigung der Liebe. Und wirft dein Herz dir nichts vor, hast du dich nicht einer sträflichen Nachlässigkeit überlassen, so bezeugt selbst dein Schmerz die Aufrichtigkeit deiner Gottesliebe.

3. Dieser innerliche Überdruss, der weder Geschmack am Gebet noch an guten Werken mehr findet, und worin du so oft dich überwinden musst, ist ein Kreuz mehr, dass Gott deinen übrigen Trübsalen beigibt. Und trägst du es geduldig, so wird es deine himmlischen Belohnungen reichlich vermehren. Die Vollkommenheit des Gebetes und der Werke hängt nicht von der Freude ab, die wir dabei empfinden, sondern von dem Willen und der Beharrlichkeit. Es wäre wohl sehr zu wundern, dass ein Werk dir schwer fällt, wenn die Salbung der Gnade alles versüßt. Aber in Überdruss und Untröstlichkeit Gott unbeirrt treu dienen: dies ist eine reine, eine edle und großmütige Liebe. "Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren." (Johannes 14,21)

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 05.08.2022 11:01

Betrachtung am 5. August - Von Gottes Lohn

 

Wer ist, o unerschaff'ner Gott, dir gleich,
Der du im unerreichten Lichte wohnest.
Und bei dir selbst, in deines Lichtes Reich,
Die hier dir dienten, durch dich selbst belohnest.

1. Arbeite beharrlich im Dienst deines Gottes, denn er ist getreu in seinen Verheißungen. Wer immer ihm dient, darf mit dem großzügigsten Lohn rechnen. Auch das Geringste, das du zu seiner Ehre tust, wird in das Buch des Lebens eingetragen. Er belohnt sogar einen Becher kalten Wassers, ein Geldstück, das du den Armen spendest. Seine Schätze sind unerschöpflich, und er hält diese Freigebigkeit sich zur Ehre. Viel zu arm ist die Welt, unsere Arbeiten zu belohnen, ja sie ist auch ungerecht, und hat nur Acht auf ihre Lieblinge. Kannst du je einer so meineidigen Herrin angehören wollen? Nie mehr! Dir allein, mein Gott, will ich dienen, der du allein treu, allein unendlich gütig bist.

2. Die Belohnungen Gottes sind überschwänglich. Unendliche Belohnungen für kurze Arbeit. So kann nur ein Gott belohnen. Was sind alle unsere Arbeiten, alle unsere Kämpfe, Aufopferungen, Mühsale und Leiden gegen das volle, eingedrückte, überfließende Maß einer unendlichen Glorie, die alle unsere Fassungskraft übersteigt. Was sind alle Belohnungen der Welt gegen solche Belohnungen? Auch das mit Geschenken überhäufte Schoßkind der Welt ist noch unzufrieden, denn nie können ihre vergänglichen Güter das Herz vollkommen sättigen. Die Glückseligkeit aber, die du, mein Gott, mir bereitest, ist die Fülle aller Freuden, die volle Sättigung meines Verlangens, denn du selbst, die unendliche Liebe und Glückseligkeit, bist mein überaus großer Lohn.

3. Die Belohnungen Gottes sind ewig. Alle Belohnungen dieser Welt sind vorübergehend und enden mit dem Leben. Die Belohnungen unseres Gottes aber sind ohne Ende, wie er selbst. Habe ich einmal die Gnade erlangt, in den Himmel aufgenommen zu werden, dann ist keine Unbeständigkeit, kein Wechsel mehr zu fürchten. Abgrundtief eingetaucht in den Ozean der Wonnen Gottes, bin ich selig in alle Ewigkeit. Von wie vielen Unfällen, Ängsten und Trübsalen hingegen wird selbst das höchste irdische Glück durchkreuzt, das nur so wenige Jahre dauert. Wer, der dies von Herzen erwägt, muss einst zum Dienst eines so freigebigen, so unendlich liebevollen Königs angezogen werden. "Gott, wie köstlich ist deine Huld! Die Menschen bergen sich im Schatten deiner Flügel, sie laben sich am Reichtum deines Hauses; du tränkst sie mit dem Strom deiner Wonnen. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht." (Psalm 36,8-10)

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 06.08.2022 08:26

Betrachtung am 6. August - Gute und böse Beispiele

 

Wie leuchtet, Herr, die Seele schön und hell,
Die du zum Licht hast angefacht.
Doch, ach, wie streut des Bösen Aussaat schnell
Die tote Seele in der Nacht.

