Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

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Rapp
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Rapp am 14.03.2015 16:18

Ein gutes Thema...

Nach den Statistiken unserer Behörden bin ich arm, und doch soooo reich!

Wie so oft schaue ich ein wenig zurück: Unser Pastorengehalt in Schweden reichte wenn wir sehr vorsichtig waren wohl für eine Monatshälfte. So lernten wir ums tägliche Brot zu beten. Meistens bekamen wir genug. Wenn es aber mal nix mehr in der Küche gab? Na, so ausgehungert waren wir nie, dass ein Fastentag ne Katastrophe bedeutet hätte.

Als wir unsere Großfamilie hatten wusste ich auch manchmal nicht, was wir mittags essen sollten: Wir wurden versorgt: nie gingen die Kinder hungrig zu Bett. Klar, wir lebten sehr einfach. Welcher Kunsthandwerker kann sich was anderes leisten?

Keiner lebt davon, dass er viele Güter hat!

Willy

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Wintergruen am 14.03.2015 16:11

Ja liebe Solana
Du hast schon recht ..wirtschaftlich gesehen ist es nie genug....

Aber wann ist wirklich etwas genug ? Wenn ich mit Menschen spreche, dann sagen die zwar auch , ach ich brauche das nicht , ich habe ja genug.. aber in Wirklichkeit ist das noch lange keine Genügsamkeit , sondern weil sie kein Interesse an dem haben, was für andere Interessant ist wichtig erscheint und es gerne haben wollen ..
Es liegt im Naturel eines jeden mit dem was er hat ,, vielmehr was er meint zu brauchen und hat, mal zufrieden zu sein , mal weniger , oder nach immer mehr trachten ... anhand seiner Möglichkeiten , meist sind es ja die finanziellen Möglichkeiten .

Wenn mein Bedarf gedeckt ist, die warme Heizung, die weiche Matratze, das Telefon, der Fernseher, das Handy, der schöne Urlaub , das Auto , der Computer, ,,usw... ich sowieso keine Möglichkeiten habe mir noch mehr zu leisten, dann kann ich ganz leicht sagen, ach ich habe nun genug.. Verglichen das nun mit der 3. Welt,, haben wir genug oder leben wir im Überschuss?

Der eine verzichtet auf das Fernsehen, weil er eh keinen Wert darauf legt, .. Ist das aber wirklich Verzicht? Der andere verzichtet auf ein neues Handy , weil er eh schon eins hat.. Ich habe z.b. inzwischen 3 süße Kätzchen und sage mir nun: ja jetzt ist genug ... jemand anders empfindet das Genug schon nach einer Katze .. Hätte mir nicht eine Katze auch gereicht ? Ja hätte sie, aber ich wollte die andern auch noch haben..Was ist das für eine Genügsamkeit vor dem Herrn wenn ich JETZT ENDLICH sage, ich habe genug ..? Andere haben gar keine Tiere.. Verzichten darauf .. Aber warum verzichtet man wirklich ?Und ab wann ist der Mensch erst zufrieden ?

Ich sehe in der Genügsamkeit einfach den Sinn nicht, nur weil man sagt, ´´ja jetzt ist genug´´ ..oder ´´ich brauche das alles nicht ...

 

Die christliche Genügsamkeit muss doch mit etwas einhergehen ..wie ich in den anderen Beiträgen erwähnte, z.b zu Gunsten eines Notleidenden oder zu Gunsten zur Reinigung des Fleisches , des Geistes usw..
Ich sehe oder erkenne keinen Sinn indem ich einfach nur sage. Ich habe genug..

