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solana

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Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von solana am 21.06.2014 11:02

Von mir auch vielen Dank für eure praktischen und hilfreichen Beiträge Marjo und Cleo.

 

Vielleicht liegen in dieser Kontroverse auch unterschiedliche Begriffsvorstellungen von "Glauben" von.
Unsere Heilsgewissheit können wir nicht überprüfen und sollen das auch nicht.

Aber unser Glaube ist ja nicht nur die Gewissheit in der Hoffnung dessen,was wir für die Zukunft erwarten.

Sondern der Glaube ist eine "verändernde, lebensestaltende Kraft Gottes" (δυναμις - "Dynamik" wie es im Griechischen heisst). Und diese Kraft hat Auswirkungen, die spürbar sein müssen; so wie bspw ein Magnetfeld nicht sichtbar ist, aber alle Metallspäne auf sich hin ausrichtet.

Jakobus drückt das so aus:
Jak 2,18 Aber es könnte jemand sagen: Du hast Glauben und ich habe Werke. Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken.

Natürlich ist es Gott, der prüft:

Spr 17,3 Wie der Tiegel das Silber und der Ofen das Gold, so prüft der HERR die Herzen.

Aber wir sind auch aufgefordert, uns selbst zu überprüfen.
Manches können wir rechtzeitig selbst in Ordnung bringen und ersparen es und dadurch,etwas "auf die harte Tour" lernen zu müssen.

1. Kor 11, 31 Wenn wir uns selber richteten, so würden wir nicht gerichtet.
32 Wenn wir aber von dem Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht samt der Welt verdammt werden.

Das ist viel weniger leicht und angenehm, als sich auf das Negative zu konzentrieren, was uns bei Geschwistern "ins Auge fällt" und von der eigenen Unvollkommenheit ablenkt.

Ein Beispiel für eine "praktische Überprüfung" des Glaubens steht in Röm 14, wo es um die Frage des Götzenopferfleisches geht - wie jeder einzelne "beurteilen" kann, ob das für ihn "aus Glauben geht" oder ob er es lieber sein lassen sollte. Und die Frage, wie man sich anderen Geschwistern gegenüber verhält, die bei der "Prüfung" für sich selbst zu einem anderen Ergebnis kommen.

22 Den Glauben, den du hast, behalte bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst nicht zu verurteilen braucht, wenn er sich prüft. 23 Wer aber dabei zweifelt und dennoch isst, der ist gerichtet, denn es kommt nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben kommt, das ist Sünde.

Nicht um uns selbst zu verurteilen, sondern um uns "zurecht bringen zu lassen" - von Gott.
Das ist keine "Selbstzermarterung", sondern eine "Befreiungsaktion", eine Befreiung von dem, was das "Magnetfeld" in seiner Wirkungskraft beeinträchtigt. Damit sich die "verstreuten Späne" wieder richtig ausrichten können.
Röm 12 gibt eine schöne praktsche Beschreibung dieser "Veränderung der Gesinnung" und des Lebenswandels. 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 20.06.2014 15:53

Geli schrieb:

Wenn das "Erstrangige" geklärt ist, dann muss man auch das "Zweitrangige" klären.

Ganz genau.
Ich wollte damit auch nicht sagen, dass das "Zweitrangige" völlig irrelevant ist oder dass du damit einen Fehler machst, wenn du danach fragst.

Mir ist nur aufgefallen, dass viele Menschen ein Problem damit haben, gerade in den kleinen Dingen des Alltags Gott zu dienen und dass das Leben dann "zefällt" in einen Bereich "mit Gott" - zB stille Zeit, Gottesdienst, besondere Erlebnisse usw - und einen Bereich, in dem man notgedrungen sich dem "Denken der Welt" anpasst, zB im Berufsalltag. Das empfand ich bei mir zumindest lange Zeit als Problem, bis ich erkannt habe, wie wichtig es ist, "auch im ganz Kleinen treu" zu sein und auch hier von "der richtigen, erneuerten Gesinnung" her zu leben - eben "alles, was ihr tut, in Worten und Werken...."

