Vom unfreien Willen

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Merciful am 04.05.2014 20:14

Merciful schrieb: Wenn dort, wo der Geist Jesu ist, Freiheit ist, wie hat dann nach deiner Auffassung jener Mensch Anteil an dieser Freiheit, wenn er doch den Geist Jesu noch nicht empfangen hat?

Hallo, Hyperion,

auf diese meine Frage bist du noch nicht eingegangen.

Lese ich deine Beiträge, so habe ich den Eindruck, dass du quasi sagst: Dort, wo der Geist Jesu ist, da ist Freiheit. Aber auch dort, wo der Geist Jesu nicht ist, ist Freiheit.

Da kann ich persönlich nicht mitgehen. Wirkliche Freiheit ist nur dort, wo der Geist Jesu ist, nicht aber dort, wo er nicht ist.

Merciful

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Hyperion

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Re: Vom unfreien Willen

von Hyperion am 04.05.2014 22:40

Hallo Merciful,

vielen Dank, dass Du versuchst Dich in meine Perspektive hineinzuversetzen! Ich greife dann nochmal Deine Frage auf:

Merciful schrieb: Wenn dort, wo der Geist Jesu ist, Freiheit ist, wie hat dann nach deiner Auffassung jener Mensch Anteil an dieser Freiheit, wenn er doch den Geist Jesu noch nicht empfangen hat? [...] Lese ich deine Beiträge, so habe ich den Eindruck, dass du quasi sagst: Dort, wo der Geist Jesu ist, da ist Freiheit. Aber auch dort, wo der Geist Jesu nicht ist, ist Freiheit.

Die Frage, die man sich vielleicht stellen muss, ist die Frage danach, wie tief die Welt gefallen ist, als Adam sündigte? Wenn die gesamte Schöpfung und wir, als ein Teil dieser Schöpfung, ursprünglich sehr gut geschaffen waren, der Mensch sogar als Ebenbild Gottes, dann muss man doch fragen, inwieweit dieses ursprünglich sehr gute, nun nicht mehr sehr gut ist, inwieweit es durch Adams Sünde beeinträchtigt ist. 

Nachdem aufgeflogen war, dass Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatte, und sie gemeinsam mit der Schlange vor Gott Rechenschaft ablegen mussten, spricht Gott folgende Worte zu den beiden: (1.Mose 3,14-19)

Und Gott, der HERR, sprach zur Schlange: Weil du das getan hast, sollst du verflucht sein unter allem Vieh und unter allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen, und Staub sollst du fressen alle Tage deines Lebens! Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen; er wird dir den Kopf zermalmen, und du, du wirst ihm die Ferse zermalmen. Zu der Frau sprach er: Ich werde sehr vermehren die Mühsal deiner Schwangerschaft, mit Schmerzen sollst du Kinder gebären! Nach deinem Mann wird dein Verlangen sein, er aber wird über dich herrschen! Und zu Adam sprach er: Weil du auf die Stimme deiner Frau gehört und gegessen hast von dem Baum, von dem ich dir geboten habe: Du sollst davon nicht essen! - so sei der Erdboden deinetwegen verflucht: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens; und Dornen und Disteln wird er dir sprossen lassen, und du wirst das Kraut des Feldes essen! Im Schweiße deines Angesichts wirst du dein Brot essen, bis du zurückkehrst zum Erdboden, denn von ihm bist du genommen. Denn Staub bist du, und zum Staub wirst du zurückkehren!

Ich finde dabei auffällig, dass Gott zwar sowohl die Schlange, als auch den Erdboden verfucht, aber er verflucht weder Adam, noch Eva. Den beiden prophezeit er lediglich ein mühseliges, schwieriges Dasein, in dem sie beständigen Sorgen und Nöten ausgesetzt sind, bis sie dann schließlich irgendwann wieder zu dem Staub verfallen, aus dem sie einst gemacht wurden. 

Wie sie aus Staub geschaffen wurden erzählt uns 1.Mose 2,7:

...da bildete Gott, der HERR, den Menschen, aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele.

