Kowalski - stellt sich vor :-)

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Pal

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Pal am 10.02.2017 09:19

Lieber Kowalski, habe ich deine Auffassung richtig verstanden, das ein verbindlicher Ehebund gar nicht nötig sei, sondern nur eine unverbindliche Liebesbeziehung? - 

und das nennst du dann:

Kowalski:
Lass uns lieber bei dem Wort der Bibel bleiben!

Nun, da wundere ich mich ein wenig...

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Kowalski

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Kowalski am 09.02.2017 23:54

@Pal

In den Augen der Welt ist das völlig legal. Aber in Gottes Augen?

Eben, das frage ich dich! Was steht denn in der Bibel darüber, dass ein unverheiratetes Zusammenleben mit einem Partner/Partnerin verbieten, oder zu einer Sünde machen würde?
Nichts.

Ist es Hurerei wenn ich unverheiratet regelmässigen Koitus mit meiner festen Partnerin habe?
Sicher nicht. Komm mir jetzt nicht damit..

 
 
Was du findest ist so eine Sache. Aber was denkt Gott darüber? Was sagt die Bibel dazu? -

Habe ich doch gesagt was die Bibel dazu sagt: Kein Zusammenhang zum 6. Gebot, habe ich gesagt. 

Und was Gott darüber denkt? Fragst du ernsthaft? Möchtest du dir wirklich anmaßen über
Gottes Gedanken zu spekulieren? Macht sich Gott Gedanken wie ein Mensch?

Steht nicht geschrieben; du sollst dir kein Bildniss (keine Vorstellung) von Gott machen?
Also lass es sein. 

Lass uns lieber bei dem Wort der Bibel bleiben. 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 10.02.2017 00:00.

Kowalski

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Kowalski am 09.02.2017 23:17

@evmaios

Er sieht vor allem Eitelkeit, die in der Tat eine Sünde ist - ich würde mich so allerdings jetzt nicht wiedererkennen. Eher ist es Konfliktscheue, Angst vor radikalen Veränderungen; bei mir muß immer alles *sehr* langsam gehen. Bestimmt, aber langsam.

Du möchtest Sicherheit, darum hast du Angst vor radikalen Veränderungen. Das geht den meisten Menschen so. Dann solltest du aber wissen, Sicherheit ist nur eine Illusion. Man malt sich die Zukunft aus und macht Pläne. Und wenn es dann so kommt wie man geplant hat, dann klopft man sich auf die Schulter und sagt sich "das war ein guter Plan". Im Falle, dass trotz dem einiges schief läuft, macht man ebenfalls sich selber verantwortlich, indem man sich sagt, man hätte besser planen sollen. In Wirklichkeit war alles Zufall oder eben Gottes Wille. Aber eben NICHT eigener Verdienst. Auch wenn man es sich im Kopf so "zusammen reimt". Schon Berthold Brecht erkannte: "Ja mach nur einen Plan und sei ein grosses Licht. Und mach dann noch nen zweiten Plan, gehn tun sie beide nicht". Veränerungen machen das Leben aus; Passieren täglich, ja sekündlich. Uns siehe da, du lebst immer noch Es sind nicht die Veränderungen, die dir Angst machen, sondern die Art und Weise wie du die Folgen der Veränderung gedanklich interpretierst. Du erzählst dir eine schreckliche Geschichte in deinem Kopf über diese Folgen. Wohl gemerkt! Eine Geschichte ist nicht real! Aber du glaubst diese Geschichte trotz dem. Und dass sie schlimm ist, sieht man auch daran, dass du die Veränderunger als "radikal" betitelst.

Es könnte ja auch ebenfalls sein, dass diese "radikale" Veränderung positive Folgen und/oder Ereignisse nach sich zieht. Und dies wiederum, wie in einer Art Kettenreaktion, zu weitere, für dich schönen und vorteilhaften Lebenserfahrungen fürhrt. Was dein Leben insgesamt sehr bereichert und dein allgemeines Wohlbefinden steigert. Du könntest neue Menschen kennenlernen, bei denen du dich wohlfühlst, usw. Aber diese schöne Geschichte erzählst du dir eher wenig in deinem Kopf Nein du bleibst lieber bei der schrecklichen Version..  Und es passt ja auch zu dir (sagst du dir jedenfalls so über dich selbst). Es passt ja auch dazu, dass es alles bei dir sehr langsam gehen muss.. Muss es? Warum? Weil du dir das so in deinem Kopf über dich selber erzählst? Weil du dich durch diese Gedanken definierst. Bitte erkenne, was ich sagen will ist, dass es alles nur Geschichten und Gedanken in deinem Kopf sind. Da gibt es in Wirklichkeit kein "Muss". Kein "ich bin aber "so" oder "so". Du hast jederzeit die Möglichkeit alles zu tun und zu sein. Nur deine Gedanken und deine Gewohnheiten hindern dich daran.