Und seither fällt es mir auch leichter, mit dem "Zweitrangigen" umzugehen, wenn bspw Gottes Antwort, was jetzt genau sein Wille in einer bestimmten Entscheidungssituation ist , auf sich warten lässt und ich nicht genau weiss, ob das nun wirklich das Richtige ist, was ich meint, als das Richtige erkannt zu haben. Ich weiss, dass ER mich gegenenfalls korrigieren wird und kann ihm vertrauen, dass er auch in der Ungewissheit alles zum besten und zum Segen wenden kann.
Gruss
Solana 

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Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von solana am 20.06.2014 12:47

Cipher schrieb:

*kopfkratz* - Da haben wir offenbar zwei sehr unterschiedlich funktionierende "Glaubensmodi". So eine Prüfung funzt bei mir letztlich nur so, wie im Beispiel Hiob - bitte bitte nicht in diesem Ausmaß, wohlverstanden. 
 Hätte Hiob diesen seinen Glauben im "do it yourself Prüfverfahren" prüfen können? Hätte er von sich aus seine Kinder getö... Nein, das ist einfach nicht vorstellbar. Auch nicht im kleinen Maßstab. Ich selbst bin wohl bedacht darauf, mir selbst keine Anforderungen aufzuerlegen, die ich eventuell nicht bewältigen kann. Das kann eigentlich nur von außen kommen - bei mir jedenfalls. 

Ich habe eher, den Eindruck, dass wir ein wenig aneinander vorbeireden.
"Enttäuschungen", von denen ich sprach, führe ich auch nicht "absichtlich" oder "willentlich" herbei.

Aber in solchen Situationen frage ich mich, warum es mir schwerfällt, trotzdem zu vertrauen (wenn ich merke, dass es mir schwerfällt) und ich frage mich, warum ich enttäuscht bin, dh warum mir etwas so wichtig war, dass es - im Falle des "Nichteintretens" - bei mir solche Enttäuschung auslöst; worin meine "Täuschung" bestanden hat/was mir so sehr "am Herzen" gelegen hat, dass es mein vertrauen zu erschüttern im Stande ist und warum das so ist.

Das ist für mich ein "Nachforschen", wovon mein Glaube aghängig ist und worauf er sich gründet.
Dabei entdecke ich oft, dass in Situationen, in denen alles wunderbar klappt, unbewusst Prioritäten verschoben werdenund Abhängigkeiten entstehen, die in negativen Erfahrungen erkannt und losgegelassen weren können. Das ist eine Chance zur "Selbstprüfung".

Aber das ist meine "persönliche" Erfahrung, jeder hat da wohl seinen eigenen Weg und seine eigene Art, damit umzugehen.
Gruss
Solana
 

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Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von solana am 20.06.2014 11:43

Cipher schrieb:

Hmmm - inwiefern bringt mich das in der konkreten Situation vorwärts? 

Bezogen auf: 

Ich finde es schon gut, sich ab und zu auf dieselbe Weise zu fragen - vor allem dann, wenn es einen konkreten Anlass gibt: Zweifel oder schwaches Vertrauen, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt hatten .... dann stellt sich die Frage: "Worauf (auf welche zusätzlichen 'Hilfskrücken' ) stütze ich mich gerade, wenn mein Vertrauen durch eine Ent"täuschung" erschüttert wird? Wodurch hatte ich mich vorher selbst "getäuscht"?"

Nun, mich hat das schon oft sehr viel weiter gebracht, falsche "Hilfskrücken" zu erkennen und loszulassen - meistens sogar weiter als schöne, positive Erfahrungen, wenn alles "optimal" lief, so wie ich es mir zuvor gewünscht hatte.

Darin habe ich erfahren, was es es (auch, nicht nur darauf beschränkt) heisst:

Joh 8,32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Gruss
Solana 

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Re: Wie prüft man seinen Glauben?

von solana am 20.06.2014 11:02

Guten Morgen
Es ist ja schon ein paar Mal auf den Kontext hingewiesen worden, der zu der Frage geführt hat.

Und kurz zusammengefasst ist das wohl in diesem Vers:

2. Kor 12, 11 Ich bin ein Narr geworden! Dazu habt ihr mich gezwungen. Denn ich sollte von euch gelobt werden, da ich doch nicht weniger bin als die Überapostel, obwohl ich nichts bin.

Die Korinther legten sehr viel Wert auf "den äusseren Schein", auf das Auftreten der Apostel - sozusagen als "Beweis" dafür, dass wirklich Gott durch sie spricht.

Und Paulus "entlarvt" dieses falsche Denken und legt den Korinthern ans Herz, einmal ihren Glauben zu überprüfen, um sich bewusst zu werden, worauf er wirklich gründet, wenn ihnen "Ausserlichkeiten" offensichtlich so wichtig sind.
Und dann folgt die berühmte Passage, wo Paulus selbst sich seiner Schwachheit rühmt, weil gerade darin die Kraft Gottes am mächstigsten "zum Vorschein" kommen kann.

