17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

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solana

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17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

von solana am 01.07.2014 21:48

1 Jedermann sei untertan der Obrigkeit, die Gewalt über ihn hat. Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet.2 Wer sich nun der Obrigkeit widersetzt, der widerstrebt der Anordnung Gottes; die ihr aber widerstreben, ziehen sich selbst das Urteil zu. 3 Denn vor denen, die Gewalt haben, muss man sich nicht fürchten wegen guter, sondern wegen böser Werke. Willst du dich aber nicht fürchten vor der Obrigkeit, so tue Gutes; so wirst du Lob von ihr erhalten. 4 Denn sie ist Gottes Dienerin, dir zugut. Tust du aber Böses, so fürchte dich; denn sie trägt das Schwert nicht umsonst: Sie ist Gottes Dienerin und vollzieht das Strafgericht an dem, der Böses tut. 5 Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen. 6 Deshalb zahlt ihr ja auch Steuer; denn sie sind Gottes Diener, auf diesen Dienst beständig bedacht. 7 So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.

8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn was da gesagt ist (2.Mose 20,13-17): »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst (3.Mose 19,18): »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.


11 Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf, denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag aber nahe herbeigekommen. So lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts. 13 Lasst uns ehrbar leben wie am Tage, nicht in Fressen und Saufen, nicht in Unzucht und Ausschweifung, nicht in Hader und Eifersucht; 14 sondern zieht an den Herrn Jesus Christus und sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.


"So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid"
Das ist eine ausführliche Beschreibung von dem, was Jesus so ausdrückte:

Mt 22,21 Sie sprachen zu ihm: Des Kaisers. Da sprach er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!


Dh wir sollen unseren Verpflichtungen in der Welt nachkommen, auch wenn wir uns - wie in Röm 12, 1+2 ausgesagt - "nicht dieser Welt gleichstellen sollen".
Dennoch leben wir weiterhin in der Welt - und sollen das "untadelig" tun, so dass wir niemand etwas schuldig bleiben.

So gebt nun jedem, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer gebührt; Zoll, dem der Zoll gebührt; Furcht, dem die Furcht gebührt; Ehre, dem die Ehre gebührt.


Unseren "normalen Mitmenschen" gegenüber, denen wir eigentlich zu nichts verpflichtet sind, haben wir dennoch eine Verpflichtung:

Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt.


Diese Verpflichtung haben wir unseren Mitmenschen gegenüber nicht deshalb, weil sie diesen Anspruch an uns hätten, sondern weil Gott diesen Anspruch an uns hat.


Auch unseren irdischen Körper behalten wir, solange wir leben und müssen irgendwie mit ihm umgehen.

sorgt für den Leib nicht so, dass ihr den Begierden verfallt.

Wir sind nicht aufgerufen, den "Leib zu kasteien", um so die Begierden des Fleisches abzutöten, gerade solche rigorosen Übungen werden an anderer Stelle direkt abgelehnt :

Kol 2,23 die zwar einen Schein von Weisheit haben durch selbst erwählte Frömmigkeit und Demut und dadurch, dass sie denLeib nicht schonen; sie sind aber nichts wert und befriedigen nur das Fleisch.

Auch unserem Körper sind wir es schuldig, "für ihn zu sorgen", ihm das zu geben, was "ihm gebührt".
Aber eben nicht mehr.

1Kor 6,13 Die Speise dem Bauch und der Bauch der Speise; aber Gott wird das eine wie das andere zunichte machen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn, und der Herr dem Leibe.

Wenn der Körper nich nur das bekommt, was ihm gebührt, dann kann das schnell zum "Selbstzeck" werden und zum Götzendienst - dann bekommt der Bauch das, "was Gottes ist", was Gott gebührt:

Phil 3,19 Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt

 

 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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marjo
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Re: 17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

von marjo am 10.07.2014 07:12

Römer 13, 8 Seid niemandem etwas schuldig, außer dass ihr euch untereinander liebt; denn wer den andern liebt, der hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn was da gesagt ist (2.Mose 20,13-17): »Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht begehren«, und was da sonst an Geboten ist, das wird in diesem Wort zusammengefasst (3.Mose 19,18): »Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.« 10 Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe des Gesetzes Erfüllung.

Mir ist diese Sichtweise sehr wichtig und ich versuche sie bereits seit Jahren zu vermitteln. Leider fassen die meisten Menschen Gottes Gebote als Gefängnis auf. Sie sehen die Grenzen die er setzt und stemmen sich dagegen. Sie sehen die Mauern die Gott setzt und strengen sich an diese einzureißen. Oft merkt man viel zu spät, dass diese Mauern Schutzwälle sind und echte Freiheit nur innerhalb der Grenzen Gottes möglich ist.

