Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

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solana

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Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 20.10.2017 16:13

Vielen Dank für eure Gedanken dazu!

 

 

Burgen schrieb:

Vorraussetzung füe den "Himmel" scheint mir doch der Glaube und dann das Bekennen zu sein. Nicht per se die gute Arbeit des einzelnen Glaubenden.


Nennmichdu schrieb:

Ich denke letztendlich, das es ausreicht, den Herrn anzurufen, um errettet zu werden. Zu erkennen, ich brauche Gott, weil ich selbst nichts zu meiner Erlösung dazu tun kann. Um hier dann ganz meine Hoffnung auf den Herrn Jesus zu setzen.

 

Ja, ich denke auch, dass an erster Stelledie Erkenntnis steht, dass wir nichts tun können, durch das wir uns das Himmelreich "erarbeiten" und "verdienen" .

Das Himmelreich "kommt" zu uns und darum bitten wir ja auch im Vaterunser und wir bekennen: "Dein ist das Reich ...."

Eigentlich liegt das ja auch "in der Natur der Sache" - denn "Reich" bedeutet ja "Herrschaftsgebiet".
Und "Reich Gottes" ist da, wo Gott "herrscht", die Herrschaft innehat.
Und seine Herrschaft erkennt man daran, dass ihm alles andere "untertan" ist, sich ihm nichts widersetzen kann und alles ihm dient und ihn als "Herrn" bekennt.

Also bspw sagt Jesus:

Lk 11,20 Wenn ich aber durch den Finger Gottes die Dämonen austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen

Wenn Dämonen vor der Macht Gottes weichen, dann zeigt sich, dass ER der Herrscher ist und damit manifestiert sich sein Reich für alle sichtbar.

Und dort, wo die Sünde keine Macht mehr über die Menschen hat, da sind diese Menschen der Macht der Finsternis, der Sünde und des Todes entrissen und sind in Gottes Reich versetzt worde, dorthin, wo er herrscht:

Kol 1, 12 sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
13 Er hat uns errettet aus der Macht der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich seines geliebten Sohnes,
14 in dem wir die Erlösung haben, nämlich die Vergebung der Sünden.

Ohne die Gnade der Erlösung stehen alle Menschen aufgrund ihrer Sünden unter der Herrschaft der Sünde:

Joh 8,34 Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.

Röm 6,16 Wisst ihr nicht? Wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und dem gehorcht ihr – entweder als Knechte der Sünde zum Tode oder als Knechte des Gehorsams zur Gerechtigkeit.
17 Gott sei aber gedankt: Ihr seid Knechte der Sünde gewesen, aber nun von Herzen gehorsam geworden der Gestalt der Lehre, an die ihr übergeben wurdet.
18 Denn indem ihr nun frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit. 

Frei von der Herrschaft der Sünde und des Todes können wir nur werden, wenn wir unter der Herrschaft dessen stehen, der Sünde und Tod besiegt hat.

Und wir sind nicht deshalb frei von der Herschaft der Sünde, weil wir so stark geworden sind, dass die Sünde keine Macht mehr über uns haben kann - sondern aufgrund der Gnade:

Röm 6, 14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr ja nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade

Weil wir unter der Gnade stehen, ist die Macht der Sünde über uns gebrochen, sie kann uns nicht mehr beherrschen und wir müssen ihr nicht mehr dienen.
Wir sind frei geworden, von Herzen Gott zu dienen
Und in diesem Dienst finden wir die Erfüllung unseres Lebens in seinem Reich, in dem wir "mitherrschen" dürfen:

Röm 5,17 Denn wenn wegen der Sünde des Einen der Tod geherrscht hat durch den Einen, um wie viel mehr werden die, welche die Fülle der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, herrschen im Leben durch den Einen, Jesus Christus.

Um konkret auf die Ausgangsfrage zurück zu kommen:

Lk 17, 20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht mit äußeren Zeichen;
21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier!, oder: Da! Denn sehet, das Reich Gottes ist mitten unter euch.

Wenn wir in Gottes Reich sind, dann sind wir in seinem Herrschaftsbereich.
Wenn Gottes Reich in uns ist, heisst das, dass er in uns herrscht und seine Herrschaft durch uns sich nach aussen manifestiert.