Und wenn wir nicht genug haben, dann sind oder werden wir unglücklich .. dann suchen wir nach Möglichkeiten um an das heranzukommen was wir meinen uns fehlt..
Brauchen wir wirklich einen Computer ? Ist er Lebensnotwendig ? Hat Jesus einen Computer gehabt? Ich denke NEIN ... (außer natürlich die beruflich damit zu tun haben ) Stellt euch mal vor, euer Computer wäre jetzt defekt, ihr hättet wenig Geld oder so gut wir keins um ihn zu reparieren.. Kein Internet nun..Seid ihr dann immer noch zufrieden und sagt,, ach egal.. ich habe ja genug ? Oder sucht ihr nach Möglichkeiten wie ihr alles wieder in Gang bringt ?
Man hätte auch sagen könne,, ich hab doch alles andere  und das ist genug,, wofür also den Computer haben ?
Bitte nicht persönlich alles nehmen...und ich hoffe ihr versteht was ich meine 

LG 
zum Computerbeispiel: jetzt hat man womöglich noch das letzte Geld mit ach und krach sich zusammen gespart um ihn zu reparieren.. jetzt ist aber noch jemand da , der dringend Hilfe benötigt .. Wer gibt dann sein Geld für diesen Nächsten aus und verzichtet auf die Reparatur.. Es ist schwierig wenn man nicht Betroffen ist zu sagen .. JA ich hätte eher den Notleidenden geholfen´´únd selbst verzichtet  ... aber ich denke  in Wirklichkeit geraten wir dann eher in einen Konflikt , letztendlich man evtl. doch sich für die Reparatur entscheidet... oder wenn man dann doch geholfen hat, iwie ein wenig deprimiert wird ... Ihr müsst mal von dem ausgehen was euch so richtig Spaß macht und ihr daran hängt,, ob ihr dann auch verzichten könntet der Genügsamkeit wegen .. Betrifft ja auch mich ..

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 16:16.

solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 14:05

Hi, Dörte - Super, das 2. Regalbrett, mal etwas anderes .... selbst ist die Frau und ungemein kreativ ... und eine Tube Kleber gleich dazu, damit die Sachen nichrt runterfallen bei dem "Neigungswinkel"   .

Wintergruen schrieb:

Ist aber nicht eher Genügsamkeit auch eine enthaltsame Lenbensweise ? 

Hallo Wintergruen
Ist "Enthaltsamkeit" nicht genauso unmodern wie "Genügsamkeit"?
Sag das mal einem Wirtschaftsexperten - der schlägt die Hände über dem Kopf zusammen .
"Konsumverzicht" als "Tugend" - wenn jeder so denken würde, bräche unser Wirtschaftssystem zusammen. Das funktioniert doch nur, wenn "Konsumanreize" geschaffen und Bedürfnisse geweckt werden, die dann als "Motor" den Markt beleben.

Röm 12,16  Trachtet nicht nach hohen Dingen, sondern haltet euch herunter zu den geringen. Haltet euch nicht selbst für klug.

Stell dir mal einen Unternehmensleiter vor, der diesen Satz als "Motto" für seine Firma herausgeben würde ... 
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 14:06.

wideawake
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von wideawake am 14.03.2015 12:24

Nene ... da genügt mir nicht, so geht das nicht. Aber der Herr ist mir gnädig und ich kann das mit meinen gegebenen Fähigkeiten, ganz i.O. bringen ! hehe ... *widi* grüßt @


IMG_20150314_120453.jpgIMG_20150314_120355.jpg

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solana

-, Weiblich

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 11:16

Hallo ihr Beiden
Ja, ihr bringt noch gute Aspekte mit ein, insbesondere der Friede/die Zufriedenheit finde ich sehr wichtig.
Sie ist überhaupt die Voraussetzung dafür, sich wirklich genügen lassen zu können.


Ich kenne auch Menschen, die darunter leiden, dass sie bestimmte Dinge nicht haben oder nicht tun können, weil ihnen das Geld dafür fehlt, zB ein eigenes Haus, teure Urlaubsreisen, ein schnelles Auto usw

Ihre "Strategie": sie reden das, was sie nicht nicht haben können schlecht und auch Leute, die das haben und damit "angeben müssen".
Dann fühlen sie sich nicht mehr als "Versager" angesichts dessen, was die Welt um sie herum als "erstrebenswert" ansieht.
Eine wirkliche Zufriedenheit bringt das aber nicht, sie bleiben dann immer noch abhängig von den Wertmasstäben anderer und "rechtfertigen" sich nur dafür, dass sie "das Beste" nicht erreicht haben und suchen stattdessen Anerkennung für ihre "Einsicht" und Erkenntnis ....

"Begierdelosigkeit" ist ja ein Wort, das man eher im Zusammenhang mit dem Buddhismus bspw kennt. Die Begierden aufgeben und zur Ruhe kommen....

