Mein Alltag...
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Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 14.11.2014 10:21Ach, ja, das muss noch schnell raus!!
Alle Versuche mein Fell zu bleichen blieben bisher zwecklos: mein SCHWARZ strahlt immer schöner, da dunkler gar nicht geht...
Willy, Schaf im schwarzen Wolfspelz
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 15.11.2014 14:40Episode aus meiner Werkstatt. Endlich hatte Manuels (Name geändert) Vater den Weg zu mir gefunden. Seit Manuel seine Ausbildung begonnen hatte war sein Vater noch nie bei mir in der Werkstatt gewesen.
"Ich dachte doch er würde das Abitur schaffen - aber seine Leistungen reichen wohl kaum für eine handwerkliche Lehre!" Nun, bei dieser väterlichen Haltung erstaunt es wenig, dass Manuel Schwierigkeiten hatte. Sein Vater stand nun hier in der Werkstatt, also mitten im Holzstaub. Der Mann zitterte. "Darf ich rauchen?" "Aber bitte nicht hier." Wir gehen hinaus auf den Holzplatz. Freundlich bietet mir Herr A. eine Zigarette an. "Danke, ich muss nicht mehr!" entfährt mir, worüber ich selbst erschrecke. Ich zünde ihm seine Zigarette an, denn ich sah, dass er krampfhaft nach etwas in seinen Taschen wühlte. Nach einigen zerkrümelten Zigaretten verabschiedete sich Herr A. hastg. In meiner Gegenwart konnte er nicht mehr rauchen.
Meine Gedanken weichen ab in die erste Zeit mit Jesus. Unsere ganze Familie hatte sich für Jesus entschieden. Damals rauchte Vater unheimlich und ich heimlich. Zurück vom Gottesdienst. Vater zündet sich ne Brissago an. Meine Schwester stellt sich ihm in den Weg. "Papa, du bist doch Christ?" "Ja, warum?" "Ein Christ handelt doch wie Christus, nicht?" "Ja." "Dann stell dir Jesus am Kreuz vor mit einer Brissago im Mund!" Ich verschwinde grinsend in meinem Zimmer. Papa war kreidebleich. Er rauchte von da an nie wieder. Und ich? Tage später auf dem Heimweg von der Arbeit. Ich zünde mir ne Zigarette an: so was Scheußliches hatte ich noch nie im Mund. Auch ich war auf der Stelle frei und rauchte nie wieder. Ich musste nicht mehr. Von mir aus hätte ich das kaum je geschafft.
In Schweden wurde eine alte Mutter angesprochen: "Du glaubst doch an die Wahrheit der ganzen Bibel?" "Ja." "Aber es gibt doch Dinge in der Bibel, deren Bedeutung du nicht kennst!" "So?" "Dann erklär mir das Wort sela in den Psalmen." "Klar: der Teufel seilt mich ein (selar i) und Jesus seilt mich aus (selar av)."
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 19.11.2014 17:10Wie soll ich das nur machen? Von vielen Stellen bekomme ich Bitten um Fürbitte zugetragen. Da kann ich mich anstrengen wie ich will, es ist unmöglich all diese Menschen bei Jesus anzuschleppen. Da wurde mir ein Erlebnisbericht eines Mannes aus Holland zugesandt. Er war in einer ähnlichen Situation wie ich. Als er Gott um Hilfe bat, kamen ihm Gedanken, die er sich zuvor nicht überlegt hatte: Er sah sich einer riesigen Schafherde gegenüber und sollte die Tiere tränken. so holte er mit bloßen Händen Wasser von einer nahe Quelle. Davon bekamen aber immer nur einige wenige etwas. Eigentlich brauchte ich nur ein Rohr um das Wasser in den Trog zu leiten...überlegte der Mann. Da redete Gott klar: Du kennst die Quelle, nimm die Nöte auf dein Herz und bete mich an. Dann kann der Segen zu allen hinfließen, dahin wo er gebraucht wird!
