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solana

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Re: Esoterik und Christentum, warum scheidet das die Geister?

von solana am 26.07.2014 17:59

Hallo Marjo
Mag sein, dass ich die Problematik ein wenig verkürzt habe. 
Mit dem, dass beide auf ihr Weise Recht haben, meinte ich, wenn Pal sagt: "Wer noch nie Bananen probiert hat, kann nicht wissen, wie sie schmecken."
Und er hat ja auch selbst auf Gefahren der Auswüchse hingewiesen.

Ich selbst bin auch nicht so der "Bananen-Typ" und hab sie auch noch nicht probiert, habe auch ein paar nicht so gute Erfahrungen in diesen Kreisen gemacht.
Dennoch würde ich aufgrunddessen nicht alles von vorn herein komplett ablehnen, auch wenn ich Gefahren darin sehe, wie Henoch.

Denn diese Bewegung wendet sich ja gegen Tendenzen in christlichen Gemeinden, die das andere Extrem überbetonen - und das kenne ich eben auch und das finde ich auch nicht gut.

Und wenn man bspw von den Charismatikern fordert, Zungenrede dürfe nur genau so ablaufen, wie es der 1.Kor 14 als Gottesdienstordnung entspricht - dann muss sich der Fragesteller natürlich auch fragen lassen, ob der Gottesdienst in seiner Gemeinde genau so abläuft wie dort beschrieben. (Ich selbst habe das noch nirgendwo so erlebt).

1. Kor 14, 26 Wie ist es denn nun, liebe Brüder? Wenn ihr zusammenkommt, so hat ein jeder einen Psalm, er hat eine Lehre, er hat eine Offenbarung, er hat eine Zungenrede, er hat eine Auslegung. Lasst es alles geschehen zur Erbauung! 27 Wenn jemand in Zungen redet, so seien es zwei oder höchstens drei und einer nach dem andern; und einer lege es aus. 28 Ist aber kein Ausleger da, so schweige er in der Gemeinde und rede für sich selber und für Gott. 29 Auch von den Propheten lasst zwei oder drei reden, und die andern lasst darüber urteilen. 30 Wenn aber einem andern, der dabeisitzt, eine Offenbarung zuteil wird, so schweige der Erste. 31 Ihr könnt alle prophetisch reden, doch einer nach dem andern, damit alle lernen und alle ermahnt werden. 

Es wurde auch zitiert:

1Kor 14,13 Wer also in Zungen redet, der bete, dass er's auch auslegen könne.

Das, denke ich auch, ist sicherlich der Idealfall.
Heisst aber nicht - im Umkehrschluss - dass niemand im stillen Kämmerlein zu Gott in Zungen beten darf, wenn er es nicht auslegen kann, denn warum schreibt Paulus sonst an anderer Stelle:

1Kor 12,10 einem andern die Kraft, Wunder zu tun; einem andern prophetische Rede; einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden; einem andern mancherlei Zungenrede; einem andern die Gabe, sie auszulegen.

Aber, wie gesagt, das ist nur meine Meinung dazu, die ich niemandem aufdrängen will.
Ich wollte nur darauf hinweisen, dass in dieser "Konstellation" der Diskussion vermutlich kein grüner Zweig zu erreichen ist.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: Esoterik und Christentum, warum scheidet das die Geister?

von solana am 26.07.2014 16:38

Hallo Henoch, Hallo Pal
Ich denke nicht, dass ihr beide in der Frage zu einer einheitlichen Meinung kommen werdet.
Aber das muss ja auch gar nicht sein.

Ich denke auch, dass mit den "Geistesgaben" viel Schindluder getrieben werden kann - gerade in unserer heutigen Zeit, in der alle das "Aussergewöhnliche", das "ganz Besondere" suchen, das ihnen einen "ganz speziellen Kick" gibt. 
Das ist eine grosse Gefahr darin und ihr erliegen bestimmt nicht wenige.

Dennoch denke ich nicht, dass das alles deshalb von Grund auf nur schlecht und falsch sein könnte.
Wer in der Lage ist, mit kindlichem Herzen dankbar zu empfangen, der wird dadurch sicherlich in besonderer Weise beschenkt.
Ein evtl möglicher Missbrauch von Gottes guten Gaben sollte nicht dazu verleiten, sie von vorn herein als "widergöttlich" abzustempeln.

