Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 09:38

cipher schrieb: Nun - in mancherlei Dingen scheinen wir ähnlich zu denknen bzw. zu handeln.

Das scheint mir auch so.

Gewalt.... mir kommt da spontan DSDS ins Gedächtnis. Meine Tochter (15) will das gucken. Wir gucken mit. Gerade am Anfang war das wichtig um die Bedeutung von Erfolg, Ruhm und den Sinn des Lebens zu erörtern. Wir sitzen selten stumm vor dem TV. Es werden Gespräche geführt. Wenn die Kamera mal wieder das (teilweise vorgespielte) Leid, Tränen, schwere Kindheit der Kandidaten geradezu prostituiert und die Jury mit teilweise menschenverachtenden Kommentaren auf die Vorträge der jungen Menschen reagiert (was segensreicher Weise etwas nachgelassen hat), kann man sein Kind dem nicht allein aussetzen. Das muss begleitet werden. Der Wert eines Menschen wird durch Gott definiert, nicht durch Leistung, Aussehen oder Vermögen. Ab und zu wird bei DSDS dann auch noch gut gesungen (hat leider nachgelassen).

Eines Tages kam mein Sohn (11) zu mir und meinte, dass einer seiner Kumpel schon Call of Duty spielen dürfe, die Eltern ihm das Spiel gar gekauft hätten. Ich drückte mein Mitgefühl für den armen Jungen aus und erklärte meinem Sohn, weshalb die Eltern des Kumpels ihm damit keinen Gefallen getan haben. Mein Sohn geht heute nicht mehr oft zu diesem Jungen nachhause, weil er dieses Spiel nicht spielen möchte und diesen Kumpel kaum zu anderen gemeinsamen Beschäftigungen hat bewegen können.

Ich  bringe diese Beispiele, weil ich uns Eltern in der Pflicht sehe, die Kinder im Umgang mit den Medien kompetent zu begleiten oder zumindest Hilfe zu suchen, wenn der eigene Zugang eingeschränkt ist (mangels Interesse, Möglichkeit oder Verständnis). Meine Kinder hatten die Möglichkeit alle TKKG Geschichten kostenlos auf einem USB-Stick zu bekommen. Ich habe dem Nachbarn den Stick samt ausführlicher Erklärung zurückgegeben und meine Kinder standen dabei. Es ist nicht immer leicht sich im Dickicht der Medien zurechtzufinden, da müssen wir Eltern durch... hilft nix.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2014 09:40.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 10:22

Das muss ich mal los werden, marjo: Ich freue mich, wenn ich lese, wie Du mit Deinen Kindern solche Themen angehst. Ich weiß ziemlich gut, wieviel Arbeit dahintersteckt. Ich habe ja lange Jugendliche betreut, die zu Hause wenig bis keine Unterstützung hatten, aber auch solche aus "gut situiertem" Hause. Nur selten habe ich erlebt oder zumindest mitbekommen, dass Eltern ihre Erziehungsarbeit wirklich bewusst gemacht haben - leider auch unter Christen. Was meine Frau mir im Laufe der Jahre aus der Schule an Berichten mitgebracht hat - da jammert es einen, wie manche Eltern mit Kindern umgehen, wie gedankenlos, unreflektiert und inkonsequent.

Da erschrickt man, wie brutal und gefühlskalt Kinder und Jugendliche aufeinander losgehen und ich höre und lese in den Medien wiederkehrend die Frage: "Wie kommt das nur?". Na, einige Antworten wüsste ich wohl - aber sie wollen die Wahrheit ja gar nicht wissen.

Wenn es aber schon Christen nicht schlimm finden, Abende lang mit Egoshootern zu verbringen, wenn die in der TV-Werbung beworbenen Spiele sich fast auschließlich um Panzerschlachten, Luftkämpfe, Nachstellen von Schlachten aus verschiedenen Kriegen, Schlachten möglichst naturnahe aussehender Menschen usw. drehen - worüber wundert man sich dann noch? Ereignisse wie in Erlangen oder Winnenden werden sich wiederholen, früher oder später, und wieder wird Politik und Gesellschaft - humanistisch geprägt und vergutmenscht, dass die Hirne rauchen - händeringend nach den Ursachen fragen.

Da gehen junge Deutsche nach Syrien - das Ballerspiel zu Hause gibt natürlich nicht so viel her, wie die Realität dort irgendwo in den Straßen einer syrischen Stadt. Dazu die Saat der teuflischen Indoktrination. Die Eltern bleiben verzweifelt zurück und versthen ihre Kinder und die Welt nicht mehr.

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von tefila am 11.07.2014 12:53

Zum Glück gehöre ich nicht zu den "betroffenen Eltern" - aber was würdet ihr denn machen, wenn ihr einen Sprössling bei euch wohnen hättet, der die 18 bereits überschritten hat - noch in der Ausbildung ist - und von "klein auf Christ ist" und diese schlimmen Gewaltspiele spielt...und nicht nur 15 Minuten am Tag?

Man kann einem jungen Erwachsenen wohl kaum diese Spiel verbieten oder wegnehmen oder ihn auffordern, deswegen auszuziehen. Aber was kann man tun?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 13:50

An und für sich erörtere ich nicht gerne Fragen auf unsicherer Grundlage. Doch wenn der von Dir beschriebene Fall eintritt, ist ja schon zuvor augenscheinlich zu viel schiefgelaufen - der Dialog zwischen Eltern und Kindern sowie die vorbildliche Funktion der Eltern war möglicherweise schon stark unterminiert. Da muss das, was zwischen "null und achtzehn" geschehen soll für lange Zeit nicht gut oder gar nicht funktioniert haben.

Ansonsten würde ich auf diesem Gebiet nicht antworten, ohne möglichst viele Begleitumstände zu kennen.

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