Matthäus 14, 22-33

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von Burgen am 05.10.2021 10:12



Vielen Dank, pausenclown. 

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Ich denke nochmal an das Wort 'Strafe', bezogen auf Petrus und Kameraden nachdem sie taten, was Jesus ihnen gesagt hatte. Nämlich ins Boot zu steigen und auf die andere Seite zu rudern. 
Und dann kam ein Sturm auf, sie bekamen Angst, riefen nach Jesus und er  kam auf dem Wasser zu ihnen. (Oder verwechsle ich die Ereignisse gerade?) Jedenfalls, Petrus bat, zu ihm auf dem Wasser kommen zu dürfen. Er durfte. Also stieg er aus dem Boot. 
Dann jedoch schaute er von Jesus weg aufs Wasser und begann Angst vor dem Versinken zu haben und schrie. Und Jesus streckte seine Hand aus und half ihm. 

Nirgends ist in diesem Zusammenhang von Strafe zu lesen. Im Gegenteil. Jesus sagt nur: Du Kleingläubiger! Das bedeutet doch, dass er sein Vertrauen auf Jesus verloren hatte, als er ihn am meisten brauchte, oder 

Und zu diesem Text finde ich beim Hebräerbrief K 11 in der Glaubensruhmeshalle keine Antworten bezogen auf Strafe, Strafe kommt nicht vor. ZB Abraham und Sara: Sie werden nicht bestraft, sondern ihnen wird Glaube bescheinigt. Auch so die anderen alttestamentlichen wichtigen Persönlichkeiten. 

Genau wie wir erlebten sie ähnliche Probleme, und logen sogar, wie Abraham. Und Sara lachte zB als sie hörte, in ihrem Alter noch ein Kind zu bekommen. Oder Noah, der sich mit Wein volllaufen ließ. 

Ich glaube, wir sollten jeder für sich, sehr vorsichtig damit sein , Gott als strafenden Gott darzustellen. 
Vor einigen Tage wurden auf dem Spaziergang einige Blätter ausgelegt, die gerade diese strafende Gottesseite und Opfermentalität Gottes durch die Kirche im Blick hat. Und dazu nutzt, die Botschaften der Schrift umzudeuten. 
Manche Dinge werden die Menschen leider nicht verstehen in der uns überlieferten Schrift. Dennoch ist sie wahr und überaus lebenswichtig für die Menschen. 
Aber jetzt haben wir es mit Gott Vater zu tun, der die Menschen damals und heute liebt. Dafür hat Jesus der Christus sein Leben geopfert, damit wir leben können und nicht verloren gehen. Der, der an ihn glaubt und vielleicht seine eigene Glaubenshalle lebendig werden lässt. Denn dort finden wir Trost und Vorbild zur Orientierung des eigenen Lebens, denke ich. 

Falls der Beitrag hier nicht herpasst, liebe Cleo, kannst du ihn gerne löschen. 
LG 
Burgen 


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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von pausenclown am 05.10.2021 12:46

Hallo Cleo.

 

Jetzt habe ich Fragen an dich bezüglich dem Text.

Vers 26, die Jünger schrien vor Angst, ein Gespenst.
Hätten sie auf einem Fluss, ebenso reagiert?

Hat Petrus den Glauben an Jesus im dem Augenblick verloren, oder gibt es evtl weitere Faktoren... die mit dem Judentum zusammenhängen?

Shalom pausenclown

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geli
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von geli am 05.10.2021 21:43

Burgen: Zum Thema Gott straft, gibt es im Buch Jesaja eine eindrückliche Stelle:

Burgen: Ich glaube, wir sollten jeder für sich, sehr vorsichtig damit sein , Gott als strafenden Gott darzustellen.

Ich glaube, wir müssen vorsichtig damit sein, Gott einseitig darzustellen.

Er ist weder ein nur "strafender" Gott, als auch ein nur "liebender" Gott.

Ich meine sogar, dass Gott gerade in unserer heutigen Zeit zu stark und einseitig als der "Gott der Liebe" gepredigt wird. 

Aber Gott ist auch Richter - Jesus Christus wird als Richter zurück auf diese Erde kommen.
Wer dann seine Liebe und seine Vergebung nicht angenommen hat, den erwartet Gericht und Strafe.

Die Jünger - oder auch wir, die wir sein Angebot der Vergebung angenommen haben und ihm vertrauen - haben aber keine Strafe zu erwarten. Die hat schon jemand für uns getragen...