So kann ich getrost sein. Keiner kommt zu kurz weil mein Tag nicht mehr Stunden hat. Ich darf Vater anbeten und er weiß, wer jetzt seinen Segen braucht. Seit ich so bete erlebe ich weit mehr Gebetserhörungen als je zuvor. Vater ist einfach gut zu mir.
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 20.11.2014 09:26Ein wunderschöner Sonnentag ist angebrochen. So mag ich gern aus den Federn kriechen. Aisha räkelt sich neben mir. Schließlich mag sie es nicht besonders, wenn ich mich schon am Morgen gleich ins Büro stehle...
Heute ist der Physioterrible dran: Streicheleinheiten der schmerzhafteren Art solls heute Nachmittag geben. Gut so, denn ständig stärkere Rückenschmerzen sind auch nicht das, ws ich mir wünsche...
Heute will ich mich einfach an Gott und seiner Liebe freuen. Er lässt mich nie allein.
Allen hier wünsche ich einen friedevollen Tag. Denke dran, der ist einmalig und kommt nie wieder!! Genieße und nutze ihn.
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 21.11.2014 13:47Der junge Latino war entsetzt und sehr traurig. Zum ersten mal hatte er diese Kirche betreten. Er fand den Gottesdienst Spitze. Als dann gar aufgefordert wurde Zeugnis zu geben, wollte der junge Mann vortreten. Da stellte sich ihm der Kirchendiener in den Weg. "Stop, in dieser Gemeinde ist es Farbigen nicht erlaubt zu sprechen. Verlassen sie bitte die Kirche!"
Nun saß er traurig weinend vor der Kirchentür auf der Eingangstreppe. Da setzte sich ein anderer junger Mann zu ihm hin und fragte, warum er denn weine. "Rausgeworfen haben sie mich. Dabei wollte ich meinem Herrn die Ehre geben..." "Nimm es nicht so sehr zu Herzen. Mich haben sie gar nicht erst reingelassen!" "Aber warum denn? Wer bist du eigentlich?" "Jesus!"
Auch ich fühle mich manchmal wie rausgeworfen. Nicht nur das schwarze Fell, nein, mein Leben mag für einige Gläubige einfach unerträglich sein: ich nehme gottferne Menschen auch mal mit in meine Wohnung, trinke mal Kaffee mit ihnen. Da ergeben sich Situationen wie gestern: eine Nachbarin kam kurz rein und plauderte mit mir. Schnell stieg sie dann zu ihrer Wohnung hoch und kam mit einigen guten Sachen her. Ich bereitete Abendbrot und wir aßen in meiner Stube... Warum nicht? Anna ist nicht gläubig, aber auch nicht aussätzig. Von Zeit zu Zeit sucht sie mich auf, will einfach mit einem Menschen zusammen sein. Da habe ich wohl auch eine Aufgabe. Soll Salz was bewirken braucht es zwingend den Kontakt mit seiner Umgebung. Isoliert im Topf bewirkt das beste Salz nix!!
Willy
Andersdenkende
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Andersdenkende am 21.11.2014 15:48Lieber Willy!
Das passt gerade sooooo gut
Ande
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 22.11.2014 08:33Welch eine wunderschöne Aussicht! Feine Wolkenfahnen ziehen übern Himmel. Hinter den Bergriesen geht langsam die Sonne auf. So tragen die Berge hell leuchtende Kappen. Dass es dabei recht kalt ist kann mir egal sein, sitze ich doch in meiner warmen Stube.
Meine Gedanken schweifen ab. Wie viele Menschen sind auf der Flucht und haben keine Ahnung wie sie den Winter überleben werden... Das kann mich nicht unberührt lassen. Wie soll ich beten? Wie kann man helfen?
Das sind so meine Gedanken an diesem Morgen.
Inzwischen ist die Hefe bereit und ich muss meinen Brotteig kneten. Schließlich soll heute Abend frisches Brot auf den Tisch. Na ja, der Bäcker wäre doch nur eine Straße weiter... Dann will auch Frau Hund den schönen Morgen genießen und auch ich brauche die Bewegung.