Dann herrscht in uns sein Friede, seine Freude und seine Gerechtigkeit im Heiligen Geist (Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.).
Das kann jeder an sich selbst sehen und es wird auch im Umgang mit anderen sichtbar.
(ZB auch im Umgang in der Diskussion um das, was man als "Wahrheit" erkannt hat :

Jak 3,14 Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider.
15 Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, menschlich und teuflisch. 16 Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. 17 Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei. 18 Die Frucht der Gerechtigkeit aber wird gesät in Frieden für die, die Frieden stiften.)

Zum "konkret Werden" des Reiches Gottes/seiner Herrschaft gibt es noch soooo viel zu sagen; ein Teil wird jetzt schon offenbar durch alle, die ihm gehören und ihm dienen .... ein anderer Teil wird erst am Ende der Zeit offenbar und für alle ersichtlich.
Aber wir sind alle dazu eingeladen, jetzt schon Gottes Herrschaft konkret werden zu lassen in unserem Leben und so viel wie möglich anderen davon mit zu teilen.

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von nennmichdu am 20.10.2017 11:58

Hallo,


interessant fande ich auch, das wir im "Vater unser" aufgerufen sind, dafür zu beten:

Dein Reich komme..

Ein Bibellexion schreibt vom Reich Gottes (gleichzusetzten mit dem Himmelreich) das es ein werdendes und wachsendes Reich ist. Was in der Zukunft im Himmel seine Vollendung findet. Und wir als Christen bei seiner Ausdehnung und Gestaltannahme beteiligt sind. Gott darum bitten dürfen, das seine Herrschaft im Leben von Menschen Raum gewinne.

Einerseits sind wir selbst dann alle aufgefordert, darum zu ringen in das Reich Gottes hineinzukommen.
Andererseits ist es ein Akt der Gnade und der göttlichen Erwählung, das wir dann Ja zu ihm sagen können - ihn als Herrn anrufen werden.

Auch folgenden Bibelvers finde ich wichtig in diesem Zusammenhang:

Mt 18,3 und sprach: Wahrlich, ich sage euch, wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr keinesfalls in das Reich der Himmel hineinkommen.

 - wenn wir nicht aufhören auf unser Vermögen und unsere Kraft zu schauen, sondern alles einzig allein von Gott erwarten. In Demut, angesichts der eigenen Sündhaftigkeit. Mit leeren Händen zu Gott kommend.


Ich denke letztendlich, das es ausreicht, den Herrn anzurufen, um errettet zu werden.  Zu erkennen, ich brauche Gott, weil ich selbst nichts zu meiner Erlösung dazu tun kann. Um hier dann ganz meine Hoffnung auf den Herrn Jesus zu setzen.


Gruss
Thomas

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von Burgen am 20.10.2017 10:51

Das ist ein schönes Thema ... 
Die Bibelstellen jedoch hebe ich mir für 'nachher' auf.

Im Moment liegt mir Röm 10,9 auf dem Herzen. 

Denn wenn du mit deinem Munde  bekennst , dass Jesus der Herr ist, und glaubst in deinem Herzen, dass ihn Gott von den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet. 10 Denn wer mit dem Herzen glaubt, wird gerecht; und wer mit dem Munde bekennt, wird selig. 11 Denn die Schrift spricht (Jesaja 28,16) "Wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden."  13 "Denn wer den Namen des Herrn anruft, wird selig werden" (Joel 3,5)

Vorraussetzung füe den "Himmel" scheint mir doch der Glaube und dann das Bekennen zu sein. Nicht per se die gute Arbeit des einzelnen Glaubenden. Wobei der Glaube aus der Predigt kommt und die "eigene" Seelenarbeit daher rühren mag, Jesus nicht zu enttäuschen, ihm immer ähnlicher werden zu wollen. Und das ist ein an sich arbeiten, was immer wieder in den Blick nimmt, was Jesus getan hat, und der Christ darf sich darauf freuen, mit Jesus (und dem, was die Schrift mitteilt) immer mehr eins zu werden. Die Veränderung, die dann sozusagen mit Himmelreich beschrieben wird von dem Menschen, ist allein Jesus zuzuschreiben. 