Diese lebende Seele, zu der der Mensch geschaffen wurde, wurde nach dem Sündenfall also weder verflucht, noch wieder aus dem Menschen enfernt, so dass er mehr ist, als nur Staub. Und genau dieses "mehr", diese lebende Seele, dieser von Gott eingehauchte "Atem des Lebens", ist das, was uns überhaupt lebendig sein lässt, sonst wären wir nur Staub.

In Johannes 1,1-5 lesen wir:

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.

Das Licht der Menschen, ist das Licht in dem uns alles erscheint, es ist unser Leben! Und wenn dieses Licht in die Finsternis scheint, die Finsternis es aber nicht erfasst, dann ist das Licht und es ist aus jedem Gegensatz heraus genommen, denn die Finsternis kann es ja nicht erfassen, ihr Gegensatz beeinträchtigt es nicht. Dieses, aus jedem Gegensatz herausgenommene Licht, kann dann nur Gott selbst sein, denn nur er ist über allen Gegensätzen, ihm kann nichts entgegengesetzt werden, er ist das Absolute und Allumfassende, der von nichts umfasst wird, er ist der EINE.

Und wenn nun dieses Licht unser Leben ist, das ist, was uns lebendig sein lässt, dann ist alles nur durch dieses Licht und dieses Licht ist der Geist Jesu, wie uns Kolosser 1,1-15 bezeugt:

Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und er ist vor allem, und alles besteht durch ihn.

Ohne den Geist Jesu hätte nichts Bestand und dann gäbe es nichts und also ist alles, was uns beständig erscheint, mit diesem Geist verbunden. In der christlichen Tradition nannte man das immer den "göttlichen Funken". Dieser "göttliche Funken" ist in allem was ist, also kann man nicht sagen, dass auch da, wo Jesu Geist nicht ist, Freiheit ist, denn wenn Jesu Geist irgendwo tatsächlich nicht sein sollte, dann wäre, dann ist es nicht. Das gibt es also nicht, dass irgendetwas was es gibt, nicht mit Jesu Geist in Verbindung stehen würde und also und schlussendlich muss in allem was ist, auch ein "Funken Gottes" sein und also Freiheit.

Sorry Merciful, aber weniger philosophisch kann ich es leider nicht ausdrücken. Alles was ich damit sagen will ist, dass uns alles immer nur im Geist Jesu erscheinen kann. Wir sind tatsächlich nicht frei dazu irgendetwas zu sehen, zu machen, zu denken, zu fühlen usw. was nicht durch diesen Geist bestünde. Nicht wir schaffen die Welt, Gott schafft sie und deshalb begegnet uns in allem was ist, auch immer Gott. Und deshalb muss es auch in mir, in Dir, in uns allen Freiheit geben. (2.Korinther 3,17): 

Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit.

LG
Hyperion 

Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch der, der dir gerade gegenübersteht; immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

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Hyperion

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Re: Vom unfreien Willen

von Hyperion am 05.05.2014 01:37

Pal schrieb: Selbstverständlich geht es bei dem ewigen Verbleib des Menschen niemals um göttliche Willkür, sondern um göttliche Gerechtigkeit! Ginge es um göttliche Willkür, würde nicht ein Mensch in die Hölle kommen ! - ! Weil Gott wünscht sich keinen Menschen in der Hölle. Aber Gottes Auserwählung geschieht gemäß göttlichen Maßstäben absolut gerecht.

Kannst Du mir dann bitte verraten, wie Gott zu einem gerechten Urteil über den Menschen findet, wenn sich der Mensch ausschließlich nur so verhalten kann, wie Gott es will und er sich nicht so verhalten kann, wie er es möchte?

Pal schrieb: Gottes Kriterium ist: 1Sa 16:7 ...der HERR aber sieht das Herz an. ER ist der allervortrefflichste Herzenskenner, den man sich überhaupt vorstellen kann. Obendrein braucht ER nicht erst zu warten, bis du gelebt hast, sondern kennt dich bereits vor deinem Erdenauftritt. - Wow, welch ein großer Gott!