Vielleicht kann man es vom christlichen Standpunkt aus eher so sagen: die Begierden kommen zum Ziel und werden gestillt - im "Leben und volle Genüge", direkt aus der "Quelle des Lebens".
Je mehr der Durst aus dieser Quelle gestillt wird, um so weniger sind unbefriedigte Begierden da, die anderwohin treiben.

1. Tim 6, 17 Den Reichen in dieser Welt gebiete, dass sie nicht stolz seien, auch nicht hoffen auf den unsicheren Reichtum, sondern auf Gott, der uns alles reichlich darbietet, es zu genießen; 18 dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, behilflich seien, 19 sich selbst einen Schatz sammeln als guten Grund für die Zukunft, damit sie das wahre Leben ergreifen.

Und die Gefahr, die Paulus hier im Reichtum herausstellt, ist eben, dass "die wahre Quelle des Lebens" aus dem Blick geraten kann. Dass das "Glück" dann aus dem Reichtum "erhofft" wird und dieser so zum bestimmenden Lebensinhalt wird.
Dann geht es in erster Linie darum, sich zu erarbeiten, sich zu nehmen, was man verdient und worauf man sich ein Recht und einen Anspruch erworben hat - und stolz darauf sein.

Das, was wir von Gott empfangen, was wir uns nicht verdienen können, gerät in den Hintergrund, wenn jemand sich an dem "satt isst und trinkt", was er haben kann, ohne auf Gott zu vertrauen und ohne ihm dafür dankbar zu sein.

Das ist nicht zwangsläufig so, wenn jemand reich wird, aber die Gefahr ist eben da, dass sich Prioritäten und Perspektiven verschieben, die "Begierden" auf das Falsche gerichtet werden und die Sehnsucht der Seele nicht bei Gott gestillt wird, sondern "fehlgeleitet" auf "immer mehr, immer höher, immer weiter vom Reichtum" - ohne "Genüge", weil der dort ungestillt bleibende Lebensdurst immer weiter treibt.
Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 11:19.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Wintergruen am 14.03.2015 01:24

Ist nicht auch Genügsamkeit ohne Begierde zu sein?

ja liebe Burgen, das wäre natürlich der Idealfall... aber das kommt meiner Meinung nach , erst mit der Zeit.. Wenn ein junger Mensch der gerade Fuß in einem guten Job gefasst hat, gutes Geld verdient... dann hat er auch Wünsche.. Würde er keinen Wunsch oder Begierden aus getanten Arbeit nachgehen , dann wäre das eine trostlose Brotkunst .... Seine Investition in  Fleiß , angefangen von guten Schulnoten, Studium bis hin zum Job ,, wären doch ein bischen  ernüchternd, für ihn. Und nur um sein tägliches Brot zu haben, brauchte er nicht zu studieren,die Beförderung nicht annehmen, usw.. 

Ist man aber durch den guten Job  dankbar und zufrieden also
Frieden haben mit dem was ist
und man hat auch für den Nächsten was übrig,, dann ist es keine Schande ein wenig Wünsche zu haben und sich diese auch zu erfüllen ...Auch ist es dann keine Sünde...

Eine Begierde und Leidenschaft die dem Körper  und dem Geist schaden sind natürlich schlimm..

Wer aber sagt er hat genug und braucht nicht mehr, der ist oft glücklich und zufrieden mit dem was er hat..Er braucht dies und jenes nicht.. Er könnte es haben, ist ihm aber nicht so wichtig.. Aber das ist gewiss keine Genügsamkeit vor dem Herrn ..Erst dann wenn man auf etwas verzichtet zugunsten eines Notleidenden oder einer Sache dann fängt Genügsamkeit erst an ..Dann erkennt man erst in welchem Wohlstand man lebt , wieviel man davon hat und das es eigentlich mehr als genug ist , worauf man wirklich verzichten könnte um zu helfen.. 

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 02:58.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Burgen am 14.03.2015 01:03

Sagt Gott nicht auch,
lass dir an meiner Gnade genügen?

Ist nicht auch Genügsamkeit ohne Begierde zu sein?

Frieden zu haben mit dem was ist?

