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Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von solana am 04.09.2014 23:55Das Böse durch das Gute überwinden, das können wir doch nur dann, wenn Gottes Liebe uns nahe und erreichbar ist.
Ja, Merciful, das geht nur durch seine Liebe - und sie ist uns immer nah und erreichbar, nichts kann uns von ihr scheiden.
Röm 8, 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Die Kraft seiner Liebe erfahren wir gerade in solchen Situationen, wo wir ohne sie aufgeschmissen wären, gerade in der Not und in der Anfechtung und in der Schwäche.
Da ist es seine Liebe, die uns durchträgt und "offenbar" wird in dem "trotzdem".
So erkennen wir darin auch die Tragfähigkeit unserer Hoffnung auf das, was noch an Erfüllung aussteht.
Röm 5, wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, 5 Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Ich finde es gut, wenn du dann die Gemeinschaft mit Geschwistern suchst und du so einen guten Rückhalt in der Gemeinde hast.
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von solana am 04.09.2014 23:39Liebe Wintergruen
Tut mir leid, wenn mein/unser Widerspruch bei dir so angekommen ist, als würde uns deine Meinung nicht interessieren - im Gegenteil .
Ich stimme Cipher zu, davon lebt doch der Austausch, das regt einen selber doch auch an, das eigene Verständnis zu hinterfragen, Details zu durchdenken, genauer zu formulieren usw
Trachten , bedeutet nicht den Wunsch haben , sondern sein Leben danach auszurichten unser Herz darin zu hängen , seinen Sinn darin zu suchen und sein Ichbeswusstsein darauf zu bauen , mit allen Entscheidungen davon abhängig machen . Entweder wir trachten nach dem was droben ist, also nach Jesus Christus , oder wir trachten nach dem was auf Erden ist.
Finde ich gut formuliert.
Aber "den Wunsch haben" schliesst es für mich auch mit ein. Wir trachten nach dem, wovon wir uns wirklich erfülltes leben versprechen, wo unsere Wünsche und unsere Sensucht ans Ziel kommen.
Dem "dienen" wir und das ist unser "Gott".
Phil 3,18 Denn viele leben so, dass ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich's auch unter Tränen: Sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. 19 Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt. 20 Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, 21 der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.
Heutzutage würde man für "Bauch" vielleicht eher "Genussmaximierung" sagen ...
Gruss
solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von cipher am 04.09.2014 23:06Das Wort, was mit "trachten" übersetzt ist, bedeutet meiner Information nach auch "sich sehnen nach...". Doch das spielt keine so große Rolle, denn es kommt schließlich dabei heraus, dass wir uns nach Gottes Reich ausstrecken.
Da irrst Du Dich, glaube ich. Dass es Götzendienst auch heute noch gibt, weiß ich nur zu gut und ich käme nicht auf den Gedanken, das abzustreiten. So könnte wohl schon auch die eigene Familie zu einer Art "Götze" werden.
Doch es gibt eine manchmal vielleicht gar nicht so leicht zu erkenende Grenze zwischen "zum Götzen machen" und dem anderen Extrem "vernachlässigen". Insbesondere in der Betrachtung "von außen" kann es leicht zu Verzerrungen kommen, weil man bei einer Familie natürlich nie alle Interna kennen kann.
Mir hat Marjos Aussage sehr gefallen, dass Gottes Reich eben bei mir und den Meinen beginnt, denn das zeigt deutlich, dass es beileibe keinen Bruch bedeutet, "einerseits" für Gottes Reich zu wirken und "andererseits" eine gute Familie führen zu können. Wenn sich beides nicht miteinander verbinden ließe, würde etwas nicht stimmen.