Und wie ist Deiner Vorstellung nach das Herz des Menschen beschaffen, wenn er geboren wird? Ist es eigenschaftslos bei der Geburt? Der Mensch wird sich sein Herz ja nicht selbst schaffen, oder? 

Pal schrieb: Dabei wird die Menschheit faktisch in 2 Gruppen geteilt. Keine drei, keine vier sondern nur 2 Gruppen. Eben im Bild die ganz guten Feigen und die ganz schlechten. - aber das hatten wir ja schon. -

Das was wir eigentich schon hatten, Pal, ist die Übereinstimmung darin, dass man die Prophezeiung aus Jeremia nicht einfach so auf andere Situationen übertragen darf. Ich will Dir nochmal ins Gedächtnis rufen, was ich damals geschrieben hatte und makiere noch mal fett, was mir dabei besonders wichtig ist:

Hyperion schrieb: Also ich will nochmal betonen, dass es sich hierbei um eine konkrete Prüfungssituation, konkreter Personengruppen vor dem Angesichts Gottes gehandelt hat und man es deshalb keinesfalls ganz einfach aus diesem ganz konkreten Zusammenhang reißen darf!

Das es sich aber in der Tat um eine Prüfungssituation gehandelt haben muss, verdeutlicht nicht nur der Korb vor dem Tempel Gottes, sondern auch die Tatsache, dass in dem Korb Früchte lagen. Denn in Jeremia 17:10 heißt es:

Ich, der HERR, bin es, der das Herz erforscht und die Nieren prüft, und zwar um einem jeden zu geben nach seinen Wegen, nach der Frucht seiner Taten.

Was wir hier also letztlich haben, ist das von mir immer wieder betonte Prinzip des Säens und Erntens, dass auch Jesus und Paulus lehrte, was aber in der Vorstellung eines unfreien Willens des Menschen ad absurdum geführt würde, weil man dann ja nicht mehr säen könnte, was man ernten wolle!

Ich kann darüber natürlich nur spekulieren und weiß nicht was die Personengruppe nun konkret so schlimmes gesät hat, dass Gott ihnen diese Ernte bereitete, aber ich bin gewiss, dass es die gerechte Ernte war und sie hätten sicher auch anderes, segenreicheres ernten können, wenn sie entsprechend gesät hätten, oder vielleicht auch einfach nur zur Buße gekommen wären

Wenn es zum Gericht kommt, dann bekommt jeder Mensch nach christlichen Verständnis seinen gerechten Lohn. Also inwiefern kann ein Mensch Einfluss darauf nehmen, dass Gott in ihm ein Herz sieht, das Gott nicht verloren gehen lassen möchte?

 
Hyper: Und abschließend würde mich noch interessieren, was es wohl in Dir auslösen würde, wenn ein von Dir geliebter Mensch, der sich immer nach Gott ausgestreckt hat und sein Leben nach ihm ausgerichtet, nun leider nicht von Gott auserwählt würde?

Pal schrieb: Was willst du denn damit sagen? Möchtest du behaupten, Gott mache irgendwelche Fehler? Und in in Ewigkeitsfragen macht ER gewiß schon "doppelt und dreifach" keine Fehler.

Ich möchte damit sagen, dass, wenn sich der Mensch nicht aus freien Willen für oder gegen Gott entscheiden kann, es doch möglich sein muss, dass es Menschen gibt, die ein nach Außen hin ein sehr frommes Leben führen, aber innerlich ein Herz haben, welches Gott verloren gehen lassen muss, weil es nur so gerecht ist.

Wie ist das zum Beispiel mit den Pharisäern, die Jesus Fallen stellen wollten? Die streckten sich von außen betrachtet doch auch nach Gott aus und lebten ein sehr frommes Leben nach den Gesetzen Gottes. Trotzdem hatten die doch wohl teilweise ein Herz, an dem Gott kein Wohlgefallen hatte, oder?