Das Thema: "straft Gott" wäre vielleicht ein eigenes Thema.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 05.10.2021 21:45.

Cleopatra
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Re: Matthäus 14, 22-33

von Cleopatra am 06.10.2021 07:32

Guten Morgen, 

danke pausenclown zu deiner kleinen Expedition wieder in die jüdischen Hintergründe.
Das hilft sehr viel.


pausenclown. Jetzt habe ich Fragen an dich bezüglich dem Text. Vers 26, die Jünger schrien vor Angst, ein Gespenst. Hätten sie auf einem Fluss, ebenso reagiert?


Das weiß ich nicht.
Ich weiß, dass der See eigentlich für einige der Jünger sehr bekanntes Gewässer ist, tägliches Arbeitsfeld.
Aber einen Zusammenhang zu einem Gespenst, so dass sie wirklich starke Angst hatten, kenne ich nicht.
Gab es vielleicht zu der Zeit Gerüchte oder Märchen darüber...?
Sicher weißt du das, wenn du schon so fragst, oder?



pausenclown: Hat Petrus den Glauben an Jesus im dem Augenblick verloren, oder gibt es evtl weitere Faktoren... die mit dem Judentum zusammenhängen?


Also, wenn du so fragst, dann gab es sicherlich noch mehr Faktoren, da bin ich aber mal gespannt ;-D

Allerdings glaube ich nicht, dass der Glauben an sich ins Wanken geriet, Paulus stieg erstens auf das tobende Wasser, er schlug es von sich aus vor und er rief sofort Jesus um Hilfe, weil er wusste, dass er retten kann.


Liebe Grüße, Cleo


Die Bibelverse sollen meine Meinung bilden, nicht begründen
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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von pausenclown am 06.10.2021 09:08

Hallo Cleo.

 

Es gab zur Zeit jesu sowas wie ein Aberglaube, Volksglauben.
Man sah stehendes Gewässer als den Abgrund an, da wo das Böse wohnt.
Matthäus berichtet im Kapitel 8, ja von den Dämonen die, in die Schweine fahren und im See ertrinken.
Damals dachten bestimmt einige, OK, da die gehen Heim.

Die Jünger kannten diesen Aberglaube, gut möglich dass in dem Augenblick sie dachten, oha, dieser Mist stimmt.

Die Jünger.....
Vielleicht liest man schnell über das Wort jünger schnell hinweg, vielleicht hat man Jünger durch Christ ersetzt.
Vielleicht ersetzt man die Anforderung, Berufung an einen Jünger usw heute in, ein Christ, ein jünger Jesu, Betet, liest in der Bibel, geht in den Gottesdienst....
Gegen diese Punkte gibt nichts einzuwenden.

Aber.
Durch die jüdische Brille gesehen, ist ein Jünger ein Talmid, Schüler eines Rabbiners. Einfach gesagt ein jünger macht das gleiche wie sein Rabbi. Alles tun was der Rabbi tut, überspitzt geschrieben, kratzt sich sein Rabbi am Ohr, kratzt sein Jünger am Ohr.

Umgekehrt glaubt der Rabbi an seinen Jünger, er kann es schaffen.

Daher meine alternative Sicht auf Petrus, als er aus dem Boot stieg, alles tun was mein Rabbi tut.

Egal welche Sichtweise am Ende für einen passt.

Vers 33.
Die aber in dem Boot waren, warfen sich vor ihm nieder und sprachen: Wahrhaftig, du bist Gottes Sohn!

Shalom pausenclown

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Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von Burgen am 06.10.2021 10:11



Hallöchen an alle: 

gestern Abend sah und hörte ich auv bibeltv Faszination Israel, ICEJ.de:
Die jüdischen Wurzeln des Christentums

Es hat mir sooo gut getan. 

ua sprach Anatoli Uschomirski, ein messianischer Jude.
Er erklärt, warum sich das Christentum wieder 
seinen jüdischen Wurzeln zuwenden sollte. 

und der eine messianische Jude schrieb ein Buch,
Bücher zum jüdischen Hintergrund, zB Bergpredigt zu finden:   edi-online.de  

Heute um 14 Uhr gibt es auf bibeltv die Wiederholung der gestrigen Sendung. 