Ich hoerte heute ein Lebenszeugnis eines sehr erfolgreichen Mannes auf Club700.
Seine Ehe ging darüber den Bach herunter.

Erst als er sich Jesus ganz hingab, bekam er Frieden.
Er war witerhin erfolgreich, weil er im Job gut war.

Ich meine Genügsamkeit und Frieden bedingen sich in gewisser weise.

Grüße
Burgen 

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Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Wintergruen am 14.03.2015 00:55

eine Ergänzung noch : ich denke wenn man zwangsläufig am Existenzminum lebt, dann ist das auch keine Genügsamkeit.. dann sollte  man eher  Zufrieden sein mit dem was man hat und nicht  durch die  zwangsläufige Situation depressiv und traurig werden und  leben .. Hat man aber viel ,sei es durch den guten Beruf oder vererbtes Vermögen oder auch durch eine Beförderung im Job , dann ist dies alles keine Schande oder Sünde, solange man immer den Herrn im Fokus hat und seinen Pflichten gegenüber Gott und  dem Nächsten nachkommt.. Eine Arbeit die man verrichtet hat und gut belohnt wird, ist keine Schande und man kann sich auch was leisten, weil man selbst was geleistet hat.. Jedoch darf die Hilfe für den Nächsten nicht auf der Strecke bleiben ..Das alles geht auch aus der Genügsamkeit hervor .. so denke ich .. sonst ist sie ja sinnlos.. Denn wenn man auf etwas verzichtet , bleibt es übrig.. Entweder in Form von Geld oder das materielle Ding an sich ..wohin damit ? Das materielle Ding verstauben lassen ? Das Geld auf der Bank liegen lassen ? 

Wann ist aber etwas genug ?  Wer setzt den Maßstab wann etwas genug ist ? 
Jeder nach seinem Ermessen ? Nach seinen egoistischen Wünschen und Gedanken ? 


Ist aber nicht eher  Genügsamkeit auch  eine enthaltsame Lenbensweise ? Um uns u.a. von Allem nicht abhängig und krank zu machen ? Alles in Maßen damit man nicht der Sünde verfällt? Um Gott näher zu kommen ? Seinen Fokus nur auf Ihn zu richten ? Seinen Geist von den weltlichen Genüssen zu reinigen ?



LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 03:03.

Wintergruen
Gelöschter Benutzer

Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von Wintergruen am 14.03.2015 00:37

Hallo zusammen 

Ich finde bei dem Thema nicht die richtigen Worte um zu beschreiben wie ich es verstehe und wie meine Meinung dazu ist, aber ich versuche es mal..


Genügsamkeit,oder auch oft Bescheidenheit  sagt aus,  wenig von etwas für sich zu beanspruchen, selbst dann, wenn man die Möglichkeit dazu hätte. .. sie bedeutet auch, zugunsten anderer auf etwas zu verzichten.

Wie oft hat man tatsächlich zugunsten anderer auf etwas verzichtet? Nicht das was wir im Übermaß haben und uns nichts ausmacht darauf zu verzichten , sondern auf das was für unseren täglichen Lebensunterhalt wichtig ist , oder auf Etwas was uns wichtig erscheint, was aber nicht notwendig ist ?

Wahre Genügsamkeit fängt dort an , wo man selbst auf was Wichtiges oder das was man gerne hätte verzichtet zugunsten des Hilfebedürftigen Nächsten ..

Im AT hieß es den Zehnten Teil  abgeben. Es ging gar nicht darum genügsam zu sein , sondern Abgeben/Spenden  .. Im NT wird keine bestimmte Summe verlangt,, es heißt lediglich .. Jeder gebe, wie er es sich in seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn Gott liebt einen fröhlichen Geber. (2.Kor. 9,7) Es muss sich nicht nur um Geld dabei handeln..

Das ganze Kapitel im 2. Kor. 9 spricht vom Segen des Hilfswerks

Gott ist es also wichtig das wir von dem was wir haben abgeben .. Nicht nach eigener  Priorität nach persönlichem Gutdüngen das Maß der Genügsamkeit festlegen  oder das was für uns im Übermaß ist und eh darauf verzichten können ..
Wenn geschrieben steht das ein Geiziger , ein Habgieriger nicht in den Himmel kommt, dann liegt es nicht an dem Reichtum welchen er besitzt, sondern an seinem Geiz, der oft zwangsläufig dadurch entsteht ... Sein Götze ist der Besitz , entweder Geld oder materielle Dinge. , seine Habgier, verlangt immer nach mehr .

