Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

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cipher
Gelöschter Benutzer

Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 10.07.2014 18:41

Ein Thema, mit dem ich immer wieder in Berührung komme.

Ich kenne Menschen, die ernsthafte Christen sind, die sich nichts dabei (zu) denken (scheinen), härteste Gewaltspiele auf ihrem PC zu spielen. Es diene der "Entspannung", und dabei könnten sie mal "so richtig Dampf ablassen", wurde mir auf verwunderte Nachfrage erwidert. Manche sehen sich auch gelegentlich ähnlich gelagerte Filme an. Sie behaupten steif und fest, dass das keinen Einfluss auf sie habe.

Ein Vater unserer damaligen Gemeinde fragte mich mal wegen seines damals 16jährigen Sohnes, der seine Freizeit viel mit solchen "Spielen" zubrachte, was er denn machen solle? Er könne doch seinem Sohn diese Spiele nicht einfach verbieten. "Aber Du bist sein vater", sagte ich ihm, "wenn Du ihm das nicht klarmachst, wer dann"?

Wenn ich ansehe, was Tag für Tag auf der Welt passiert, lässt das auf jeden Fall einen Schluss zu: Ein großer Teil der Menschen ist innerlich kaputt. So kaputte, dass beispielsweise für das Recht auf Abtreibung gestimmt wird. Millionen Kinder werden jedes Jahr abgetrieben - aber es gibt wirklich Menschen, die behaupten, dass Gewaltdarstellung keinen Einfluss auf die Menschen habe. Dabei gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Untersuchungen, die die negative Wirkung solcher Freizeitbeschäftigungen zeigen, wie beispielsweise auch Mafred Spitzer in seinem Buch "Digitale Demenz" beschreibt.

Inzwischen stellte ich fest, dass Menschen, die fest in der Hand solcher "Killerspiele" sind, mit am heftigsten protestieren, wenn man sich, und sei es ganz nüchtern und rational, gegen solche Gewaltspiele wendet. Es ist schon eigenartig, wie manche Menschen sich solche Dinge "schönreden". Auch, wie ich eben mehrfach feststellen musste, Menschen, sich sich als überzeugte und gläubige Christen bezeichnen und die sich unterfangen, andere Christen zu lehren.

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Cleopatra
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Beiträge: 5171

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von Cleopatra am 10.07.2014 20:23

Ja, das kenne ich auch.
Ist nicht auch immerwieder festgestellt worden, dass die Hemmschwelle zur Gewalt sehr niedrig war, wenn Jugendliche gewalttätig waren und später solche Gewaltspiele gefunden wurden...?

Ich bin überzeugt, dass das Umfeld uns prägt. Auch wir Christen sind Menschen, die durch das Umfeld beeinflusbar sind.
Eine Freundin von mir, wir waren in einer Gemeinde, ging zB zur Bibelschule für drei jahre. Ihre Sprache, ihr Benehmen, alles hat sich verändert (positiv).
Als ich zB eine längere Zeit nicht in der Gemeinde war, habe auch ich mich verändert, da ich in der Zeit natürlich auch viel Kontakt mit Nichtchristen und deren Denkweise und Moral zusammen war.

Vor allem in Reha-und Krankenhauszeiten habe ich es sehr stark gemerkt. Gut, in der Zeit war ich auch gesundheitlich (psychisch und körperlich) sehr stark angeknaxt und daher angreifbar. Aber ich merke auch bei mir, dass ich mich davon nicht ganz freireden kann.

Vielleicht sind einige wirklich sehr stark.
Aber je nachdem, womit man sich am Tag beschäftigt, da sind auch die Gedanken, da ist das Herz. Und ich denke, dass Menschen, die viele Gewaltfilme oder Spiele nutzen, auf jeden Fall mehr in Versuchung geraten, die Hemmschwelle zu sinken.
Schön wäre es natürlich, wenn ich mich irre und viele so stark innerlich sind.

Aber ich persönlich kann es ja auch nicht mal nachempfinden oder verstehen, was daran schön sein soll, andere (wenn auch nur im Film oder visuell durch Spiele) weh getan wird oder getötet wird.

Lg Cleo

Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
Zitate im Forum, wenn nicht anders vermerkt, aus der rev.Elberfelder

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von tefila am 10.07.2014 20:35

Das geht bei manchen so weit, dass sie nicht mal mehr zum ruhigen Essen und Trinken kommen während dieser Spiele. Das für mich Traurigste war, als sogar ein Pastor einer befreundeten Gemeinde die Gemeinderäume freigab, damit junge Leute dort die sogenannte LAN-Party machen können. Das ist, wenn mehrere gegeneinander die ganze Nacht durch spielen. z.B Counterstrike.

Ich wusste davon, aber durfte nix sagen...und habe auch nichts gesagt. Aber habe es Gott gesagt und hier damals im Gebetsteam. Ich denke, Gott hat für mich, die ich ziemlich entrüstet gebetet habe und damit auch für meine Tochter sein Eingreifen gezeigt - ohne jedes eigenes Zutun. Gott kann das!

