Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

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Merciful
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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 05.09.2014 08:24

solana schrieb: Ja, Merciful, das geht nur durch seine Liebe - und sie ist uns immer nah und erreichbar, nichts kann uns von ihr scheiden.

Ich werde mich wohl heute mit dem Schreiben zurückhalten, da es mir momentan nicht gut geht und ich sehr müde bin.

Als ich gestern zu Bett ging, hatte ich Frieden in mir, schlief rasch ein. Aber in der Nacht wachte ich auf und konnte nicht mehr schlafen.

Je länger die Nacht dauerte, desto schlimmer wurde es, der Friede ging mir mehr und mehr verloren.

Zwar konnte ich noch einzelne Gebete zu Gott formulieren, aber in seiner Liebe und in seinem Frieden zu verbleiben, gelang mir dennoch nicht, zumindest nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.

Vielleicht hätte ich aufstehen sollen und die Bibel lesen sollen, dies hätte mir vermutlich geholfen, in diesem Sinne wäre seine Liebe für mich wohl erreichbar gewesen.

Da ich aber hoffte einschlafen zu können, blieb ich liegen und erlebte eine der schlimmsten Nächte meines Lebens.

Merciful

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 23:55

Merciful schrieb:

Das Böse durch das Gute überwinden, das können wir doch nur dann, wenn Gottes Liebe uns nahe und erreichbar ist.

Ja, Merciful, das geht nur durch seine Liebe - und sie ist uns immer nah und erreichbar, nichts kann uns von ihr scheiden.

Röm 8, 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.

Die Kraft seiner Liebe erfahren wir gerade in solchen Situationen, wo wir ohne sie aufgeschmissen wären, gerade in der Not und in der Anfechtung und in der Schwäche.
Da ist es seine Liebe, die uns durchträgt und "offenbar" wird in dem "trotzdem".
So erkennen wir darin auch die Tragfähigkeit unserer Hoffnung auf das, was noch an Erfüllung aussteht. 

Röm 5, wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Ich finde es gut, wenn du dann die Gemeinschaft mit Geschwistern suchst und du so einen guten Rückhalt in der Gemeinde hast. 
Gruss 
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 22:16

Wenn ich das Beispiel aufgreifen darf: Ärger, Zorn, Wut.

Dies ist ein Problem, mit dem ich normalerweise nicht allein klarkomme.

Freilich, wie du es auch beschreibst, natürlich findet dann ein innerer Kampf statt.

Natürlich bemühe ich mich dann, mich angemessen zu verhalten und den Zorn zu kontrollieren.

Aber wenn der Zorn so stark wird, dass ich sehr darunter leide und ihn nicht mehr kontrollieren kann, dann muss ich mich zurückziehen.

Dann darf ich mich der Ursache meines Zorns nicht mehr länger aussetzen.

Denn es ist schon so, dass andere Menschen dich verletzen können.

Menschen verletzen einander körperlich, aber auch seelisch oder psychisch.

Wenn ich also merke, dass ich verletzt werde, muss ich mich zurückziehen, denn warum sollte ich mich immerzu verletzen lassen?

Durch solche Verletzungen wird ja nicht nur meine Seele oder Psyche geschädigt, sondern auch meine Beziehung zu Gott.

Das Böse durch das Gute überwinden, das können wir doch nur dann, wenn Gottes Liebe uns nahe und erreichbar ist.

Daher muss ich mich zu Gott und seiner Gemeinde halten, aus Gott und der Liebe leben, das ist Friede und auch Freude.

Insofern würde ich meinen, es hängt alles davon ab, dass wir in der Nähe Gottes bleiben und in der Gemeinschaft der Brüder und Schwestern.

Für mich ist es Gott, der mich rettet, der mich auch schützt vor der Bosheit in meinem Fleisch.

Den guten Kampf des Glaubens sehe ich dann darin, in der Nähe Gottes zu bleiben.

Leider falle ich in diesem Kampf oft und erlebe dann eine eingeschränkte Freiheit, einen eingeschränkten Frieden.

Merciful

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 21:21

So "theoretisch" eher nicht, Merciful.
Der Anstoss kommt aus dem Erlebten.
Als Beispiel mal eine Situation: jemand ist mir übel gesonnen und wartet nur darauf, mir eins auszuwischen und ich weiss auch, dass er schon in die Richtung etwas unternommen hat.


In mir steigt Ärger auf und das Verlangen, es ihm irgendwie heim zu zahlen, ihn nicht so davon kommen zu lassen; ich weiss mich im Recht, schliesslich würde doch jeder so handeln.

Aber gleichzeitig sagt eine leise mahnende Stimme in mir: "Nein, so ist es nicht richtig, du weisst, wie du dich verhalten solltest, wenn du aus deinem neuen Leben heraus lebst.

Nun ist es an mir, wem ich die Priorität gebe, und was ich ablehne, wodurch ich mein Handeln motivieren lasse.
Die Frage geht aber noch tiefer, denn dahinter steht die grundsätzliche Frage, wie ich mich selbst und mein Leben sehe, womit ich mich "identifiziere".

