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solana

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 30.08.2014 15:43



 Wintergrue schrieb:

 Jemand der sag ichmal keine Ahnung hat, der denkt sich,, ok,, wunderbar,, ich glaube, Gott schenkt mir seine Gnade und das wars.... Ist es aber damit getan ??

Liebe Wintergruen
Du schreibst richtig: "jemand, der keine Ahnung hat".
So kan niemand sprechen, der "der Welt gestorben ist" und nun "in einem neu geschenkten Leben wandelt".
So, wie du fragst, fragt jemand nur "aus der Perspektive des alten Menschen", der seine "Selbstverwirklichung" ohne Gott sucht, der seine "Identität" in seiner "fleischlichen" Existenz begründet sieht.

Aber Paulus rechnet natürlich auch mit dieser Frage, denn sie drängt sich ja von der menschlichen Logik her auf:

Röm 6,1 Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? 2 Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?

Vom Standunkt des "Gestorbenen" aus ist das ein Ding der Unmöglichkeit.

3 Oder wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4 So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
...
11 So auch ihr, haltet dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid und lebt Gott in Christus Jesus.

Deshalb gehören Glaube und Werke ja auch zusammen. Niemand kann behaupten, er glaube halt "nur theoretisch" und sündigt dann in der Praxis munter weiter. Ein neues Leben muss gelebt werden, sonst ist es keines, dann ist es nur ein "Potenzial", das nicht genutzt wird. Und damit geht es so wie mit dem "verbuddelten Talent" des "faulen Knechts" aus dem Gleichnis (Mt 25, 14-30).
Man kann das neu geschenkte Leben nicht "auf die hohe Kante legen" als "Rentenversicherung" für später einmal, nach dem Tod.

Keiner kann sich zurücklegen und tatenlos abwarten (oder sofort nach der Bekehrung von der Brücke springen, um sofort sicher in den Himmel zu kommen).

Und mit jeder Tat, die wir tun, mit jeder Entscheidung, die wir fällen, erweisen wir uns als Kinder unseres Vaters im Himmel oder begeben uns in den Herrschaftsbereich der Sünde - es gibt kein "neutral" dazwischen, nur ganz "für" oder ganz "gegen". In dem, was wir denken und tun, legen wir uns fest, identifizieren wir uns mit "unserem Fleisch, der Welt und ihrem Herrn" oder mit unserem neuen Leben als Kinder Gottes.

Das heisst nicht, dass wir von vorn herein vor allen falschen Entscheidungen und entsprechenden Taten "gefeit" sind.
Aber selbst wenn wir versagen, kann die Sünde nicht mehr über uns herrschen:

Röm 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.

Dh der Rückweg steht offen.
Gruss
Solana


angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2014 15:45.

solana

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 30.08.2014 13:51

Wintergruen schrieb:

Deshalb meine ich immer, wenn ich euch so lese, das alles so einseitig und nur hälftig sich anhört..

Liebe Wintergruen

Hört sich das für dich weniger einseitig an?:

Röm 3,27 Wo bleibt nun das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch welches Gesetz? Durch das Gesetz der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
28 So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht wird ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.

Röm 4,2 Das sagen wir: Ist Abraham durch Werke gerecht, so kann er sich wohl rühmen, aber nicht vor Gott.

Die "Werke" sind nicht "Voraussetzung" der Rechtfertigung, sondern deren "Folge". Indem man das neu geschenkte Leben "ergreift" und "darin wandelt", sich mit der neuen Identität "identifiziert" und von dieser veränderten Einstellung (als ein "Opfer, das Gott erwählt hat, dass es ihm "heilig" = "ausgesondert", herausgerufen aus der der Welt, ihm allein vorbehalten sei) "Werke" tut - nicht auf sein eigenes "Verdienstkonto", sondern als "Sklave" des Herrn, der einen "frei gekauft" hat.

Diese Werke erscheinen den "Unmündigen" als "fremdbstimmte Sklavenarbeit".
Der "Mündigen",  erkennt, dass ein Mensch nie "einfach so" unabhängig und frei sein kann, souverän, nur auf sich selbst gestellt.
Sondern:

