die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

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Burgen
Gelöschter Benutzer

die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von Burgen am 28.08.2017 01:18

Hallo ihr Lieben, 

aus einer Andacht zum 28.08. ein etwas längeres Zitat aus dem Andachtsbuch: die Gnade ist erschienen.

Wisset, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seib von eurem eitlen Wandel nach väterlicher Weise, sondern 
mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes! - 1. Petrus 1, 18.19 

Jeder Mensch hat eine doppelte Abstammung:
die Abstammung von Gott als Gottgezeugter und die Abstammung von unseren irdischen Vätern. Von letzteren haben wir sündliches Blut
überkommen durch unsere Zeugung,
von Gott hingegen das reine Blut des Lammes, aufgrund von dessen Opferung uns der Vater nach dem Bild Christi gezeugt hat.
Wenn wir Kinder Gottes sind, haben wir dieses kostbare, unbezahlbare, in seinem Wert unberechenbare Blut des Lammes in uns, 
eines Lammes ohne Fehl und Flecken, und was aus ihm gezeugt ist, ist eine neue Natur.

Diese neue, aus Gott gezeugte und im Blut des Lammes gereinigte Natur muss und kann über alles siegen, was wir von den Vätern
ererbt haben. Es ist mächtiger als jegliche Angewöhnung, als alle verborgenen Falten, infolge deren man immer wieder mit gewissen Vorstellungen,
Einbildungen, Stimmungen und dergleichen zu schaffen hat.

Das Blut des Lammes reinigt bis hinein in die Quellgebiete des Blutes und der Nerven und öffnet den Weg zu einem heiligen Wandel in
der Nachfolge des Lammes. Und wärst du der einzige, der aufwacht, so sei der einzige; andere kommen nach.
Miss dich nicht mit anderen, miss dich an der Statur Christi!

"Seid meine Nachahmer, wie ich Christi Nachahmer bin!" sagte der Apostel Paulus.
Christus hatte es ihm angetan, darum wurde er sein Nachahmer. Er hat sich einen neuen Charakter gebildet nach dem Bild dessen,
der ihm auf dem Wege nach Damaskus begegnete.

Jetzt nimm dir in diesen Minuten der Stille Zeit, dem Urbild deines Heilands näherzutreten und bei jedem Zug seiner Reinheit,
seiner Art, seines Redens und Schweigens dir zu sagen: "Das alles nimmt der Heilige Geist und wirkt es in mir aus; 
ich will mich ihm stillhalten"!
Wenn du jetzt Gott nicht stillhalten kannst, so wirst du in der Ewigkeit sehen, was du in der Zeit deines Erdenwandelns vergeudet hast 
an heiligen Eindrücken, die Gott in diese hineingelegt hatte, damit du nachhaltig dem Hochdruck der Eitelkeit entrückt werdest und
neue Herrlichkeitslinien durch den Heiligen Geist in dir gezogen werden, damit die Neugeburt sich in dir ausgestalte und der
Gottesmensch freie Entfaltung gewinne - dass Gott dich in das gute Erbe hineinstellen kann.

(Otto Stockmayer - Brunnen Verlag ABCteam 10. Auflage 1962/81)
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Habt einen guten Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag und Sonnabend mit anschließenden Sonntag
Gruss Burgen  

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von nennmichdu am 28.08.2017 09:21

Guten Morgen liebe Leser,


Burgen hat ein neues Thema angeschnitten - "die Schule der Gnade"  mit Gedanken von Otto Stockmayer (gelebt von 1838 -1917 und lt. Wikipedia einer der führenden Personen der deutschen Heiligungsbewegung im Blick auf die Zubereitung der Brautgemeinde).


eine Passage aus diesen Gedanken möchte ich hinterfragen:



Jetzt nimm dir in diesen Minuten der Stille Zeit, dem Urbild deines Heilands näherzutreten und bei jedem Zug seiner Reinheit,
seiner Art, seines Redens und Schweigens dir zu sagen: "Das alles nimmt der Heilige Geist und wirkt es in mir aus;
ich will mich ihm stillhalten"!
Wenn du jetzt Gott nicht stillhalten kannst, so wirst du in der Ewigkeit sehen, was du in der Zeit deines Erdenwandelns vergeudet hast
an heiligen Eindrücken, die Gott in diese hineingelegt hatte, damit du nachhaltig dem Hochdruck der Eitelkeit entrückt werdest und
neue Herrlichkeitslinien durch den Heiligen Geist in dir gezogen werden, damit die Neugeburt sich in dir ausgestalte und der
Gottesmensch freie Entfaltung gewinne - dass Gott dich in das gute Erbe hineinstellen kann.



"dass Gott dich in das gute Erbe hineinstellen kann."   --- sind wir durch die Wiedergeburt nicht von Anfang an unseres Glaubenslebens, dadurch das wir Gottes Kinder geworden sind, in den Stand hineinversetzt sind, dann auch Erben -?