Also konkret: sehe ich mich als Mensch, der der Bosheit anderer "ausgeliefert" ist und ihr nur entgeht, wenn er sich "angemessen" dagegen wehrt. Und was für eine erbärmliche Figur mache ich dann in den Augen der anderen? Und erst recht in den Augen des "Bösewichts"? Der wird doch triumphieren und wer weiss, was er dann als nächstes ausheckt?

Oder sehe ich "Gottes Hand dazwischen". Glaube ich wirklich, dass er mit nichts antun kann, was Gott nicht zulässt? Und dass alles, was er zulässt, mir auch zum Besten dienen muss (Röm 8, 28)? Und glaube ich ihm wirklich, dass es für mich richtig ist, dass ich diesen Menschen trotz seiner bösen Absichten mir gegenüber nicht hassen soll und ihm nicht feindlich begegnen?

In dem, wie ich handle, bezeuge ich zugleich meine Lebenseinstellung.
und wenn ich es wage, Gott in dem Punkt zu vertrauen und gegen "die fleischliche Natur" zu handeln, erfahre ich darin Freiheit, tiefen Frieden und Freude - viel mehr als mir die "Befriedigung meiner Rachegelüste" je bringen könnte. 

Und die daraus gewonnene Erkenntnis macht es mir leichter, beim nächsten Mal auch die richtige Entscheidung zu treffen und Gott zu vertrauen auch wenn "menschliches Ermessen" mir ein anderes Handeln anraten würde. ZB in einer Situation, die sich so ganz anders entwickelt, als ich mir vorgestellt habe und der ich so gar nichts Gutes abgewinnen kann und die mich in Sorgen, Zweifel, evtl sogar Anklage gegen Gott treiben will...

So "stirbt" der "alte Mensch" immer mehr, Fetzen des "alten Kleides" lösen sich immer mehr.
Aber nicht durch "eiserne Disziplin" und "Selbstkasteiung", sondern durch Erkenntnis und begleitet von den Früchten des Geistes (Gal 5, 22).
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 20:10

Wenn ich dich recht verstehe, solana, hast du darüber reflektiert, was dir wirklich wichtig ist, woran dein Herz hängt.

Dadurch bist du zu der Erkenntnis gekommen, dass dir mancherlei Dinge, Ziele im Weg standen, dich daran hinderten, dich frei zu bewegen und in Gott Frieden und Freude zu finden.

Deshalb hast du dich ausgerichtet zu lernen, die Prioritäten zu verändern und die Herrschaft Jesu in deinem Leben zur Auswirkung kommen zu lassen.

Könnte man so deinen Beitrag zusammenfassen? Bevor ich weiterschreibe, warte ich lieber zunächst deine Rückmeldung ab.

Merciful

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MichaR
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von MichaR am 04.09.2014 19:24

ich nicht, ich finde es zum einen sehr schön, wenn wer so offen und ehrlich und ungeheuchelt ist,-  (letzteres hat Christus ja als das dringendste für die Gemeinde angewarnt, das dieser Sauerteig nicht eindringen darf!) ...

zum anderen wie unser lieber HERR an uns arbeitet und wie sehr uns ja zu lieben scheint^^ (obwohl er uns kennt)

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.09.2014 19:25.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 19:13

Danke dir, solana,

für deine Antwort. Für mich klingt das alles aber immer noch sehr theoretisch.

Den Beitrag, den ich gerade schrieb, habe ich wieder gelöscht. Werde heute Abend zunächst noch einmal deinen Beitrag lesen und dann gegebenenfalls antworten.

Ich finde es recht schwierig, auf deine Aussagen einzugehen, da es so viele sind.

Merciful

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MichaR
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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von MichaR am 04.09.2014 18:23

ja, das ist ein sehr praktisches Zeugnis, Solana, so lieben wir es, und es kommt uns nur allzu bekannt vor^^

Das ist das Himmelreich, und was mit dir passiert ist, nennt sich Heiligung: wir müssen nur ihn machen lassen und uns heiligen lassen - (Daran scheiterte es bei mir viel zu lange!)

Vielen Dank für dein Vertrauen und deine Offenheit!

Ja, seien wir ungeheuchelt: bei jeden von uns fehlts noch hier und da und sogar noch dort... Welch Lieben HERRn haben wir doch, das er an uns arbeiten möchte und uns nicht ganz auf den Mist wirft, wie es eigendlich sein müsste.... 

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solana

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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von solana am 04.09.2014 18:16

Merciful schrieb:

Denn es ist doch vermutlich nicht so gewesen, dass du zur Erkenntnis kamst, dass du in der Hundehütte lebtest und plötzlich hattest du inneren Frieden, Freiheit und Freude!? Was geschah denn dazwischen? Was genau hat sich gegenüber vorher geändert?