Und zum Thema Konfliktscheue.. Das hat etwas mit zwischenmenschlichen Beziehungen zu tun. Wie andere dich sehen ist dir dann schon wichtig! Sonst wäre es dir ja egal was du tust und wie du dich benimmst, dann wärst du nicht scheu. Ein Beispiel. Nehmen wir einen Menschen, der sich voll in den Dienst an anderen gestellt hat. Sein Leben, ja seine Persönlichkeit aufgegeben hat für den Glauben an Jesus und nur noch den Menschen dienen möchte. z.B. Mutter Theresa. Glaubst du sie hatte Angst oder war scheu? Wie ich schon schrieb sagte Jesus: "Veriere dich selber!" Du kannst die Herrlichkeit Gottes nur schauen, und ertragen, wenn du dir selber nicht im Wege stehst. Ähnliches ist aich in der Baghavat Gita beschrieben. Also um hier auf den Punkt zu kommen, je mehr du dich selber verlierst (Mutter Theresa). Je kleiner dein Ego (deine eingebildete Persönlichkeit). Je mehr du in Gott aufgehst. Umso kleiner natürlich auch deine Eitelkeit, denn Eitelkeit bezieht sich immer auf Ego, Persönlichkeit, also auf dein "Ich". Umso geringer dann auch deine Ängste und deine Scheue, denn auch diese beziehen sich auf Ego, Persönlichkeit und "Ich". Kein Ego, Persönlichkeit und "Ich", keine Ängste, Scheue und keine Eitelkeit. Hast du also grosse Ängste und Konfliktscheue, dann bedeutet das, dass auch deine Eitelkeit gross ist. Es geht alles proportional einher. Ich hoffe ich hab das einigermassen verständlich beschrieben. Sorry, weiss nicht wie ich es anders verständlich machen kann Also Ja, du bist eitel, definitiv. Eitelkeit ist das was hinter deiner Konfliktscheue und deinen Ängsten steckt. Definitiv. Ich versuche es dir klar zu machen, denn wenn du das erkennst, brauchst du nur an deiner Eitelkeit zu arbeiten und Konfliktscheue sowie viele Ängste werden sich von alleine auflösen, weil ihnen die Grundlage entzogen wird.

Vielleicht noch ein Wort zu Konflikt-"Scheue". Etwas zu scheuen muss nicht ausschliesslich in Angst begründet sein. Da ist sicherlich auch Faulheit, Bequemlichkeit und Trägheit dabei. Auch eine Sünde. Faulheit.

 
Dem Gesetz soll nicht in Buchstabentreue gefolgt werden..
Zum Thema Zusammenleben ohne Heirat: Du sagst dem Gesetz soll nicht in Buchstabentreue gefolgt werden. Sicher stimmt das, aber ist das nicht besser als wenn sich jeder seine eigene Philosophie zusammenschustert? Darum ist hier auch nicht ein Mittelweg zu empfehlen. Ich würde schon sagen, dass uns nicht anderes übrig bleibt als zu 75% auf die Bibelworte zu achten und beim Rest geht es darum nicht den Zusammenhang aus dem Auge zu verlieren. Die Übersetzer der Biebel haben sich grosse Gedanken darüber gemacht welche Worte man wählen sollte, damit es nicht zu Missverständnissen kommt. DArum ist es durchaus empfehlenswert sich gedanklich nicht zu weit von den Worten der Bibel zu entfernen.

Du sagst ja selber: "Was im Herzen vorgeht das zählt". Klar kannst du dich auf dein Gefühl verlassen. Das mache ich auch oft beim Lesen der Bibel, aber entferne dich nicht zu weit vom Wort. Fang nicht an zu spekulieren.

