Unerträgliche Lasten tragen?

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von tefila am 12.07.2014 21:05

Pal schrieb hinsichtlich ApG  21,24: Es sollte also erreicht werden, das die Gesetzestreuen Paulus derart einschätzten, das er sich unter alle Dinge einfügte. Wobei die tatsächliche Reglung das nicht verpflichtend machte

Hallo cipher,

ich finde, hier hat aber Pal aber doch gar nicht Unrecht. Ich war schon drauf und dran, in meine Bibel zu dem Vers Mt 23,3: "Alles, was sie eucn sagen, das tut" - eine kleine Notiz hinweisend zu Apg 21,24 zu machen mit dem erklärenden Satz, den Pal oben schrieb.

Was ist denn daran falsch? Pauschalaussagen wie "falsche Theologie" haben für uns ja keinen Wert, weil sie nicht weiterhelfen.



Hallo Pal,

das Thema des "schwachen Gewissens des Anderen",  klingt zwar - wenn man nicht weiter drüber nachdenkt - , gut in dem Zusammenhang mit dem erstellten Thema.

Aber es passt doch nicht zum Eingangsthema  "Lasten der Pharisäer tun", denn beides kann man nicht miteinander verbinden: Denn beim schwachen Gewissen handelt es sich um einen Bruder in Christus und nicht um einen Pharisäer. (Rö. 14,15; 1. Kor. 8,11)

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von cipher am 12.07.2014 19:44

Pal schrieb: Das ist aber interessant, wo die Bibel für diese "Theologie" so manches Wörtlein zu sagen hat!
Du irrst, Pal. Ich meine selbstverständlich nicht die Theologie, welche sich aus der Bibel ergibt. Was ich meine ist Deine Theologie, welche Du hier zum Besten gibst.

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Pal

65, Männlich

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Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 12.07.2014 17:47

Tefila: Wo willst du denn da einen Schlussstrich ziehen? Bei der Beschneidung?

Danke, liebe Tefila!
Das ist eine sehr gute Frage! - Und wäre wertvoll herausgearbeitet zu werden!

Denn dort, wo es um unabdingbare Heilswahrheiten ging, zB. "Ich bin Gottes Sohn", da blieb Jesus die Konfrontation mit der Wahrheit nicht schuldig und wurde deshalb, auf Betreiben der Pharisäer, als Gottlästerer verurteilt.

Cipher: Das drückt eine "Theologie" aus, für die ich keinerlei Verständnis erübrigen kann - und möchte.

Das ist aber interessant, wo die Bibel für diese "Theologie" so manches Wörtlein zu sagen hat!
Ich begegne diesem "keinerlei Verständnis", des öfteren in der Christenheit und vieles wird ausgelebt, was "Spannungen unter Brüdern" erzeugt.

Mit anderen Worten, oft lebt jeder Christ seine verstandene Freiheit mit aller erdenklichen Rücksichtslosigkeit aus. (Damit greife ich jetzt nicht @Cipher persönlich an, bitte nicht mißverstehen - sondern erlebe es hautnah.) Gerade heutzutage kommt kaum ein Christ auf die Idee sich von dem schwachen Gewissen eines anderen beschränken zu lassen.

Zu dem Thema hier noch ein Beispiel aus der Bibel:
Apg 21:21 Es ist ihnen aber über dich berichtet worden, du lehrest alle Juden, die unter den Heiden sind, den Abfall von Mose und sagest, sie sollen ihre Kinder nicht beschneiden und nicht nach den Gebräuchen wandeln.
Apg 21:22 Was ist nun zu tun? Auf jeden Fall muß die Menge zusammenkommen; denn sie werden hören, daß du angelangt bist.
Apg 21:23 So tue nun das, was wir dir sagen: Wir haben vier Männer, die ein Gelübde auf sich haben;
Apg 21:24 diese nimm zu dir, laß dich reinigen mit ihnen und trage die Kosten für sie, daß sie das Haupt scheren, so werden alle erkennen, daß an dem, was über dich berichtet worden, nichts ist, sondern daß auch du dich der Beobachtung des Gesetzes befleißigst.