Mein Gefühl daran nun ist, wenn ich daran zurückdenke....einfach nur noch Müdigkeit und Unverständnis, wie man das auch noch fördern kann, dass da Stunden und Stunden diese Sachen gespielt werden und das als Eltern und Christen.




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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von Burgen am 10.07.2014 21:15

Ich kann mich daran erinnern, dass in den 70iger Jahren des vergamgenen Jahrhunderts immer gesagt wurde,
dass die Kindergarten - und Schulkinder nach dem Wochenende zumeist unglaublich aggressiv waren und zum Teil
das nachspielten, was sie zuhause am WE erlebten.

Heute sehen wir die Früchte.

Der Pastor, liebe tefila, hatte sicherlich an die großen Computerwettspiele gedacht, aus welchem der Chaosclub hervorging.
u.a. werden dort die Spiele getestet, bevor sie auf den Markt kommen.
Dafür werden große Hallen angemietet.

Natürlich weiß ich, was du meinst.
Es liegt jexenfalls auch ein hohes Suchtpotential bereit.

Gruß
Burgen  

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lowokol

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Beiträge: 156

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von lowokol am 10.07.2014 22:01

Diese Welt ist schon krank,
die Fernsehwelt ist noch kränker und die virtuelle Welt ist dann schon ganz kaputt und so fern vom diesseitigen Leben.
Telespiele oder Computerspiele sind eine Flucht in einer anderen Welt,voller Reizüberflutung,
hat so gar nichts mehr gemeinsam mit dieser Welt und diese Welt ist schon krank.....


mcg lowokol

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 10.07.2014 23:56

Burgen schrieb: Ich kann mich daran erinnern, dass in den 70iger Jahren des vergamgenen Jahrhunderts immer gesagt wurde, dass die Kindergarten - und Schulkinder nach dem Wochenende zumeist unglaublich aggressiv waren und zum Teil das nachspielten, was sie zuhause am WE erlebten.
Was glaubst Du, was meine Frau mir da von ihrer ersten Klasse berichten kann?

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 07:27

Vielleicht riskiere ich jetzt etwas, aber ich schreib es trotzdem. Mein "Ruf" ist nichts wert, wenn ich über diese Seite schweige.

Da ich grundsätzlich Geschichten mag, mag ich auch Action-Filme. Leider gibt es kaum Gute. Was ist ein guter Action-Film? Ein Film mit echter Handlung. Action um der Action willen langweilt mich und ich schalte ihn nach wenigen Minuten ab. Man merkt es einem Drehbuch an, wenn Gewalt ohne Grund dargestellt wird. Solche Filme schalte ich ebenfalls ab. Wie alles was Menschen tun, haben auch solche Filme Stärken und Schwächen. Eigenschaften, auf die ich in Gesprächen prima eingehen kann. Filme die auf realen Begebenheiten basieren, gefallen mir am Besten.

Ich mag Kriegsfilme. Bei weitem nicht alle, aber der Wert dieser Filme wird unterschätzt. Welcher das ist, würde wohl den Rahmen hier sprengen. Auch hier gilt für mich: Filme die auf realen Begebenheiten basieren, gefallen mir am Besten.

Entspannen kann ich dabei nicht mehr, als bei anderen Filmen.

Was gar nicht geht ist, dass Kindern erlaubt wird FSK18 Spiele und Filme zu gucken. Ich habe mir FSK18 Shooter gekauft und gespielt. Einfach schon deshalb um zu sehen, welche Gefahr meinen Kindern da nun tatsächlich drohen würde. Hat es einen Wert sagen zu können "Ich weiss, wovon ich rede?" Kann man nicht wie bei Drogen einfach sagen, es genüge grundsätzlich Bescheid zu wissen? Tja, darüber dürfte es unterschiedliche Meinungen geben. Ich jedenfalls achte sehr genau darauf, was meine Kinder sehen dürfen und was nicht. Ggf. spreche ich auch mit den Eltern der Freunde meiner Kinder.

Habe ich nun das Recht verwirkt, über den richtigen Umgang mit Medien zu lehren? Einige von Euch mögen diesen Schluss ziehen. Meine Kinder sehen es genau anders herum. Wenn ihr Vater etwas zu Medien sagt, hängen sie an seinen Lippen. Wenn sie Fragen zu Filmen haben, über die Auswirkung und ob sie sie gucken sollten, kommen sie tatsächlich und fragen ihren Vater, selbst meine 15 Jährige Tochter noch. Diese Tochter vertraut ihrem Vater mehr, als ihren Klassenkameraden in deisem Bereich.

gruß, marjo

Antworten Zuletzt bearbeitet am 11.07.2014 07:36.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 07:59

marjo schrieb: Ich habe mir FSK18 Shooter gekauft und gespielt
Ganz so weit ging ich nicht - ich habe mich mit dem Demos einiger solcher Spiele begnügt, die ja meistens einen Level durchspielen lassen. Doch ich hab' das Zeugs bald wieder entfernt. Nun habe ich vier Töchter, welche an dieser Art Spielen eher mäßig interessiert waren. Aber am Wochenende setzten sich die drei Ältesten mit Knabbereien und Getränken zusammen vor den PC und spielte Spiele wie beispielsweise "Hanse", welches damals recht bekannt war. Die Drei haben das regelrecht zelebriert, später stieß unsere Jüngste dann hinzu.

