Fremdeinflüsse von Besucher im Bibelkreis
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cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Fremdeinflüsse von Besucher im Bibelkreis
von cipher am 30.05.2014 09:20Wenn dieser Bibelreis eben ein Kreis sein soll, in der man der Bibel "genauer auf die Spur" kommen möchte, haben m.E. Glaubensfremde dort nichts verloren. Es geht doch draum, Gottes Wort zu betrachten, einander auch zu erklären, auch Gott zu loben und zu preisen während der Betrachtung. Da ist ein Andersgläubiger einfach fehl am Platz. Nicht jede Veranstaltung unter Gläubigen kann immer auch eine Missionsveranstaltung sein. "Heilig" sein in dem Sinne heißt ja eben, auch abgesondert zu sein.
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Fremdeinflüsse von Besucher im Bibelkreis
von marjo am 30.05.2014 09:50Hallo terfila,
zunächst finde ich es gut und mutig fremde Menschen in euren Bibelkreis einzuladen. Die eigenen Überzeugungen und das eigene Wissen um das Wort Gottes ab und an kräftig durchgerüttelt zu bekommen, tut uns gut. Es ist eine Chance, die man unbedingt wahrnehmen sollte. Immer mal wieder zu klären, was man eigentlich weshalb, also mit welcher Begründung glaubt, habe ich als ungemein hilfreich erfahren. In unserem Hauskreis habe ich das in den letzten Jahren auch ab und an gemacht. Es spornt an sich immer besser auszukennen in der Bibel. Im "Wort zuhause" zu sein, bekommt da eine ganz neue Perspektive.
In den Fällen, in denen ich solche Gäste in meinem Kreis hatte, habe ich den Ablauf klar vorgegeben, um dem etwaigen Selbstdarstellungdrang übereifriger Gäste in die richtigen Bahnen leiten zu können. Es entstanden auf diese Art Debatten, die sich in einem geordneten Rahmen bewegten. Auf diese Weise kam es zu lebhaftem und interessantem Austausch, ohne in Unordnung abzugleiten.
Solche Gäste zu begrüßen, war bei uns jedoch die Ausnahme. Unser Kreis ist darauf ausgerichtet Christen zu stärken und ihnen Mut zu machen. Daher spreche ich Einladungen sehr gezielt aus.
gruß, marjo
Re: Fremdeinflüsse von Besucher im Bibelkreis
von solana am 30.05.2014 10:29Liebe Tefila
Ich muss da an etwas denken, das mir ein Freund schrieb: "Du kannst nicht im selben Raum einen Hauskreis abhalten und gleichzeitig eine Strassenevangelisation" .
Offenheit ist richtig und wichtig, aber sie darf das Ganze nicht sprengen.
Meine Idee dazu wäre, zu versuchen, immer wieder (sanft aber bestimmt) aufs Thema zurückführen und "abweichende Diskussionen" in einen "Extra-Bereich" (zB "freies Gespräch" im Anschluss an den offiziellen Tei) zu verschieben.
Wenn das nicht möglich ist (zB derjenige nicht bereit dazu ist), könnt ihr ja vielleicht auch überlegen, ob es nicht besser wäre, die Organisation grundsätzlich zu ändern und "geschlossene Treffen für Kernmitglieder" abzuhalten und danenen "offene Abende", zu denen ihr einladet.
Vielleicht mal so als Anregung.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
tefila
Gelöschter Benutzer
Re: Fremdeinflüsse von Besucher im Bibelkreis
von tefila am 30.05.2014 22:48Danke euch allen für die verschiedenen Gedankenanregungen. Ich habe das Problem schon erkannt und wenn ich das nicht zum Gebet gemacht hätte, ob ich da weiter hin soll und als Gedanken bekam, auf den Plan zu gucken, wie lange wir eingetragen sind (das ganze Jahr noch) hätte ich jetzt aufgegeben.
Dann will ich mal ein bisschen der Reihe nach antworten:
Liebe wintergrün,
nein, der Bibelkreis soll keinen Gottesdienst ersetzen. Wir nennen das Bibelgesprächskreis und es war so angedacht, dass wir die Bibel lesen und dann eben drüber sprechen...Fragen stellen, Antworten finden, Text auslegen, je nachdem wer dabei ist. Manchmal singen wir auch. Dazu hatte ich auch im alten Forum gefragt und manche meinten, singen geht nur gut mit Christen, weil Nichtchristen ja die Lieder nicht so aus dem Herzen mitsingen können und sich manchmal schwer tun. Das selbe Problem beim Beten.
Du fragst, ob die Fragen des Gastes beantwortet werden konnten. Man kann erklären und zur Antwort auch die Bibel heranziehen, denn DIE ist ja Wort Gottes - unschlagbar, würde ich sagen. Wenn eine Frage kam, und jemand zur Antwort ansetzte, habe ich bemerkt, dass die Frage eigentlich keine Frage war, auf die unser Besucher eine Antwort wollte. Sonst hört man sich doch die Antwort an und kommt nicht gleich mit der nächsten Frage, mit der Absicht, unseren Glauben zu widerlegen.