Wenn es in der Bibel heißt, das wir unsere Berufung "festmachen" sollen, dann bedeutet dies, das es in der Heiligung darum geht, danach zielstrebig zu trachten, das Christus in uns Gestalt annimmt. Hier also auf den Grund unserer Erlösung nicht eigene Werke (aus Stroh und Holz wie es bei Paulus heißt) zu bauen, die dann am Ende nur verbrennen werden und wir zwar errettet werden, aber nur durchs Feuer hindurch. Uns also in der Liebe zum nächsten üben und befleißigen (streben danach).


Was versteht Stockmayer nun unter "stille halten". Nach diesen Aussagen muss ich es als Aufforderung verstehen. Ich bin gefordert stille zu werden  - eigene Bemühungen Gott zu gefallen aufzugeben - damit Gott durch mich wirken kann.


Das wir hier aber in diese Ruhe von den eigenen Werken (wie es im Hebräerbrief beschrieben wird) kommen, ist allein Gott zu verdanken. Wir können allenfalls noch feststellen, das wir uns noch aus eigener Kraft für Gott abstrampeln, wenn unser Leben nicht vom Sieg und vom Überwinden geprägt ist, sondern von stetem Kampf mit wiederholtem Versagen in immer den gleichen "Sünden".


Also um es auf den Punkt zu bringen. Im alten Testament heißt es:


2Mo 14,14 Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein.


Nicht wir sind zuerst aufgefordert stille zu sein! Sondern unser Herr wird für uns streiten --- und dann werden wir stille sein,   nicht erst wenn wir ihm allein alles  zutrauen, sondern wenn wir ihn erleben, das er für uns streitet.

Bei Stockmayer klingt es mir so an, das ich einem schreiendem Säugling anrate - doch mal bitte aufzuhören mit dem Geplär und darauf zu vertrauen das Mutti gleich die Brust reicht.
Und wenn dieser Säugling unter dieser Erfahrung dann älter wird, wird dies zu einer argen Verkrampfung und Selbstkasteiung führen, die eigenen Bedürfnisse erstmal hinanzustellen um dann das Wirken Gottes erleben zu können.

Nein - Jesus - Gott wird für uns streiten  --- und dann werden wir stille sein.

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nennmichdu
Gelöschter Benutzer

Re: die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von nennmichdu am 28.08.2017 09:39

Nun muss ich aber gleich noch einen weiteren Aspekt dieser "Message" hinterfragen:



Jetzt nimm dir in diesen Minuten der Stille Zeit, dem Urbild deines Heilands näherzutreten und bei jedem Zug seiner Reinheit, seiner Art, seines Redens und Schweigens dir zu sagen: "Das alles nimmt der Heilige Geist und wirkt es in mir aus;


Dem Urbild meines Heilands --? Christus lebt in mir und durch seinen heiligen Geist durch mich. Paulus nimmt sich als Vorbild für die Gemeinde und fordert die Gläubigen auf seinen Glauben nachzuahmen. Sagt, das er wolle, das alle in diese Freiheit kommen, die er inne hat. Das alle so wären wie er.

Paulus weiß sich Christus verbunden, als seinen Herrn und Heiland. Und er kann wohl als Vater im Glauben feststellen: 1. Joh. 2,14 "...ihr kennt den, der von Anfang an ist...."

aber er würde wohl kaum der Gemeinde raten, stelle dir die Wesenszüge deines Heilandes vor und projiziere sie auf dich (Wenn wir projizieren, übertragen wir also unsere eigenen Themen, Ängste oder Sorgen auf andere Menschen.)  um dich dann damit zu identifzieren - um es als wahr zu erleben.


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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von Henoch am 28.08.2017 17:12

Hallo Thomas,

danke für Deine Erklärungen.

ich sehe es ähnlich.

 

Hallo Burgen,

ich denke, dass Du vieleich selbst prüfen willst, was da wahr und was da Irrtum ist. Deshalb nenne ich Dir einfach mal alle Bibelstellen im Zusammenhang mit praktischer Heiligung. Stimmt das in der Andacht gesagte nun mit der Schrift überein oder nicht?

Was ist heilig/Heiligung/praktische Heiligung biblisch?

Heilig heißt für Gott oder durch Gott abgesondert zu einem besonderen Zweck

Heiligung heißt Absonderung von Unheiligem.

Es bedeutet nicht sündlose Vollkommenheit, wie wir in den Begriffen „heilige Nation", „ heiligen Priestern/Männern, Frauen, Propheten/Aposteln" etc...erkennen können. Es bedeutet auch kein Werturteil über die moralische Qualität des Alltagslebens einer Person.

Der dreieine Gott heiligt. (1 Thess 5,23, Eph 5,26; Hepr. 2,11; Röm 16,16, 2 Thess. 2,13)

Jesus bat den Vater, dass er uns heiligen soll durch die Wahrheit (Joh 17, 17 und 17,19)

Der Mensch kann sich selbst heiligen (2 Tim 2,21; Röm 12,1; 2 Kor 6,17, 2 Kor. 7,1, Gal 5,16)

Praktische Heiligung ist die Folge von

guter Lehre (geheiligt durch die Wahrheit), (Joh 17,17..)

