Vom unfreien Willen

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Henoch am 13.05.2014 10:46

Hallo Pal,

Es gibt viele Beispiele in der Bibel, wo der, der meinte dass er steht (also etwas selbst vermag) fiel.

Und es gibt noch mehr Beispiele in meinem Leben...grins 

Petrus z.B., der meinte, er könne für Jesus sterben, und was geschah, er verleugnete ihn drei mal.
Warum hat Jesus nicht gebetet, dass er die Prüfung bestehe? Damit Petrus sich seines Stolzes und seiner Abhängigkeit bewusst wird.
Er betete aber, dass er glauben soll. (Lukas 22.  31,32...nachlesen lohnt sich).

Petrus WOLLTE wirklich, aber ohne den Herrn hat das Wollen nicht geholfen..., das musste er lernen. 

Jesus handelt so uns zu liebe, wir wären überfordert, statt zu vertrauen und zur Ruhe zu kommen. Und wir wären stolz statt demütig.  

Henoch
     

     
 

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Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 13.05.2014 10:30

Oh, wie dankbar bin ich, das ich mich dabei nicht mehr auf mich selbst verlassen muß. Wie viele Enttäuschungen habe ich mit dieser Denke schon durchlitten! Immer wenn ich es selbst auf die Beine stellen wollte, endete es im Frust!

Doch nun kann ich auf einen Gott vertrauen, der so unvorstellbar mächtig - in mir "Mikerling" - am Wirken ist.

Hier noch ein biblisches Beispiel:

Psa 139:7-12 Wo soll ich hingehen vor deinem Geist, wo soll ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
Führe ich zum Himmel, so bist du da; bettete ich mir im Totenreich, siehe, so bist du auch da!
Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch daselbst deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten!
Spräche ich: «Finsternis möge mich überfallen und das Licht zur Nacht werden um mich her!», so ist auch die Finsternis nicht finster für dich, und die Nacht leuchtet wie der Tag; Finsternis ist wie das Licht.

Selbst wenn es mein "pseudofreier" Wille wollte, kann ich Gott gar nicht mehr "entkommen"!
Dieser Glaube an Gottes souveräne Allmacht befreit mich von dem "Unsicherheitsfaktor", wo ich wie eine Nußschale auf den Wellen hin- und herschwankte: Schaffe ich es, schaffe ich es nicht? Werde ich am Ende vielleicht noch alles verpatzen? -  etc.

==============

Das hat aber nichts mit "Selbstsicherheit" zu tun. Denn ich, in mir, bin und habe und kann nichts! -
Es ist die Gott-sicherheit, wo ich selbst kleiner werde als ein Stecknadelkopf...

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.05.2014 10:33.

Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Henoch am 13.05.2014 10:26

Hallo Pal

...Jepp,
und was kann eine Rebe schon tun? Sie will was der Weinstock und der Weingärtner will. Und dem, der vertraut, macht das keine Angst, sondern es gibt große Sicherheit, weil wir gewiss sein dürfen:
Röm 8,28 Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.

Man bedenke, zum Besten, nicht nur zum Guten.

Henoch  

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Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 13.05.2014 10:20

Liebe Henoch!

Genau so
verstehe ich das auch!
Das ganze heißt dann für mich: "GLAUBENS-Leben"!
Kein passives in der Hängematte rumlungern, bis mich ev. der Blitz trifft!
Sondern ein aktives: Ich vollbringe heute die Werke, die mir mein Gott anvertraut!

Aus Glauben an die innewohnende Jesusliebe zu Aktivisten seines Geistes werden!
Oder anders ausgedrückt: meine Rebe bringt auch Trauben zum Vorschein. -

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Henoch am 13.05.2014 10:11

Hallo Pal,

ja, es "erzeugt FREIHEIT, FRIEDE, FREUDE in Christus...". In dem Moment, wo wir uns "einbilden" etwas beitragen zu können, haben wir ein Problem, das diese Freiheit und den Frieden und die Freude schmälert.

Wir können versagen und das verunsichert uns vor dem Herrn oder wir können es schaffen und dann sind wir stolz.

Ich würde sagen, mal rechts und mal links vom Pferd geflogen.


Und ich will nicht behaupten, dass mir das nicht auch passiert (immer wieder das Fleisch ...)  


Wer am Vaterherz zur Ruhe kommen will, muss aber Ruhe geben und vertrauen in das Handeln des Allmächtigen.
Sach 2,17 Alles Fleisch sei still vor dem Herrn, denn er
hat sich aufgemacht aus seiner heiligen Wohnung!
  

Nun müssen wir natürlich handeln, aber "im Herrn" und da ich das selbst nicht kann, muss der Herr dafür sorgen, dass es so ist. Ich bitte darum und dann gehe ich froh ans Tagwerk...


Henoch  
      


Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.05.2014 10:17.

Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 13.05.2014 09:57

Henoch: ...so ist es auch, mein Erleben im Herrn...

Liebe Henoch!
Genau darum geht es mir! Nicht um theologische Besserwisserei, sondern um praktisch wichtige, durchlebte, durchlittene WAHRHEIT!

Und wenn ich dann dieser Gottes-Wahrheit glaube, dann erst glaube ich "richtig".
Und die Umsetzung des "richtigen Glaubens" wird immer das folgende erzeugen: FREIHEIT, FRIEDE, FREUDE in Christus...