In dieser Leseart will ich auch das 6. Gebot verstehen. Die Ehe ist ein heiliger Bund, ein Sakrament, eine Gnadengabe Gottes, und ist hoch zu achten. Zur Zeit lebe ich in einem Verhältnis, daß sowohl meiner Lebenspartnerin gegenüber als auch vor Gott nicht richtig ist.
 "In dieser Lese art WILL ICH das verstehen"
Du willst und du kannst auch gerne, muss aber nicht unbedingt eine Bedingung der Bibel sein.

"Die Ehe ist dies.. Die Ehe ist das.."
Merkst du, dass es DEINE Meinung ist? Steht das auch so in der Bibel beschrieben was genau die Ehe ist? Und selbst wenn, warum sprichst du von Ehe? Du bist doch gar nicht verheiratet. Das betrifft dich nicht direkt.

"Zur Zeit lebe ich in einem Verhältnis, daß sowohl meiner Lebenspartnerin gegenüber als auch vor Gott nicht richtig ist"
Ist das auch wieder nur deine Meinung, oder steht es so klar und deutlich in der Bibel beschrieben?

Du solltest unterscheiden zwischen:

a. deiner Meinung
b. deiner Deutung der Bibel
c. deinen Wünschen
d. deiner Idee von einer guten Welt/ einem guten Menschen

und dem was wirklich in der Bibel geschrieben steht.

Vorsicht man bringt die Sachen manchmal schnell durcheinander.


"Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden". Wo ist hier der Gläubige, der noch nicht getauft ist? Dieser "Zustand" scheint irgendwie ein Niemandsland zu sein.

"Schein" ist die richtige Beschreibung. Dieser Zustand Ist nur scheinbar ein Niemandsland, denn den Gläubigen, der noch nicht getauft, ist gibt es nicht.
Es ist folgendermassen zu verstehen: Wenn er/sie nicht getauft ist, dann kann er/sie nicht gläubig sein. Gläubig zu sein, umfasst in diesem Sinne einfach auch die Taufe.
Ansonsten kannst du alle möglichen Adjektive benutzen - Auf dem rechten Weg, Erwacht, Suchend, durstig nach Gerechtigkeit... - aber eben in diesem Sinne nicht "Gläubig". Alles klar?


Ein Wort zu deiner Beziehung:
Wenn du wirklich das Gefühl hast, das in deiner Beziehung mit deiner Freundin etwas schief läuft, dann quäl dich nicht und beende es.
Falls du es aber nicht beenden kannst, dann akzeptiere es und lebe damit. Der Herr hat uns mit unseren Schwächen erschaffen. Er wird uns für unsere Schwächen daher nicht verurteilen. Das scheinen hier viele nicht zu verstehen. Er hat uns aber auch ein Gewissen gegeben. Wenn dich also dein Gewissen plagt (was durchaus eine Göttliche Gnade ist) und du folglich bereust, dann hast du dich DADURCH! zum Herren bekannt und bist auf dem richtigen Weg.



Antworten Zuletzt bearbeitet am 09.02.2017 23:38.

MarcusO
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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von MarcusO am 08.02.2017 19:57

...oder so 

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Pavle

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Pavle am 07.02.2017 22:09

Misch ich mich auch mal mit (ich habe das Gefühl, dass man hier nicht durchblickt):

Der Millenarianismus hat tatsächlich mehrere (viele) Ausprägungen. 


Erstmal gibt es vier (Haupt-)Auslegungsarten der biblischen Prophetie:

  • die historische (einzige Auslegung bis zur Reformation)
  • die beiden jesuitischen, welche im Zuge der Gegenreformation entstanden sind (war ja blöd, dass alle Reformatoren das Papsttum als kleines Horn ansahen)
  1. den Futurismus (alles geschieht irgendwann mal in weit entfernter Zukunft - Francisco Ribera 1591)
  2. den Präterismus (alle ist schon längst geschehen - Luis de Alcasar 1614)
  • den liberaltheologischen Idealismus (alles sei nur symbolisch gemeint - 19. Jh. entstanden)
Jetzt wird kräftig gemixt 

Raus kommen vier (Haupt-)Richtungen (das sind nur die, die an ein Ende (Jesu Wiederkunft, Millenium und Endgericht) glauben):