Obwohl auch er sich durchaus seiner "Wundertaten rühmen könnte:

2 Denn es sind ja die Zeichen eines Apostels unter euch geschehen in aller Geduld, mit Zeichen und mit Wundern und mit Taten. 13 Was ist's, worin ihr zu kurz gekommen seid gegenüber den andern Gemeinden, außer dass ich euch nicht zur Last gefallen bin?

Aber nicht die sind es, auf die der Glaube gründen darf, und er darf auch nicht davon abhängig gemacht werden.

Ich finde es schon gut, sich ab und zu auf dieselbe Weise zu fragen - vor allem dann, wenn es einen konkreten Anlass gibt: Zweifel oder schwaches Vertrauen, wenn etwas nicht so läuft, wie wir uns das vorgestellt hatten .... dann stellt sich die Frage: "Worauf (auf welche zusätzlichen 'Hilfskrücken' ) stütze ich mich gerade, wenn mein Vertrauen durch eine Ent"täuschung" erschüttert wird? Wodurch hatte ich mich vorher selbst "getäuscht"?"
Gruss
Solana

 

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 20.06.2014 00:41

Geli schrieb:

Ja, es ist ja auch nicht immer so ganz einfach zu unterscheiden, was "eigene Werke" sind, und was nun Gottes Ideen sind, die er uns aufs Herz legt, dass wir sie ausführen sollen. So gehts jedenfalls mir gerade mit einer Sache...

Hier stecken auch 2 Punkte aus den ersten beiden Versen drin:

1 Das sei euer vernünftiger Gottesdienst.
2 damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Und wenn ich das richtig sehe, sind es gar nicht "die Werke" selbst, in denen der "Gottesdienst" besteht.
Sondern das "sich selbst ganz und gar "reservieren" für Gott, sich in seinen Dienst "herausrufen und absondern lassen" als ihm allein vorbehaltenes, auserwähltes "Opfer".
Und das ist zunächst keine Sache der Werke, sondern des Bewusstseins, der "Gesinnung" :

ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes

Das ist erst einmal die Voraussetzung dafür, um überhaupt in der Lage zu sein, Gottes Willen zu erkennen - damit ihr prüfen könnt,

Und was ist nun der "Wille Gottes"?
was nun Gottes Ideen sind, die er uns aufs Herz legt, dass wir sie ausführen sollen.

Paulus schreibt:
was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.

Und im folgenden Abschnitt:

aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele "ein" Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er's gern.
usw

Nicht die Aufgabe selbst ist das "wichtgste", sondern die "Gesinnung", in der die Aufgabe getan wird.

Oder wie es im Kolosserbrief heisst:
Kol 3,17 Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.

noch einfacher und deutlicher etwas später:
Kol 3, 23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

Und was ich an diesem Vers besonders bemerkenswert finde:
Er ist an die Sklaven gerichtet!
Sie können Gott ganz genau so dienen, wie die "Freien", obwohl sie gar keine Möglichkeit haben, sich auszusuchen, welche Werke sie tun.  
Sie werden sogar genau so dazu aufgefordert wie die Freien; im "Gottesdienst" sind sie den Freien gleich.
Da heisst es nicht: "Ok, als Sklaven habt ihr nur begrenzte Möglichkeite, aber es gibt trotzdem noch einiges, worin ihr Gott dienen könnt."
Nein, sie werden ganz genau so aufgefordert, alles, was sie tun, als "Gottesdienst" zu verstehen, wie auch die "Freien".

Wir legen oft unser Hauptaugenmerk darauf, genau heraus zu finden, was genau Gottes Wille ist, welches Werk er genau gemeint hat, dass wir tun sollen.
Hier wird aber deutlich, dass das eigentlich zweitrangig ist.
Das wichtigste ist, wie, in welcher "Gesinnung" wir das Werk tun, das wir gerade tun - dann kann auch "Sklavenarbeit" Gottesdienst sein.
(und umgekehrt natürlich auch - die wunderbarste Tat ist "nichts", wenn sie aus der falschen Motivation heraus getan wurde, sehr schön beschrieben in den erssten Versen von 1. Kor 13).
Wir müssen nicht erst auf die "grossen Gelegenheiten" warten, um den "Dienst" anzutreten, in den Gott uns berufen will, um unserem Leben "in seinem Sinn" zu führen und unsere "Bestimmung" zu erfüllen.