1. Ein schönes Licht in der heiligen Kirche, über dessen Glanz die Engel Gottes sich erfreuen, ist eine gottselige Seele, die andern durch fromme Beispiele voranleuchtet. Denn das gute Beispiel ist eine stille Predigt, die vieles sagt, ohne zu reden, die Guten erbaut, ohne sie zu ermahnen, die Trägen weckt, ohne sie zu beschämen, den Bösen predigt, ohne sie aufzuregen. Oft fällt ein solches Beispiel tief in die Seele, und wirkt darin wie ein heilsames Saatkorn im Verborgenen, bis es Frucht bringt zu seiner Zeit. Selig, wer als ein solches Licht im Herrn leuchtet, und andere durch sein Beispiel zur Liebe Gottes anzieht.

2. Bringt aber das gute Beispiel Früchte des Lebens hervor, so wirkt dagegen das böse Beispiel Früchte des Todes, und zwar um so reichlicher, als wir leider immer mehr geneigt sind, das Böse, als das Gute nachzuahmen. Das Böse ist gleich einer Erbsünde, die durch eine unglückselige Fruchtbarkeit unsterblich fortwuchert. Vergeblich ermahnen wir andere, wenn unsere Beispiele unserer Lehre widersprechen. Lieber glaubt man den Augen, als den Ohren, und vergisst die guten Ermahnungen, wenn die Ermahnenden selbst das Gegenteil dessen tun, wozu sie ermahnen, denn mächtiger wirken Beispiele, als Worte. Eine Sittenlehre, die im Widerspruch mit unserem Beispiel steht, erhärtet nur die Seele im Laster, und macht sie gefühllos für die Einwirkungen der Gnade.

3. Ach, Herr, mein Gott, gehe nicht ins Gericht mit mir Sünder, denn viel Unheil habe ich durch mein böses Beispiel angerichtet. Vielen war ich leider ein Stein des Anstoßes durch meine bösen Sitten. Viele hielten durch mein Beispiel zum Bösen sich berechtigt. Bitterer Schmerz durchdringt meine Seele bei diesem Gedanken. Tilge um deiner Barmherzigkeit willen das Böse, das ich nicht mehr ungeschehen machen kann, und verleihe mir die Gnade, mein Leben so zu bessern, dass ich durch gute Beispiele reichlich den Schaden wieder gut mache, den ich durch mein ungeordnetes Leben gestiftet habe. Psalm 19,13-14: "Wer bemerkt seine eigenen Fehler? Sprich mich frei von Schuld, die mir nicht bewusst ist! Behüte deinen Knecht auch vor vermessenen Menschen; sie sollen nicht über mich herrschen."

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 07.08.2022 16:01

Betrachtung am 7. August - Von der Beharrlichkeit bis ans Ende

 

O führe mich auf deinem Weg, und sende,
Herr, deine Gnade aus dem Reich des Lichts,
Auf dass mein Leben selig ich vollende;
Denn ohne dich, mein Gott, vermag ich nichts.
O kröne, was du gnädig angefangen,
Und lass dein Werk zur Seligkeit gelangen.

1. "Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet." (Matthäus 10,22b) Dies ist ein Ausspruch der ewigen Wahrheit. Hüten wir uns also vor einem unsteten Leben, vor einem beständigen Übergang von Eifer zu Kaltsinn und sündhafter Trägheit. Denn nichts nützt es uns, auch wenn wir lange Zeit fromm leben, wenn wir nicht ausharren bis ans Ende. Viele, die einst gut und lobwürdig begonnen hatten, wurden zu einer Zeit aus dem Leben abberufen, wo sie weder an Gott noch an ihre Pflichten gedacht haben. Diese unglückseligen Beispiele sollten uns wahrhaftig eine ernste Warnung sein, denn dies kann auch uns so geschehen, wenn wir nicht ohne Unterlass wachsam sind.