Pal schrieb: #1# Wenn die Person sich wirklich nach Gott ausstreckte, dann ist sie auserwählt, weil Gott es in der Person bewirkt. (kluge Jungfrau) #2# Wenn die Person sich nicht wirklich nach Gott ausstreckte, - und nur eine fromme Show für sich, und andere, spielte - dann ist sie nicht auserwählt, weil Gott es in dieser Person eben nicht bewirkt. (törichte Jungfrau)

Das heißt dann aber doch, dass Gott dafür verantwortlich ist, dass in dieser Person etwas nicht bewirkt wurde, was diese Person hätte retten können. Gott hat dann diese Person für die Hölle vorherbestimmt und sie hätte aus eigener Kraft niemals etwas daran ändern können, oder?

 
Pal schrieb: Was stellst du dir eigentlich vor? Vielleicht Gott als einen eigenständigen Gewaltherrscher, der nur kriterienlos, ungerechte Entscheidungen über Himmel und Hölle fällt? Einen Gott, der die armen Menschlein ungerecht behandelt? -

Was ich mir vorstelle weißt Du doch. Ich stelle mir vor, dass jeder Mensch frei darüber entscheiden kann, ob er sich Gott zuwenden mag, oder nicht. Das ihm im Leben Segen und Fluch vorgelegt wird und er frei wählen darf. Er kann sich frei dazu entscheiden nur sich selbst zu suchen, oder Gott zu suchen. 

Und was die Kriterien für die Wahl Gottes betrifft, bin ich mir völlig im unklaren. Ich weiß jetzt, dass es Deiner Überzeugung nach um das Herz des Menschen geht, aber ich weiß halt noch nicht, auf welche Weise das Herz des Menschen gebildet wird, wenn der Mensch nicht frei in seiner Herzensbildung sein sollte.

Pal schrieb: Was für einen Allmächtigen stellst du dir eigentlich vor? Was bedeutet für dich wohl Allwissenheit? Was könnte Zeitlosigkeit wohl meinen? Wie sollten wir uns absolute Gerechtigkeit vorstellen?

Ich mache mir kein Bild von Gott, Pal. Ich bin Anhänger der negativen Theologie und deshalb der Überzeugung, dass man mit menschlichen Begriffen Gott nicht passend beschreiben kann. Wir können immer nur sagen was er nicht ist, nicht aber was er ist. 

Wie ich mir so in groben Zügen die Perspektive vorstelle, aus der Gott heraus auf uns Menschen blickt, hatte ich Dir ja aber schon geschrieben - die Sache mit dem "ewigen Nun".

Und absolute Gerechtigkeit muss meiner Meinung nach unbedingt mit freier Wahlmöglichkeit zusammenhängen, da es ungerecht ist einen Menschen zu etwas zu zwingen und einen anderen Menschen nicht in gleicher Weise. Chancengleichheit ist ein weiterer Aspekt der beim Thema Gerechtigkeit nicht fehlen darf und selbstverständlich muss für alle das gleiche Recht gelten.  

Pal schrieb: Meinst du wirklich menschliche Normen und Moralvorstellungen werden vor Gott bestehen?

Wie kommst Du denn jetzt auf Moralvorstellungen? Vor Gott wird man nicht durch einwandfreie Moral gerecht. Wir können uns Gottes Reich nicht verdienen, aber wir müssen doch die Möglichkeit dazu haben, uns aus freien Stücken auf dieses Reich Gottes einlassen zu wollen, oder nicht. Wir müssen frei die Möglichkeit haben Gott suchen zu dürfen, seine Gebote zu halten oder nicht zu halten und uns auf ihn ausrichten können, wenn wir uns ausrichten wollen. 

Pal schrieb: Gibt es etwas, was du IHN noch über deinen eigene Willensfreiheit erklären müßtest, bevor ER "allmächtig sein darf"?

Ne, ich würde lediglich nur gerne wissen wollen, wieso er, wenn er doch allmächtig ist, uns nicht in seiner Allmacht auch frei an Willen gestalten konnte, oder was er für ein Problem damit hat, dass wir uns frei und aus eigenem Willen für oder gegen ihn entscheiden?