Wer die kleinen Dinge des Alltags zu wenig ernst nimmt, um auch darin zu dienen, der verpasst den grössten Teil seiner Bestimmung.
Gruss
Solana

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 18.06.2014 23:11

Henoch schrieb:

ich kämpf da nicht selber, ich ordne die jeweilige Situation dem Wort Gottes unter wie Du, stelle fest, dass ich im Begriff bin (oder auch schon mittendrinn) etwas anderes zu denken oder zu tun, als seinem Wort entspricht und schrei um Hilfe. Das darauf folgende Gebet fängt an, um die richtige Herzenshaltung zu bitten, um das richtige Wollen und Vollbringen, um die Macht seiner Stärke durch seinen Geist und darum, dass er Gnade schenkt und ich überwinden darf. Dann lass ich los und staune über sein Wirken in meinem Herzen und es gibt dann immer einen Grund zu danken.

Das ist der Punkt, der den Druck rausnimmt: "Ich kämpfe nicht selbst" - der Sieg steht mir zur Verfügung und ich darf ihn in Anspruch nehmen.

Gott hat uns "erwählt und herausgerufen" und hat uns alles geschenkt, was diesem "Stand" entspricht.
Auch die "Versiegelung" gegen das Böse.
Mit seinem Geist hat er uns sein Siegel aufgedrückt und damit seinen Eigentumsanspruch an uns festgemacht.

Wir sind uns dessen oft nur zu wenig bewusst, lassen unsere Freude von Sorgen  überwuchern und ersticken, indem wir ihnen unsere "Gedanken- und Gefühlswelt" ausliefern, als hätten wir nichts gegen sie in der Hand.
Wenn uns etwas gegen den Strich geht, Wut und Ärger darüber in uns austeigen, dann liefern wir diesen Gefühlen und den bohrenden negativen Gedanken unser  "Seelenleben" aus, als ob wir niemand anderem gehörten.

So gehts dem "unbewohnten Haus":

Mt 12, 43 Wenn der unreine Geist von einem Menschen ausgefahren ist, so durchstreift er dürre Stätten, sucht Ruhe und findet sie nicht.
44 Dann spricht er: Ich will wieder zurückkehren in mein Haus, aus dem ich fortgegangen bin. Und wenn er kommt, so findet er's leer, gekehrt und geschmückt.
45 Dann geht er hin und nimmt mit sich sieben andre Geister, die böser sind als er selbst; und wenn sie hineinkommen, wohnen sie darin; und es wird mit diesem Menschen hernach ärger, als es vorher war. So wird's auch diesem bösen Geschlecht ergehen.

Nur wenn der starke Hausherr seinen Eigentumsanspruch durchsetzt und das Haus nicht schutzlos leer bleibt, wird es nicht vom Falschen bewohnt.
Ein Garten, der sich selbst überlassen wird, wird vom Unkraut erstickt.
Daher ist es so wichtig, das wir uns bewusst sind, wem wir gehören und dienen.
Gruss
Solana 

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Re: 16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 18.06.2014 22:29

Geli schrieb:

Dieser Satz ließ mich einmal sehr entspannen - denn ich hörte früher sehr oft: "Du musst nur glauben... Du musst mehr glauben..." - als Argument, wenn z.B. keine Heilung oder dergleichen passierte. Und dann folgten große Anstrengungen, um endlich den "Forderungen" gerecht zu werden und Gott sooo gut zu gefallen (durch selbst erzeugten Glauben), dass er handeln könnte. 

Ja, das sehe ich auch so.
Wenn manche Menschen über "Heiligung" (entsprechend Vers 1+2) sprechen, hat man den Eindruck, als ginge es um das "Erarbeiten" eines "besonderen Gnadenstandes" vor Gott.

Dabei ist es nicht der Mensch, der "sich heiligt", sondern es ist  Gott, der heiligt.

Wenn ich die Verse 1+2 lese, fällt mir zunächst die Beschreibung der Opfertiere im AT ein:

3Mo 1,3 Will er ein Brandopfer darbringen von Rindern, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist, vor der Tür der Stiftshütte, damit es ihn wohlgefällig mache vor dem HERRN,
3Mo 1,10 Will er aber von Schafen oder Ziegen ein Brandopfer darbringen, so opfere er ein männliches Tier, das ohne Fehler ist.
3Mo 3,1 Ist aber sein Opfer ein Dankopfer und will er ein Rind darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches, so soll er vor dem HERRN ein Tier opfern, das ohne Fehler ist.
3Mo 3,6 Will er aber dem HERRN ein Dankopfer vom Kleinvieh darbringen, es sei ein männliches oder ein weibliches Tier, so soll es ohne Fehler sein.
3Mo 14,10 Und am achten Tage soll er zwei Lämmer nehmen, männliche Tiere ohne Fehler, und ein einjähriges Schaf ohne Fehler und drei Zehntel feinstes Mehl zum Speisopfer, mit Öl vermengt, und einen Becher Öl.
3Mo 22,19 damit es euch wohlgefällig mache, soll es ein männliches Tier sein, ohne Fehler, von Rindern oder Schafen oder Ziegen.