Es sollte also erreicht werden, das die Gesetzestreuen Paulus derart einschätzten, das er sich unter alle Dinge einfügte.
Wobei die tatsächliche Reglung das nicht verpflichtend machte, sondern:
 
Apg 21:25 Was aber die gläubig gewordenen Heiden betrifft, so haben wir hingesandt und angeordnet, daß sie von alledem nichts zu beobachten haben, sondern sich nur hüten sollen vor dem Götzenopfer und dem Blut und dem Erstickten und der Unzucht.
Apg 21:26 Da nahm Paulus die Männer zu sich und ging am folgenden Tage, nachdem er sich hatte reinigen lassen, mit ihnen in den Tempel und kündigte die Erfüllung der Tage der Reinigung an, bis für einen jeden von ihnen das Opfer dargebracht wäre.
Apg 21:27 Als aber die sieben Tage zu Ende gingen, brachten die Juden aus Asien, die ihn im Tempel sahen, das ganze Volk in Aufruhr und legten Hand an ihn und schrieen..
Obwohl Paulus darin einwilligte und das keinesfalls als ein "heuchleriches Theater" empfand, so half diese Prozedur nicht wirklich...

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cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von cipher am 12.07.2014 16:30

Das drückt eine "Theologie" aus, für die ich keinerlei Verständnis erübrigen kann - und möchte.

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von tefila am 12.07.2014 16:30

Lieber Pal,

wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du, das Volk bzw. die Jünger sollten in  Freiheit bzw. freiwillig das tun, was die Pharisäer sagen.

Dazu führst du den Vers an, wo Jesus nachgab, den Tempelgroschen zu zahlen, damit der den Juden keinen Anstoß gab.

Hier, bei diesen Versen würde ich es allerdings nicht unbedingt so verstehen, dass Jesus hier quasi aus Rücksichtnahme und um die Juden nicht zu verärgern, diese "Last der Zahlung" auf sich nahm, sondern deshalb, damit er nicht gleich Angriffsfläche bot, als er in Kaphernaum ankam und sich mit den Jüngern gleich beim Tempel zum Gegner machte. Was denkst du, könnte es auch so sein?

Außerdem sehe ich das nicht so, dass man der Menge der Reglementierungen nachgeben muss, aus Liebe zum Mitmenschen (und zu Gott, wie du schreibst). Wo willst du denn da einen Schlussstrich ziehen? Bei der Beschneidung?

Antworten Zuletzt bearbeitet am 12.07.2014 16:32.

Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 12.07.2014 14:23

Tefila: Mal sehen, was Pal sagen will.

Ja, mir geht es hier um Unerworfenheit bzw. Freiheit.
Jesus stellte seine Jünger / bzw heute uns, unter göttliche Anforderungen der Liebe.
Diese Anforderung bedeutet auch für Jesus: Mat 17:27 Auf daß aber wir sie (die Pharisäer) nicht (unnötig) ärgern!

Anundfürsich befand sich Jesus in der wunderbaren Freiheit: Mat 17:26... So sind die Kinder frei.
Er hätte die Tempelsteuer also nicht zahlen müssen. -
Genauso befinden wir uns in vielerlei, wunderbaren FREIHEITEN.
1Ko 6:12 Alles ist mir erlaubt; aber nicht alles frommt!
1Ko 10:23 Es ist alles erlaubt; aber es frommt nicht alles! Es ist alles erlaubt; aber es erbaut nicht alles!
1Ko 10:24 Niemand suche das Seine, sondern ein jeder das des andern.

Dennoch unterwirft sich Jesus der Bezahlung des Preises. - Also er zahlt einen Preis. - Und zwar mit dem Wunder des Fischfanges.
Nun könnte man annehmen: Jesus hatte es eben leicht. Er konnte so etwas und das Problem wurde durch ein Wunder (den Stater im Fisch) beseitigt.

Auch wir sollten unsere wunderbaren Freiheiten nicht als Selbstzweck gebrauchen, sondern darauf achten einander keinerlei Anstöße zu geben!

Röm 15:1-2 Es ist aber unsere, der Starken Pflicht, die Schwachheiten der Kraftlosen zu tragen und nicht Gefallen an uns selber zu haben. Es soll aber ein jeder von uns seinem Nächsten gefallen zum Guten, zur Erbauung.

Röm 14:1 Den Schwachen im Glauben nehmet auf und verwirrt die Gewissen nicht.


