Arbeit - eine Mühsal?

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Merciful
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Merciful am 20.05.2014 11:00

Jaco schrieb: ... aber ich fühle mich hier nicht wohl, dass es mir mit meiner Arbeit soooooo gut gehen darf.


Aber dies ist doch eigentlich erfreulich, wenn du dich an deiner Arbeit erfreuen kannst. Dies wünsche ich mir auch, dass ich mit Freude und ohne Angst meine Arbeit machen kann und dabei erlebe, dass Gutes dabei entsteht.

Merciful

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Jaco
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von Jaco am 20.05.2014 11:35

Hallo Ihr Lieben,
Hallo lieber merciful !

Du, merciful, schriebst:

Aber dies ist doch eigentlich erfreulich, wenn du dich an deiner Arbeit erfreuen kannst. Dies wünsche ich mir auch, dass ich mit Freude und ohne Angst meine Arbeit machen kann und dabei erlebe, dass Gutes dabei entsteht.


Hey, lieber merciful,
Du machst Dir keine Vorstellung wie sehr ich mich über Deinen Zuspruch gefreut habe.
Ganz besonders von Dir.
Hier in Deinem Thread und in Deinem Thema.
Das habe ich nicht erwartet.
Vielen, vielen Dank, merciful !!!

Wirklich, ich habe mich riesig darüber gefreut und bin sehr berührt von Deinen Zeilen,
dass auch ich hier einen Platz haben darf. Danke !

Dir, lieber merciful, weiterhin gute und segnende Antworten. Antworten, mit denen der HERR Dich weiter führt
auf Deinem Weg und die Dich voran tragen auf dem Weg zu Deinem Ziel.
Möge der HERR mit Dir sein und Dir all das schenken, was Du Dir ersehnst.

Hey, merciful...

Dir, lieber merciful, und allen Anderen hier, Gottes ganz, ganz dollen Segen.

Mit ganz lieben Grüssen. Jaco
 

 

 

 

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.05.2014 12:14.

cipher
Gelöschter Benutzer

Re: Arbeit - eine Mühsal?

von cipher am 21.05.2014 09:17

Was mir zu "Arbeit" und "Mühsal" einfiel:

Vor Jahren hörte ich einmal einen Vortrag von dem Missionar Helmut Keller, welcher im Auftrag der "New Tribes Mission" auf den Philippinen unter den Dumagat arbeitete. Er berichtete von seinen Anfängen dort.

Nach einem Marsch durch den Busch mit einen Führer und einigen Helfern kam er zu seiner notdürftigen Unterkunft. Nachdem er seine wenigen Habseligkeiten eingerichtet hatte, musste er zunächst ein Flugfeld bauen, denn das war damals (in den Achtzigern) die einzige Möglichkeit, auch größere Lasten zu ihm bringen zu können. Doch die Gegend war denkbar schlecht geeignet für einen solchen "Airstrip". So musste er in den nahen Fluss eine lange Bahn aus Steinen bauen, die dann mit Erdboden geglättet und festgestampft wurde. Eine Knochenarbeit, die viele Wochen dauerte, weil er nur wenige Helfer hatte. In der Zwischenzeit jedoch wurde er für einige Tage abberufen und als er danach zu seiner Hütte zurückkehrte, hatten Einheimische große Teile der Landebahn so zerstört, so dass Keller nahezu von vorne beginnen musste.

Wieder tat er wochenlange, nackenkrümmende Knochenarbeit. Eines Nachts brach ein fürchterliches Gewitter los, es regnete nicht, nein, das Wasser kam in großen Schwällen aus den Wolken gestürzt. Als er am Morgen aus seiner Behausung trat, traute er seinen Augen nicht. Die tosenden Wasser hatten Teile der noch nicht einmal ganz vollendeten Landebahn erneut zerstört, Bäume waren darauf gestürzt - alle Arbeit umsonst.

Da, so berichtete Keller, habe er sich auf einen Stein gesetzt und Gott geklagt: "Wieso hast Du mich die ganze Ausbildung machen lassen, wozu habe ich all das neue Wissen gelernt, alles hinter mir gelassen in der Heimat - nur um immer wieder diese 'Sch...landebahn' zu bauen!?"