Einen herrlichen Tag wünscht euch
Willy
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 24.11.2014 10:26Wohin geht die Reise? Der alte König merkt, dass sein Leben bald zu Ende geht. Er ruft seinen Hofnarren. Der ist Freund und enger Vertrauter. Als er seinem Freund zum ersten Mal die Narrenkappe aufsetzte, sagte der König: "Finde nen größeren Narren. Dem darfst du die Kappe aufsetzen!" "Schau, ich werde bald meine letzte Reise antreten. Davor habe ich große Angst, weiß ich doch überhaupt nicht, wohin die Reise geht." Da nahm sein Freund die Kappe und setzte sie dem König auf: "Das ganze Leben lang wusstest du, dass du einmal diese letzte Fahrt antreten wirst und hast nie danach gefragt, wohin du gehst! Du bist wirklich der grüßte Narr, der mir je begegnet ist!"
Nun, ich weiß, dass mein Erlöser lebt und mit ihm werde auch ich leben, auch wenn ich sterbe. Klar, wer möchte nicht lieber entrückt werden? Ich schon... Aber es spielt nun wirklich nur ne ganz kleine Rolle. Hauptsache ich kenne das Ziel meiner Reise.
Es liegt einige Zeit zurück. Einige körperbehinderte Menschen waren in einem Chat. Wir plauderten über die Herrlichkeit. Maya (Name geändert, wie alle Namen hier) lacht: dort werde ich mit Willy ein Wettrennen über die Tische machen... Und ich, meint Hanna, kleinwüchsig, Contergan-geschädigt, werde mindestens 1,70 groß sein! Bisher hielt ich mich zurück: Ich werde Vater ganz vieles fragen... Die Zeit eilt. Ich verabschiede mich um mich für die Bibelstunde fit zu machen. "Da werdet ihr mich nichts mehr fragen..." sind die ersten Worte in meiner Bibel, die ich da lese. Schnell bin ich wieder im Chat: ich hab das was ganz verdrehtes gesagt. Wenn ich heim komme werde ich gar nichts mehr fragen!!
Ja, Vater wird alle Fragen auflösen, wenn ich heim komme. Wie ich mich darauf freue - auch wenn ich noch gerne ein wenig hier bin.
Willy
Re: Mein Alltag...
von alles.durch.ihn am 26.11.2014 20:41*dir zustimm* - danke Willy..
Segenswünsche,
adi
..ich will den Herrn loben allezeit und seinen Namen preisen! <3
Rapp
Gelöschter Benutzer
Re: Mein Alltag...
von Rapp am 26.11.2014 23:33Es war Heilig Abend 1961. Leif war an der Versammlung der leitenden Brüder und ich wartete in meinem Zimmer. Heute sollte entschieden werden ob wir miteinander inTjåmotis arbeiten sollten oder nicht. Einige Ältesten wollten mich dort haben, Leif aber in Jokkmokk anstellen. Undenkbar mit meinen minimalen Sprachkenntnissen. So saß ich eben da wie auf Kohlen. Beide hätten wir eine andere Stelle angenommen, wenn man uns getrennt hätte.
Es war nachmittags gegen vier Uhr als Erland, der Pastor, erschien. Grinsend meinte er. Beeil dich, ihr beide werdet strafversetzt! Heute werdet ihr die Weihnachtspredigt um 23 Uhr halten...
Ich kann mich nicht erinnern je mit größerer Freude ein "Strafe" angetreten zu haben. Endlich war ich da wo ich hingehörte. So schleppten wir spätabends unsere Sachen in die Wohnung und dann hielten wir den Mitternachtsgottesdienst. Wenn es in unserem Dorf auch nur vier entschiedene Christen gab: die Kapelle war voll bis zum letzten Platz, trotz der eisigen Kälte. Die Menschen kamen und Gott wirkte.
Willy