LG
Hyperion

Immer ist die wichtigste Stunde die gegenwärtige; immer ist der wichtigste Mensch der, der dir gerade gegenübersteht; immer ist die wichtigste Tat die Liebe.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.05.2014 02:41.

Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 05.05.2014 11:52

Hyperion:
Ohne den Geist Jesu hätte nichts Bestand und dann gäbe es nichts und also ist alles, was uns beständig erscheint, mit diesem Geist verbunden. In der christlichen Tradition nannte man das immer den "göttlichen Funken". Dieser "göttliche Funken" ist in allem was ist, also kann man nicht sagen, dass auch da, wo Jesu Geist nicht ist, Freiheit ist, denn wenn Jesu Geist irgendwo tatsächlich nicht sein sollte, dann wäre, dann ist es nicht. Das gibt es also nicht, dass irgendetwas was es gibt, nicht mit Jesu Geist in Verbindung stehen würde und also und schlussendlich muss in allem was ist, auch ein "Funken Gottes" sein und also Freiheit.

Wenn ich das richtige verstehe, wird hier ein unbiblisches Prinzip beschrieben, welches besagt:

Das Gottes Geist, in gleicher Weise, in Teufeln wie in Engeln, mit göttlichem "Lebensfunken", vorhanden ist.
Das Gottes Geist, in gleicher Weise, in Ungläubigen, wie in Wiedergeborenen wirke.
Das Gottes Geist, in gleicher Weise, in Judas wie in Petrus wirkte.

Damit wird die gesamte Menschheit pauschal "in Christus" versetzt - einfach weil sie natürliches Leben haben und existieren.

Das ist ein großer Irrtum! - aber führt hier zu weit offtopic...

Falls Gedankenaustausch dazu weiter besteht, bitte, bitte einen neuen Thread dazu öffnen!!!!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.05.2014 15:20.

Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Merciful am 05.05.2014 15:49

Hyperion schrieb: Das Licht der Menschen, ist das Licht in dem uns alles erscheint, es ist unser Leben! Und wenn dieses Licht in die Finsternis scheint, die Finsternis es aber nicht erfasst, dann ist das Licht und es ist aus jedem Gegensatz heraus genommen, denn die Finsternis kann es ja nicht erfassen, ihr Gegensatz beeinträchtigt es nicht. Dieses, aus jedem Gegensatz herausgenommene Licht, kann dann nur Gott selbst sein, denn nur er ist über allen Gegensätzen, ihm kann nichts entgegengesetzt werden, er ist das Absolute und Allumfassende, der von nichts umfasst wird, er ist der EINE.

Hm, ich wüsste nicht, was du damit aussagen möchtest.

Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.

(Evangelium nach Johannes 8, 12; Luther 1984)

Also: Jesus ist das Licht, das Licht des Lebens. Und der, der ihm nachfolgt, der hat dieses Licht des Lebens.

Merciful

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Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 05.05.2014 16:04

Zeitlosigkeit

Lieber Hyperion, du hast ein sehr großes Problem etwas zu verstehen was, zugegeben, auch sehr schwer verständlich ist, weil es so überaus weit über unserem menschlichen Verständnis liegt.

Jetzt laß es mich versuchen, um noch einmal zu verdeutlichen.

Ich nehme dazu den wichtigen Faktor der Zeitlosigkeit. Was bedeutet es, das Gott von unseren Zeitbegriffen völlig unabhängig ist?
Dann hat ER ein unbegreifliches PLUS in seinem Wissen. ER weiß voraus, wie ich in einer noch nicht existierenden Zukunft reagieren werde. Er kennt meine Werke, obwohl ich sie noch gar nicht vollbracht habe. Aus diesen meinen, noch nicht vollbrachten, aber IHM wohlbekannten Taten, Worten und Gedanken, weiß er, was sich tief in meinem Inneren abspielt.
ER kennt zB. meine Aufrichtigkeit bzw. Unaufrichtigkeit, meinen Hochmut oder meine Demut weitaus besser als ich selbst. Und zwar nicht erst seit heute, sondern seit Jahrtausenden. - Kannst du noch folgen?