1Tim 4,4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird;
5 denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet.

Wem das zu "abgehoben" vorkommt, zu "wenig greifbar", "zu wenig sicher" und wer sich in eimem wohlstrukturierten, wohlgeordneten Umfeld ohne viel Raum für Gefühlsausbrüche und Spontaneität wohler fühlt, muss da ja nicht mitmachen.
Aber auch wenn man die "Ordnungen" überbetont gibt es genauso auch hier eine andere Seite, auf der man vom Pferd fallen kann - und das ist "Gesetzlichkeit", Unduldsamkeit und Richtgeist gegenüber Geschwistern;

Nicht, dass ich dir das vorwerfen würde, liebe Henoch, ganz bestimmt nicht - genauso wenig wie ich Pal mit ausgeflppter, abgehobener Schwärmerei in Verbindung bringen würde.
Aber die Gefahr ist auf beiden Seiten da.
Ebenso wie ich schon "Schwärmer" erlebt habe, die in allem und jeden nur das "Wirken irgendwelcher guter und böser Geister" gesehen haben - und sich selbst als mehr oder weniger hilfloser Spielball dazwischen, der nur im Gebet darum ringen kann, dass er nicht in den Machtbereich der falschen Kräfte gerät. Genauso habe ich aber auch schon "Überbetoner der Ordnungen" gesehen, die sich selbst darin "eingesperrt" und ihre Freiheit und Lebendigkeit im Glauben verloren haben. Sie sind so auf "Absicherung" durch Strukturen bedacht, dass das Vertrauen und das Einlassen auf Gott - jeden Tag neu in einem "lebendigen Dialog", der das ganze innere Wesen mit umfasst, verändert und erneuert, auf der Strecke bleibt. Ein tiefes Ergriffensein von Gott ist nun mal nicht "nüchtern", es "haut einen um" .
Nicht umbedingt so, dass man körperlich umfallen muss, aber so, dass man so überwältigt wird, dass man keine Worte mehr findet und die "Erkenntnis" so tief geht, dass sie auch nicht mehr vom Verstand erfasst werden kann.

Ich denke, ihr habt beide recht, jeder auf seine Weise.
Du schwärmst von Bananen, Pal. Henoch, du sagst: "Ne, das ist keine gesunde, vernünftige Ernährung, davon wirst du krank."
Ich meine, wir sollten uns darauf konzentrieren die Gefahren der Auswüchse bei allen Einseitigkeiten zu vermeiden und wo wir beim anderen so etwas erkennen, ihn durchaus ermahnen und darauf hinweisen. Aber nicht grundsätzlich etwas "verteufeln", weil es Gefahren birgt. Genauso wenig sollten Charismatiker auf Nicht-Charismatiker herabsehen, als Christen, die nicht bereit sind, sich von Gott mit der ganze Fülle des Heiligen Geistes beschenken zu lassen und ihm in diesem Punkt sogar den Gehorsam verweigern - das kenne ich von dieser Seite auch.

Das ist jedenfalls meine Meinung dazu, die ich nur als kleinen Gedankenanstoss einbringen wollte.

Nicht um die Diskussion abzuwürgen - wenn ihr das Thema gerne noch "ausdiskutieren" möchtet , dann weiter viel Spass dabei!
Gruss
Solana

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Re: Lebensmüde

von solana am 25.07.2014 10:39

Lieber Jaco, ich freue mich!
Und ich wünsche dir ganz viel Kraft und Freude für deine Arbeit, dass Gott sie reichlich segnen möge und dass du daraus ganz viel mit in den Alltag zu Hause nehmen kannst.
Hab noch eine gute Zeit und geniesse sie!
Liebe Grüsse 
Solana 

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Re: ...und die Bibel hat doch recht!

von solana am 25.07.2014 10:31

Lieber Willy, das mit dem Kuchen ist ein sehr schönes und anschauliches Beispiel!


Der hat eine "theoretische" Seite, über die man herrlich diskutieren kann - über Kuchenrezepte und Backzutaten und -techniken im allgemeinen und für diesen speziellen Kuchen im Besonderen ..... das ist vor allem etwas für "Experten", die sich gut auskennen und die selbst gut backen können. Die "prüfen" dann auch mit kritischer Zunge, versuchen einzelne Zutaten heraus zu schmecken und die "Arbeit" zu begutachten.