Aber das ist auch im kleinen Rahmen möglich.. .Es geht also nicht um das viele Geld oder die vielen Güter, sondern um den Geiz.. Wer genügsam ist und sein Vermögen , teilt oder einen Teil von abgibt, der muss sich nicht bis auf Null in der Bescheidenheit bzw. Genügsamkeit runterschrauben .. Gott liebt eher den Geber , der zwar viel hat aber auch viel spendet, .. und weniger den Genügsamen nach eigenem Ermessen .. Was nützt es Genügsam zu sein und parallel das Geld auf der Bank spart.. womöglich es noch anlegt damit es sich vermehrt ..

Ich sehe keinen Nutzen in der Genügsamkeit wenn die nicht mit Hilfswerk für den Nächsten einhergeht.

Der eine denkt sich wofür brauche ich eine Stereoanlage, oder ein TV  und bennent das Genügsamkeit,,in  Wirklichkeit aber  legt er keinen Wert auf diese Dinge.. Der andere wiederum mistet seine alten Klamotten aus und spendet sie dem Roten Kreuz .. sagt aber was für ein tolles Werk er getan hat, wie er dadurch Hilfebedürftigen geholfen hat, obwohl er niemals diese Klamotten jemals wieder anziehen würde und gäbe es nicht die Roten Kreuz Container würde er sie in die Müllkippe schaffen  .. naja ob  wirklich solche Denkweisen der GEnügsamkeit  sooo gut  sind, das bezweifle ich sehr ... 

die Frau die das geringste/wenigste was sie hatte gab, wurde mehr belohnt als die anderen alle..(mir fällt gerade die STelle nicht ein wo es geschrieben steht ) ..Sie gab ALLES was sie hatte... Sie war wahrhaftig GENÜGSAM  und BESCHEIDEN ...

LG

Antworten Zuletzt bearbeitet am 14.03.2015 00:46.

solana

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Re: Sich genügen lassen - eine veraltete Tugend?

von solana am 14.03.2015 00:32

Stefan schrieb:

Genügsamkeit ist eine Tugend, ob man nun arm oder reich ist. Genügsam kann ich sein, auch wenn ich satt bin und genug habe.

Ja, lieber Stefan, denke ich auch.
Der Reichtum selbst ist es ja nicht, der "ungenügsam" macht.
Ich sehe das etwa so, wie Paulus das in Bezug auf den Sklavenstand sagte:

1Kor 7,21 Bist du als Knecht berufen, so sorge dich nicht; doch kannst du frei werden, so nutze es umso lieber.

Also: bist du arm, sorge dich nicht, kannst du reich werden, dann ergreife die Gelegenheit und freue dich darüber.

"Ungenügsam" wird es erst dann, wenn "das Herz so sehr daran hängt" , dass der Mensch dadurch so "gebunden" ist und - im Entscheidungsfall - lieber auf etwas anderes verzichtet, um noch mehr Reichtum zu erwerben, obwohl er bereits mehr als genug für den Lebensunterhalt hat.

"Sich genügen lassen" bedeutet ja, irgendwann einmal zu sagen: "Jetzt habe ich genug, mehr brauche ich nicht".

In unserer heutigen Gesellschaft gibt es diesen "Genugpunkt" aber nicht mehr.
"Mehr Geld haben" wird immer als die bessere Option angesehen, auch wenn man es eigentlich gar nicht mehr braucht.
Eine solche Gelegenheit sausen zu lassen, wird als dumm angesehen und keineswegs als Tugend.

Alles ist so auf "Wachstum und immer mehr Erreichen" angelegt, dass man sich kaum ausklinken kann. Die Karriereleiter geht immer weiter nach oben, nicht nur bis zu einem Punkt, wo man "genug" hat und es sich dann gemütlich einrichten kann.
Und wer da nicht mitmacht, der ist ein Aussenseiter. 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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