  • der Amillennialismus glaubt einfach, dass alles symbolisch zu verstehen ist. Hier ist heute der Idealismus die Hauptrichtung - obwohl es die Richtung schon seit den ersten Jahrhunderten gab. Ist vor allem unter liberaltheologen sehr, sehr stark verbreitet.
  • der Postmillenarismus ist eigentlich nicht relevant. Mir ist nicht bekannt, dass irgendwelche bedeutenden christlichen Gruppen, dem P. folgen. Ursprünglich war es rk-Lehre, aber als die 1000 Jahre (Startpunkt 30/533/538/...) um waren, wurde es schwer. Seitdem gibt es kene ofizielle RK-Linie.
  • der Prämillenarismus sagt, dass das Millennium nach Jesu Wiederkunft sein wird. Das war die Hauptrichtung (die einzige Richtung?) aller nicht-liberalen Christen bis zur Mitte des 20. Jh.. Hier wurde v.a. die historische Auslegung verwendet.
  • Mitte des 19. Jh. entstand dann aus dem Prämillenarismus der Dispensationalismus, der (1.) eine geheime Entrückung vor der Großen Trübsal sieht und (2.) verschiedene Heilspläne=Haushaltungen (Dispensationen) erkennt. Dies Sicht ist heute in den USA vorherrschend und im Rest der Welt v.a. in der Brüderbewegung stark - wenn auch nicht unumstritten. Hier ist ein Mix aus allen vier Auslegungsarten vorhanden.
Auf Wikipedia gibts eine relativ gute Grafik (https://de.wikipedia.org/wiki/Millenarismus#/media/File:Sichtweisen_des_Millenniums3_(Deutsch).jpg).
Der Artikel ist aber Müll. 

Josua 24,15:
Gefällt es euch aber nicht, dem HERRN zu dienen, so erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: den Göttern, denen eure Väter ... gedient haben, oder den Göttern ..., in deren Land ihr wohnt. Ich aber und mein Haus wollen dem HERRN dienen.

Alle Bibelstellen, soweit nicht anders angegeben, aus NeueLuther-Bibel.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.02.2017 23:30.

MarcusO
Gelöschter Benutzer

Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von MarcusO am 07.02.2017 20:24

Im weiteren Kontext hierzu schrieb ein Prof. Walvoord (genaue Schreibweise leider nicht bekannt) in seinem Buch über die Offenbarung über drei Auslegungen und Lehren dieser. Und zwar gibt es drei Möglichkeiten der Auslegung der Gemeinde: 1. pre millinaristische 2. prä millinaristische 3. a millinaristische

oder ganz grob:
präterismus und die futuristische. So heisst es zum einen, die Offenbarung wäre schon geschehen und die ganzen "Katastrophen" bezogen sich hauptsächlich auf die Zerstörung Jerusalems 70 n.Ch. Und die futuristische ist ja die meist verbreitete, also wo alles noch auf uns zu kommt. Von diesen Lehren gibt es ja noch haufenweise "Abzweigungen" aber ich denke das sind so die zwei Hauptrichtungen.

LG 

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evmaios

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von evmaios am 07.02.2017 08:49

Hallo Kowalski,

Der Knackpunkt in diesem Dilemma kommt in den Punkten 1 und 3 zutage. Was Punkt 1 angeht, so hast Du sicher recht, und es war auch zu keinem Zeitpunkt meine Auffassung, man müsse vor der Taufe sündenfrei sein. Allerdings gläubig muß man sein, und den inneren Herzenswunsch hegen, künftig von den Sünden zu lassen. Das das nicht gelingen wird, ist eine andere Sache, aber die Liebe zu Gott und die Abscheu vor der Sünde sind schon Voraussetzungen. Meine anfängliche Sorge war, daß, wenn ich in einem Zustand der Sünde lebe, und ich diesen aus bestimmten Gründen jetzt noch nicht beenden kann, auch wenn ich die Sünde in meinem Herzen abgrundtief verabscheue, ich mich taufen lassen kann. In diesem Zusammenhang ist in einem älteren Beitrag von mir das Wort "Glaubwürdigkeit" gefallen - vielleicht eine unglückliche Wahl.

