Erlösung

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Henoch am 12.06.2014 11:18

So ist es Marjo,
wenn wir einseitig denken, wir müssen erst noch vollkommen werden, dann stehen wir in einer knechtischen Gesinnung vor Gott und in uns verstummt die Stimme, die vertrauensvoll ruft: "Abba, lieber Vater". Wenn wir uns einseitig daran festmachen, schon vollendet zu sein, dann besteht die Gefahr, an der Erlösung zu zweifeln, wenn wir doch sündigen.
Frieden mit Gott, dem geliebten und liebenden Vater bekommen wir, weil wir staunen über seine Gnade, Liebe und Größe, über seine Macht und Stärke, uns schon vollendet zu haben, so dass wir freimütig zu ihm kommen können, wenn wir sündigen, wissend, dass wir da, wo wir noch fehlen, seine Gnade  schon haben, weil der Ausgang schon feststeht und deshalb gilt schon jetzt, dass wir Heilige und Priester sind, ja noch viel mehr, seine Kinder und Erben sind.
Das ist geistliche Hoffnung, Freude, Glaube und Vertrauen und das bringt uns zum Vater und in die Anbetung.
Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 11:20.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Henoch am 12.06.2014 12:17

Wann immer die Sünde in meinem Fleisch sich meiner bemächtigt, leide ich unter der Sünde. In solchen Momenten, Phasen, kann ich die Gemeinschaft mit Gott nicht so erleben, wie ich sie dann erlebe, wenn die Sünde in meinem Fleisch sich nicht meiner zu bemächtigen vermag.


Hallo Merciful,
das kommt genau davon, dass Du vergisst, dass Du vollkommen bist. Du bist in Christus, d.h., der Vater sieht Dich in seinem vollkommenen Sohn so, als wärest Du schon vollkommen.
Du hast seine Vollkommenheit schon geerbt, Du bist schon versetzt in das Reich seines Sohnes, für Dich gilt, dass Dich niemand mehr anklagen kann.
Wenn Du Dich selbst anklagst, an wessen Geist hältst Du Dich denn dann? Doch an den Geist des "Verklägers der Brüder".

Warum sagt Paulus, ich versuche mir kein Gewissen zu machen. Warum heißt es:
1Joh 1,9 Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.

Was sollen wir machen? Uns selbst beschuldigen und vor Gott den Kopf einziehen??? In eine knechtische Gesinnung fallen?

Nein, wir sollen rufen Abba und bekennen und vertrauen, dass er uns renigt von unseren Sünden...

1Joh 4,18 Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus; denn die Furcht rechnet mit Strafe. Wer sich aber fürchtet, der ist nicht vollkommen in der Liebe.

Warum hat das mit dem Thema zu tun. Nun weil es eine rechtliche Tatsache ist, dass wir heilig sind, völlig reingewaschen und das dürfen wir bezeugen durch Vertrauen zum Vater.

Röm 8,33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht.

1Petr 2,9 Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk....

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 12:46.

solana

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Re: Erlösung

von solana am 12.06.2014 13:30

Lieber Merciful
In diesem Zusammenhang hat mir ein Vers geholfen, den ich dir gern weitergeben möchte:


Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Wir (oder zumindest ich) schaffen es nicht, uns ganz rein zu halten von jeglicher Sünde, sondern nur, uns davon distanzieren, sobald sie uns bewusst wird. Auch das wiederum nicht aus eigener Kraft, aber wir dürfen darum bitten, wenn wir es nicht schaffen.

Und das, was uns an Fehlern schon "passiert" ist und nun nicht mehr rückgängig zu machen, dürfen wir loslassen und die Vergebung in Anspruch nehmen - aus der Gnade leben, nicht unsere "Identität" auf das aufbauen, was wir geleistet oder vebockt haben. Wir sind vor Gott nicht das, was unter dem Strich herauskommt, wenn man Gutes und Versagen gegeneinander aufwiegt - auch wenn Menschen uns so beurteilen und auch unser Herz/Gewissen in dieselbe Richtung weist.

