Freiags-Hauskreis: Jakobus 1,1-8
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
marjo
Gelöschter Benutzer
Freiags-Hauskreis: Jakobus 1,1-8
von marjo am 03.06.2014 08:05Im Freitags-Hauskreis vom 30.05.2014 haben wir damit begonnen den Jakobusbrief anzuschauen. Nach einleitenen Worten zum Autor (Bruder des Jesus), zur Verfasserzeit (45 bis 48 n.Chr) und zur Zielgruppe (Judenchristen), sind wir bis Vers 8 von Kapitel 1 gekommen.
1 Diener Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die in der Fremde leben. Euch allen sende ich meinen Gruß.
1 Diener Gottes und des Herrn Jesus Christus, an die zwölf Stämme, die in der Fremde leben. Euch allen sende ich meinen Gruß.
2 Seht es als einen ganz besonderen Grund zur Freude an, meine Geschwister, wenn ihr Prüfungen verschiedenster Art durchmachen müsst. 3 Ihr wisst doch: Wenn euer Glaube erprobt wird und sich bewährt, bringt das Standhaftigkeit hervor. 4 Und durch die Standhaftigkeit soll das Gute, das in eurem Leben begonnen hat, zur Vollendung kommen. Dann werdet ihr vollkommen und makellos sein, und es wird euch an nichts mehr fehlen.
Die fast einhellige Ausgangsmeinung war: Freude und Anfechtung gehen nicht gut zusammen. Zwar konnten alle Teilnehmer sehen, worauf Jakobus hinauswollte und stimmten dem auch zu, trotzdem blieb die Kombination aus "Freude und Anfechtung" die Herausforderung für das eigene Denken.
Um diese Dinge zusammen denken zu können ist es notwendig auf eine neue Art zu denken, oder aus einer anderen Perspektive. Paulus fordert zu so einem Schritt in Römer 12,2 auf. Spätestens mit der Verknüpfung von Freude und Anfechtung wird der Notwendigkeit des Umdenkens wohl nicht mehr so oft widersprochen werden können. Diese neue Perspektive ist die Vollendung des Glaubens. Dieses lohnenswerte Zielt kann nur durch die Anwendung des Glaubens erreicht werden. Jabkous geht im Verlauf seines Briefes noch auf die unbedingte Verknüpfung von Glaube und Tat ein. Im Grunde führt er in den ersten Versen genau auf diese Verknüpfung hin. Gelebter Glaube an auf Gott macht es möglich, in einer Anfechtung nicht nur das Leid, Schmerz und die Schuld zu sehen. Ein aktiver Glaube macht den Blick frei für eine Freude, welche an Tiefe gewinnt und dabei Geduld sowie Standhaftigkeit des Glaubens steigert.
5 Wenn es aber einem von euch an Weisheit fehlt, bitte er Gott darum, und sie wird ihm gegeben werden; denn Gott gibt allen gern und macht ´dem, der ihn bittet,' keine Vorhaltungen. 6 Doch soll der Betreffende seine Bitte in einer Haltung des Vertrauens vorbringen und nicht in der Haltung des Zweiflers; denn wer zweifelt, gleicht einer Meereswoge, die – vom Wind aufgepeitscht – einmal hierhin und dann wieder dorthin getrieben wird. 7 Ein solcher Mensch soll nicht meinen, er werde vom Herrn etwas bekommen, 8 denn er ist in seinem Innersten gespalten, und seine Unbeständigkeit kommt bei allem, was er unternimmt, zum Vorschein.
Das nicht erhörte Gebet des Zweiflers. Oft verwechseln wir dieses Gebet mit denen, die Gott nicht sofort oder auf eine andere Weise erhört. Wir sind jeder selbst aufgefordert zu prüfen, ob unser jeweiliges Gebet von einem Zweifler gesprochen wurde oder nicht. Was tun wir aber, wenn wir Zweifel bei uns bemerken? Fruchtlose Gebete zu sprechen gehört wohl zu den frustriensten Aktivitäten eines Christen überhaupt. Baut Jakobus hier nicht einen Glaubensdruck auf, welcher Zweifel geradezu proviziert? Wir einnerten uns an den Vater aus Markus 9,24, der in einer Situation des Zweifels und der Verzweiflung ausrief "Ich glaube! Hilf mir heraus aus meinem Unglauben!" Außerdem hat Jakobus selbst in Vers 5 doch darauf hingewiesen, dass Gott gerne gibt. Sehen wir in unseren Gebeten vielleicht zu oft eine Opposition aus "Gott da oben, wir hier unten" und fühlen uns mit unseren Gebeten allein auf uns gestellt? Gott ist ganz und gar auf unserer Seite. Ist nicht der Heilige Geist auch in uns, um unseren Gebeten aufzuhelfen (Römer 8,26)?
Ein Wechsel der Perspktive ist notwendig. Die wenigen Verse aus Jakobus 1, 1-8 haben dies schon sehr deutlich werden lassen. Wir sind auf die weiteren Verse gespannt.
gruß, marjo
p.s. Weitere Gedanken zu Jakobus 1,1-8 sind gerne gesehen. Bitte greift nicht zu ausführlich auf die weiteren Verse vor... wir wollen uns ja im Hauskreis noch weiter vorarbeiten. :)
(alle Bibeltexte aus der NGÜ, bibleserver.com)