2Mo 34,26 Das Beste von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen.
2. Moese 13, 2 Heilige mir alle Erstgeburt bei den Israeliten; alles, was zuerst den Mutterschoß durchbricht bei Mensch und Vieh, das ist mein.

Gott will keine "Almosen", kein "Geschenk" von dem, was man halt so "übrig" hat.
Nicht: "Ich hab doch erst mal so viele Verpflichtungen - aber es bleibt ja noch Zeit übrig, von dem ich etwas abzwacken kann für die "stille Zeit". Und auch Geld, von dem ich es mir leisten kann, etwas abzugenen .....

Sondern "das erste und  Beste" "damit es euch wohlgefällig mache".

Und als so ein Opfer sollen wir nicht nur "etwas" on uns hingeben, wie etwa beim "Erntedankfest", damit wir Gott "seinen Teil gegeben haben und den Rest "guten Gewissens" selbst essen können.

Wir sollen "unsere Leiber" zum Opfer geben - und wir haben ja doch nur diese - also uns ganz, "mit Haut und Haar".
Wir selbst sind das Opfer,  das wir "ohne Fehler" darbringen sollen, uns als "für ihn ausgesondert" betrachten.
So wie Gott sich die Priester zum besonderen Dienst ausgesondert hat: 

1Chr 23,13 Die Söhne Amrams waren: Aaron und Mose. Aaron aber wurde ausgesondert, dass er heilige das Hochheilige, er und seine Söhne für alle Zeiten, zu opfern vor dem HERRN und ihm zu dienen und zu segnen im Namen des Herrn für alle Zeiten.

Und das Volk, das er sich erwählt hat:

1Kön 8,53 denn du hast sie dir ausgesondert zum Erbe aus allen Völkern auf Erden, wie du geredet hast durch deinen Knecht Mose, als du unsere Väter aus Ägypten führtest, Herr HERR!

Und ER ist es, der dieses Opfer segnet und heiligt und in seinen Dienst nimmt, um wiederum andere dadurch zu segnen.

Und wir sind aufgefordert, von dieser "Auserwählung" her unser ganzes Denken, unsere Gesinnung, unser Bewusstsein bestimmen zu lassen, uns bewusst sein, wer wir sind und wem wir gehören. So dass wir immer besser erkennen können, was wir in seinem Dienst - in den er uns berufen hat - seinem Willen gemäss tun sollen.
Dadurch wachsen wir immer mehr in unsere "Rolle" hinein, unsere neue Identität bestimmt immer mehr unser Bewusstsein und gewinnt immer mehr "Selbstverständlichkeit" in unserem Tun. 

Und je mehr wir unserer neuen Identität bewusst sind, um so sicherer sind wir uns auch bewusst, dass die Sünde nicht mehr über uns herrschen kann - und es fällt uns leichter, gegen sie aufzustehen und zu sagen: "Nein, ich gebe dir nicht nach, ich stelle meine Gedanken und meine Gefühle und meine Taten nicht in deinen Dienst. Denn ich gehöre einem anderen. Und der hat mich versiegelt mit seinem Geist, und diese Versiegelung nehme ich in Anspruch und gebe dem Raum in mir, was ich als Gottes Willen erkannt habe - dem Guten und Wohlgefälligen und Vollkommenen. Das soll mein ganzes Wesen prägen und bestimmen und nicht von Unkraut erstickt und überwuchert werden." 

Das kann man nun auch wieder als "Druck" lesen, aber es ist eine Befreiung.
Denn es geht nicht darum, etwas zu schaffen und zustande zu bringen - auch das Ergebnis, die "Frucht" liegt ganz in Gottes Hand, ihr Gedeihen und auch die Zeit der Reife.
Ich weiss nicht, ob klar wird, was ich meine ...
Gruss
Solana 

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Antworten Zuletzt bearbeitet am 18.06.2014 22:32.