Bei Drogen gibt es hinreichend mediziniche Beweise über deren Schädlichkeit. Bei Spielen / Filmen eher nicht. Deswegen halte ich es nicht für falsch, wenn man sich als Elternteul da eine gewisse Kompetenz erwirbt. Mit dem TV kamen unsere in den ersten sechs Jahren ihres Lebens gar nicht in Berührung. Unser TV stand im Schlafzimmer und wir Eltern sahen allenfalls dann mal fern, wenn alle Kinder im Bett waren (wenn mal Zeit war). Und als wir TV dann dosiert freigeben wollten, besorgten wir zuerst einen Recorder, um das Gewünschte aufzeichnen zu können. So konnten wir mit den Kindern Sendungen zusammen ansehen, Pause machen, wenn sie Fragen hatten oder wenn wir ihnen dazu etwas zu sagen hatten. Das war viel anstrengende Arbeit, aber es hat sich wirklich gelohnt. Auch bei uns war es so, dass wir Eltern in diesen Bereichen kompetente Ansprechpartner sind und waren. Aber wir bekamen mit, wie sie sich öfter mit Gleichaltrigen auseinandersetzten, welche solche Gewaltexzesse auf dem TV-Schirm täglich konsumierten. Nicht selten wurde dann bei uns am Abendessentisch abendfüllende Gespräche aus solchen Ereignissen.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von marjo am 11.07.2014 08:19

Hallo cipher,

die ersten zehn Jahre haben wir in unserer Familie keinen TV gehabt. Bis heute ist TV Konsum reglementiert, sowohl in Zeit als auch in Auswahl. Schritt für Schritt wird das gelockert um auf Selbstständigkeit hinzuarbeiten. TV Konsum vor 18 Uhr ist die Ausnahme. Auf kindgerechte Sendungen wird geachtet. Sendungen mit dumpfer Gewalt, Zauberei und Erotik sind nicht gestattet, selbst wenn es nicht FSK18 oder 16 ist... natürlich mit ausführlicher Begründung.

Medien durchziehen unser Leben, ob wir das wollen oder nicht. Meine Kinder haben Freunde, die meisten davon sind keine Christen. Nicht selten bekommen die Freunde meiner Kinder erst durch uns eine Medienerziehung.... zumindest ansatzweise. Im Kollegenkreis gibt es Väter, die kaum wissen was Facebook, Twitter oder Skype ist, geschweige denn das sie dort Accounts haben und ihren Kindern bei den Sicherheitseinstellungen helfen können.

Aber Dein Thread geht ja eher in Richtung "Gewalt als Entspannung" als in Richtung "Medienkompetenz". Ich schaue viele Filme. Mein Kopf bleibt dabei jedoch nicht untätig. Ich werde von Filmen beeinflusst, daran habe ich keinen Zweifel. Aktiv halte ich meine biblischen Kenntnisse gegen das, was in Filmen an Verhalten und Reaktioen angeboten wird. Schrott wird als Schrott bezeichnet, auch meinen Kindern gegenüber.

gruß, marjo

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Glaube - und Gewaltspiele und -filme zur "Entspannung"?

von cipher am 11.07.2014 09:21

Nun - in mancherlei Dingen scheinen wir ähnlich zu denknen bzw. zu handeln.

Mir ist aufgefallen, dass eine subtilere Form von Gewalt häufig in den Nachmittagssendungen zu sehen ist. Ab und zu tu' ich es mir mal an, mir die eine oder andere solcher Sendungen anzusehen. Meistens ja solche "scripted reality". Allein, wenn ich auf den Ton achte, in dem dort Menschen miteinander umgehen - immer wieder gerne auch Pubertrierende mit ihren "Eltern" - fällt mir aif, dass der einerseits oft ziemlich aggressiv und völlig überzeichnet herausgekommt. Andererseitss werden dann, je nach Ereignis, irgendwelche "gefühlvollen" Popstückchen zum Unterstreichen der Stimmung eingespielt. Sehr manipulativ. Und solche Intrigen, wie sie dann in "GZSZ" und vergleichbarem Müll gesponnen werden, höre ich nicht selten auch von / über Jugendliche. Opfer einer solchen - weitergeführten - Intrige wurde dann eben zweimal meine Frau übers Internet.

Man muss nur einen oder zwei Zäune weitersehen - je nachdem, wo man wohnt, um die Auswirkungen beobachten zu können.

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