"Liebe" ist kein Gefühl. Das wird hier deutlich. Denn was hier in Wort "Liebe" eingefasst ist, geht weit über Gefühl hinaus.

gruß, marjo   

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tefila
Gelöschter Benutzer

Re: 17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

von tefila am 10.07.2014 11:46

Genau, marjo - ich finde diese Sichtweise sehr gut. Wenn ich meinen Nächsten liebe, dann beklaue ich ihn nicht, dann mache ich ihm nicht seine Frau abspenztig, dann belüge und beneide ich ihn nicht, dann verletze ich ihn nicht. Es geht also nicht darum, ob ich meinem Nächsten jeden Tag um den Hals fallen möchte...

Aber eine Frage habe ich noch:
Mir sagt diese Stelle (seid niemandem etwas schuldig) auch, dass ich keine Schulden machen soll. Kann man das daraus ableiten???

(Ich habe diese "Erkenntnis" einmal wider besseren Wissens gebrochen und mir vom Kollegen Geld fürs Einkaufen geliehen, weil ich das Portemonnai zu Hause vergaß - obwohl ich ihm vorher noch erzählte, dass ich mich nichts leihen würde, weil es in der Bibel steht. Und prompt hab ich meine Einkaufstüte neben dem Auto stehen gelassen. Tags drauf bekam ich sie aber noch wieder, bis auf den teuren Tatar, der war weg - ging es also noch gnädig aus),

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solana

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Re: 17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

von solana am 10.07.2014 17:00

 

Marjo schrieb:

Leider fassen die meisten Menschen Gottes Gebote als Gefängnis auf. Sie sehen die Grenzen die er setzt und stemmen sich dagegen. Sie sehen die Mauern die Gott setzt und strengen sich an diese einzureißen. Oft merkt man viel zu spät, dass diese Mauern Schutzwälle sind und echte Freiheit nur innerhalb der Grenzen Gottes möglich ist.

Ja, Marjo, da hast du sehr recht. Hinter dieser Auffassung steht ein grundlegendes Missverständnis.
Nämlich dir Vorstellung, dass der Gehorsam gegenüber Gottes Geboten eine "Fremdbestimmung", eine "Einschränkung der Selbstverwirklichung" bedeutet.


Genau das Gegenteil ist der Fall.
Gott hat den Menschen das Leben gegeben mit einer Bestimmung - und deren Erfüllung die ist die Voraussetzung dafür, um ein "erfülltes Leben" zu haben, ein Leben im Segen.
So wird es im AT in Bezug auf die Gebote gesagt:

5Mo 30,19 Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen,

Weil wir Menschen aber alle hinter den Anforderungen zurück bleiben ("und mageln des Ruhmes, den wir vor Gott haben sollten"), hat ER selbst eingegriffen, den von uns verdienten Fluch auf sich genommen und uns zu "Erben des Segens" gemacht.

Er hat "die Liebe in unser Herz ausgegossen durch seinen Geist" (Röm 5,5), die uns befähigt, das Böse durch Gutes zu überwinden (Röm 12 Ende).

1Petr 3,9 Vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern segnet vielmehr, weil ihr dazu berufen seid, dass ihr den Segen ererbt.

Dazu müssen wir aber bereit sein, uns von ihm in unseren "Sinn" umgestalten zu lassen und unser Tun nicht durch das motivieren, was in den Augen der Welt das "Richtige und Angemessene" ist, nämlich unsere Bedürfnisse und unsere Befindlichkeit zum Mass aller Dinge zu machen (Röm 12, 1+2).
Diese Bedürfnisse dürfen wir getrost in Gottes Hände legen (und alle Sorgen auf ihn werfen) - er wird schon dafür sorgen, dass wir nicht "zu kurz kommen", wenn wir uns in seinen Dienst stellen.
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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Re: 17) Gemeinsame Bibellektüre - der Römerbrief - Kapitel 13, 1 - 14

von solana am 10.07.2014 17:14

Tefila schrieb:

Aber eine Frage habe ich noch: Mir sagt diese Stelle (seid niemandem etwas schuldig) auch, dass ich keine Schulden machen soll. Kann man das daraus ableiten???

Hallo Tefila
Ich habe das eher so verstanden, dass wir uns von niemandem einreden lassen sollen (bzw auch nicht selbst meinen), er habe "noch weitergehende" Ansprüche an uns.

Für mich war es bspw lange Zeit nicht einfach, damit umzugehen, dass meine Eltern ganz andere Prioritäten in ihrem Leben haben und diese quasi auch auf mich übertragen, erwarten, dass ihre Kinder sie "stolz" machen nach ihrer Vorstellung, was im Leben das Wichtigste ist.
Als Kind spürt man diese "Verplichtung" und möchte ihnen auch gern Freude bereiten, weil man sie liebt.
Die Liebe gegenüber den Eltern ist aber keine Verpflichtung dazu, sich im Denken und in den Wertvorstellungen manipulieren zu lassen um allen Ansprüchen gerecht zu werden ... 
Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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