Wintergruen
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von Wintergruen am 04.09.2014 22:16Hallo ihr Lieben ,
sollten meine Beiträge in irgendeiner Art noch Interesse finden , möchte ich euch mal kurz zu diesem Thema was schreiben .
eigentlich passt es evtl. auch mehr in Solanas Thread, Das Reich Gottes /Himmelreich,, aber da ging es mehr ums Erbe und Rettung.. und nu bin ich hin und her gerissen ..Jetzt möchte ich auch aus deiner Geschichte lieber Cipher keine Personen anklagen oder Situationen rausschneiden , sondern mir geht es um die Überschrift des Threads :
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes nach Matth. 6,33
Sollte mein Beitrag nicht Gefallen oder nicht hier reinpassen,, bitte lösche ihn einfach lieber cipher ..
Trachten , bedeutet nicht den Wunsch haben , sondern sein Leben danach auszurichten unser Herz darin zu hängen , seinen Sinn darin zu suchen und sein Ichbeswusstsein darauf zu bauen , mit allen Entscheidungen davon abhängig machen . Entweder wir trachten nach dem was droben ist, also nach Jesus Christus , oder wir trachten nach dem was auf Erden ist.
Der alte Mensch ist gekennzeichnet von vielen bösen Dingen wie: Unzucht, Lästerreien , Ehebruch, die Gier nach mehr, nach mehr Geld, mehr Status, mehr Besitz. Leidenschaften , bösen Begierden , Zorn , Wutausbrüche und vieles mehr noch .
die Frage ist , warum haben diese Verhaltensweisen an denen so viele Gefühle stecken, eine so immens große Kraft ?
die Bibel spricht von einem sehr großen Problem und zwar von der SÜNDE ...Habt ihr euch schon einmal überlegt von welcher Sünde hier die Rede ist, sodass alle diese Verhaltensweisen kommen ???
Aus meinem Verständnis heraus sage ich mal es ist der Götzendienst.
das erste Gebot in den zehn lautet: Du sollst keine anderen Götter neben mir haben . Nun würdet ihr mir sagen, Götzendienst gibt es nicht mehr, denn diese Kulte sind ja nicht mehr da. Zumindest in unseren Gemeinden nicht ...
Götzendienst ist überall in unserer Gesellschaft, wenn man nur anfängt, es wahrzunehmen. Man braucht keine Statue, um einen Götzen anzubeten. . Es ist eine Sache des Herzens und dafür ist nicht immer eine Statue,oder ein Abbild nötig
Nehmen wir beispielsweise Ehe, /Partner, Kinder , Beruf ..Ich mache das zur Grundlage und zum Sinn meines Lebens, meines Glücks. Wenn ich sage..Wenn ich nur das habe, dann bin ich glücklich, dann hat mein Leben einen Sinn.. Oder wenn ich im Umkehrschluss sage: ..Wenn ich das nicht habe, dann hat mein Leben keinen Sinn, dann kann ich nicht glücklich sein...
Schönheit, Fruchtbarkeit, Erfolg im Beruf ....sind an sich gute Dinge, aber wenn ich diese zum Sinn des Lebens erhebe, zum Absoluten, dann wird es zum Götzendienst.
Im Kolosserbrief wird von böser Begierde gesprochen ..im griechischen Text von ..epithymia. ..epi.. kann man übersetzen mit ..über und ..thymia.. mit Verlangen oder Begehren. Wörtlich übersetzt heißt es : Über-Verlangen.
Wenn es nun mit böse Begierde bezeichnet wird, dann muss es nicht unbedingt bedeuten, dass man ein normales Verlangen nach etwas böse und sündhaft ist, sondern es kann bedeuten, dass man ein ...Über-Verlangen.., also ein unangemessenes, exzessives Verlangen nach etwas hat, was gut ist.
Und DAS ist Götzendienst
im Vergleich dazu , die Habsucht..