2. Die Gnadenwahl besteht in einer Verkettung von Eingebungen und Gnaden, damit die Auserwählten durch fortwährende Tugendübungen bis zur Vollendung im Guten geführt werden. Wer diese glückselige Kette bricht, der bricht die Kette seiner Verdienste mit der Gefahr, sie nie wieder anzuknüpfen. Welcher Blödsinn treibt uns denn, von unseren guten Vorsätzen abzulassen? Haben Gott, sein heiliger Dienst und die himmlischen Belohnungen heute weniger Wert als gestern? "Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit." (Hebräer 13,8) Oder sind unsere heiligen Verpflichtungen nicht immer dieselben? Oder hätte deine Schwäche durch die Übung in der Frömmigkeit zugenommen? Setzen wir unser Heil durch unsere Unbeständigkeit nicht in so schwere Gefahr!

3. Die Gabe der Beharrlichkeit ist die Krone aller Gnaden, und sie wird nur durch ein getreues, bußfertiges und heiliges Leben verdient. Nur dadurch können wir Gottes Herz neigen, der sie auch nur denen verleiht, die ihn fürchten, lieben, und standhaft auf dem Weg seiner Gebote gehen. Weichen wir also nicht von dem wohlgeordneten Leben, wozu der Geist Gottes in den Tagen unseres festen Eifers uns anregte, und bitten wir jeden Tag dringend um diese Gnade. Der die Hand an den Pflug legt, das Ackerland seines Herzens zu bearbeiten, und zurücksieht auf die Lüste dieser Welt, der ist nicht geeignet für das Reich Gottes. "Sei getreu bis in den Tod; dann werde ich dir die Krone des Lebens geben." (Offenbarung 2,10b)

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 08.08.2022 17:58

Betrachtung am 8. August - Vom Tag der Rechenschaft

 

Bald nahet sich der Tag der Rechenschaft.
Bereite dich, o Seele, zum Gericht,
Und wirke Gutes nun mit Gottes Kraft;
Denn alles bringt der große Tag ans Licht.

1. Lass keinen Tag vorübergehen, ohne des Ausspruchs des Herrn zu gedenken: "Leg Rechenschaft ab über deine Verwaltung!" (Lukas 16,2) Denn woher der Untergang so vieler, wenn nicht daher, dass sie blind in den Tag leben, ohne dieser Rechenschaft jemals zu gedenken? Indessen ist ist es wie ein Auge, das alles sieht, ohne selbst gesehen zu werden, wie ein Ohr, das alles hört, ohne wahrgenommen zu werden, wie eine Hand, die alles aufzeichnet, aber verborgen ist. Gesehen werden wir, ohne zu sehen, beobachtet, ohne zu beobachten. Auch die kleinste Falte unseres Herzens ist demjenigen nicht verborgen, der unser Herz erschaffen hat.

2. Nichts verschwindet, nichts geht verloren, nichts gerät in Vergessenheit, alles geht von der Zeit in die Ewigkeit hinüber. Was wir noch so tief in Finsternis verhüllt glauben, wird einst in das hellste Licht treten. Ach, wie wird mir zumute sein, wenn das Buch meines Gewissens wird aufgetan werden, wenn die schändliche Geschichte meines Lebens vor aller Augen wird entschleiert werden. Wer kann noch eitlem Gelächter, wer noch den Albernheiten dieser Welt sich hingeben, wenn er an den Tag dieser Rechenschaft denkt. Erbebend rief der heilige Dulder Ijob bei dieser Betrachtung aus: "Dass du mich in der Unterwelt verstecktest, mich bergen wollest, bis dein Zorn sich wendet, ein Ziel mir setztest und dann an mich dächtest." (Ijob 14,13)

