...und die Bibel hat doch recht!

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Rapp
Gelöschter Benutzer

...und die Bibel hat doch recht!

von Rapp am 24.07.2014 21:58

Ich habe ein Problem. Leider kenne ich nur Gemeinden hier in Westeuropa. Halt, falsch. Ich habe eine Zeit lang eine Gemeinde geleitet, die fast nur aus Menschen aus Russland bestand. All diese Gemeinden hatten eines Gemeinsam: sie litten mehr oder weniger stark an akuter Perfektionitis, einer Krankheit, die bei vielen Verantwortlichen zu ergrauen bis Verbitterung führen kann. Gemeinden, die von dieser Plage erfasst werden haben zwei große Probleme. Ihr Ziel perfekt zu sein erreichen sie hier im Leben nie und es wird fleißig nach Lücken und Schleichwegen gesucht um das viel zu hohe Ziel nicht erreichen zu müssen.

Warum versuchen wir immer wieder zu analysieren wie bestimmte Bibelstellen gemeint sein sollen? Sie sind im Normalfall gar nicht anders gemeint als wie sie dastehen. Das findest du gewagt? Tja, schau dir bloß mal die Schriften von Qumran an. Da ist unter anderem ein Ausschnitt aus Jesaja dabei. Er ist sicher 300 Jahre älter als die älteste bisher bekannte Handschrift. Und nun darfst du staunen: man findet darin keine wesentlichen Abweichungen zu den späteren Texten. So wacht Gott über seinem Wort.

Während meiner Bibelschulzeit löcherten wir einen unserer Lehrer mit spitzfindigen Fragen zu einigen Bibelstellen. Als es ihm zu bunt wurde bemerkte er nur: "Ich bin nicht Gottes Ratgeber gewesen, ich bin sein Kind!"

Wisst ihr was: statt Gottes Wort zu analysieren und nach möglichen Fehlinterpretationen zu durchwühlen finde ich es weit gescheiter es so zu nehmen wie es das steht. Ganz einfach wie Kinder die Worte ihrer Eltern mal hören und dann ausprobieren ob es tatsächlich so sei. Ihr werdet staunen wie viel auch ihr so erleben werdet.

Schaut, ich habe Kuchen gebacken. Meine Gäste sitzen am Tisch und beginnen darüber zu diskutieren ob dieser Kuchen auch wirklich essbar ist. Sie wollen das Rezept wissen und hinterfragen schließlich noch, ob ich mich auch wirklich daran gehalten hätte. Wisst ihr was ich in so einem Fall tue? Ich räume die guten Sachen weg und trage sie am nächsten Tag meinen Nachbarn vor, die dankbar die Abwechslung annehmen.

Mit dem Wort der Bibel ist es wie mit "Palt". Das ist eine Spezialität aus Nordschweden: Kartoffelkugeln, gefüllt mit saftigem Fleisch. Sie sehen nach gar nichts besonderem aus. Erst wenn du kräftig reinbeißt merkst du wie gut die schmecken. So ist es mit der Bibel: reinbeißen, annehmen wie es da steht und du erfährst: Gottes Wort stimmt und lässt sich erleben. Beim diskutieren darüber darfst du getrost verhungern... Davon ist noch niemand satt geworden.

Willy

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