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cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von cipher am 04.09.2014 21:21Gut und präzise gesagt, Marjo. Danke.
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von solana am 04.09.2014 21:21So "theoretisch" eher nicht, Merciful.
Der Anstoss kommt aus dem Erlebten.
Als Beispiel mal eine Situation: jemand ist mir übel gesonnen und wartet nur darauf, mir eins auszuwischen und ich weiss auch, dass er schon in die Richtung etwas unternommen hat.
In mir steigt Ärger auf und das Verlangen, es ihm irgendwie heim zu zahlen, ihn nicht so davon kommen zu lassen; ich weiss mich im Recht, schliesslich würde doch jeder so handeln.
Aber gleichzeitig sagt eine leise mahnende Stimme in mir: "Nein, so ist es nicht richtig, du weisst, wie du dich verhalten solltest, wenn du aus deinem neuen Leben heraus lebst.
Nun ist es an mir, wem ich die Priorität gebe, und was ich ablehne, wodurch ich mein Handeln motivieren lasse.
Die Frage geht aber noch tiefer, denn dahinter steht die grundsätzliche Frage, wie ich mich selbst und mein Leben sehe, womit ich mich "identifiziere".
Also konkret: sehe ich mich als Mensch, der der Bosheit anderer "ausgeliefert" ist und ihr nur entgeht, wenn er sich "angemessen" dagegen wehrt. Und was für eine erbärmliche Figur mache ich dann in den Augen der anderen? Und erst recht in den Augen des "Bösewichts"? Der wird doch triumphieren und wer weiss, was er dann als nächstes ausheckt?
Oder sehe ich "Gottes Hand dazwischen". Glaube ich wirklich, dass er mit nichts antun kann, was Gott nicht zulässt? Und dass alles, was er zulässt, mir auch zum Besten dienen muss (Röm 8, 28)? Und glaube ich ihm wirklich, dass es für mich richtig ist, dass ich diesen Menschen trotz seiner bösen Absichten mir gegenüber nicht hassen soll und ihm nicht feindlich begegnen?
In dem, wie ich handle, bezeuge ich zugleich meine Lebenseinstellung.
und wenn ich es wage, Gott in dem Punkt zu vertrauen und gegen "die fleischliche Natur" zu handeln, erfahre ich darin Freiheit, tiefen Frieden und Freude - viel mehr als mir die "Befriedigung meiner Rachegelüste" je bringen könnte.
Und die daraus gewonnene Erkenntnis macht es mir leichter, beim nächsten Mal auch die richtige Entscheidung zu treffen und Gott zu vertrauen auch wenn "menschliches Ermessen" mir ein anderes Handeln anraten würde. ZB in einer Situation, die sich so ganz anders entwickelt, als ich mir vorgestellt habe und der ich so gar nichts Gutes abgewinnen kann und die mich in Sorgen, Zweifel, evtl sogar Anklage gegen Gott treiben will...
So "stirbt" der "alte Mensch" immer mehr, Fetzen des "alten Kleides" lösen sich immer mehr.
Aber nicht durch "eiserne Disziplin" und "Selbstkasteiung", sondern durch Erkenntnis und begleitet von den Früchten des Geistes (Gal 5, 22).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von marjo am 04.09.2014 20:54Hallo Cipher,
Math. 6,33 sehe ich genauso, wie er dort steht. Das Reich Gottes beginnt bei mir und meiner Familie. Die kleinste Einheit einer Gemeinde ist meine Ehe. Meinem Haus gut vorzustehen ist der erste Stein im Haus Gottes. Meinem Haus kann ich jeoch nur gut vorstehen, wenn meine Nachfolge in Ordnung ist. Ohne die Frucht des Geistes aus Gal. 5,22 ist alles nur Schall und Rauch. Ohne die Liebe ist alles nur Schall und Rauch. Hohl und leer. Wie soll ich anderen predigen, wenn ich es selber nicht auf die Reihe bekomme? Alles ohne Wert.
So viel so kurz,
marjo
cipher
Gelöschter Benutzer
Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von cipher am 04.09.2014 20:43Das war ein Bibelvers, den uns eine bekannte Familie häufiger entgegenhielt.
Damals, als das geschah, waren wir Mitglieder einer Baptistengemeinde, ebenso wie diese Familie.
Sie galten als vorbildliche Familie in vielerlei Hinsicht und auch wir erfuhren von ihnen viel Gutes und Hilfe in vielen Situationen. Wann immer man Hilfe benötigte, waren sie für einen da. Sie hatten über die Jahre einen ganzen "Stapel" Pflegekinder, welche sie betreuten, es müssen über 15 Kinder gewesen sein. In ihrem Haus hielten sie wöchentliche Kinderstunden, an denen auch unsere Kinder teilnahmen. Er, der Familienvater war außerdem - wer wird sich darüber wundern? - Mitglied der Gemeindeleitung.