3. Bedenke es wohl, Rechenschaft geben wirst du über das Gute, das du unterlassen, sowie über das Gute, das du getan hast. Rechenschaft wirst du geben über das Böse, das du begangen hast und begehen ließest, über das Böse, dass du für gut befunden und nicht verhindert hast, wozu du mitgeholfen hast, woran du durch Befehl, Rat, Billigung, Nachlässigkeit, Hilfe und Beispiel schuld warst. Und so vielfältig wirst du verdammt werden, als du Seelen in die Verdammnis gestürzt hast. O komm diesem schrecklichen Gericht durch ernste Buße zuvor. Verurteile dich selbst, auf dass Gott dich nicht verurteilt. Verzeihe, und es wird dir verziehen werden. Erzeige Barmherzigkeit, und du wirst Barmherzigkeit erlangen. "Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat." (2. Korinther 5,10)

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Re: Betrachtungen als Christ an Wochentagen

von Pneuma am 09.08.2022 10:41

Betrachtung am 9. August - Von der gerechten Verwaltung zeitlicher Güter

 

Sind, Herr, mein Gott, nicht alle Dinge dein?
Und deine Herrlichkeit, die nichts bedarf,
Wie fordert doch so strenge und so scharf
Sie selbst den letzten Heller ein.

1. Gottes Vorsehung verleiht die zeitlichen Güter, je nach den Absichten ihrer Weisheit, den Guten und den Bösen. Denn nicht böse sind diese Dinge an sich, sehr böse jedoch ist ihr Missbrauch. Hat Gottes Güte dir zeitliche Güter gegeben, so mäßige die Anhänglichkeit daran, die den Menschen großen Gefahren und Versuchungen aussetzt. "Ein Besitz, schnell errafft am Anfang, ist nicht gesegnet an seinem Ende." spricht der Heilige Geist. (Sprichwörter 20,21) Selten untersucht er, ob auch die Mittel, die er anwendet, gerecht sind, und ob sie ihn nicht zu einem Ersatz nötigen, den er ohne Sünde nicht unterlassen kann, zumal, weil er dadurch den Nächsten nicht selten in Not und Schaden bringt.

2. Der Gerechte ordnet seine Ausgaben nach dem Ertrag seines Vermögens. Denn es ist Ungerechtigkeit, über sein Vermögen auszugeben, und himmelschreiender Raub, Schulden zu machen, von denen ein Mensch voraussieht, dass er sie nicht wird bezahlen können. Ja, die Ausgaben des wahren Christen stehen auch im Verhältnis zu seinem Stand. Er behält sich in den Schranken der Sittsamkeit, und betrachtet Kleiderpracht und unmäßiges Vergnügen als wahre Sünden, da er in der Taufe der Welt, ihrer Pracht und ihren Lüsten entsagt hat. Die Nacktheit der Armen und der Altäre ist eine schreiende Rüge der übertriebenen Pracht, sowohl in der Kleidung als in den Hausgeräten und anderen Dingen. Dahin zielt auch der Ausspruch des Herrn: "Denn was die Menschen für großartig halten, das ist in den Augen Gottes ein Gräuel." (Lukas 16,15b)

3. Schließlich wendet der Gerechte allen Fleiß an, das Vermögen, das Gottes Vorsehung ihm anvertraut hat, zu erhalten, und, ist er Familienvater, sogar zu vermehren, wenn anders dies rechtmäßig geschehen kann, um dadurch seine Kinder zu versorgen und in den Stand zu setzen, ihrem Verhältnis in der bürgerlichen Gesellschaft gemäß zu leben, auf dass sie nicht, wenn er ihr Vermögen verwahrlost, Gefahr laufen, ihre Ehre und ihr Heil preiszugeben. Dies aber ist heilige Pflicht, und ausdrücklich spricht der Apostel: "Wer aber für seine Verwandten, besonders für die eigenen Hausgenossen, nicht sorgt, der verleugnet damit den Glauben und ist schlimmer als ein Ungläubiger." (1. Timotheus 5,8) "Wenn der Reichtum auch wächst, so verliert doch nicht euer Herz an ihn." (Psalm 62,11b)

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