Röm 6,16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17 Gott sei aber gedankt, dass ihr Knechte der Sünde "gewesen" seid, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, der ihr ergeben seid. 18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit. 19 Ich muss menschlich davon reden um der Schwachheit eures Fleisches willen: Wie ihr eure Glieder hingegeben hattet an den Dienst der Unreinheit und Ungerechtigkeit zu immer neuer Ungerechtigkeit, so gebt nun eure Glieder hin an den Dienst der Gerechtigkeit, dass sie heilig werden. 20 Denn als ihr Knechte der Sünde wart, da wart ihr frei von der Gerechtigkeit. 21 Was hattet ihr nun damals für Frucht? Solche, deren ihr euch jetzt schämt; denn das Ende derselben ist der Tod. 22 Nun aber, da ihr von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden seid, habt ihr darin eure Frucht, dass ihr heilig werdet; das Ende aber ist das ewige Leben. 23 Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Die "vermeintliche Freiheit" ohne Gott ist nur ein "Ausgeliefertsein an den "Herrn", den man sich stattdssen erwählt hat - "darum hat sie Gott dahingegeben..."

Röm 1, 20 Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, sodass sie keine Entschuldigung haben. 21 Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert. 22 Da sie sich für Weise hielten, sind sie zu Narren geworden 23 und haben die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes vertauscht mit einem Bild gleich dem eines vergänglichen Menschen und der Vögel und der vierfüßigen und der kriechenden Tiere. 24 Darum hat Gott sie in den Begierden ihrer Herzen dahingegeben in die Unreinheit, sodass ihre Leiber durch sie selbst geschändet werden, 25 sie, die Gottes Wahrheit in Lüge verkehrt und das Geschöpf verehrt und ihm gedient haben statt dem Schöpfer, der gelobt ist in Ewigkeit. Amen.

Die "Mündigen" erkennen, dass sie im Dienst Gottes nicht "fremdbestimmte Sklavenarbeit" tun, sondern dass die Befreiung vom "falschen Dienstherrn" und die "demütige Unterwerfung" unter den Schöpfer und Herrn unseres Lebens der einzige Weg ist, das Leben in seiner ganzen Fülle leben zu können - so wie es uns vorherbestimmt worden ist und von dem uns die Knechtschaft der Sünde abgehalten hat.
So ist nun das Gesetz keine "Zwangsjacke" mehr, sondern kann in einem neuen Leben, von einer veränderten Einstellung aus - als "Selbstverwirklichung" des neuen "Selbst" - in aller Freiheit befolgt werden.

Gal 4, 1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr ist über alle Güter; 2 sondern er untersteht Vormündern und Pflegern bis zu der Zeit, die der Vater bestimmt hat. 3 So auch wir: Als wir unmündig waren, waren wir in der Knechtschaft der Mächte der Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft empfingen. 6 Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! 7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Wir "demütigen" uns in seinen Dienst - und er erhebt uns aus dem "Sklavenstand" in den Rang eines Kindes und Erben, lässt uns mit "herrschen":

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

So verstehe ich das.
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 30.08.2014 14:16.

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 30.08.2014 12:52

Wintergrün schrieb:

  "echte Demut" hält sich für "gestorben" - mit Christus den Mächten der Welt.   


das habe ich nicht so recht verstanden..Demut hält sich für mich nicht für gestorben. Vielleicht erklärst du nochmal wie du das gemeint hast.

 

Hallo Wintergruen
Ich habe mich auf das davor Zitierte bezogen:

Kol 2,18 Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn
19 und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
20 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:
21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?

Weil hier die "richtige" Einstellung der "falschen Demut" gegenüber gestellt wird.

NorderMole hat ja schon auf die (auch sprachlich vorhandene) Verbindung von "Demut" mit "Dienen" hingewiesen. Demut bedeutet eben nicht nur Tod, "Abtöten des Fleisches" - als "frommes Werk", mit dem man sich einen Verdienst erwirbt, um vor Gott, anderen Menschen und auch sich selbst gut dazustehen; sich so zu fühlen, als müsste man sich doch nicht so ganz alles von Gott schenken lassen.

In Römer 12(wie auch an vielen anderen Stellen des Briefs) wird das deutlich gesagt:

1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Das "Opfer" bedeutet nicht wie im Tieropfer "Schlachtung" - und dann ist das Opfertier tot.
Sondern - durch den Tod des alten Menschen hindurch - der Wandel in einem neuen Leben, an dem wir kein "Verdienst" haben, das uns geschenkt wurde und in das wir "hineinverwandelt" werden. Die demütige Haltung bedeutet hier, sich ganz in seinen Dienst stellen (Paulus gebraucht an anderen Stellen den Ausdruck "δουλοσ"= Knecht/Sklave).
Indem er "vergisst, was hinter ihm liegt" (Phil 3,13) und sich ganz als Gottes Neuschöpfung versteht und aus diesem "Selbstverständnis" heraus mit einer neuen Einstellung ("nicht dieser Welt gleich" Röm 12,2) lebt, die ihn zu Taten in Übereinstimmung mit Gottes Willen antreibt.