Aber mit Punkt 3 spricht Du natürlich eine wichtige Sache an: Ist es aus Eitelkeit, daß ich mich (noch) nicht traue, mich öffentlich zu Jesus zu bekennen? Ich weiß nicht, ob ich mich da wiedererkennen kann. Ich würde eher sagen: Konfliktscheue. Radikale Veränderungen machen mir seit jeher Angst, das ist eine Charaktereigenschaft von mir. Sie machen mich unsicher. Ähnlich ist es mit sehr dramatischen emotionalen Auseinandersetzungen, hier mag ich nicht mal Zeuge sein. Ich schalte sogar um, wenn sich eine solche Situation im Fernsehen anbahnt, und sei es nur im Film. Allerdings habe ich schon kleine Schritte zu meinem Bekenntnis gemacht, meine Umgebung ist also schon vorbereitet, wenn ich dann die Nachricht verkünde, daß ich mich taufen lassen will - es wird dann keine große Überraschung mehr sein. Nicht Eitelkeit, sondern Scheu vor "Temperatur" ist mein Bremsklotz hier. Neulich aber habe ich meiner Lebenspartnerin aber schon ein "Du wirst sicher noch mal Katholik!" entlocken können, als ich nach einem kleinen Konzert, in dem gregorianischer Choral vorgeführt worden ist, völlig entspannt und unkontrolliert einfach erzählt habe, was mir so durch Kopf und Herz ging. Ich habe mir diese Situation gemerkt - womöglich habe ich meinen Bremsklotz hier einfach nur selbst kurz loslassen können - sin kleines Lehrstück sozusagen. Auf ihre Bemerkung hin, die eher lustig gemeint war, bin ich allerdings innerlich wieder eher verkrampft, und bald haben wir uns schon wieder über etwas anderes unterhalten. Nun, Kowalski, es ist interessant, daß Du bei mir Eitelkeit erkennst. Ich will das erst einmal auf mich wirken lassen, vielleicht ist da ja was dran ...? Ich weiß es (noch) nicht.

Was Punkt 2 angeht, so denke ich vor allem an Jesu Bergpredigt. Hier hat Jesus eigentlich klar gemacht, worum es im Neuen Bund geht. Er ist nicht gekommen, um das Gesetz aufzuheben, sondern im Gegenteil um es zu erfüllen. Und macht Jesus hier nicht eigentlich zwei Dinge gleichzeitig?

1) Dem Gesetz soll nicht in Buchstabentreue gefolgt werden (wie Er es den Schriftgelehrten immer wieder vorwirft), sondern soll aus dem Herzen kommen, als Ausdruck der Liebe Gottes soll der Gläubige auch Seine Gebote lieben.

2) Das Gesetz wird in seiner praktischen Bedeutung noch verschärft: Schon derjenige, der gegenüber seinem Nächsten Haß empfindet, verstößt gegen das 5. Gebot. Schon derjenige, der eine andere Person als reines Lustobjekt betrachtet, verletzt das 6. Gebot, usw. Wieder gilt: Was im Herzen vorgeht, das zählt.

In dieser Leseart will ich auch das 6. Gebot verstehen. Die Ehe ist ein heiliger Bund, ein Sakrament, eine Gnadengabe Gottes, und ist hoch zu achten. Zur Zeit lebe ich in einem Verhältnis, daß sowohl meiner Lebenspartnerin gegenüber als auch vor Gott nicht richtig ist. Hier spricht mein Herz, hier spricht Gott zu mir: Hier läuft etwas falsch. Hier liegt mein derzeitiges Dilemma.

Vielen Dank für Deine Anregungen, die mich sehr zum Nachdenken anregen, und mir Mut machen, mich tatsächlich zu bekennen! Ich bete jeden Tag genau dafür, und ich weiß, das Jesus wirklich da ist und auf mich wartet - der vielleicht größte Grund zur Freude, den ein Mensch haben kann!

Gruß, evmaios

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evmaios

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von evmaios am 07.02.2017 08:04

Hallo Burgen,

Zur Zeit habe ich mich tatsächlich auf das Gespräch mit Kowalski konzentriert, da er zu einem Herzensanliegen von mir sehr viel konstruktives zu sagen hat. Ich lese aber durchaus auch andere, zum Teil sehr interessante Diskussionen hier im Forum, und natürlich auch - und vor allem zu allererst - die Bibel, und das täglich. Im heutigen "Morgen-Evangelium", das bei mir jeden Tag auf dem Programm steht, bevor ich mich auf den Weg zur Arbeit mache, ging es gerade um Jesu Mahnung an die Pharisäer und Schriftgelehrten, was es heißt, Gott zu gefallen (Mk 7, 1 - 13). Jesus erinnerte an das Wort des Propheten Jesaja: "Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren, was sie lehren, sind Satzungen von Menschen". So hoffe ich, daß ich nicht mißverstanden werde, wenn ich mir Gedanken mache über den Zeitpunkt meiner Taufe sowie auch über die Würde zum Kommunionempfang und mir dabei meinen Lebenswandel mit Sorge ansehe. Leicht kann das so verstanden werden, als ob ich nur einen Kriterienkatalog der Kirche erfüllen will, um an einer würdigen Feier teilnehmen zu dürfen. Dem ist aber nicht so. Ich suche Gott, und, eigentlich ganz so, wie es Pal hier auch schon angedeutet hat, ist es mein Herzenswunsch, so zu leben, wie es Gott gefällt. Dann kann ich auch reinen Herzens zur Kommunion gehen. Was die Frage meiner Taufe angeht, so hilft mir Kowalski hier gerade sehr.