Habsucht ist ein ..Über-Verlangen... nach Besitz, nach Geld , nach finanzieller Sicherheit oder beruflichem Erfolg, Schöhnheit und vielem mehr . die Bibel bezeichnet an dieser Stelle nicht nur Habsucht als Götzendienst , sondern Götzendienst ist die Grundlage von Sünde, nämlich man setzt etwas anderes, etwas Geschaffenes, etwas Irdisches, an die Stelle Gottes und man richtet sein Leben darauf aus, man leistet Gehorsam, man macht den Sinn des Lebens davon abhängig. Was ich anbete, das prägt meine Gefühle und Gedanken..meine Richtung richtet sich nach dem aus, dem bin ich gehorsam, dafür bringe ich Opfer, dem schenke ich meine Liebe, meinen Respekt... Jeder von uns wird sein Herz an irgendetwas Geschaffenes hängen, wenn Gott uns nicht davon frei macht und wir unser Herz an IHN hängen.
Epheser : 5,1,8
Denn das sollt ihr wissen: Kein unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch - das heißt kein Götzendiener - erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes.
LG
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von Merciful am 04.09.2014 22:16Wenn ich das Beispiel aufgreifen darf: Ärger, Zorn, Wut.
Dies ist ein Problem, mit dem ich normalerweise nicht allein klarkomme.
Freilich, wie du es auch beschreibst, natürlich findet dann ein innerer Kampf statt.
Natürlich bemühe ich mich dann, mich angemessen zu verhalten und den Zorn zu kontrollieren.
Aber wenn der Zorn so stark wird, dass ich sehr darunter leide und ihn nicht mehr kontrollieren kann, dann muss ich mich zurückziehen.
Dann darf ich mich der Ursache meines Zorns nicht mehr länger aussetzen.
Denn es ist schon so, dass andere Menschen dich verletzen können.
Menschen verletzen einander körperlich, aber auch seelisch oder psychisch.
Wenn ich also merke, dass ich verletzt werde, muss ich mich zurückziehen, denn warum sollte ich mich immerzu verletzen lassen?
Durch solche Verletzungen wird ja nicht nur meine Seele oder Psyche geschädigt, sondern auch meine Beziehung zu Gott.
Das Böse durch das Gute überwinden, das können wir doch nur dann, wenn Gottes Liebe uns nahe und erreichbar ist.
Daher muss ich mich zu Gott und seiner Gemeinde halten, aus Gott und der Liebe leben, das ist Friede und auch Freude.
Insofern würde ich meinen, es hängt alles davon ab, dass wir in der Nähe Gottes bleiben und in der Gemeinschaft der Brüder und Schwestern.
Für mich ist es Gott, der mich rettet, der mich auch schützt vor der Bosheit in meinem Fleisch.
Den guten Kampf des Glaubens sehe ich dann darin, in der Nähe Gottes zu bleiben.
Leider falle ich in diesem Kampf oft und erlebe dann eine eingeschränkte Freiheit, einen eingeschränkten Frieden.
Merciful
cipher
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von cipher am 04.09.2014 21:21Gut und präzise gesagt, Marjo. Danke.
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von solana am 04.09.2014 21:21So "theoretisch" eher nicht, Merciful.
Der Anstoss kommt aus dem Erlebten.
Als Beispiel mal eine Situation: jemand ist mir übel gesonnen und wartet nur darauf, mir eins auszuwischen und ich weiss auch, dass er schon in die Richtung etwas unternommen hat.
In mir steigt Ärger auf und das Verlangen, es ihm irgendwie heim zu zahlen, ihn nicht so davon kommen zu lassen; ich weiss mich im Recht, schliesslich würde doch jeder so handeln.
Aber gleichzeitig sagt eine leise mahnende Stimme in mir: "Nein, so ist es nicht richtig, du weisst, wie du dich verhalten solltest, wenn du aus deinem neuen Leben heraus lebst.
Nun ist es an mir, wem ich die Priorität gebe, und was ich ablehne, wodurch ich mein Handeln motivieren lasse.
Die Frage geht aber noch tiefer, denn dahinter steht die grundsätzliche Frage, wie ich mich selbst und mein Leben sehe, womit ich mich "identifiziere".