Hier einmal ein biblische Beispiel:
Joh 8:58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham ward, bin ich.
Die Zuhörer gerieten bei solchen Aussagen völlig außer sich: Joh 8:59 Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen.
Weil sie nur an ihrem irdischen "Ameisenhorizont" festklebten, mit dem sie logisch überlegten: Joh 8:57 Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?

Nun machst du, Hyperion, mir oftmals den Vorwurf ich würde Bibelworte aus dem Zusammenhang rausreißen und somit zweckentfremdet, verbogen anwenden. Ich hingegen finde meine Anwendung sehr logisch passend. (Auch der Vergleich mit dem Feigen und den Jungfrauen obwohl sie, wie du richtig sagtest, nicht im direkten Geschichtszusammenhang stehen. Aber in ihrer Thematik entfalten beide das sehr gut vergleichbare, anwendbare Problem.)

Nun weiß ich nicht, was Dir, bei den von mir zitierten Versen, in deinen Vorstellungen hochkommt?

Ich, für meinen Teil, denke es mir so:
Noch bevor ein einziger Mensch auf der Erde herumlief, stand der "2. göttlichen Person der Dreinigkeit" (dem himmlischen Christus) bereits Golgatha völligt deutlich vor Augen. Das heißt, der göttliche Jesus, zeitunabhänig, konnte sich selbst, in seinem zukünftigen Erdenleben, voraus betrachten. ER hatte es noch nicht durchlebt, da wußte der allwissende Christus, im Himmel, bereits, was ihn erwarten würde. ER wußte das in seiner göttlichen Allwissenheit, was er auf Erden, in der Beschränktheit eines irdischen Menschenlebens, nicht wußte!
(Betrachte doch einmal in einer Elberfelderbibel den Begriff "vor Grundlegung der Welt"... und dann versuche dir vorzustellen, was das bedeuten könnte!)

Nun drehen sich diese Verse um die außergewöhliche, zweite Person der göttlichen Dreieinigkeit.
Aber dann erwähnt Jesus noch einen ganz normalen Menschen:
Joh 8:56 Abraham, euer Vater, ward froh, daß er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich.
Abraham durfte "Jesu Tag" sehen. - Was das nun genau war, weiß ich nicht. Ich vermute, das es der Triumpf von Golgatha war.
Nun könnte man sich fragen, wann durfte Abraham das sehen?
Zu Erdenlebezeiten oder vom Totenreich aus?
Mich würde es nicht verwundern, wenn Gottvater Abraham sozusagen eine "Reise auf der Zeitschiene" erlaubte, sodaß er etwas miterleben durfte, was in der Realität, noch gar nicht abgelaufen war.

Kannst du mir noch folgen?

Selbstverständlich ist das jetzt alles sehr hypothetisch... ich kann mich in Details irren... aber die Tatsachen werden doch ganz klar beschrieben.

Nun ist das ein schönes Beispiel von göttlicher Zeitlosigkeit.
Und jetzt zu deinen Fragen....

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.05.2014 16:06.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von cipher am 05.05.2014 16:25

Ergänzend zu Joh. 8,56 56 Abraham, euer Vater, frohlockte, dass er meinen Tag sehen sollte; und er sah ihn und freute sich. würde passen: Hebr. 11,13 Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge1 sind auf Erden;

 

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Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 05.05.2014 16:45

Zeitlosigkeit erlaubt Gott nun den Menschen zu beurteilen, lange bevor er noch seinen ersten Atem holt.

Somit ist Gott absolut uns gegenüber "im Vorteil" und kann Dinge konstruieren, die kein andere jemals könnte. Die Karten sind, von Gottes Perspektive aus, eindeutig gelegt, lange bevor das "Spiel" beginnt.

ER kann, gemäß seinem allgerechten Beurteilungsmaßstab, dann im Leben von Hyperion auf eine Art und Weise eingreifen, die ich jedem Erdenbürger wünschen würde:

Hyperion: . Eines Tages, während eines Workshops, musste ich kurz was aus meinem Zelt holen und hatte dann auf dem Weg zurück ein "paulinisches Damaskuserlebnis" derart urknallmäßiger Intensität, dass es mich vom Boden abhob!