Nein, Merciful, das war nicht "plötzlich".
Das waren viele kleine Erkenntnisschrittchen auf einem Weg, der auch jetzt noch lange nicht zu Ende ist.
Und mit jedem Schrittchen konnte ich ein bisschen mehr loslassen, weil ich erkannte, wie wenig es doch "wert" war im Vergleich zu dem, was ich nicht haben konnte, weil meine Hände voll "Strohhalmen" war, an denen ich festhielt.
Manches ging über den Verlust. Erst im Verlust erkannte ich, wie wichtig mir das Verlorene gewesen war, wie sehr ich mich mit meinem Denken und Fühlen darauf ausgerichtet hatte, ohne dass es mir bewusst war.
Oder auch die Abhängigkeit von der Anerkennung und dem "Urteil" anderer Menschen, besonders von Menschen, die mir sehr lieb waren.

All diese Abhängigkeiten vom "Wohlwollen" anderer oder vom optimalen Zusammenspiel aller Umstände, um das zu erreichen, woran mein Herz (unbewusst) hing, all das machte mich sehr unfrei. Mir wurde klar, wie wenig ich das alles in der Hand hatte und wie begrenzt meine Einflussmöglichkeit doch war. Selbst wenn ich mit grösster Sorgfalt alles geplant hatte und mein Bestes gegeben, um ein optimales Ergebnis zu erreichen - dann konnte im letzten Moment etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen - und nicht nur war alles für die Katz, sondern evtl ging der Schuss auch noch nach hinten los und all mein Bemühen schadete (aufs Ganze gesehen) mehr als es nützte.

Und selbst wenn ich dann wirklich mein Ziel erreicht hatte, war die "Befriedigung" darüber nur von kurzer Dauer, es gab gleich wieder neue Herausforderungen und unerreichte Ziele, Dinge, die noch nicht "zufriedenstellend" waren .... eben "Haschen nach dem Wind, leben in die "Spardose", Zähne zusammenbeissen und zielstrebig sein Bestes geben und erst dann, wenn es erreicht ist, sich erlauben, Frieden und Glück zu finden.  

Das macht sicher nicht jeder genauso, aber ich lasse mich halt leicht unter Leistungsdruck setzen und setze mich auch selbst unter Druck - ohne mir dessen überhaupt richtig bewusst zu sein, sehe auf das, was noch nicht richtig und gut ist, finde keine Ruhe, bis es so ut ist wie möglich und ich sie mir "verdient" habe.

Deshalb hat die Erkenntnis der unverdienten Gnade für mich grosse Veränderungen gebracht. 

Und ich habe angefangen, im Einzelnen meine Motivation genauer zu hinterfragen "Warum ist mir diese oder jenes so unbedingt wichtig, was will ich damit eigentlich erreichen?"
Und bei vielem stellten sich dann "faule Kompromisse" mit dem Denken und den Zielen der "Welt" heraus. Ich habe mich zwar auf Gott verlassen, aber nicht nur, habe gar nicht so 100%ig mit ihm gerechnet, sondern mich selbst abgesichert, habe mein "Glück" so gesucht, dass es auch "aus der Perspektive der Welt" Anerkennung finden konnte ...

Aber wir können eben wirklich nur einem Herren dienen.
Und wenn uns unser Herr befreit, können wir diese Freiheit nur leben, wenn wir nicht auch noch gleichzeitig an so viel andeerm festhalten und "gefangen" nehmen lassen.
Und die Erkenntnis, wie sehr, das, was mir am Herzen liegt, mein ganzes Denken und Fühlen bestimmt und die Prioritäten setzt bei spontanem Handeln, hat mir geholfen beim loslassen. Manchmal musste ich aber ganz schön nachdrücklich mehrmals mit der Nase drauf gestubbst werden, bis ich es endlich kapiert habe.
Ich weiss nicht, ob du dir so mehr "Praktisches" darunter vorstellen kannst. 
Gruss
Solana

 

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"

von Merciful am 04.09.2014 17:02

solana schrieb: Aber wenn für dich das alles schon "kalter Kaffee" ist, entschuldige bitte meine Ausführlichkeit.

Dies habe ich so nicht gesagt. Aber, wie du auch selbst schreibst, die Theorie ist uns doch (fast) allen klar, haben wir doch die Bibel, insbesondere das Neue Testament, immer wieder gelesen und bedacht. Davon gehe ich zumindest aus.

solana schrieb: Erst das Erkennen dessen, dass ich quasi nur die "Hundehütte" des Palastes bezogen hatte, statt aus dem Vollen zu schöpfen, hat mir Freiheit und inneren Frieden gebracht und ganz viel Freude.

Für mein Empfinden hast du nun aber in deinen Beiträgen eben eher die Theorie erneut beschrieben. Auch in dieser Aussage fehlt mir die Praxis.

Hast du in dieser Aussage nicht eine Menge weggelassen? Ich meine, was hast du denn praktisch gemacht, um die Hundehütte zu verlassen und aus dem Vollen zu schöpfen? Dies würde ich nun gern wissen.

Denn es ist doch vermutlich nicht so gewesen, dass du zur Erkenntnis kamst, dass du in der Hundehütte lebtest und plötzlich hattest du inneren Frieden, Freiheit und Freude!? Was geschah denn dazwischen? Was genau hat sich gegenüber vorher geändert?

Merciful

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