Also konkret: sehe ich mich als Mensch, der der Bosheit anderer "ausgeliefert" ist und ihr nur entgeht, wenn er sich "angemessen" dagegen wehrt. Und was für eine erbärmliche Figur mache ich dann in den Augen der anderen? Und erst recht in den Augen des "Bösewichts"? Der wird doch triumphieren und wer weiss, was er dann als nächstes ausheckt?
Oder sehe ich "Gottes Hand dazwischen". Glaube ich wirklich, dass er mit nichts antun kann, was Gott nicht zulässt? Und dass alles, was er zulässt, mir auch zum Besten dienen muss (Röm 8, 28)? Und glaube ich ihm wirklich, dass es für mich richtig ist, dass ich diesen Menschen trotz seiner bösen Absichten mir gegenüber nicht hassen soll und ihm nicht feindlich begegnen?
In dem, wie ich handle, bezeuge ich zugleich meine Lebenseinstellung.
und wenn ich es wage, Gott in dem Punkt zu vertrauen und gegen "die fleischliche Natur" zu handeln, erfahre ich darin Freiheit, tiefen Frieden und Freude - viel mehr als mir die "Befriedigung meiner Rachegelüste" je bringen könnte.
Und die daraus gewonnene Erkenntnis macht es mir leichter, beim nächsten Mal auch die richtige Entscheidung zu treffen und Gott zu vertrauen auch wenn "menschliches Ermessen" mir ein anderes Handeln anraten würde. ZB in einer Situation, die sich so ganz anders entwickelt, als ich mir vorgestellt habe und der ich so gar nichts Gutes abgewinnen kann und die mich in Sorgen, Zweifel, evtl sogar Anklage gegen Gott treiben will...
So "stirbt" der "alte Mensch" immer mehr, Fetzen des "alten Kleides" lösen sich immer mehr.
Aber nicht durch "eiserne Disziplin" und "Selbstkasteiung", sondern durch Erkenntnis und begleitet von den Früchten des Geistes (Gal 5, 22).
Gruss
Solana
angeführte Bibelstellen (soweit nicht anders gekennzeichnet) sind aus Luther 1984/2017 zitiert nach dem Bibelserver
marjo
Gelöschter Benutzer
Re: Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von marjo am 04.09.2014 20:54Hallo Cipher,
Math. 6,33 sehe ich genauso, wie er dort steht. Das Reich Gottes beginnt bei mir und meiner Familie. Die kleinste Einheit einer Gemeinde ist meine Ehe. Meinem Haus gut vorzustehen ist der erste Stein im Haus Gottes. Meinem Haus kann ich jeoch nur gut vorstehen, wenn meine Nachfolge in Ordnung ist. Ohne die Frucht des Geistes aus Gal. 5,22 ist alles nur Schall und Rauch. Ohne die Liebe ist alles nur Schall und Rauch. Hohl und leer. Wie soll ich anderen predigen, wenn ich es selber nicht auf die Reihe bekomme? Alles ohne Wert.
So viel so kurz,
marjo
cipher
Gelöschter Benutzer
Matth. 6,33 Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes...
von cipher am 04.09.2014 20:43Das war ein Bibelvers, den uns eine bekannte Familie häufiger entgegenhielt.
Damals, als das geschah, waren wir Mitglieder einer Baptistengemeinde, ebenso wie diese Familie.
Sie galten als vorbildliche Familie in vielerlei Hinsicht und auch wir erfuhren von ihnen viel Gutes und Hilfe in vielen Situationen. Wann immer man Hilfe benötigte, waren sie für einen da. Sie hatten über die Jahre einen ganzen "Stapel" Pflegekinder, welche sie betreuten, es müssen über 15 Kinder gewesen sein. In ihrem Haus hielten sie wöchentliche Kinderstunden, an denen auch unsere Kinder teilnahmen. Er, der Familienvater war außerdem - wer wird sich darüber wundern? - Mitglied der Gemeindeleitung.