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Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 13.05.2014 09:49

Wigrü: -...und auch prima das man sich nach so vielen Seiten immer noch friedlich austauschen kann...

Ja, das ist auch so ein "Wunder seiner Gnade"

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Wintergruen am 13.05.2014 09:33

oh lieber Pal 

 worum es dir beim Thread geht, das habe ich schon richtig verstanden.. ich finde auch das Thema sehr interessant und  auch prima das man sich nach sovielen Seiten immer noch friedlich austauschen kann...
das was ich schrieb , war auch eher allgemein , es war spät und die Luft ein wenig draußen....aber später mehr.. (war sogar nicht mal abgemeldet sehe ich gerade)  einen gesegneten Tag euch allen hier, bis später...  

LG 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: Vom unfreien Willen

von Henoch am 13.05.2014 09:26

Hallo Pal,

ja Amen, so wie Luther das hier ausgedrückt hat, so ist es auch, mein Erleben im Herrn  bestätigt mir das.

Und was könnte man schon beitragen, wenn das die Bibel sagt:

Hebr 10,14 Denn mit "einem" Opfer hat er für immer die vollendet, die geheiligt werden.


Dass Gott sie vollendet ist so sicher, als ob sie es schon wären... 


Er hat uns als Gefäße erschaffen, damit er uns füllen kann und segnen. Ein Gefäß kann auch nichts dazu beitragen, ob, wie und wann es gefüllt wird...

Das einzige, das der Mensch beitragen kann, ist nicht zu wollen, sich zu verstocken.
Und das nimmt der Herr ernst, sehr ernst.
 
Henoch    



Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.05.2014 09:34.

Pal

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Re: Vom unfreien Willen

von Pal am 13.05.2014 09:08

Nun erlaubt mir hierzu erneut Luther zu zitieren:

Aus Martin Luthers, De servo arbitrio (dt. „Über den geknechteten Willen"), 1525

Gott verheißt den Demütigen, das heißt denen, die an sich verzweifelt sind und sich aufgegeben haben, mit Bestimmtheit seine Gnade.
Ganz und gar aber kann sich kein Mensch eher demütigen, bis daß er weiß, daß seine Seligkeit vollständig außerhalb seiner Kräfte, Absichten, Bemühungen seines Willens und seiner Werke gänzlich von dem Belieben, Beschluß, Willen und der Tat eines anderen, nämlich Gottes allein, abhängt.

Wenn er nämlich im Vertrauen auf sich selbst bleibt – und das tut er so lange wie er sich einbildet, er vermöge auch noch so wenig für seine Seligkeit zu tun – und nicht von Grund auf an sich verzweifelt, so demütigt er sich deswegen nicht vor Gott, sondern vermutet oder hofft oder wünscht wenigstens Gelegenheit, Zeit oder irgendein gutes Werk, dadurch er dennoch zur Seligkeit gelange.

Wer aber wirklich nicht daran zweifelt, daß alles vom Willen Gottes abhängt, der verzweifelt völlig an sich selbst, wählt nichts eigenes, sondern erwartet den alles wirkenden Gott. Der ist am nächsten der Gnade und der Seligkeit.
Deshalb werden um der Auserwählten willen diese Lehren gepredigt, damit sie – auf diese Weise gedemütigt und zunichte geworden – selig werden.

Die übrigen widerstehen dieser Demütigung, ja sie verurteilen sogar diese Verkündigung der Verzweiflung an sich selbst, sie wollen, daß ihnen wenigstens ein ganz klein wenig übriggelassen werde, das sie selbst vollbringen können.

Die andere angebliche Widersinnigkeit: Was von uns getan wird, geschieht nicht aus freiem Willen, sondern aus reiner Notwendigkeit, wollen wir kurz betrachten, damit wir es nicht hingehen lassen, daß sie als sehr gefährlich bezeichnet wird. Hier sage ich so: Sobald das bewiesen ist, daß unsere Seligkeit außerhalb unserer Kräfte und Beschlüsse vom Wirken des alleinigen Gottes abhängt [...], folgt dann nicht klar, daß alles böse ist, was wir tun, wenn Gott mit seinem Wirken in uns nicht zugegen ist, und daß wir notwendig so zu handeln pflegen, daß es nichts für die Seligkeit wert ist?

Wenn nämlich nicht wir, sondern Gott die Seligkeit in uns wirkt, so ist nichts heilsam, was wir vor seinem Wirken tun, ob wir wollen oder nicht!

Hier, finde ich, trifft Luther den Kern der Sache.

Selbstständige, gottlosgelöste Adamiten und Evaiten, sind böse weil sie natürlich, fleischlich gesinnt gar nicht anders können.
Sie wollen auch nicht wirklich die folgende Gotteswahrheit akzeptieren:
Röm 3:12 ...alle sind abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; es ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer!

Das ist ihnen unverständlich und persönlich unannehmbar.

Sie wurschteln noch in ihren eigenen, gutgemeinten Anstrengungen und ihr Glaube ist nicht gott-fokusiert, sondern im Grunde selbst-fokusiert.
Und genau in diesem Mißverstehen, in dieser Lüge, liegt die große Gefahr der Gebundenheit.
Eine Gebundheit an das SELBST.

...genau dieser Lüge bin ich, mehr unbewußt als bewußt, jahrzehntelang selbst gefolgt.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 13.05.2014 09:12.
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