Das ist keine Ungerechtigkeit, sondern das ist Gottes Allgewalt, die er gerade dem Hyperion beschieden hat, weil ER dessen Herz besser kennt, als er selbst es jemals erkennen könnte! Das war ein: Röm 9:18 So denn, wen (Gott) will, begnadigt er!
Dabei spielt Hyperions Willensentschluß keinerlei Rolle, auch nicht seine Eifer oder sonst etwas....

Verstehst du mich? - Das war Gottes allgerechte, allwissende Gnade und nichts von Dir selbst!

================
Hyperion: Kannst Du mir dann bitte verraten, wie Gott zu einem gerechten Urteil über den Menschen findet, wenn sich der Mensch ausschließlich nur so verhalten kann, wie Gott es will und er sich nicht so verhalten kann, wie er es möchte?

Ich hoffe diese Frage ist dir mittlerweile selbst klar beantwortet.
ER ist GOTT! ER ist OMNI-Potent in jeder Hinsicht. Omni-gerecht, omni-klug, omni-wunderbar...
Wir haben es doch nicht mit einem Menschen zu tun, ER IST GOTT!
ER muß nicht erst abwarten, bis Du dein "Ja" für IHN findest. ER kennt dein "Ja" (oder "Nein") unabhängig von deiner jämmerlichen Perspektive oder Zeitschiene, auf der du, "Ameisenbaby", dich befindest.
Und vertraue diesem OMNI-GOTT, das er FEHLERLOS ist!

Hyperion: Und wie ist Deiner Vorstellung nach das Herz des Menschen beschaffen, wenn er geboren wird? Ist es eigenschaftslos bei der Geburt? Der Mensch wird sich sein Herz ja nicht selbst schaffen, oder?

Ein bei Geburt eigenschaftsloses Herz gibt es nun wirklich nicht!

Aber es gibt wieder nur die 2 extrem unterschiedlichen Möglichkeiten:

#1# Psa 58:3 Abgewichen sind die Gesetzlosen von Mutterschoße an, es irren von Mutterleibe an die Lügenredner.
De facto schon vor Grundlegung der Welt!

#2# Jes 46:3-4 Höret mir zu,... ihr alle,... die ihr von mir getragen werdet von Mutterleibe an und von der Mutter her auf mir liegt. Ja, ich will euch tragen bis ins Alter und bis ihr grau werdet. Ich will es tun, ich will heben und tragen und erretten.

=============

Denke bitte auch einmal über den folgenden Vers nach:

Heb 4:4 Und doch waren die Werke seit Grundlegung der Welt beendigt /fertig!!!

Was könnte das für meine Menschenperspektive bedeuten? -
Das ich ein "Liebes-Roboter" bin? - Nein!  - Eine Marionette? - Oh, nee!

Ein von Gott begnadigtes Gefäß zu seiner Ehre? Der Liebe Gottes völlig "ausgeliefert"?  - Oh ja, das hoffe/glaube ich!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.05.2014 16:46.

Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 05.05.2014 21:43

Hyper: Wir können immer nur sagen was er (Gott) nicht ist, nicht aber was er ist.
"negative Theologie" muß etws komisches sein - man darf sich nicht denken, das Gott die absolute Liebe ist. Nur das er nicht lieblos ist...  das ist mir zu schwer...

Hyper: Chancengleichheit ist ein weiterer Aspekt der beim Thema Gerechtigkeit nicht fehlen darf und selbstverständlich muss für alle das gleiche Recht gelten.

Oh, ja!? - Dann wirst du mit Jesus, in der Bibel, so dein Probleme haben. - Oder ist der Aufgefallen, das Petrus aus seinem Sündenfall nur deshalb gerettet wurde, weil Jesus ihm zusicherte: Luk 22:32 Ich aber habe für dich gebetet, auf daß dein Glaube nicht aufhöre...