Die Jahre gingen hin und eines Tages kamen wir mit dem Ältesten der Familie - sie haben drei Kinder - ins Gespräch, er war inzwischen über 18 geworden und wir hatten ihn lange nicht gesehen. Er berichtete uns, etwas stockend zwar, dass er, nachdem er seine Volljährigket erreicht hatte, erst einmal prüfen musste, was er selbst denn eigentlich wollte. An seinem Bericht merkten wir, dass er ganz offensichtlich gar nicht so zufrieden darüber war, wie seine Kindheit und frühe Jugend verlaufen waren.
Er - der Älteste - hat immerhin einen guten Beruf erlernt, inzwischen ist erverheiratet und hat selbst Kinder.
Seine Schwester ging, nachdem sie den Eltern entwachsen war, eigene Wege. Rauschgift, die Straße - ein Leben weitab von dem, was ihre Eltern sich vorgestellt haben mögen. Ich erinnere mich an einem Abend im Hauskreis, der bei jener Familie stattfand, an dem die Tochter im Vollrausch dabei war, völlig "zugedröhnt" wie man so sagt. Ihre Eltern ließen sie gewähren, bei all dem Unsinn, den sie von sich gab. Nur ihrer Großmutter merkte man an, wie sehr ihr das an die Nieren gehen musste. Sie hat keine rechte Ausbildung, ist inzwischen auch verheiratet, lebt jedoch mangels Qualifikation von Gelegenheitsarbeiten.
Ihr jüngerer Bruder, der von seiner Mutter stets verzärtelt wurde, hat es ebenfalls nicht zu einer Ausbildung geschafft. Er erteilt heute freiberuflich Antiaggressionstraining, kommt aber selbst auch nicht recht auf die Beine.
Seine Mutter hielt meiner Frau mal entgegen, man dürfe nicht "immer nur auf seine eigene Familie sehen", das werde der Herr "schon richten".
Wir dagegen sahen das anders. Unsere vier Kinder waren unsere Hauptaufgabe. Es galt, sie zu fördern, sie zu Jesus hin zu erziehen, sie zu stützen und ihnen zu helfen, sich ins Leben zu "ackern". Das war harte Arbeit und manches andere blieb darüber auf der Strecke. Gemeindearbeit gab es für uns nur sehr begrenzt. Mit vier Kindern und in wechselndem Dreischichtbetrieb war nicht mehr drin, wollten wir unseren Kindern gerecht werden und Zeit für sie haben. Zeit für Gespräche, welche sich besonders an den Sonntagsmahlzeiten manchmal laaange hinzogen.
Nachdem wir die Gemeinde verlassen hatten, hatten wir auch zu dieser Familie jahrelang kaum noch Kontakt, bis wir ihn vor einigen Monaten endlich wieder aufnahmen. Da erfuhren wir dann von ihren Kindern.
Und wir fragten uns kurzzeitig, ob das nicht eine falsche Interpretation des Bibelverses gewesen sein mag. "Kümmere Dich um die Gemeinde und die Fremden, der Herr sorgt dann schon für Deine Kinder."
Kann das SO gemeint sein? Wir hatten und haben daran Zweifel, besonders, wenn wir an 1. Tim 3 denken. "Ein gutes Zeugnis vor denen außerhalb der Gemeinde..."
Wie seht Ihr das?
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von Merciful am 04.09.2014 20:10Wenn ich dich recht verstehe, solana, hast du darüber reflektiert, was dir wirklich wichtig ist, woran dein Herz hängt.
Dadurch bist du zu der Erkenntnis gekommen, dass dir mancherlei Dinge, Ziele im Weg standen, dich daran hinderten, dich frei zu bewegen und in Gott Frieden und Freude zu finden.
Deshalb hast du dich ausgerichtet zu lernen, die Prioritäten zu verändern und die Herrschaft Jesu in deinem Leben zur Auswirkung kommen zu lassen.
Könnte man so deinen Beitrag zusammenfassen? Bevor ich weiterschreibe, warte ich lieber zunächst deine Rückmeldung ab.
Merciful
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von MichaR am 04.09.2014 19:24ich nicht, ich finde es zum einen sehr schön, wenn wer so offen und ehrlich und ungeheuchelt ist,- (letzteres hat Christus ja als das dringendste für die Gemeinde angewarnt, das dieser Sauerteig nicht eindringen darf!) ...
zum anderen wie unser lieber HERR an uns arbeitet und wie sehr uns ja zu lieben scheint^^ (obwohl er uns kennt)
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von Merciful am 04.09.2014 19:13Danke dir, solana,
für deine Antwort. Für mich klingt das alles aber immer noch sehr theoretisch.
Den Beitrag, den ich gerade schrieb, habe ich wieder gelöscht. Werde heute Abend zunächst noch einmal deinen Beitrag lesen und dann gegebenenfalls antworten.
Ich finde es recht schwierig, auf deine Aussagen einzugehen, da es so viele sind.
Merciful
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von MichaR am 04.09.2014 18:23ja, das ist ein sehr praktisches Zeugnis, Solana, so lieben wir es, und es kommt uns nur allzu bekannt vor^^
Das ist das Himmelreich, und was mit dir passiert ist, nennt sich Heiligung: wir müssen nur ihn machen lassen und uns heiligen lassen - (Daran scheiterte es bei mir viel zu lange!)