Als er etwas ruhiger geworden war, hatte er die Gedanken im Kopf: "Wenn ich es für richtig halte, wirst du dein ganzes restliches Leben an dieser Landebahn bauen."

So neigte er sich, und begann das Werk von neuem. Und diese dritte Landebahn hielt viele Jahre und sie wurde oft genutzt und zum Ausgangspunkt einer reichen Arbeit dort in der Gegend. Keller hat lange dort gearbeitet.

Diese Geschichte kommt mir öfter in den Sinn, wenn es gerade einmal wieder scheinen will, dass eine Mühe "grad' für die Katz'" war.

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solana

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Re: Arbeit - eine Mühsal?

von solana am 21.05.2014 11:00

Hallo Cipher
An deinem Beispiel wird ganz deutlich, wie abhängig wir uns unterbewusst vom Ergebnis unserer Arbeit machen.
Und diese "Ergebnisfixiertheit" ist der Grund, warum Tätigkeiten, bei denen wir kein "Erbenis" sehen, das uns mit Stolz und Freude erfüllt, uns das Gefühl gibt, etwas "Wertvolles und Nützliches geleistet" zu haben, uns eine "Last" sind.
Das meinte ich weiter oben, als ich schrieb:

 

Der weitaus häufigere Fall ist - meiner Erfahrung nach - jedoch der, dass uns bestimmte Tätigkeiten zur Last fallen, weil wir keine Lust darauf haben. Und weil wir eben die Erwartung haben, dass unsere Tätigkeiten uns eine gewisse "Erfüllung" geben, so wie du schreibst:

Bei mir gibt es, dies möchte ich erläuternd anmerken, Tätigkeiten, aus denen ich Freude und Zufriedenheit schöpfe, und Tätigkeiten, die mir immer wieder zur Last werden, die ich aber tätige, weil ich nun einmal auch finanziell zurecht kommen muss.

Da liegt dann der "Fehler" darin, dass wir etwas erwarten, das nicht geht. Dauerhafte Freude und Zufriedenheit kann nicht aus "Äusserlichkeiten" geschöpft werden, die muss von "innen" kommen - dann kann auch "Sklavenarbeit" "erfüllend" sein, wie ich oben zitierte:

Kol 3,23 Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen,

Probiers mal aus mit dieser Einstellung. Es ist tatsächlich ein grosser Unterschied, ob man das Gefühl hat, "arbeiten zu müssen, um einen Mangel abzuwenden" oder ob man "aus der geschenkten Fülle des Glücks und der Zufriedenheit dem Schenkenden in Dankbarkeit dient."

 

Es gibt ja den berühmten Ausspruch (soll von Luther sein): "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute ein Apfelbäumchen pflanzen."

Nun, ich muss sagen, dass mir dann evtl eine andere Beschäftigung eher in den Sinn käme als ausgerechnet das - aber hier wird die Einstellung sehr schön deutlich: Nicht die geernteten Äpfel entscheiden über den Sinn der Tätigkeit und über die Freude und Erfüllung, die in ihr liegt.

Erst solche Misserfolge wie die immer wieder zerstörte Landbahn oder auch"erdrutschartige" Ereignisse in unsrem Leben - die alle Arbeit auf ein bestimmtes Ziel hin irgendwie sinnlos erscheinen lassen - lassen uns erkennen, wie sehr wir uns unbewusst zum "Sklaven" dessen gemacht haben "was unterm Strich herauskommt".
Und uns danach fragen, woher wir unser "Glück" im Leben erwarten, was uns Freude und Erfüllung gibt - denn genau dem "gehört unser Herz", da ist unser eigentlicher "Schatz" und dem "dienen" wir. Und dass das nicht geht, sagt Jesus ja deutlich...

Aber genau solche Misserfolge oder auch nur der Frust in der täglichen "unerfüllenden" Arbeitsroutine können uns dazu führen, solche Abhängigkeiten zu erkennen und davon frei zu werden, indem wir uns darauf besinnen, wo die wahre Quelle unseres Glücks liegt. Uns gilt auch hier die Verheissung:

Joh 8,32 und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

Gruss
Solana 

angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver

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