1. Joh 3, 19 Daran erkennen wir, dass wir aus der Wahrheit sind, und können unser Herz vor ihm damit zum Schweigen bringen, 20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 13:31.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Merciful am 12.06.2014 21:18

Ich vertraue darauf, dass er, der bei euch das gute Werk begonnen hat, es auch vollenden wird bis zum Tag Christi Jesu.

(Brief des Paulus an die Philipper 1, 6; Einheitsübersetzung)

Dies hätte Paulus den Philippern damals wohl kaum geschrieben, wenn er der Meinung gewesen wäre, jene seien bereits vollendet. Nein, er sagt ja, dass Gott das gute Werk bei ihnen angefangen habe, aber vollendet war es noch nicht. Er vertraute aber darauf, dass Gott das gute Werk bei ihnen vollenden würde bis an den Tag Christi. Die Vollendung also geschieht erst mit dem Kommen Jesu in Herrlichkeit.

Darum, liebe Brüder - ihr wart ja immer gehorsam, nicht nur in meiner Gegenwart, sondern noch viel mehr jetzt in meiner Abwesenheit -: müht euch mit Furcht und Zittern um euer Heil! Denn Gott ist es, der in euch das Wollen und das Vollbringen bewirkt, noch über euren guten Willen hinaus.

(Brief des Paulus an die Philipper 2, 12-13; Einheitsübersetzung)

Wie, die Philipper waren bereits vollendet? Warum mahnte Paulus sie dann, sich um ihr Heil zu mühen? Und dieses mit Furcht und Zittern! Wenn sie schon am Ziel waren und vollendet, warum bedurften sie dann noch der Mahnung des Apostels? Und warum hätten sie sich fürchten und zittern sollen? Wer schon am Ziel angekommen ist, muss nicht mehr zittern.

Wissen wir überhaupt noch, was es heißt, sich um das Heil mit Furcht und Zittern zu mühen? Stattdessen meinen wir, mit der Bekehrung seien wir bereits am Ziel angekommen. Für den Apostel aber waren Bekehrung und Wiedergeburt der Anfang des guten Werkes Gottes. Von diesem erwartete er in Zuversicht, dass er es auch vollenden würde am Tage Christi. Nein, die Meinung des Paulus ist hier ganz klar. Die Philipper waren noch nicht vollendet, das gute Werk war noch nicht vollendet. Die Vollendung stand noch aus.

Nicht dass ich es schon erreicht hätte oder dass ich schon vollendet wäre. Aber ich strebe danach, es zu ergreifen, weil auch ich von Christus Jesus ergriffen worden bin. Brüder, ich bilde mir nicht ein, dass ich es schon ergriffen hätte. Eines aber tue ich: Ich vergesse, was hinter mir liegt, und strecke mich nach dem aus, was vor mir ist. Das Ziel vor Augen, jage ich nach dem Siegespreis: der himmlischen Berufung, die Gott uns in Christus Jesus schenkt.

(Brief des Paulus an die Philipper 3, 12-14; Einheitsübersetzung)

Der Vollständigkeit halber zitiere ich auch noch einmal diese Verse, da aus ihnen die Auffassung des Apostels klar hervorgeht.

Merciful

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Henoch am 12.06.2014 21:59

Hallo Merciful,
ich versuche es mal so herum, zu erklären, was ich meine.... 
Das eine ist eine rechtliche und geistliche Tatsache aus dem neuen Bund und das andere ist der Prozess dazu.
Rechtlich und geistlich gesehen (in Gottes Gerechtigkeit) sind wir vollendet. Deshalb sage ich nochmal, wir dürfen die Dinge vom Ziel aus sehen.
Wären wir rechtlich gesehen nicht vollendet, dann dürften wir nicht vor Gott treten, denn er ist heilig.
Wären wir schon vollendet und nicht in einem Prozess, dann würden wir nicht mehr sündigen.

Nun heiligen wir uns nicht selbst, sondern wir werden geheiligt und Gott wird sein Werk an uns vollenden. Das ist so sicher, weil ER es tut und weil es versprochen ist, und deshalb können wir jetzt schon als vollendet betrachtet werden.

Es geht mir darum, dass wir unseren Stand in Gott erkennen, denn das bringt uns in einen Freimut und in eine Zuversicht vor dem Herrn und dann hört es auf, was Du sagst, dass Du weniger Gemeinschaft oder weniger gute Gemeinschaft mit dem Herrn hast, wenn Du sündigst.