Vielen Dank für dein Vertrauen und deine Offenheit!
Ja, seien wir ungeheuchelt: bei jeden von uns fehlts noch hier und da und sogar noch dort... Welch Lieben HERRn haben wir doch, das er an uns arbeiten möchte und uns nicht ganz auf den Mist wirft, wie es eigendlich sein müsste....
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von solana am 04.09.2014 18:16Denn es ist doch vermutlich nicht so gewesen, dass du zur Erkenntnis kamst, dass du in der Hundehütte lebtest und plötzlich hattest du inneren Frieden, Freiheit und Freude!? Was geschah denn dazwischen? Was genau hat sich gegenüber vorher geändert?
Nein, Merciful, das war nicht "plötzlich".
Das waren viele kleine Erkenntnisschrittchen auf einem Weg, der auch jetzt noch lange nicht zu Ende ist.
Und mit jedem Schrittchen konnte ich ein bisschen mehr loslassen, weil ich erkannte, wie wenig es doch "wert" war im Vergleich zu dem, was ich nicht haben konnte, weil meine Hände voll "Strohhalmen" war, an denen ich festhielt.
Manches ging über den Verlust. Erst im Verlust erkannte ich, wie wichtig mir das Verlorene gewesen war, wie sehr ich mich mit meinem Denken und Fühlen darauf ausgerichtet hatte, ohne dass es mir bewusst war.
Oder auch die Abhängigkeit von der Anerkennung und dem "Urteil" anderer Menschen, besonders von Menschen, die mir sehr lieb waren.
All diese Abhängigkeiten vom "Wohlwollen" anderer oder vom optimalen Zusammenspiel aller Umstände, um das zu erreichen, woran mein Herz (unbewusst) hing, all das machte mich sehr unfrei. Mir wurde klar, wie wenig ich das alles in der Hand hatte und wie begrenzt meine Einflussmöglichkeit doch war. Selbst wenn ich mit grösster Sorgfalt alles geplant hatte und mein Bestes gegeben, um ein optimales Ergebnis zu erreichen - dann konnte im letzten Moment etwas Unvorhergesehenes dazwischen kommen - und nicht nur war alles für die Katz, sondern evtl ging der Schuss auch noch nach hinten los und all mein Bemühen schadete (aufs Ganze gesehen) mehr als es nützte.
Und selbst wenn ich dann wirklich mein Ziel erreicht hatte, war die "Befriedigung" darüber nur von kurzer Dauer, es gab gleich wieder neue Herausforderungen und unerreichte Ziele, Dinge, die noch nicht "zufriedenstellend" waren .... eben "Haschen nach dem Wind, leben in die "Spardose", Zähne zusammenbeissen und zielstrebig sein Bestes geben und erst dann, wenn es erreicht ist, sich erlauben, Frieden und Glück zu finden.
Das macht sicher nicht jeder genauso, aber ich lasse mich halt leicht unter Leistungsdruck setzen und setze mich auch selbst unter Druck - ohne mir dessen überhaupt richtig bewusst zu sein, sehe auf das, was noch nicht richtig und gut ist, finde keine Ruhe, bis es so ut ist wie möglich und ich sie mir "verdient" habe.
Deshalb hat die Erkenntnis der unverdienten Gnade für mich grosse Veränderungen gebracht.
Und ich habe angefangen, im Einzelnen meine Motivation genauer zu hinterfragen "Warum ist mir diese oder jenes so unbedingt wichtig, was will ich damit eigentlich erreichen?"
Und bei vielem stellten sich dann "faule Kompromisse" mit dem Denken und den Zielen der "Welt" heraus. Ich habe mich zwar auf Gott verlassen, aber nicht nur, habe gar nicht so 100%ig mit ihm gerechnet, sondern mich selbst abgesichert, habe mein "Glück" so gesucht, dass es auch "aus der Perspektive der Welt" Anerkennung finden konnte ...
Aber wir können eben wirklich nur einem Herren dienen.
Und wenn uns unser Herr befreit, können wir diese Freiheit nur leben, wenn wir nicht auch noch gleichzeitig an so viel andeerm festhalten und "gefangen" nehmen lassen.
Und die Erkenntnis, wie sehr, das, was mir am Herzen liegt, mein ganzes Denken und Fühlen bestimmt und die Prioritäten setzt bei spontanem Handeln, hat mir geholfen beim loslassen. Manchmal musste ich aber ganz schön nachdrücklich mehrmals mit der Nase drauf gestubbst werden, bis ich es endlich kapiert habe.
Ich weiss nicht, ob du dir so mehr "Praktisches" darunter vorstellen kannst.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
MichaR
Gelöschter Benutzer
Re: Was bedeutet es, dass wir "Erben" sind?
von MichaR am 04.09.2014 17:04jawohl, so ist das...
und ERBEn sind wir nicht, weil wir das meinten sein zu wollen, sondern weil der Erstgeborene uns aus Liebe vor Grundlegung der Welt erkannt und vorherbestimmt hat Erben zu sein.
Was wir gern aus den Augen verlieren ist seine Größe
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