Meine Frage an Dich, Burgen, sowie auch an Dich, Kowalski, und ja, eigentlich an alle hier im Forum, damit das keine Podiumsdebatte wird: In Mk 16, 16 verkündet Jesus: "Wer glaubt und sich taufen läßt, wird gerettet; wer aber nicht glaubt, wird verdammt werden". Wo ist hier der Gläubige, der noch nicht getauft ist? Dieser "Zustand" scheint irgendwie ein Niemandsland zu sein. In anderen Stellen in der Bibel bekomme ich aber Andeutungen auf eine Antwort auf meine Frage, insbesondere in den Gleichnissen, in denen Jesus das verlorene und völlig erschöpfte Schaf in der Wildnis vorfindet, und auf Seinen Schultern zurück in die Herde trägt. Bin ich vielleicht das Schaf, das noch in der Wildnis liegt und laut schreit? Oder aber, besser noch, das Gleichnis mit dem Sohn, der seinen Vater verläßt und in der Welt sein Erbe durchbringt, später bereut und demütig sich auf den Weg zu seinem Vater zurück begibt, bereit, nurmehr als sein Knecht ein bescheidenes Dasein zu fristen - der Vater aber seinen Sohn sehnsüchtig erwartet und ein großes Freudenfest veranstaltet und ihn wieder in sein Haus aufnimmt. In diesem Gleichnis kann ich mich wohl mit dem Sohn vergleichen, der sich zwar reuig auf den Weg gemacht hat, aber noch durch die Wüste irrt, den Vater sucht, der aber bereits sehnsuchtsvoll wartet ... Liebe Forenteilnehmer, bitte lasst mich auch Eure Gedanken zu dieser meiner Frage wissen (s.o.: "Wo ist hier der Gläubige, der noch nicht getauft ist?").

Du hast schon Recht, Burgen, nach Bewußtwerdung der Sünden im eigenen Leben muß Umkehr und Veränderung kommen. Ich würde vorher noch sagen: Reue (und zwar echte Reue, im Herzen, aus Liebe zu Gott - ganz im Sinne der Botschaft des Neuen Bundes). Die Veränderung, die ansteht, muß kommen - daß sie mitunter nicht so schnell geht, hat mit Charaktereigenschaften von mir zu tun, über die Kowalski und ich hier unter anderem reden. Er sieht vor allem Eitelkeit, die in der Tat eine Sünde ist - ich würde mich so allerdings jetzt nicht wiedererkennen. Eher ist es Konfliktscheue, Angst vor radikalen Veränderungen; bei mir muß immer alles *sehr* langsam gehen. Bestimmt, aber langsam.

Ich will den Anlaß dazu benutzen, Euch für dieses Forum zu danken. Hier anonym über doch so intime Dinge reden zu können ist schon ein großes Geschenk in der heutigen Facebook-Welt.

Danke, Burgen, für die Idee, mal mit anderen Gläubigen nach Jerusalem zu fahren, das wird sicher eine sehr prägende Erfahrung sein.

Gruß, evmaios

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Pal

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Pal am 07.02.2017 07:16

Kowalski:
Ich lebe auch unverheiratet mit meiner Partnerin. Seit 20 Jahren. Und wir haben ein Kind aus gemeinsamer Ehe.
In den Augen der Welt ist das völlig legal. Aber in Gottes Augen?

Kowalski:
Aber ich finde das ist keine Sünde. Ich sehe da keinen Zusammenhang zum 6. Gebot.

Was du findest ist so eine Sache. Aber was denkt Gott darüber? Was sagt die Bibel dazu? -

Nach was richte ich mein Leben ein? Nach den Maßstäben dieser bösen, gotthassenden Welt oder nach was?