Dabei bleibt der "Genuss" oft auf der Strecke.
(Das erinnert mich daran - wenn ich für (kritische) Gäste gekocht habe, dann "geniesse" ich mein eigenes Essen oft nicht richtig und "schmecke eher hin": "ist alles gut abgeschmeckt oder fehlt doch noch eine Prise hiervon oder ist zuviel davon ....).

Und dann ist da die "praktische" Seite - der "pure Genuss" - so wie ein Kind über den Kuchen herfällt und sein Gesichtsausdruck sagt alles. Da braucht man gar nicht nach zu fragen, ob es schmeckt ....

Dafür ist aber auch ein gewisses "kindliches Einlassen" auf das Geschmackserlebnis die Voraussetzung. Und ein "Weghören" von dem, was alles "theoretisch im Hinterkopf" dazu abgespult wird - manche Menschen können ja bspw auch einen Kuchen schon deshalb nicht geniessen, weil bei seinem Anblick im Hintergrund schon ein "Band" startet: "Oh, so ein Stück hat soundsoviel Kalorien, da ist soundsoviel "schlechtes Fett" drin, Cholesterin, weisses Mehl, raffinierter Zucker....."


Mit der Bibel geht es mir oft so, dass ich vieles "theoretisch" verstanden habe, ich habe "theoretisches Wissen" - und das gibt mir Orientierung und Wegweisung.

Aber richtig "lebendig" wird das in meinem Leben erst, wenn ich die Wahrheit darin in einer "praktischen" Erfahrung "wiedererkenne" und diese "Erkenntnis" trifft mich bis tief in mein Inneres und ich weiss in dem Moment: "Ah, das ist das, was der Schreiber selbst erfahren und empfunden hat" und ich weiss genau: "Das ist richtig so".
Das überzeugt - manchmal direkt: "überwältigt" - mich und verändert mein Denken und meine Einstellung ganz anders etwas "theoretisch Verstandenes". Und es gibt mir einen ganz neuen Blick auf die "Theorie", macht mich offen und bereit, in der Praxis immer mehr "zu kosten", wie es so schön heisst:

Ps 34,9 Schmecket und sehet, wie freundlich der HERR ist. Wohl dem, der auf ihn trauet!

Gruss
Solana

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Re: Oase (6) Gott gebe euch/uns erleuchtete Augen des Herzens, damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung, ihr/wir von ihm berufen sind. Eph1,18

von solana am 24.07.2014 19:11

Sehr schöne Wohnung, liebe Silvie - da wirst du dich bestimmt sehr wohl fühlen!
Jetzt kannst du hoffentlich erst einmal ein bisschen durchatmen.

Bei mir geht es jeden Tag ein bisschen besser.
Das Laufen ist immer noch anstrengen und ich habe Schwierigkeiten, das Bein anzuheben (bei der OP wurden die entsprechenden Muskeln verletzt), aber es geht deutlich bergauf. Ich habe inzwischen nach und nach alle Schmerzmittel weggelassen und merke keinen grossen Unterschied bei den Schmerzen unter Belastung. Ohne Belastung tut sowieso nichts weh ..... .
Aber die Nebenwirkungen des einen Medikaments (Tramadol, ein Opiumderivat) waren schon heftig und ich bin froh, dass ich sie los bin.

Im Garten war ich auch schon und habe Mangold und Gurken geerntet (die Kinder finden die nicht unter den Blättern).
Und gestern hab uch mich erstmals auf den Heimtrainer gesetzt - wie hab ich das Radeln vermisst! (geht viiiel besser und leichter als laufen..... )

Dann wünsche ich allen noch einen schönen Abend und all denen, denen es nicht gut geht, gute Besserung!
Liebe Grüsse
Solana
 

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Re: Mal hallo sagen

von solana am 24.07.2014 18:38

Hallo Jonas
Ich heisse dich auch ganz herzlich Willkommen hier und freue mich auf unseren Austausch.
Liebe Grüsse
Solana 

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Re: wo beginnt bei christen das böse, bzw. die aggression...wie viele chancen gibt man jemandem?