Also "sich demütigen" nicht als "Selbstzweck", um damit ein Verdienst zu erwerben.
Sondern sich demütigen, um sich von Gott "erhöhen" zu lassen:

Jak 4,10 Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.

Sterben, um frei werden zum Leben:

Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir.

Röm 5,10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

Ich habe das Gefühl, wenn man dem "Sterben" einseitig zu viel Gewicht beimisst, betont man das Leiden des alten Menschen, stilisiert den "Todeskampf" zu einer Leistung hoch, mit der man sich (über die Hintertür) doch noch Raum für "Rühmen" offen halten kann.
Das "Sterben" bedeutet für mich ein "vollständiges Loslassen", auch "bewusstseinsmässig" hinter mir lassen, "vergessen". Und eine "rückhaltlose" Identifizierung mit dem neu geschenkten Leben, ohne "einschränkenden" Blick zurück. Denn es ist uns geschenkt, damit wir uns ganz mit dieser neuen Identität identifizieren sollen, nicht "unter Vorbehalt, denn da ist ja auch noch..."
Gruss
Solana

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Re: (Oase 7) "Herr, deine Gnade ist so weit wie der Himmel ....

von solana am 30.08.2014 09:24

Guten Morgen
Oh, liebe Sylvie, das ist ja doppelt unangenehm, wenn das "miese" Wetter dann nicht nur auf die Stimmung drückt, sondern richtige Schmerzen verursacht!
Aber vielleicht bekommen wir ja noch einen schönen, trockenen Herbst und in jedem Fall wünsche ich dir eine gute, schmerzfreie Zeit der Erholung bei deiner Schwester. 

Bei mir lassen die Lauffortschritte noch zu wünschen übrig, meine Kniee machen mir Probleme (hatte ich vorher schon) und ich hatte mir einen "Schongang" angewöhnt. In der Physiotherapie stehendeshalb jetzt hauptsächlich Gleichgewichtsübungen auf dem Programm, wie zB Stehen auf dem verletzten Bein, das andere in der Luft - das geht sehr auf das arme Knie ...., aber ich merke inzwischen auch, dass es etwas bringt  (ausser zusätzlichen Schmerzen, wie es mir anfangs vorkam  ).
Euch allen einen schönen Tag und ein erholsames Wochenende unter Gottes Segen und Schutz.
Gruss
Solana 

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Re: uhi wer bin ich ? Ich bin Floria

von solana am 30.08.2014 09:05

Liebe Floria
Herzlich Willkommen, schön, dass du mit umgezogen bist!
Ich freue mich auf gute Gespräche.
Liebe Grüsse
Solana 

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Re: Was ist "christliche Demut"?

von solana am 29.08.2014 17:09

Hallo
Vielleicht hilft es auch ein wenig, statt des Substantivs die verwendete Verbform anzusehen, die ist im Textzusammenhang oft aussagekräftiger.
Im AT kommt häufig vor "jemanden demütigen" und "sich demütigen". 
Auch im NT:

Jak 4,10 Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen.
1Petr 5,6 So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.

Hier wird auch deutlich, dass Demut kein "Selbstzweck" ist, keine "Tugend", mit der jemand besondere Verdienste erwerben kann und vor anderen damit glänzen.
Wenn jemand aus diesem Grund (um dadurch vor anderen gut dazustehen)  "demütig" ist, wird das als "falsche Demut" bezeichnet:

Kol 2,18 Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in falscher Demut und Verehrung der Engel und sich dessen rühmt, was er geschaut hat, und ist ohne Grund aufgeblasen in seinem fleischlichen Sinn
19 und hält sich nicht an das Haupt, von dem her der ganze Leib durch Gelenke und Bänder gestützt und zusammengehalten wird und wächst durch Gottes Wirken.
20 Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:
21 Du sollst das nicht anfassen, du sollst das nicht kosten, du sollst das nicht anrühren?

Kol 2,23 die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie den Leib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.

Dh "echte Demut" hält sich für "gestorben" - mit Christus den Mächten der Welt.
Aber nicht gestorben, um nun "tot" zu bleiben.

Gal 2,19 Denn ich bin durchs Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt. 20 Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt lebe im Fleisch, das lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich dahingegeben. 21 Ich werfe nicht weg die Gnade Gottes; denn wenn die Gerechtigkeit durch das Gesetz kommt, so ist Christus vergeblich gestorben. 