Hingabe an Gott (Röm.12,1)

Gehorsam/geistiger Kampf (Epheser 6)

Jesu Dienst im Himmel (Röm.8,34; Hebr. 7,25, Joh 17,1-26)

Kraft des heiligen Geistes (Gal.5,16, Röm.8,4)

Der Christ siegt durch die Kraft des heiligen Geistes (Gal.5,16-23)

Er behält aber seine sündige Natur/das Fleisch (Röm 7,21; 2 Kor. 4,7; 1 Joh 1,8)

Worin wächst der Christ bei der Heiligung?

In der Gnade und der Erkenntnis des Heilandes Jesus Christus. (2.Petr.3,18).

Henoch

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 28.08.2017 17:13.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von Burgen am 28.08.2017 21:48

Danke für eure Gedanken zu der Andacht vom 28.8. 

In diesem Buch werden 35 Hauptthemen beleuchtet, immer über einige Seiten jinweg zur gleichen Überschrift.

29.8. enthält also auch die Grundlage von 1. Petrus 1, 18.19

Auch diese Andacht ist sehr tief und deshalb zitiere ich nochmal den Text.

***

Eine doppelte Überlieferung steht vor dem Auge und Geiste des Kindes Gottes. Erstens das, was unsere Väter uns auf unseren Lebensweg mitgegeben haben, nämlich unreines Blut, einen Fluchzusammenhang mit einer verfluchten, dem Fluch entgegengehenden Welt - denn unserer ersten Geburt nach hängen wir mit der Erde zusammen -, und
zweitens die Wiedergeburt; mit dieser beginnt eine neue Geschlechtslinie für uns. Soweit wir wiedergeboren sind, sind wir in Lebenszusammenhang gebracht mit einem anderen Blut, dem Blut des Lammes. -
Das Blut des Lammes aber ist vor allem sein Charakter. Es ist ein Unterschied zwischen Lammesblut und Löwenblut;
das eine ist mild, das andere hitzig und aufwallend.
Ein Lamm geht still seinen Weg, ein Löwe brüllend - wie gesagt, das hängt mit der verschiedenartigen Beschaffenheit des Blutes zusammen, das in den Adern des einen und des anderen fließt.  "Wir sind mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes erlöst" - mit einem reinen Blut.

Aus dem Zusammenhang der Tradition, dem durch Geburt überkommenen Erbteil der Väter, werden wir nur durch Lebenszusammenhang mit dem Lamm gelöst.

Das  Blut Christi ist dem Verweslichen entgegengesetzt; der Feind kann es nicht zersetzen. Allenthalben stehen wir in Gefahr, von dem Feind zu Fall gebracht zu werden; nur wenn wir unter der Deckung des Blutes Jesu stehen, kann er uns nichts anhaben.
Es ist ein unendlich kostbarer Preis, gegen den keine Macht der Finsternis aufkommen kann. Darin liegt unsere Sicherheit, absolute Sicherheit.
Auf sol unverweslichem Grund stehend, mit unvergänglicher Freude einem unverwelklichen Erbe, das mit der Wiederkunft unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi uns entgegengebracht wir (1. Petrus 1,13), entgegensehend, ruhen unser Glaube und unsere Hoffnung in Gott.

Will man aber von der traurigen Erbschaft, von eitlem Wandel, eitlen Gebärden, eitlen Worten, eitler Phantasie loswerden, so muss man sich das Lamm und dessen Art, zu wandeln, näher ansehen.
Wir können das Blut des Lammes nicht durch den Geist mitgeteilt bekommen, solange wir uns nicht einmal Zeit nehmen, nähere Bekanntschaft mit dem Lamm zu machen.
Wozu sind uns die Evangelien gegeben, wenn nicht, damit uns die Gestalt des Lammes während seines Erdenwandels vor Augen trete, damit die Gestalt unseres Heilandes wie er als Lamm durch die Welt ging, uns in klaren Umrissen vor Augen stehe!
Dem Lamm muß  alles weichen.
Wenn dereinst in der Ewigkeit der Glanz des Lammes enthüllt wird, sinkt das ganze Weltall in die Knie.
Da müssen und werden sich beugen aller Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der der Erde sind.
Da schwindet in Nacht aller Glanz von Kreaturen, und das Weltall gibt nur noch einem Ehre, nämlich dem geschlachteten Lamm,
das im Lichtglanz der Ewigkeit vor uns steht, während es hier unten still, ohne Rumor zu machen, seinen Weg ging.


 

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Henoch
Gelöschter Benutzer

Re: die Gnade ist erschienen - die Schule der Gnade ...

von Henoch am 28.08.2017 22:33

Hallo Burgen,

eine etwas ungewohnte Sprache, aber eine schöne Andacht, danke.

Henoch

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