von solana am 23.07.2014 14:02

Ja, da hast du recht, liebe Henoch - erst im Umgang mit dem Negativen kann das Positive seine Kraft erweisen, nur in der Auseinandersetzung mit dem Bösen und Negativen kann der Glaube vom "theoretischen Wissen" aus erfahrbar werden in seiner "praktischen Kraft" - ausdem "Potenzial" wird  "Realität." 
Und wir "erkennen" in der Praxis das wieder, was uns in der Theorie gelehrt wurde.
Gruss
Solana 

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Re: wo beginnt bei christen das böse, bzw. die aggression...wie viele chancen gibt man jemandem?

von solana am 23.07.2014 13:24

Hallo Henoch
Ich bin nicht Jesus und ich würde mir auch nicht zutrauen, so einen "Zorn" zu haben, der - wie du schreibst - "besonnen, weise, liebevoll und konstruktiv" ist. 

Vielleicht liegt es auch daran, dass "Zorn" für mich schon eine Emotion ist.
Und die Tat, in  die er führt, ist "Aggression" - von Zorn getriebener "Angriff" auf das Böse.

Ich verstehe dich schon, du meinst, Zorn ist dann nicht "fleischlich", wenn er "sachlich" bezogen ist, also sich gegen eine falsche Sache wendet oder wenn anderen Unrecht geschieht.

Dennoch, finde ich, geht es auch hier grundsätzlich um die Frage:  Kämpfe ich gegen das Unrecht und lass ich mich von der Abneigung gegen das Schlechte, was ich sehe, in Zorn versetzen und gebe diesem Raum in mir?
Oder lasse ich mich stattdessen von der Liebe motivieren, von dem Guten, das ich erreichen will, gebe der Liebe Raum in mir und "lasse mein Herz davon voll werden, so dass der Mund über geht" und dieTat aus der Liebe entspringt?

Henoch schrieb:

Zorn, der nie vergißt zu lieben und zu ermutigen, also eben keine Emotion, sondern eine Entscheidung/Haltung,

Ich würde daseher so sehen:
Diese "Entscheidung/Haltung" ist ewas Grundsätzliches.
Wenn ich mich für das Gute entscheide, beinhaltet das zugleich - "unweigerlich" - dass ich mich damit auch vom Bösen distanziere, es ablehne. 
Das ist einfach die "Kehrseite der Medaille", anders geht es gar nicht.

Dennoch habe ich nicht ständig ein "Zorngefühl" in mir.
Sondern versuche, dem Guten so viel Raum zu geben, dass das Böse möglichst wenig Raum hat.

Für mich ist das wie mit dem halbvollen Glas: Ich kann mich unmöglich gleizeitig über die Fülle im vollen Teil freuen und im selben Moment über die Leere im leeren Teil ärgern. Ich kann mich entscheiden, welches das Gefühl ist, das mich bestimmen soll, indem ich festlege, was für mich das Wichtigste ist - die Fülle oder die Leere.

Und Liebe bedeutet für mich ein Festhalten am Guten, auch, wenn meine Aufmerksamkeit auf eine "akute Leere" gelenkt wird, wenn ich etwas Ungutes sehe. Dass ich dann nicht dem Ärger darüber in mir Raum gebe, sondern aus dem Wissen und mit dem Blick auf die Fülle und das Gute handle.

Das ist vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber das ist etwas, das ich in der Erfahrung erkannt und gelernt habe. Es ist nicht leicht, das in "theoretische Begriffe" zu fassen. Aber ich weiss, dass das für mich nur so richtig ist.
Gruss
Solana
 

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Re: wo beginnt bei christen das böse, bzw. die aggression...wie viele chancen gibt man jemandem?

von solana am 23.07.2014 11:53

Also zuerst mal muss ich sagen, dass ich auch zornig werde und im Zorn manchmal vorschnell und unüberlegt etwas tue oder sage, das ich in "nüchternem" Zustand sicher nicht bzw sicher anders gemacht hätte und das mir hinterher leid tut.


Aber ich denke, dass das "grundsätzlich" falsch ist und ich versuche, daran zu lernen.

Liebe Henoch, mir leuchtet das nicht so ganz ein (was ich in den Links von dir gelesen habe - auch wenn ich vieles davon sehr gut finde), dass wir zwischen "gerechtem" und "ungerechtem" Zorn unterscheiden sollten und den einen zulassen und den anderen nicht.

