(Apg 17,28 - aus der aramäischen Peschitta , dem Merkvers von Frank)
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Frank
Gelöschter Benutzer
(Apg 17,28 - aus der aramäischen Peschitta , dem Merkvers von Frank)
von Frank am 09.10.2023 18:20liebe Burgen, mache doch bitte über die Themen, die dich ansprechen, ein eigenes Thema auf
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Ich war in meinem letzten Wohnort mit der dortigen aramäischen (syrischen) Gemeinde verbunden - nein aramäisch kann ich nicht. Was mir aber damals aufgegangen ist, und was mich seither beschäftigt, das ist die aramäische Wurzel des AT und NT (das hebräisch ist eine Form des aramäischen) und die christliche Entwicklung im aramäischen Sprachraum. Denn im Unterschied zum damaligen römischen Reich, war das Christentum sehr schnell fruchtbar und blühte in Persien, breitete sich bis nach Indien und China aus, trennte sich aber auch als erstes von dem, was später sich als römische KIrche entwickelte und ging eigene Weg. Bis zum Einfall des Islam gab es im heutigen Afghanistan, Iran, Irak große Bistümer und ein lebendiges christliches Leben, dass sich geistlich (wie ich eben selber erfahren habe) von unserem "abendlädischen" völlig unterschieden hatte und hat. Die sogenannten orientalischen Kirchen sind immer noch existent (die katholische Kirche hat Abspaltungen hinbekommen, aber die alten Traditionen leben noch und werden in der Diaspora wieder lebendig
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Zu meinem Merkvers Apg 17,28
die übliche griechische Version (die in unseren Überetzungen gedruckt ist) "in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir"
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die aramäische Version: "Durch ihn, seine Kraft und Gnade existieren wir"
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Die Kritik der aramäischen Theologen an dieser Überlieferung ist, das wir hier mit griechischer Philosophie konfrontiert werden, die zwar durchaus auf den Pantheon gesprochen worden war (es ist übrigens ein Zitat aus der Phanometa von Aratus) aber nicht dem jüdischen Denken enspricht und auch nicht dem was Paulus über den "unsichtbaren Gott" verkündet.
In der aramäischen Version bekommen wir alles von Gott - in der griechischen sind wir "in Gott", was ein Unterschied ist.
Es gibt übrigens in dieser Rede noch einen Vers, der so nicht in der Peschitta steht:
Vers 25 : "Er ist es, der Leben und Atem und alle Dinge gibt".
aramäisch: Er gab vielmehr jedem Menschen das Leben, den Atem, die Seele.
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Nach aramäischer Auffassung lässt der griechische Text - in beiden Fällen - Spielraum für den Pantheismus. Deswegen wird davon ausgegangen, dass hier eine Bearbeitung vorliegt..
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Das das NT ursprünglich in aramäisch verfasst wurde - der Sprache Jesu und seiner Jünger und Zeitgenossen in Galiläa und Israel - wird heutzutage immer mehr auch von abendländischen Gelehrten als Möglichkeit in Betracht gezogen
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mir ist eben erst aufgefallen, dass du ja die griechische Version in deinem Merkvers verwendest. Mein Merkvers hat aber nix mit deinem zu tun - magst mal schreiben, warum du diesen Vers eingestellt hast?
Re: (Apg 17,28 - aus der aramäischen Peschitta , dem Merkvers von Frank)
von Burgen am 09.10.2023 19:07Hallo Frank,
leider weiß ich nicht was du meinst.
Gruß
Burgen
Darum, ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles neu geworden!
2.Kor 5,17 (Schl 1995)
In Ihm leben, weben und sind wir! (als wiedergeborene Christen)
Frank
Gelöschter Benutzer
Re: (Apg 17,28 - aus der aramäischen Peschitta , dem Merkvers von Frank)
von Frank am 09.10.2023 19:14Dein Merkvers
das ist die griechische Version meines Merkeverses
die übliche griechische Version (die in unseren Überetzungen gedruckt ist) "in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir" --
die aramäische Version:
"Durch ihn, seine Kraft und Gnade existieren wir"
Das ist mir aber erst danach aufgefallen