Der "Tod" ist die Durchgangsstation ins neue Leben, zur christlichen Demut gehört auch, sich unverdienterweise erhöhen zu lassen und nicht das "in Staub und Asche liegen" zu einem Verdienst hochstilisieren.

Röm 5,10 Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wie viel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind.

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen,
herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Gruss
Solana

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Re: Was bedeutet es, Gott zu lieben?

von solana am 29.08.2014 10:49

Guten Morgen
Ja, Demut und Gnade empfangen sind ein sehr grosses eigenes Thema, das einen eigenen Thread verdient.

Dennoch ist es auch für die Frage, wie sich Liebe äussert, ganz wichtig, die Rolle der Werke und die Motivation hinter dem Tun zu betrachten.

Das, was Jakobus über den Glauben ohne Werke sagt, könnte man genauso über die Liebe sagen:

Jak 2,14 Was hilft's, liebe Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben (Liebe), und hat doch keine Werke?  
Jak 2,17 So ist auch der Glaube (Liebe ), wenn er nicht Werke hat, tot in sich selber.
Jak 2,18 Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben (Liebe) und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben (Liebe) ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben(Liebe) zeigen aus meinen Werken.
Jak 2,20 Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube(Liebe) ohne Werke nutzlos ist?
(rot von mir hinzugefügt)

Im zwischenmenschlichen Bereich leuchtet uns das sofort ein.
Wie könnten wir jemandem glauben, der uns ständig seine grosse Liebe beteuert, aber ganz anders handelt, aus seinen Taten etwas ganz anderes spricht?
Wir brauchen ja auch immer "Liebesbeweise", um uns wirklich geliebt zu fühlen - auch von Gott. 

In diesem Thread ging es mir vor allem darum, wie wir unsere Liebe zu Gott ausdrücken können - in unserem Denken und Tun; und besonders in der Verbindung von Denken und Tun, also in der Motivation, die hinter einer Tat steht.

Also würde ich mal bspw (im Hinblick auf zuvor Angesprochenes) so fragen:
- Inwiefern zeige ich Gott meine Liebe, wenn ich gute Taten tue und schlechte vermeide aus Angst vor seiner Strafe?
- Inwiefern drückt sich darin Liebe zu Gott aus, wenn ich mich selbst hasse und verachte?

Dabei wäre dann noch zu beachten, dass das Ganze vielleicht "mehrstufig" abläuft, also zB:

Ich erkenne, wo ich (wieder mal) versagt habe, schäme mich dessen, "hasse und verachte" mich.
Dann denke ich bspw an dieses Bibelwort:
1Joh 3,20 dass, wenn uns unser Herz verdammt, Gott größer ist als unser Herz und erkennt alle Dinge.
Und erkenne, dass ich nicht in diesem Selbsthass bleiben darf, wenn ich Gott wirklich meine Liebe zeigen will. Denn dann würde ich doch daran zweifeln, dass er mich wirklich ganz erlöst und befreit hat, würde der Sünde erlauben, dass sie mich runterzieht, ich "identifiziere" mich mit mit meinem "Fleisch", das versagt hat - statt mit meinem neuen Leben, das mir Gott aus Liebe geschenkt hat, als ich noch Sünder war und das er nicht wegnimmt, wenn ich mal versage.
Also schäme ich mich wieder meines Unglaubens und meiner "Fixierung auf mein Fleisch", sehe von mir weg auf Gott hin und gebe ihm die Ehre, glaube ihm mehr als dem Urteil meines Herzens, lasse den Selbsthass los und "identifiziere" mich ganz mit meinem neuen, geschekten Leben, das ich mir nicht verdient habe.
Drückt sich nicht in dem "Loslassen" meines Eigenen (im Positiven wie auch im Negativen)  und im vertrauenden "Einlassen" auf  Gott ("nackt und bloss", wie es die Mystiker gerne ausdrücken) Liebe aus? Liebe, die erkennt, in welch unverdienter Weise sie geliebt wird und im Vertrauen auf die Tragfähigkeit dieser Liebe und die Gültigkeit seiner Zusagen, die nicht von meiner Gegenleistung abhängig ist.

Und diese Erfahrung, wie ER mich "aus dem Staub erhebt", lässt mich seine grosse Liebe spüren und erkennen - und löst in mir den Wunsch aus, auch von mir aus aktiv meine Liebe zum Ausdruck zu bringen.
Und die "Werke", die ich dann tue, sind dann motiviert von der Freude über die grosse Liebe, die ich erkennen darf, mit der er mich liebt und die eine "antwortende" Liebe in meinem Herzen erweckt.