Du fragst, ob ich tief im Inneren selber Zweifel habe. Mich hat diese Frage....sehr gewundert...etwas beleidigt irgendwie. Weißt du, du darfst über mich oder über jeden denken, an die du deine "blau markierten Fragen" gerichtet hast, was du magst. Ich lese ja schon etwas länger von dir.
Liebe Henoch,
ja, echt ulkig eigentlich, dass wir immer sagen, wir gehen sonntags in den Gottesdienst. Das ist ja eigentlich gar kein Dienst in diesem Sinne.
Abendmahl machen wir im Bibelkreis nicht.
Liebe Burgen,
ja, du hast es richtig erkannt. In manchen Dingen sind wir uns eben leider nicht einig und ich bemühe mich, dann einfach mich anzupassen. Es muss ja nicht so sein, dass ich es bin, die die Weisheit mit "Löffeln gefressen hat". Ich gehe auch mancher Auseinandersetzung aus dem Wege....im Moment ist das so.
Wir hatten auch mal in einem anderen Bibelkreis eine Frau, die glücklich mit einem Engel kommunizierte. Es gibt einige Bibelverse, aus denen klar hervorgeht, dass das verkehrt ist und dazu Engel lt Bibel zwar schon mal in wichtigen Dingen eine Botschaft überbrachten, es aber keine regelmäßige Konversation gibt.
Diese Frau sprach auch öfter von "dem da oben".
Lieber lowokol,
für eine Frau, die neu im Glauben ist, habe ich auch "mitgelitten", was sie da hören musste an falscher Lehre, statt der guten Milch. Aber da wir doch immer dagegen gehalten haben und fest im Sattel blieben, hoffe ich, dass das junge Pflänzchen keinen Schaden erlitten hat.
Lieber cipher,
also, wir wollen schon ein Kreis sein, in dem wir uns nicht nur gegenseitig füttern, sondern - so Gott will - , auch missionarisch wirken können. Früher hatten wir auch verschiedene Kreise, mit überwiegend Nichtchristen und haben immer wieder das Johannesevangelium gelesen. Leute kamen und gingen und immer wieder wenn einer neu kam, fingen wir wieder von vorn mit dem Johannesevangelium an. Oh Mann! Ich kann die ersten Kapitel mittlerweile fast auswändig.
Dann griff bei mir aber auch das Argument eines Mitchristen, der davon erzählte, wie er vor Jahren in einen "Hardliner-Bibelkreis" der geschlossenen Brüder einstieg und diese auf ihn kaum Rücksicht nahmen, es sei denn er fragte und einfach ihren "Lesestoff" durchzogen. Er musste sich dann da hineinlernen. Aber das ging auch, weil echtes Interesse da war.
Lieber marjo,
ich bin immer wieder aufs Neue erschrocken, wie wenig Menschen sich für Gott interessieren. Ich bin leider etwas ängstlich was Bibelkreisleitung angeht und traue mir nicht so viel zu mit einem Bibelkreis und hoffe seit jeher inständig, dass jemand anderes mal die Leitung des Kreises übernimmt. So wurschteln wir uns meistens mit 2 Frauen durch. Die andere Christin ist schon etwas heldenhafter und hat sogar in Zeitungen inseriert: Bibelgesprächskreis. Auch in Geschäften einen Aushang gemacht darüber. Aber glaub nicht, dass es da Echo gibt. Ihr Zettel im Geschäft hängt seit Wochen und auf ihr Inserat kam eine Frau, die ein anderer Bibelkreis "abgelehnt" hat, weil sie "noch nicht so weit wäre". Diese ist mir "liebstes Schäfchen", sie hat Interesse und versteht auch vieles gleich und ist treu zu allen unseren Bibelkreisen gekommen.
Durchgeschüttelt werden brauche ich gar nicht so. Ich weiß, was ich glaube und an wen ich glaube. Und ich freue mich auch sehr, wenn andersrum mir mal einer was beibringt oder ich einen was fragen kann. Ist natürlich auch erfreulich, wenn ich irgendwo was in der Bibel suche und es weitergeben kann. Beides.
Liebe solana,
ich habe verstanden, wie du diese beiden "Pole" beschreibst. Wir hatten auch geschlossene Treffen für Kernmitglieder. Da haben wir auch für unsere Anliegen gebetet. Eine Sache die mindestens genau so wichtig ist, wie Bibellektüre. Mir haben sich jetzt noch 2 Türchen aufgetan, wo ich wirklich sehr gerne mit dabei sein würde - aber alles schaffe ich nicht. Daher warte ich mal ab, wohin Gott mich führt.
Ich glaube ganz sicher, dass wir beides haben oder tun sollten - du weißt das ja auch. Beides, damit meine ich:
Wir müssen ein paar Christenfreunde und am besten noch Gemeinde (mit Singen, Predigt, alles was dazu gehört) haben, wo wir selber auftanken und fragen und gemeinsam beten können. Solche, denen wir Schulter zum Anlehnen sein dürfen und auch solche, die uns "wärmen"...beides eben.
Und wir müssen das Evangelium weiter raustragen, damit Leute gerettet werden.