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 22:10.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Merciful am 12.06.2014 22:15

Wir sind gerechtfertigt von Gott, versöhnt mit Gott, geheiligt in Gott, aber noch nicht vollendet.

Liebe Henoch, es ist ja nicht so, dass ich dich nicht verstehen würde. Ich weiß ja, was du meinst. Aber ich störe mich daran, dass du den Begriff 'vollendet' nicht so verwendest, wie Paulus ihn verwendete.

Wenn du 'vollendet' sagst, dann meinst du 'gerechtfertigt', 'versöhnt', 'geheiligt'. Aber Paulus spricht von Vollendung in Hinblick auf die Auferstehung von den Toten am Tage Christi. Dann werden wir vollendet. Dann erst werden wir auch den neuen, den geistlichen Leib empfangen.

Bei diesem Sprachgebrauch werde ich bleiben und werde mich sicherlich nicht davon abbringen lassen.

Merciful

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solana

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Re: Erlösung

von solana am 12.06.2014 22:20

Merciful schrieb:

Paulus unterscheidet zwischen Vollkommenheit und Vollendung.

Das trifft es eigentlich ganz gut, finde ich.

Vielleicht kann man diesen Zustand, in dem beides gleichzeitig zutrifft, als 2 Dimensionen unserer Lebensrealität bezeichnen.
Dennoch ist das Ziel nicht in der Zukunft, sondern die Voraussetzung unseres neuen Leben.

 

Henoch schrieb:

Wir dürfen unser Leben vom Ziel her leben

 

Im Kolosserbrief kommt das sehr schön zum Ausdruck:

Kol 3, 8 Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde; 9 belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen 10 und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. 11 Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus. 12 So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; ....

Es ist ein "Hineinverwandeltwerden" in das Bild Christi, in dem unser neues Leben "verborgen" liegt:

Kol 3, 3 Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott.  

Aber es ist noch nicht vollendet offenbar:

4 Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in Herrlichkeit. 

1Joh 3,2 Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.

Ich weiss nicht, ob klar wird, was ich meine - es ist schon "ein  bisschen parodox", diese Gleichzeitigkeit.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 22:26.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Henoch am 12.06.2014 22:23

Hallo Merciful,

na dann ist ja alles ok, wenn es nur am Sprachgebrauch liegt.
Dann verwende ich für das, was ich meine, wohl besser das Wort "heilig", wir sind schon heilig.
Sorry, ich kam nicht auf "unser Problem".

Henoch

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.06.2014 22:26.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von Merciful am 13.06.2014 08:42

Empfangen haben wir den Glauben, den Geist Jesu, das Unterpfand des ewigen Lebens. Geboren sind wir als Gläubige aus Gott.

Durch den Glauben sind wir gerechtfertigt, versöhnt, geheiligt.

Noch aber leben wir im Fleisch. Noch aber wohnt im Fleisch die Sünde, die dann nicht über uns herrschen kann, wenn wir in Christus sind und aus ihm leben.

Die Vollendung aber steht noch aus. Noch haben wir den neuen, den geistlichen Leib nicht empfangen. Noch haben wir jenes Erbe, das im Himmel für uns bereitliegt, nicht erhalten. Noch sind wir in jene Wohnungen, die Jesus für uns bereitet, nicht eingezogen.

Das Erbe ist uns verheißen. Der neue Himmel, die neue Erde werden kommen. Gott wird vollenden, was er begann. Darauf können wir vertrauen, denn Gott ist treu. Aber noch ist das Ende nicht da.

Merciful

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WhiteEagle
Gelöschter Benutzer

Re: Erlösung

von WhiteEagle am 13.06.2014 10:59

Hallo,

also imein Christenleben begann mit der Erlösung, die ja zunächst nur geglaubt wurde. Es war sozusagen ein Punkt, der im Laufe meines Christenlebens immer größere Kreise zog - wie ein Stein, der ins Wasser geworfen wird. Sie ist also ständig präsent und wird eines Tages sogar meinen physischen Leib verwandeln.
Kurz die Erlsöung wurde und wir immer mehr erfahr-, erlebbar.

LG,
White Eagle 

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