So stelle ich mir das vor bei dem Beispiel der Traurigkeit über das Versagen, darüber, dass ich seine Liebe nicht angemessen erwidern kann.
Vielleicht kann jemand anderes aus seiner Sicht und Erfahrung noch Beispiele hinzufügen?
Gruss
Solana
 


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Re: (Oase 7) "Herr, deine Gnade ist so weit wie der Himmel ....

von solana am 28.08.2014 15:48

Oh, ja, liebe Burgen, das ist ein Schreck!
Gut, dass sich das aufgelöst hat.

Liebe Ulli, mit Dinkelmehl kann man auch super leckere Nudeln selbst machen.
Ich bin mal zu selbstgemachten Spätzle aus frisch gemahlenem Dinkelmehl eingeladen worden, das war eines von den leckersten Nudelgerichten, die ich je gegessen habe.

Der nasse Sommer hat war für die Natur doch recht segensreich - und bringt uns auch allerhand Gutes, zB Riesenzucchini:

IMG_20140828_150745.jpg  

Nur die Tomaten fanden das Wetter nicht so gut.
Ich hatte extra ein Foliendach darüber gezogen, um sie vor Regen zu schützen. Aber das hat der Wind abgehoben und eine Nacht mit starkem Regen hat gereicht, um ihnen den Garaus zu machen ....Na, dann essen wir halt Zucchini .
Euch allen noch einen schönen, gesegneten und stressfreien Tag.
Gruss
Solana
 

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Re: Was bedeutet es, Gott zu lieben?

von solana am 28.08.2014 13:33

Hallo Henoch
Du sprichst da gleich mehrere ganz wichtige Dinge an, insbesondere das Wachstum und die Erkenntnis.

Wir wachsen in der uns geschenkten Liebe, indem sie sich bewährt.

Dazu finde ich die Stelle im Römerbrief sehr aussagekräftig:

Röm 5, 3 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.

Das "Rühmen der Berdrängnisse" zeugt ja eigentlich schon von der grossen Liebe des Paulus. Durch die in unser Herz ausgegossene Liebe können wir auch in der Not an der Hoffnung festhalten und erfahren, wie sie durchträgt.
Deshalb kann Paulus die Bedrängnisse annehmen und bejahen, nicht weil er die Leiderfahrung so toll findet, sondern weil er darin ganz besonders die Liebe Gottes "praktisch" erfährt.
Indem er Gott trotzdem vertraut (trotz aller Not und gegen den Augenschein) und sein Vertrauen nicht enttäuscht wird.

So stellt sich für mich gerade in solchen Situationen des Lebens, die mir gar nicht "schmecken" wollen, auch die Frage, ob ich meiner eigenen Beurteilung mehr glaube oder ob ich trotzdem daran festhalte, dass Gottes Liebe mir nur das Beste schenkt.

 

Henoch schrieb: Wenn ich über meine Liebe zum Herrn nachdenke, werde ich immer traurig. Wie klein ist sie im Verhältnis zu seiner Liebe zu uns, die er am Kreuz sichtbar werden ließ.

Ja, ich denke diese Traurigkeit gehört zu der "Erkenntnis", zu der seine Liebe uns führt.

Und diese Erkenntnis macht uns frei davon, das Gesetz wie "unmündige Kinder" halten zu wollen aus Furcht vor Strafe. (Gal 4, 1-7)
Durch die Erkenntnis seiner grossen Liebe wächst die "antwortende" Liebe in uns.
Dann treibt uns nicht mehr die Furcht vor Strafe, sondern seine Liebe wird zum Motiv unseres Handelns.
Gruss
Solana

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Re: Was bedeutet es, Gott zu lieben?

von solana am 28.08.2014 12:50

Christof schrieb:

Die Art Liebe, die Gott sich von uns wünscht, ist nicht von dieser Welt, sondern kommt von Gott. Sie wird in unsere Herzen ausgegossen duch den Heiligen Geist. Wir müssen nur darauf achten, dass unser Herz nicht voll ist mit weltlichen Dingen. Mach also viel Platz für Gott.

Hallo Christof
Ja, da sagst du etwas ganz Wichtiges.
Das gehört auch dazu, dass wir Gott als Dialogpartner einen grossen Raum in unserem Leben geben und uns an ihm ausrichten.

Vielleicht könnte man das noch ein bisschen praktischer vertiefen. Wie sieht das aus, dass wir weltliche Dinge aus unserem Herzen herausnehmen, um Gott mehr Platz einzuräumen?
Gruss
Solana 

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