Und der Lohn, den wir mal empfangen werden, speist sich sicherlich aus der Gnade, sowieso, und dem Glauben. Wobei Glaube ohne Werke tot ist, wie wir bei Jakobus lernen können.
Da tut sich jedoch gleich mal die Frage auf, ein geistig behinderter Mensch kann wohl an Jesus glauben, ihm sein Herz verschenken. Aber was sind seine Werke, dürfen wir sie mit menschlichen Massstäben bewerten?
Wie kann solch ein Mensch arbeiten um sich das Himmelreich zu erarbeiten?

Ich glaube, wir alle haben zu diesem Thema noch viel von Jesus zu lernen.

Gruss
Burgen


 

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solana

-, Weiblich

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Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

von solana am 20.10.2017 09:31

Diese Frage hat Nobse in einem anderen Thread gestellt.

 

Die Diskussion dort hat sich leider festgefahren, aber ich finde, diese Frage ist so interessant und wichtig, dass wir sie in einem neuen Thread fortführen sollten.

Hier die erweiterte Frage:

Woran erkennst du, dass du bereits im Himmelreich bist?

Bedeutet nicht gerade das Befolgen des Liebesgebots von Jesus, ein Bewohner des Himmelreichs zu sein?

Das Lieben ist tatsächlich eine Voraussetzung dafür, dass man in das Himmelreich eintreten kann. Solange die Seele verfinstert ist und sich dem Bösen zuwendet, kann sie nicht im Himmelreich sein. Das liegt einfach an dem Zustand der Seele (sie ist durch den Sündenfall verfinstert). Sie bedarf der Läuterung und Reinigung. Und dies ist etwas, woran der Mensch selbst zu arbeiten hat. Ohne Jesu Kreuzestod würde ihm das nicht gelingen, aber der Kreuzestod Jesu hat auch nicht automatisch alle Seelen rein gemacht.

Also: Beides ist notwendig. Jesu Kreuzestod hat uns mit Gott dem Vater versöhnt. Auf der anderen Seite können wir aber nur dann in das Himmelreich eintreten, wenn wir uns darum bemühen.

Das Eine ist ohne das Andere nicht möglich.

Ein guter Ausgangspunkt für die Überlegungen: Mal den Bibelserver aufschlagen zum Stichwort "Himmelreich" (https://www.bibleserver.com/search/LUT/Himmelreich/1) und "Reich Gottes" (https://www.bibleserver.com/search/LUT/reich%20gottes/1) aufschlagen (das sind jeweils mehrere Seiten, muss man weiterblättern).

Das habe ich vor ein paar Jahren mal gemacht und mir die Stellen genauer angesehen.
So in der Zusammenstellung wird vieles besonders deutlich und viel klarer als die vage Vorstellung, die jeder irgendwie vom Himmel hat.

Mir war bis dahin auch nicht bewusst, welche zentrale Rolle das "Himmelreich" in der Erwartung der Menschen damals spielte und wie sehr Jesus in seiner Verkündigung darauf einging.

ZB wird von interessierten Menschen gesagt: "Er wartete auch auf das Reich Gottes" ..... und an vielen Stellen wird in diesem Punkt die ganze Verkündigung zusammengefasst: "ging dort hin und predigte das Himmelreich/sagte ihnen die Botschaft vom Reich Gottes" oder auch, wenn er die Jünger aussandte: "zu predigen das Reich Gottes" ....

Dem Himmelreich kann "Gewalt angetan" werden, es kann "zugeschlossen" werden, es muss "empfangen" werden, aber auch "gesucht und danach getrachtet".

Die vielen Gleichnisse über das Himmelreich charakterisieren es in vielfältiger Weise.

Und ein Zitat des Paulus dazu finde ich auch sehr wichtig - insbesondere, wenn es um Meinungsverschiedenheiten und Streitfragen unter Christen geht:

Röm 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude im Heiligen Geist.

(in dem Kapitel geht es um Uneinigkeit über Speisegebote und Feiertage in der Gemeinde).

So weit mal als Einführung von meiner Seite in das Thema.
Ich hoffe auf eine fruchtbare und freundliche und friedliche Diskussion - ganz im Sinne von diesem Vers  .

Gruss
Solana

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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