Denn "Zorn" ist - in meinen Augen - in jedem Fall (auch wenn er noch so "berechtigt" ist) - immer ein "aufwühlende Emotion", die unser inneres verändert, uns unseren Frieden nimmt und unser Handeln und Reden nicht "nüchtern", wohlüberlegt usw geraten lässt, sondern "emotional" und "impulsiv", aus verletztem Rechtsempfinden reagieren wir spontan auf ein Unrecht.
Wir geben diesem Unrecht Raum in unseren Gefühlen und Gedanken, lassen uns von der Abneigung dagegen motivieren und beherrschen.

Dagegen sehe ich als charakteristische Kennzeichen, wie unser Handeln und Tun im Idealfall aussehen sollte zB diese Beschreibung:

Lk 6,45 Der gute Mensch bringt aus dem guten Schatz seines Herzens das Gute hervor, und der böse Mensch bringt aus dem bösen Schatz seines Herzens das Böse hervor; denn wovon sein Herz voll ist, davon redet sein Mund.

Ich meine, dass wir nicht "reagieren" sollten auf das Böse, indem wir ihm - durch den Zorn - in uns Raum geben, unser Denken und Fühlen, unser "Herz" davon vergiften lassen.

Sondern wir sollen "agieren", angetrieben von dem "Guten", das in uns ist und dem Guten = Frûchten des Geistes in uns Raum geben, unser Denken, Fühlen, Reden und Tun davon "beherrschen" lassen.
Und so das Böse mit Gutem überwinden:

Röm 12,21 Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!

Auch wenn unser Zorn noch so "berechtigt" ist und uns"überwältigen" will.
Es ist und bleibt unsere Entscheidung, wem wir nachgeben, in uns Raum geben und wovon wir uns beherrschen lassen bzw wovon wir uns distanzieren.

Ich denke, es ist nicht von ungefähr, dass bei der Aufzählung der Früchte des Geistes:

Gal 5,22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.

der "gerechte" Zorn fehlt.
dagegen findet sich "Zorn" aber sehr wohl in den - den Geistesfrüchten entgegengesetzten - "Werken des Fleisches":

Gal 5,19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit;
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;
21 Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, daß die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.

Nun haben wir immer zu entscheiden, wer uns "beherrscht" und "treibt" - der Geist oder das Fleisch.
"Ein bisschen von jedem" geht nicht, denn unser Reden und Tun kann immer nur von einem Motiv bestimmt werden:

- entweder vom Unrecht bzw meinem verletzten Rechtsempfinden und der dem "angemessenen Reaktion"
- oder ich nehme das Unrecht zum "Anlass", um von Innen heraus zu "agieren", darin das gestaltende Wirklichkeit werden zu lassen, was an gutem Schatz in meinem Inneren ist

Im ersten Fall ist die ungute Situation das, was mich "beherrscht" und bestimmt und eine "angemessene" Reaktion fordert, die angesichts der aufgewühlten Emotionen "impulsiv" = "dem ersten Impuls des Fleisches folgend" ausfällt

Im zweiten Fall ist die Situation quasi das "Material", in dem sich mein neues Leben "konkretisieren" kann, indem ich eben so handle, wie es diesem neu geschenkten Leben entspricht und angemessen ist. Wir sind aufgerufen, ein Segen zu sein, unsere Feinde zu lieben, Licht in die Dunkelheit zu bringen .... und die "Rache" und das "Gericht" Gott zu überlassen.

ich meine damit natürlich nicht, alles Böse gut zu heissen (falls das jetzt so rübergekommen sein sollte) - aber es mit Gutem zu überwinden. Und das geht meiner Ansicht nach nur, wenn man dem Zorn keinen Raum und keine Herrschaft gibt. Nicht den Zorn unterdrücken, aber dem "Guten" so viel Raum geben, dass für den Zorn nichts mehr übrig bleibt und er in sich zusammenfällt und erlischt wie ein Feuer ohne Nahrung.

Nicht, dass ich das immer so schaffe, aber ich "arbeite" daran bzw "lasse in mir daran arbeiten" .
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 23.07.2014 11:54.

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Re: 18) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 14, 1 - 23

von solana am 22.07.2014 13:22

Tolle Einstellung, liebe Henoch!
In den anderen Threads über Esoterik und Geister prüfen war ich mir nicht so ganz klar, wie du das meintest - jetzt ist es klar und das finde ich sehr gut !
Gruss
Solana

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.07.2014 13:22.
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