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Kowalski

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Re: Kowalski - stellt sich vor :-)

von Kowalski am 06.02.2017 19:16

Hallo Evmaios, hmm, das sehe ich nicht ganz so. Aber der Reihe nach

1. Erst einmal würde ich da schon differenzieren zwischen sich taufen lassen und zwischen dem Annehmen der Kommunion. Im Zustand "schwerer Sünde" (kommen wir im Punkt 2 zu) würde ich die Kommunion auch nicht annehmen. Da gebe ich dir Recht. Das soll man nicht. Aber - und das ist abhängig von der Sünde, und es muss jeder mit sich selber ausmachen - ich würde mich trotz dem taufen lassen. Der Weg zu Jesus ist ein Lebensweg auf dem du dich kontinuierlich verbessern solltest, d.h. du wirst nicht erst durch die Taufe ein besserer oder sündenfreier Mensch, sondern es ist eher so, dass du nach der Taufe mit Jesus und dem heiligen Geist zusammen weiter gehst. Du hast dann göttlichen Beistand. Sündenfrei (heilig) bist du auch nach der Taufe noch lange nicht Die Taufe ist ein Bekenntniss zu Jesus. Es ist keine Auszeichnung für Gute Taten.

2. Ich lebe auch unverheiratet mit meiner Partnerin. Seit 20 Jahren. Und wir haben ein Kind aus gemeinsamer Ehe. Aber ich finde das ist keine Sünde. Ich sehe da keinen Zusammenhang zum 6. Gebot. Wie kann ich Ehe brechen wenn ich nicht verheiratet bin? Nein ich verstehe nicht, wie du das meinst und finde daher ganz und gar nicht, dass du in Sünde lebst und schon gar nicht in schwerer.

3.  

Das einzige Problem was sich für mich dann noch ergibt, ist es, den Mut aufzubringen in meinem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis meinen Entschluß bekanntzumachen - die sind nämlich alle eingefleischte Atheisten! Es hört sich vielleicht merkwürdig an, aber es weiß kein Mensch, was ich jeden Sonntag Vormittag so treibe!

Das mein lieber ist eine Sünde. Warum erzählst du es keinem? Weil du nicht dein Gesicht verlieren möchtest. Du möchtest geachtet werden wie bisher auch. Du brauchst eine gewisse Menge an Anerkennung. Mindestens den Level halten, und als der respektiert werden, als den dich alle kennen. Auf keinen fall darunter rutschen. Für das alles gibt es ein Wort: Eitelkeit. Und Eitelkeit ist eine Sünde. Du nimmst dich selbst zu wichtig. Übergib dich ganz an Jesus. Verliere dich! Dann macht dich der Herr neu! Besser und grösser als du es jemals könntest!
Da steckt ein tieferer Sinn dahinter. Irgendwo steht das auch so in der Bibel geschrieben, ich meine, dass man sich selbst verlieren soll. Warum? Weil wir Menschen sowieso nicht das sind wofür wir uns halten. Wir sind nicht nur die Summe unserer Erfahrungen. Die Summe unserer Gedanken. Wir sind viel mehr als das. Geistige Wesen. Das was Jesus jetzt ist, oder Buddha, das können und werden wir auch sein, wenn wir weiter auf dem rechten weg gehen. Darum: Das was du glaubst zu sein, ist nur das, was du glaubst zu sein  Damit will ich nur deutlich machen, dass es daher keinen Sinn macht eitel zu sein. 

die mit der Einsicht verbunden war, daß ich in meinem Hochmut mein Leben mitten in die Sackgasse gesteuert habe.

Du hast erkannt, dass du hoch mütig warst, weil du in einer Sackgasse gelandet bist. Andere "Charaktereigenschaften" erkennt man vielleicht erst viel später. So erkenne jetzt auch deine Eitelkeit, bevor es wieder in Richtung Sackgasse geht Was kann es schöneres geben als sich zu "outen" zugunsten der Liebe Jesus Christus?? Siehe was er für dich getan hat, dann kannst du auch deinen Hochmut für ihn opfern 

So und nun werde auch ich versuchen den Balken aus meinem Auge zu ziehen 

Schönen Abend und viel Erfolg auf deinem Weg, der der einzig wirklich wichtige ist!




Antworten Zuletzt bearbeitet am 06.02.2017 19:18.
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