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Cleopatra
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Beiträge: 5296

Re: Matthäus 14, 22-33

von Cleopatra am 07.10.2021 07:15

Lieber pausenclown, 

meeeeega interessant, was ich da lese, ich sehe einige Dinge nun anders mit der "jüdischen" Brille.

Vielen Dank, jetzt habe ich auch deinen Hinweis auf die verschiedenen Alterstufen und ihre "Aufgaben" besser verstanden.

Ja liebe Burgen, ich finde es auch total interessant, vieles ist mir neu und nochmal ganz anders verständlich, wenn man diese Dinge erfährt, oder?

Liebe Grüße, Cleo

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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von pausenclown am 07.10.2021 09:40

Hallo Cleo.

 
Dieses Posting ist mir persönlich wichtig.
Falls es für dich nicht hierher passt, einfach verschieben.
Ich könnte viele Überschriften dafür geben, wie : 
Jüdische Wurzeln entdecke, Jesus in seiner Kultur verstehen, Das NT durch die jüdische Brille lesen usw.

Und dann? Ändert das in meinem Leben zu Gott und meinen Mitmenschen etwas?
Werde ich barmherziger, geduldiger, liebevoller, oder bleibt das verstande, einfach nur eine Erkenntnis im Kopf, die kaum bis keine Auswirkung hat?

Einmal im Monat gehe ich mit einem Christen spazieren, daß geht jetzt paar Jahre schon, ich helfe ihm seine jüdische Bibel besser zu verstehen, aber gleichzeitig nerve ich mit wie oben genannte Fragen, was ändert sich dadurch?
In der rabbinischen Theologie gibt es das Gleichnis der Perle, Jesus greift darauf ja zurück.
Diese Perle ist eine Bibelstelle, eine Erkenntnis darüber, ein Aha und jetzt kommt es, im Leben sichtbar wird, ein Bibelstelle die lebendig wird im Leben.

Zurück zu meinen Spaziergängen, mein Freund der Christ, hat diesen Prozess durchlaufen, vieles wurde praktisch, zb sieht er auf einmal Obdachlose in seiner Stadt, er übt praktisch Barmherzigkeit aus.

Ein weiterer Punkt der mich wichtig ist.
Das Christen eine jüdische Wurzel haben, 
Verändert sich dadurch was im Verhältnis zu Israel, Juden und uns messianische Juden?
Ich meine auch hier keine intellektuelle Betrachtungsweise, sondern praktisch.
Shalom pausenclown

Antworten Zuletzt bearbeitet am 07.10.2021 09:41.

Burgen
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von Burgen am 07.10.2021 10:05



danke Pausenclown. 

Leider sind "die Christen" spätestens von der Zeit der Bildung Organisation Kirche geprägt. 
Das ist meist noch tief versteckt in der Botschaft der Organisation Kirche. 
Nämlich, dass sie meint, sie sei jetzt anstelle der Juden die Hüterin des Glaubens. 

Eine Änderung, wie du an deinem christlichen Freund erlebt hast, ist die Folge eines wiedergeborenen Menschen, 
durch den Geist Gottes in dem lebendig gewordenen Menschen. 

Das bedeutet, dass der tote, geistlich tote Mensch, nun durch den Geist Gottes, nämlich den Herrn Jesus in uns 
Menschen lebendig ist und auch mehr und mehr Raum gewinnt. 
Er bekommt eine 'andere' Sicht vom Wort Gottes,- leider, meist erstmal nur vom neuen Testament. 

Weil heute nicht mehr kontinuierlich der Inhalt der ganzen Schrift jedem Menschen gelehrt wird, 
bleibt eben vieles im Kopf oder ist immer wieder neu. 

Dein christlicher Freund darf sich glücklich schätzen so einen Freund an seiner Seite zu haben. 
Aber - du auch, denn im Gespräch mit einem anderen erfahren wir meist sehr viel über uns selbst. 
Und das Licht Gottes leuchtet auf. 



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pausenclown
Gelöschter Benutzer

Re: Matthäus 14, 22-33

von pausenclown am 07.10.2021 10:34

Hallo Burgen.

 

Ich verstehe schon was du mit meinem Freund meinst, das mit dem glücklich schätzen.

Trotzdem mag ich den Blick auf was anderes lenken.

Zb. der Obdachlose, der durch meinen Freund in dem Augenblick eine Zuwendung erfahren hat, er konnte sich freuen.

Und wer noch?

Matthäus 5,16

So soll euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen.

Shalom pausenclown

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