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Re: Religion handgemacht

von solana am 18.06.2014 14:25

Ja, so ist das mit Traditionen.
Manches, das ursprünglich mal mit einer guten Absicht auf den Weg gebracht wurde, wird im Laufe der Jahrhunderte sinnentfremdet oder gar ganz sinnentleert, verselbständigt sich, wird missverstanden, umgedeutet.....

 

Das betrifft insbesondere die beiden Grosskirchen mit ihrer langen Geschichte und ganz besonders die katholische Kirche mit ihrer viel längeren Geschichte.

Angesichts dieser Situation haben Mitglieder der Grosskirchen, wenn sie selbst "trotzdem" zu einem lebendigen Glauben gefunden haben, nur begrenzte "Wahloptionen".
Dh sie haben nicht die Option (zumindest sehe ich sie nicht), die Kirchen selbst zu "reformieren", alles unbiblische abzuschaffen, tabula rasa machen und nochmal neu nach dem Vorbild der Urgemeinde anzufangen.

Ich sehe nur die Optionen - entweder austreten und sich eine "bessere" Gemeinde suchen oder "drin" bleiben und das Beste draus machen.

Jeder muss das wohl für sich selbst entscheiden; ich bin "drin" geblieben (in der evangelischen Kirche), weil ich auch in den Gemeinden mit weniger "Traditionsvorbelastung" Unvollkommenheit sehe, mit der ich mich auch arrangieren müsste und weil ich die Unvollkommenheit der Grosskirche nicht so "unerträglich" finde, dass ich damit nicht klar kommen könnte.

Wenn ich dich richtig verstehe, willst du, Pausenclown, auch nicht austreten aus der katholischen Kirche, du willst dich aber kritisch mit den Dingen auseinandersetzen, die dich darin stören, die du für unbiblisch ansiehst.
Im Bewusstsein, dass du sie wohl nicht ändern werden kannst.
Darüber "Frust ablassen" in einem öffentlichen Forum, in dem sich auch User zu Hause fühlen, die mit manchen diesen Traditionen noch mehr verbinden als du, kann auf andere ziemlich verletzend wirken.
Und du möchtest doch sicher niemanden verletzen und so schliesse ich mich Läufer an appelliere ich an deine Rücksichtnahme auf schwächere Geschwister.
Gruss
Solana

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16) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 12, 1 - 21

von solana am 18.06.2014 12:29

In der letzten Zeit ging es ein wenig turbulent zu - nicht nur im Forum, auch in meinem "real life" - deshalb bin ich mit dem Lektüreprojekt gar nicht weiter gekommen.
Und das gerade jetzt, wo es ganz "praktisch" wird und auch so gut zu der an anderen Stellen im Forum diskutierten Thematik passt; die Frage, wie das Leben im Dienst, als "Sklave Gottes", ausgesondert und ihm allein vorbehalten = "heilig" in der Praxis aussehen soll.

1 Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber hingebt als ein Opfer, das lebendig, heilig und Gott wohlgefällig ist. Das sei euer vernünftiger Gottesdienst. 2 Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
 
3 Denn ich sage durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedem unter euch, dass niemand mehr von sich halte, als sich's gebührt zu halten, sondern dass er maßvoll von sich halte, ein jeder, wie Gott das Maß des Glaubens ausgeteilt hat. 4 Denn wie wir an "einem" Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir viele "ein" Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied, 6 und haben verschiedene Gaben nach der Gnade, die uns gegeben ist. Ist jemand prophetische Rede gegeben, so übe er sie dem Glauben gemäß. 7 Ist jemand ein Amt gegeben, so diene er. Ist jemand Lehre gegeben, so lehre er. 8 Ist jemand Ermahnung gegeben, so ermahne er. Gibt jemand, so gebe er mit lauterem Sinn. Steht jemand der Gemeinde vor, so sei er sorgfältig. Übt jemand Barmherzigkeit, so tue er's gern.
 
9 Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an. 10 Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor. 11 Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn. 12 Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübsal, beharrlich im Gebet. 13 Nehmt euch der Nöte der Heiligen an. Übt Gastfreundschaft. 14 Segnet, die euch verfolgen; segnet, und flucht nicht. 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden. 16 Seid eines Sinnes untereinander. Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug. 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. 18 Ist's möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden. 19 Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« 20 Vielmehr, »wenn deinen Feind hungert, gib ihm zu essen; dürstet ihn, gib ihm zu trinken. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln« (Sprüche 25,21-22). 21 Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.
 

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