Petrus wurde durch Jesu Gebete vor´m Schlimmsten bewahrt. (Ev. auch vor Selbstmord!?) -
Aber warum betet Jesus nicht für den "armen Judas"?
Oder gibt es bei Jesus gar keine "Chancengleichheit"? - Ist das "gleiches Recht für alle"? - Nein, das scheint nicht der Fall zu sein!

Hyper: Wir müssen frei die Möglichkeit haben Gott suchen zu dürfen, seine Gebote zu halten oder nicht zu halten und uns auf ihn ausrichten können, wenn wir uns ausrichten wollen.

Oh, dazu fällt mir jetzt ein sehr passendes biblisches Beispiel ein!

Bei Josuas "Reichstag zu Sichem" hat er dem Volk mit etwas unfassbarem "vor den Kopf gestoßen":
Jos 24:19 Josua sprach zu dem Volk: Ihr könnt dem HERRN nicht dienen; denn er ist ein heiliger Gott, ein eifriger Gott, der eurer Übertretungen und Sünden nicht schonen wird.
Dabei waren die nun wirklich (den Lippen nach) absolut die gutwilligsten Leutchen!
Die bei der Entscheidungs-Frage, was sie nun eigentlich wollten, vollbrüstig antworteten:
Jos 24:16 Da antwortete das Volk und sprach: Das sei ferne von uns, daß wir den HERRN verlassen und andern Göttern dienen! ...Jos 24:21 Das Volk aber sprach zu Josua: Nicht also, sondern wir wollen dem HERRN dienen.

Und denke einmal, was war das Endresultat? -
Es war tragisch, aber Josua behielt tatsächlich recht.
Woher wußte er das? Wie war das möglich?

Ich weiß die Antwort!

Hyper: ...was er (Gott) für ein Problem damit hat, dass wir uns frei und aus eigenem Willen für oder gegen ihn entscheiden?

Ich denke das ist ein Machtproblem. Schon wir kennen doch diese Problematik auf menschlicher Ebene, denn Luk 16:13 Kein Knecht kann zwei Herren dienen: entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird dem einen anhangen und den andern verachten.

Noch viel weniger kann Gott uns den freien Willen lassen und sich selbst. - Beide Willen "botzen" nämlich wider einander!

 ER fährt besser damit, SEINEN Willen triumphieren zu lassen!

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.05.2014 21:45.

lowokol

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Re: Vom unfreien Willen

von lowokol am 05.05.2014 23:16

Der Freie Wille des Menschen beschrieben im Wort.


Hesekiel 33

 11 Sprich zu ihnen: So wahr

ich lebe, spricht der Herr,

HERR, ich habe kein Gefallen

am Tode des Gesetzlosen,

sondern daß der Gesetzlose von

seinem Wege umkehre und lebe!

Kehret um, kehret um von euren

bösen Wegen! denn warum wollt

ihr sterben, Haus Israel





1. Timotheus 4


1 Der Geist aber sagt


ausdrücklich, daß in späteren

Zeiten etliche von dem Glauben

abfallen werden, indem sie

achten auf betrügerische

Geister und Lehren von

Dämonen,



Offenbarung 22


17 Und der Geist und die Braut

sagen: Komm! Und wer es hört,

spreche: Komm! Und wen da

dürstet, der komme; wer da

will, nehme das Wasser des

Lebens umsonst.



Johannes 5

40 und ihr wollt nicht zu mir

kommen, auf daß ihr Leben

habet.


Lukas 13

 34 Jerusalem, Jerusalem, die

da tötet die Propheten und

steinigt die zu ihr gesandt

sind! Wie oft habe ich deine

Kinder versammeln wollen, wie

eine Henne ihre Brut unter die

Flügel, und ihr habt nicht

gewollt
 


2.Thessalonicher 2


10 und in allem Betrug der

Ungerechtigkeit denen, die

verloren gehen, darum daß sie

die Liebe zur Wahrheit nicht

annahmen, damit sie errettet

würden




mcg lowokol

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