Die Feldpredigt

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Frank
Gelöschter Benutzer

Die Feldpredigt

von Frank am 06.10.2023 14:08

Mir war es wichtig, mir die sogenannte Feldpredigt in Lukas zu strukturieren - vielleicht kann jemand anderes auch etwas damit anfangen. Oder möchte darüber diskutieren
Übersetzung: Elberfelder (CSV), Überschriften und Strukturierung ist von mir

(Lukas 6, 20-49)


Selig-Preisungen und Wehe-Rufe

Und er erhob seine Augen zu seinen Jüngern und sprach:

1 - Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich Gottes. (Siehe 5)

2 - Glückselig, die ihr jetzt hungert, denn ihr werdet gesättigt werden. (Siehe 6)

3 - Glückselig, die ihr jetzt weint, denn ihr werdet lachen. (Siehe 7)

4 - Glückselig seid ihr, wenn die Menschen euch hassen und wenn sie euch ausschließen und schmähen und euren Namen als böse verwerfen um des Sohnes des Menschen willen; freut euch an jenem Tag und hüpft vor Freude, denn siehe, euer Lohn ist groß in dem Himmel; denn genauso taten ihre Väter den Propheten. (Siehe 8)

5 - Aber wehe euch Reichen, denn ihr habt euren Trost bereits empfangen. (Siehe 1)

6 - Wehe euch, die ihr jetzt satt seid, denn ihr werdet hungern. (Siehe 2)

7 - Wehe euch, die ihr jetzt lacht, denn ihr werdet trauern und weinen. (Siehe 3)

8 - Wehe, wenn alle Menschen gut von euch reden; denn genauso taten ihre Väter den falschen Propheten. (Siehe 4)

Gegensatzpaare

Aber euch sage ich, die ihr hört:

Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen (Liebe-Hass)

segnet die, die euch fluchen (segnen - fluchen)

betet für die, die euch beleidigen (Fürbitte - Ablehnung)

Ergänzungen

Dem, der dich auf die Wange schlägt, biete auch die andere dar;

und dem, der dir das Oberkleid nimmt, wehre auch das Untergewand nicht.

Gib jedem, der dich bittet, und von dem, der dir das Deine nimmt, fordere es nicht zurück.

Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihr ihnen ebenso.

Der Sinn des Tuns (Sünder)

1 - Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, was für Dank habt ihr? Denn auch die Sünder lieben solche, die sie lieben.

2 - Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für Dank habt ihr? Denn auch die Sünder tun dasselbe.

3 - Und wenn ihr denen leiht, von denen ihr zurückzuempfangen hofft, was für Dank habt ihr? Auch Sünder leihen Sündern, um das Gleiche zurückzuempfangen.

Der Sinn des Tuns (Jünger)

Doch liebt eure Feinde (siehe 1) , und tut Gutes (siehe 2), und leiht, ohne etwas zurückzuerhoffen (siehe 3), und euer Lohn wird groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.

Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.

Verheißungen

Und richtet nicht, und ihr werdet nicht gerichtet werden;

verurteilt nicht, und ihr werdet nicht verurteilt werden.

Lasst los, und ihr werdet losgelassen werden.

Gebt, und euch wird gegeben werden: Ein gutes, gedrücktes, gerütteltes und überlaufendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn mit demselben Maß, mit dem ihr messt, wird euch wieder zugemessen werden.

Gleichnisse

Er redete aber auch ein Gleichnis zu ihnen: Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen? Ein Jünger steht nicht über dem Lehrer; jeder aber, der vollendet ist, wird sein wie sein Lehrer.

Was aber siehst du den Splitter, der in dem Auge deines Bruders ist, den Balken aber, der in deinem eigenen Auge ist, nimmst du nicht wahr?

Oder wie kannst du zu deinem Bruder sagen: Bruder, erlaube, ich will den Splitter herausziehen, der in deinem Auge ist, während du selbst den Balken in deinem Auge nicht siehst? Du Heuchler, zieh zuerst den Balken aus deinem Auge, und dann wirst du klar sehen, um den Splitter herauszuziehen, der in dem Auge deines Bruders ist.

Denn es gibt keinen guten Baum, der faule Frucht bringt, noch andererseits einen faulen Baum, der gute Frucht bringt; denn jeder Baum wird an seiner eigenen Frucht erkannt; denn von Dornen sammelt man keine Feigen, noch liest man von einem Dornbusch eine Traube.

Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz des Herzens das Gute hervor, und der böse bringt aus dem bösen das Böse hervor; denn aus der Fülle des Herzens redet sein Mund.

Folgerung

Was nennt ihr mich aber: „Herr, Herr!", und tut nicht, was ich sage? Jeder, der zu mir kommt und meine Worte hört und sie tut – ich will euch zeigen, wem er gleich ist: Er ist einem Menschen gleich, der ein Haus baute, der grub und in die Tiefe ging und den Grund auf den Felsen legte; als aber eine Flut kam, schlug der Strom an jenes Haus und vermochte es nicht zu erschüttern, denn es war auf den Felsen gegründet. Wer aber gehört und nicht getan hat, ist einem Menschen gleich, der ein Haus auf die Erde baute, ohne Grundlage, an das der Strom schlug, und sogleich fiel es zusammen, und der Sturz jenes Hauses war groß.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.10.2023 14:09.

pray

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Re: Die Feldpredigt

von pray am 06.10.2023 19:25

Lieber Frank,

 

perfekt! - den Bibeltext kennt man ... aber die feine Strukturierung, auch mit den "Gegensatzpaaren" ist mir erst jetzt aufgegangen.
Sehr schön, wenn man sich so intensiv mit dem Bibeltext beschäftigt, so ist das dann ein echter Gewinn.
Danke für deinen Beitrag.

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Burgen

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Re: Die Feldpredigt

von Burgen am 06.10.2023 22:47


Das Buch der Sprüche ist ähnlich aufgebaut. 

Und auch die Psalmen können daraufhin 'untersucht' werden. 

Die Zeilen dann mir jeweils a.b.c. und aa. bb. cc. bezeichnen erschließt die Texte. 

Das ist dann ähnlich mancher Gedichtversstrukturen. 






Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden! 

2.Kor 5,17 (Schl 1995) 

In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)  


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Frank
Gelöschter Benutzer

Re: Die Feldpredigt

von Frank am 07.10.2023 01:15

Im Grunde ist die gesamte hebräische Schriftkultur nicht nur poetisch, sondern auch strukturiert - vieles ist kreisförmig aufgebaut und die sieben spielt eine große Rolle.
Die orientalischen Kirchen (der aramäischen Kultur) sind ja der Meinung, dass auch das NT in aramäisch geschrieben wurde, und auch hier diese orientalische Schriftkultur gilt
Weiß ich nicht wirklich - aber es ist spannend, das NT nicht nur linear, sondern auch strukturell zu lesen.

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