1Ko 8:9-13 Sehet aber zu, daß diese eure Freiheit den Schwachen nicht zum Anstoß werde! Und also wird über deiner Erkenntnis der schwache Bruder umkommen, um des willen doch Christus gestorben ist. Wenn ihr aber also sündigt an den Brüdern, und schlagt ihr schwaches Gewissen, so sündigt ihr an Christo.
Darum wenn eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, so will ich lieber in Ewigkeit kein Fleisch essen, damit ich meinem Bruder keinen Anstoß gebe.

Nun wird es "eng"!
Hier gilt es also Dinge zu tun - nämlich die Begrenzung meiner Freiheit - , damit andere unverletzt bleiben und ich diene.
Dabei geht es nicht um heilswichtige Dinge, sondern um ganz banale Angelegenheiten.

Und wenn es mir als eine untragbare Last erscheint, dann brauche ich das Wunderwerk Gottes (vergleichbar wie bei dem Fischfang)
Jesu Liebe, Jesu Geist kann mir solch eine Unterordnung, solch eine Hochachtung vor den Schwachen und Geringachtung der eigenen "Glaubens-Freiheit" wie folgt verändern Mat 11:30 ...denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht!

Durch so ein Wunder wird eine menschlich unerträgliche Last (die Mengen der Reglementierungen) zu einem Liebesdienst an Gott und Mitmensch.

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von tefila am 12.07.2014 13:17

Ich verstehe das so wie die meisten hier:

Das, was die Schriftgelehrten und Pharisäer lehrten (ohne es selber zu tun, oder sie taten es um von den Leuten gesehen zu werden (Mt. 23,5) und nach den Geboten richtig war, ließ Jesus in Gültigkeit. Denn das Gesetz muss ja gültig bleiben, um von den Sünden zu überführen.

Allerdings hatten die Pharisäer ja die Gebote auch verändert mit einer Sonderlehre, z.B. hier (Mk. 7,6-12):

Er aber sprach zu ihnen: Wie fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jesaja 29,13): »Dies Volk ehrt mich mit den Lippen; aber ihr Herz ist fern von mir.  Vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts sind als Menschengebote.« Ihr verlasst Gottes Gebot und haltet der Menschen Satzungen. Und er sprach zu ihnen: Wie fein hebt ihr Gottes Gebot auf, damit ihr eure Satzungen aufrichtet!

Und hier ein Beispiel dazu:

Denn Mose hat gesagt (2.Mose 20,12; 21,17): »Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren«, und: »Wer Vater oder Mutter flucht, der soll des Todes sterben.«
Ihr aber lehrt: Wenn einer zu Vater oder Mutter sagt: Korban - das heißt: Opfergabe soll sein, was dir von mir zusteht -, so lasst ihr ihn nichts mehr tun für seinen Vater oder seine Mutter und hebt so Gottes Wort auf durch eure Satzungen, die ihr überliefert habt; und dergleichen tut ihr viel

Ich denke, hier ist eben nicht gemeint, dass die Leute alles tun sollten, was die jüdischen Gelehrten sagten. Aber Voraussetzung ist dann eben, dass das Volk und die Jünger Gottes Wort kannten.

Mal sehen, was Pal sagen will.

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von marjo am 12.07.2014 13:00

Hallo Pal,

Ja, rhetorisch - Beweisführung zur Antwort parat!

Ok. Danke für die Antwort. Deine Frage ist damit, eher interlektuell, oder bist Du Dir in Deiner Argumentation nicht sicher? Einer rein interlektuelle Debatte würde ich mich nämlich entziehen.

gruß, marjo

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Pal

65, Männlich

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Beiträge: 2513

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von Pal am 12.07.2014 11:50

Hallo Pal, ist diese Frage rhetorisch und Du hast Deine Beweisführung zur Antwort längst fertig?

Ja, rhetorisch - Beweisführung zur Antwort parat! -

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marjo
Gelöschter Benutzer

Re: Unerträgliche Lasten tragen?

von marjo am 12.07.2014 07:54

Pal fragte: Bedeutet diese "Erfüllung" nun einen gewissen Teil wegzulassen? Oder ist dieses "Erfüllung" um alles in der richtigen Gesinnung zu vollbringen? (Nämlich aus Gottes Liebe.)


Hallo Pal, ist diese Frage rhetorisch und Du hast Deine Beweisführung zur Antwort längst fertig?

viele grüße, marjo

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