Die Jahre gingen hin und eines Tages kamen wir mit dem Ältesten der Familie - sie haben drei Kinder - ins Gespräch, er war inzwischen über 18 geworden und wir hatten ihn lange nicht gesehen. Er berichtete uns, etwas stockend zwar, dass er, nachdem er seine Volljährigket erreicht hatte, erst einmal prüfen musste, was er selbst denn eigentlich wollte. An seinem Bericht merkten wir, dass er ganz offensichtlich gar nicht so zufrieden darüber war, wie seine Kindheit und frühe Jugend verlaufen waren.
Er - der Älteste - hat immerhin einen guten Beruf erlernt, inzwischen ist erverheiratet und hat selbst Kinder.
Seine Schwester ging, nachdem sie den Eltern entwachsen war, eigene Wege. Rauschgift, die Straße - ein Leben weitab von dem, was ihre Eltern sich vorgestellt haben mögen. Ich erinnere mich an einem Abend im Hauskreis, der bei jener Familie stattfand, an dem die Tochter im Vollrausch dabei war, völlig "zugedröhnt" wie man so sagt. Ihre Eltern ließen sie gewähren, bei all dem Unsinn, den sie von sich gab. Nur ihrer Großmutter merkte man an, wie sehr ihr das an die Nieren gehen musste. Sie hat keine rechte Ausbildung, ist inzwischen auch verheiratet, lebt jedoch mangels Qualifikation von Gelegenheitsarbeiten.
Ihr jüngerer Bruder, der von seiner Mutter stets verzärtelt wurde, hat es ebenfalls nicht zu einer Ausbildung geschafft. Er erteilt heute freiberuflich Antiaggressionstraining, kommt aber selbst auch nicht recht auf die Beine.
Seine Mutter hielt meiner Frau mal entgegen, man dürfe nicht "immer nur auf seine eigene Familie sehen", das werde der Herr "schon richten".
Wir dagegen sahen das anders. Unsere vier Kinder waren unsere Hauptaufgabe. Es galt, sie zu fördern, sie zu Jesus hin zu erziehen, sie zu stützen und ihnen zu helfen, sich ins Leben zu "ackern". Das war harte Arbeit und manches andere blieb darüber auf der Strecke. Gemeindearbeit gab es für uns nur sehr begrenzt. Mit vier Kindern und in wechselndem Dreischichtbetrieb war nicht mehr drin, wollten wir unseren Kindern gerecht werden und Zeit für sie haben. Zeit für Gespräche, welche sich besonders an den Sonntagsmahlzeiten manchmal laaange hinzogen.
Nachdem wir die Gemeinde verlassen hatten, hatten wir auch zu dieser Familie jahrelang kaum noch Kontakt, bis wir ihn vor einigen Monaten endlich wieder aufnahmen. Da erfuhren wir dann von ihren Kindern.
Und wir fragten uns kurzzeitig, ob das nicht eine falsche Interpretation des Bibelverses gewesen sein mag. "Kümmere Dich um die Gemeinde und die Fremden, der Herr sorgt dann schon für Deine Kinder."
Kann das SO gemeint sein? Wir hatten und haben daran Zweifel, besonders, wenn wir an 1. Tim 3 denken. "Ein gutes Zeugnis vor denen außerhalb der Gemeinde..."
Wie seht Ihr das?
Merciful
Gelöschter Benutzer
Re: Das "Reich Gottes"/"Himmelreich"
von Merciful am 04.09.2014 20:10Wenn ich dich recht verstehe, solana, hast du darüber reflektiert, was dir wirklich wichtig ist, woran dein Herz hängt.
Dadurch bist du zu der Erkenntnis gekommen, dass dir mancherlei Dinge, Ziele im Weg standen, dich daran hinderten, dich frei zu bewegen und in Gott Frieden und Freude zu finden.
Deshalb hast du dich ausgerichtet zu lernen, die Prioritäten zu verändern und die Herrschaft Jesu in deinem Leben zur Auswirkung kommen zu lassen.
Könnte man so deinen Beitrag zusammenfassen? Bevor ich weiterschreibe, warte ich lieber zunächst deine Rückmeldung ab.
Merciful


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